Étui Noir 2016

Étui Noir von Miller Harris
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7.8 / 10 163 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Miller Harris für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist rauchig-würzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „schwarzes Etui, schwarze Hülle”.
Aussprache
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Duftrichtung

Rauchig
Würzig
Ledrig
Harzig
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ElemiharzElemiharz italienische Bergamotteitalienische Bergamotte TangerineTangerine
Herznote Herznote
marokkanische Irisbuttermarokkanische Irisbutter RäucherwerkRäucherwerk KaschmirholzKaschmirholz StyraxStyrax
Basisnote Basisnote
LederLeder AmberAmber haitianisches Vetiverhaitianisches Vetiver Labdanum AbsolueLabdanum Absolue BirkeBirke indonesisches Patchouliindonesisches Patchouli

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.8163 Bewertungen
Haltbarkeit
7.6135 Bewertungen
Sillage
6.9138 Bewertungen
Flakon
7.5145 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.347 Bewertungen
Eingetragen von CPL, letzte Aktualisierung am 18.04.2024.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
pudelbonzo

2368 Rezensionen
pudelbonzo
pudelbonzo
Top Rezension 25  
Zwischen Tag und Nacht
Weihnachten naht, und ich schaue nach Duftgeschenken.

Keine einfache Aufgabe, denn ich möchte gern überraschen, aber auch den Geschmack des lieben Gegenübers treffen.

Ich weiss, dass die Freundin britische Düfte mag, die sowohl Klasse, als auch Understatement vermitteln.

Also auf in den englischen Laden.
Getestet wird dort nicht - man weiss was man will, oder verlässt sich auf seine Intuition.

Dort spricht mich ein schlichtes Kartönchen an, mit der Aufschrift: Etui Noir.
Um so mehr die Rückseite: Like day and night . Unapologetically androgynous.
Verlockend.

Parfumo kann ich nicht befragen, denn mein Smarty liegt daheim und denkt an mich.
No risk - no fun.
Ich nehme das schwarze Etui mit.

Und schon der erste Sprüh fängt mich ein.
Er harmoniert mit der frühabendlichen Dämmerung, in der allmählich des Tages Hast von einem abfällt.
Man kommt zu sich, resummiert, reflektiert.

Ich erinnere diese Zeit, die ich gern mit meinem Vater in seinem holzgetäfelten Büro verbrachte, wenn wir miteinander plauderten, oder schwiegen , und sich der blaugraue Rauch seiner Zigarre gemächlich durch den Raum zog.
Eine gewisse " Alltagsfeierlichkeit " umfing mich und ich fühlte mich geborgen.

Diese Stimmung ist gut in Etui noir eingefangen, obwohl ich nichts Schwarzes entdecken kann.
Ein angenehmes Zwielicht, das nicht blendet, überpudert von sanfter Iris und vertieft von Patchoulie.
Die Ledersessel atmen dezent antike Wertigkeit aus, aber die citrische Bergamotte hält den Duft schwebend.

Noblesse paart sich mit Behaglichkeit - ohne jegliche Allüren.
Ein perfekter Tagesausklang.

5 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Gaukeleya

109 Rezensionen
Gaukeleya
Gaukeleya
Top Rezension 62  
Sylphide Noire
Ein kürzlicher Blindkauf meinerseits, mein gelungenster bisher.

Was macht Étui Noir nur, dass er mich so sehr kickt? Nun habe ich ihn einige Male getragen und mich von ihm umschwirren lassen, und da kommen wir im Grunde gleich zum Punkt: Étui Noir ist ein flirrender, feiner, federleichter Duft, nicht leicht greifbar, aber alles andere als düster-unzugänglich.

Im Gegenteil. Er wickelt mich sofort ein, zart und doch stahlseilenstark, zugewandt, aber doch sein Geheimnis bewahrend. Nicht alles gibt er preis gleich von seiner schönen, runden Komposition. Zunächst packt er mit einer scharfharzigen Note zu, Rauch ist dabei, bitteres Leder, saftige Frucht - Himbeere? ich denke kurz an La Yuqawam - knackig Holz auch noch drauf, zack zack geht das. Und eine wunderschöne Fuselnote, die bald von einer trockenen Iris ein wenig gezähmt und edler wird, nicht likörig-süss-süffig abstrahlt.

Das klingt alles wild und durcheinander, auch schwer verdaulich, herb, maskulin vielleicht, aber genau das ist es nicht. Étui Noir schafft das Kunststück, traditionell knarzige Noten (Harz, Rauch, Leder, Fusel, dunkles Holz) unglaublich filigran und schillernd leuchten zu lassen. Wie eine Sylphe... Jenes Elementarwesen, das der Luft zugeordnet ist, anmutig und zart, eine Aura, eine Erscheinung, ein Licht, das, wenn man danach greift, nicht mehr da ist.

Eines ist Étui Noir für mich jedoch dennoch nicht, auch wenn ich hier offenbar die Meinungsminderheit dazu stelle: hell. Étui Noir empinde ich sehr wohl als dunkel, aber nicht als finster, er ist nicht abgründig, sondern selbst das Dunkel wird in ihm transparent - ein leuchtendes Dunkel geradenach.

Trocken und feinstofflich entwickelt sich im Verlauf der Duft, immer das sanfte, dunkle, glatte Leder mit dem scharfen Holz im Vordergrund, dazu die unblumige und (zum Glück) komplett unkarottige Iris, die hier viel Eleganz und Leichtfüssigkeit mit einbringt. Die Sillage ist mässig nur ausgeprägt, das passt zur Duftidee des irritierend Umschwirrens, Ungreifbaren. Hier sucht man ein klares, deutliches, gar lautes Statement vergeblich - und auch genau das macht den Charme von Étui Noir für mich aus.

Die Basis leider ist ein wenig enttäuschend, denn hier flacht der Duft deutlich ab. Zu brav und seicht die sanfte Ambersüsse, die ohne Kraft, Tiefe und Sinnlichkeit müde verdimmt. Das schmerzt ein wenig, aber meinem Gesamtgenuss am Duft tut dies kaum einen Abbruch. Denn so sind sie wohl, die Sylphen -- zarte, ungreifbare Luftwesen, die einen betören, verführen, doch festhalten kann man sie nicht, irgendetwas bleibt am Ende ohne Erfüllung - nur die Sehnsucht, die verschwindet nimmer mehr.

"Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch, Du bist so schön! Dann magst Du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehen." / Faust. Eine Tragödie. / Johann Wolfgang von Goethe
23 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Minigolf

2209 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Top Rezension 10  
Holzpuder und Irisrauch
Dieser Duft ist kein Pokerface, er zeigt in jedem Moment Regungen und Emotionen.
Er ist mal ernst- melancholisch und weckt Erinnerungen an eine Landschaft im Nebel.
Dann ist er wieder erwartungsvoll und neugierig, und scheint auf seine eigenen Ingredienzien zu warten.
"Etui Noir" ist kein einfacher Duft, er scheint auf der einen Seite offen und ehrlich zu sein, und zu sagen , was er will.
Auf der anderen Seite kann er subtil ironisch sein, und man glaubt , er nimmt seine/n Träger/in
in seinen/ihren Absichten nicht ganz ernst.
Er kann auch verblüffend "scharfzüngig" sein, und weiß aber genau, wo die Grenzen sind.
"Etui Noir" gibt nicht nur vor, ein holzpuderiger Irisduft zu sein, es ist es. In diesem Punkt kompromisslos ehrlich.
Und doch gibt es ein "zweites Gesicht", das der leicht erdigen Rauchigkeit.
Es ist in dieser Hinsicht kein "frömmelnder" Kirchenweihrauch, der einen in eine Heilige Messe versetzt, sondern eine ziemlich helle und fein- kühle Variante, die nur durch etwas Amber einen nicht frösteln macht.
Des Weiteren kommt ein Hauch feinen Handschuh- Leders dazu, der an kühle Frühjahrs- oder Herbsttage gemahnt, an denen man keine dicken Fäustlinge braucht, doch ganz ohne was um die Finger es zu unangenehm wäre.
Und noch etwas fällt mir an "Etui Noir" auf:
Es ist nicht in der Lage, einen anderen , schon bekannten Duft zu imitieren. Es ist ES SELBST, und weckt nur Erinnerungen an diese, um sie dann mit leisem Schmunzeln wieder zu verwerfen,.
Es kann und will nichts Anderes sein als "Etui Noir", mit einer erstaunlichen "Anhänglichkeit" (Haltbarkeit) und ebensowenig geringer Sillage.
0 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 22  
Hoffentlich kein Rückzug!
Vor einiger Zeit ist Miller Harris aus dem Sortiment des Hamburger Alsterhauses verschwunden. Bei Wuchsa findet sich bloß noch ein Larifari-Text, keine Produkte. Auf der Webseite der Firma selbst werden keine deutschen Bezugsquellen geführt. Seltsam - vielleicht weiß jemand Näheres zum scheinbaren Rückzug. Meine Probe habe ich in London ergattert, in dem kleinen, eigenen Ladengeschäft im Covent Garden Market.

Ich hatte Étui Noir dort ausgewählt, da der Papierstreifen-Test mich spontan angesprochen hatte. Der Körper-Einsatz bestätigte diese Sympathie: Der Duft startet mit einer Weihrauch-Anmutung, die mit derjenigen aus der Fumée-Reihe verwandt ist, nur ist sie vetiver-säuerlicher und damit kühler, un-orientalischer gehalten. Die Zitrusfrucht fungiert mehr als Unterstützerin dafür denn als eigenständiger Baustein. Binnen einer halben Minute dringt bereits konzentriertes Holz durch – Cashmeran. Die Rauchnote ist nicht allein cremig, ihr wohnt ein leichter Bitter-Stachel inne, für den vermutlich Iris verantwortlich zeichnet. Ein reizvoller Kontrast entsteht. Auch das Verdichtet-Überdrehte der Kunstholz-Note hilft der Balance.

Nach rund einer Viertelstunde rieche ich eine erste Ahnung von Leder aus der Veilchen-Halspastillen-Ecke. Zigmal gerochen, stets wieder gemocht. Dennoch lässt sich nicht verhehlen, dass es, zumal sich gegen Ende der Auftakt-Stunde ein fruchtiger Eindruck hinzugesellt (mandarinenhaft passt, vgl. Angaben), an Originalität gebricht. Kurz überlege ich, ob ich mir das mit der Frucht womöglich einbilde, aber bezüglich des insgesamt säuerlichen Drehs - siehe oben - ist das gewiss nicht der Fall. Es wird zwar keine Frucht als Frucht im engeren bzw. möglichst naturnahen Sinne deutlich, eher handelt es sich um einen fruchtigen Klecks innerhalb des Weihrauch-Konglomerats, doch eine pulsierende, säuerliche Als-ob-Frucht-Stimmung zeigt, in welche Richtung gedacht worden sein mag.

Bezeichnend vielleicht, dass sogar ich, der den Frucht-Leder-Altvorderen ‚Tuscan Leather‘ immer noch nicht getestet hat, sofort auf diese Schiene gleite. Meine erste Vergleichs-Idee hinsichtlich der Leder-Note war freilich nicht der Tom Ford. Nicht bloß wegen fehlender Test-Erfahrung, sondern weil der angeblich nahe Verwandte La Yuqawam anders riecht und den kenne ich. Ich dachte stattdessen an Cuoio von Pal Zileri und seine Mitstreiter eben aus der Halspastillen-Leder-Ecke. Trotzdem: ein Gedanke an Leder und Frucht, da beißt die Maus keine Nase ab.

Das Leder ist im vorliegenden Fall glatt und geschmeidig, meinetwegen schwarz. Das Säuerlich-Raue, etwas Ungestüme der weniger stark bearbeiteten Erscheinungsformen fehlt ungeachtet der eingebundenen Säure nahezu völlig. Die Dufteindrücke „Leder“ und „Säure“ verschmelzen mithin nicht, stehen vielmehr nebeneinander und gestatten obige Abgrenzung zu „Rohleder“ à la Epic Man und Konsorten.

Dieses sauber ausbalancierte Konstrukt wird im Fortgang zunächst vor allem einfach stiller. Es dauert nämlich bis zur Mittagszeit, bevor von Basis gesprochen werden sollte. Das Leder und der Rauch sind mittlerweile süßer und cremiger geworden, die Nennen-wir-es-Frucht wird stetig milder, rückt näher an den Kollegen ran und schwächt sich ab.

Etwa ab der vierten, fünften Stunde haben wir es dann mit einer sanften, hellharzig-ambermäßig-cremig-kantenfreien und allenfalls rest-ledrigen Melange zu tun, die … na ja … irgendwie nett ist. Am Nachmittag erlebe ich eine Art Fruchthaft-Revival, das mich unvermittelt an Kalemat-Grießbrei-Süße denken lässt. Da mein Kalemat-Pröbchen längst weitergezogen ist, konnte ich das allerdings nicht mehr nachprüfen. Im Abgang streift die Süße das Vanillige.

Fazit: Schade, dass Frau Harris im Wesentlichen ausgetretenen Pfaden folgt. Abgesehen davon ist Étui Noir ein schöner Duft. Ein Blindkauf, liebe P., ist indes nicht zu empfehlen, denn die durch pyramidale Angaben und insbesondere Namen eventuell geweckten Erwartungen erfüllt dieser Miller Harris nur zum Teil.
13 Antworten

Statements

45 kurze Meinungen zum Parfum
SeejungfrauSeejungfrau vor 1 Jahr
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Es war nicht einfach irisfarbene Pumps in 46 zu finden.
Zufrieden blickt er unter den Kaschmirholz Schreibtisch,fixiert cremelederne Wände.
58 Antworten
PinseltownPinseltown vor 2 Monaten
Öffne dunkelledrig alt Schatzetui
Weihrauch entweicht holzharzig
Auf Würzerde gebettet
Erwacht eine Iris
Pudert sich stolz mit Vetiver ein +
36 Antworten
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
7.5
Duft
Iris umbuttert
Monsieur Cypriol
und gibt im
faux-leather dress
ordentlich Gummi.
Hat was, diese Paarung…
Restnoten = Statisten
22 Antworten
ViolettViolett vor 7 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Aus meinem coolen Ledertäschchen qualmt's ein Bisschen. Drin hab ich süße Harzpastillen,mein Iriskuschelkissen, Grasmöhren,man weiß ja nie..
31 Antworten
NiMaJazzErNiMaJazzEr vor 3 Monaten
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Transparente Schattengestalt reicht mir ihre iriszarte Lederhandschuhand
Auftauchen und Verschwinden im Rauch erdentrissener Zeitlosigkeit
20 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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