Violette 2015 Eau de Parfum

Violette (Eau de Parfum) von Molinard
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7.7 / 10 63 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Molinard für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist blumig-süß. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Süß
Frisch
Pudrig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
VeilchenVeilchen Schwarze JohannisbeereSchwarze Johannisbeere ZitroneZitrone
Herznote Herznote
grüner Apfelgrüner Apfel PfirsichschalePfirsichschale RoseRose
Basisnote Basisnote
VeilchenVeilchen weißer Moschusweißer Moschus IrisIris
Bewertungen
Duft
7.763 Bewertungen
Haltbarkeit
7.155 Bewertungen
Sillage
6.654 Bewertungen
Flakon
8.054 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.024 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 11.09.2024.

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Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Bellatrix

65 Rezensionen
Bellatrix
Bellatrix
Top Rezension 16  
Sympathy for the violet
Veilchen gehören neben Rosen und Edelweiß zu meinen Lieblingsblumen, und Veilchenparfum liebe ich sehr. Deshalb fühle ich mich auch ein wenig der Ehrrettung des Veilchens verpflichtet, denn es leidet ja selbst noch heute, im 21. Jahrhundert, zu Unrecht unter dem Ruf, altbacken, bieder und spießig zu sein, ein ähnlich vergilbtes Relikt des 19. Jahrhunderts wie Korsett, Reifrock, Spitzenfächer, Puderdöschen, Operngläser, Tanzkarten, Anstandsdamen, Hofräte, Backenbärte oder Duellpistolen.
Um den Grund für diesen biederen Ruf aufzuspüren, muss man wohl weit zurückgehen: Wer unter euch in den Sechziger-, Siebziger- oder Achtzigerjahren schon unterwegs war, hat wahrscheinlich im Straßenbild oder der eigenen Familie noch Großmütter/ ältere Damen erlebt, die noch im 19. Jahrhundert oder zumindest im Kaiserreich geboren worden sind und ihre Kindheit, Jugend, ihre Sozialisation vor dem Ersten Weltkrieg erlebt haben. Sie haben die Accessoires der Jahrhundertwende, die Moden und Gewohnheiten ihrer Jungmädchenzeit noch bis weit ins 20. Jahrhundert getragen. Die letzten Dutts, gern mit Haarnetz, Puderdöschen, Spitzentaschentücher und weißen Spitzenblusen, die letzten mit Kunstblumen besetzten Hüte, langen, schwarzen Röcke und Schnürstiefeletten prägten als letztes modisches Aufgebot des Kaiserreichs noch hier und da das Straßenbild und verlängerten dessen wehmütigen stilistischen Abgesang bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Dies war die Großmüttergeneration, die nach Mottenkugeln und Rosenseife duftete. Und Veilchen, als die Modeblume des 19. Jahrhunderts schlechthin, gehörten durch ihre Sozialisation im ausgehenden Kaiserreich auch noch zu ihrem stilistischen Ensemble. Man duftete nach Veilchen, man lutschte Veilchenpastillen und trug Veilchen-Broschen am Revers, als modische Reminiszenz an die Ansteckblumensträußchen. Wer also diese im Kaiserreich aufgewachsene Großmütter-Generation noch erlebt hat, der wird Veilchen vielleicht tatsächlich mit Puderdöschen aufklappenden, mit Spitzentüchern herumtupfenden "alten Schachteln" in Verbindung bringen und für ein vergilbtes Relikt des 19. Jahrhunderts halten.

Heute sehen Großmütter schon lange nicht mehr so aus. Ich selbst habe besagte Großmütter-Generation leider nicht mehr erlebt. Leider, denn ich glaube, dass jene Generation viele faszinierende Charaktere hervorgebracht hat, die unglaubliche Geschichten zu erzählen gehabt hätten und die Dinge gesehen und erlebt haben, die unsereins nur noch aus Dokumentationen und Geschichtsbüchern kennt, gutes wie schlechtes. Die heutige Großmütter-Generation war oft bei den Achtundsechzigern aktiv, hört Jimi Hendrix und Janis Joplin, die Beatles, Stones oder Elvis Presley, hat oft mehr Drogenerfahrung als ihre pubertierenden und/ oder studierenden Enkel und findet deren Moralvorstellungen spießig. Ja, natürlich, Übertreibung und Klischee, aber dennoch: Pudelmützen, Haarnetze, Rosenseifen und Mottenkugeln? Fehlanzeige. Meine Großmutter ist technisch besser auf dem Stand als ich (für mich selbst ist alles nach der Erfindung des Toasters eine technische Herausforderung... ach was, sagen wir gleich, nach dem Aufkommen der Dampflok!). Sie trägt wahlweise einen Bob oder eine modische Kurzhaarfrisur, während ich diejenige bin, die Dutt, viktorianisch anmutende Schnürstiefel, Sonnenschirm, Puderdöschen und Fächer durchaus in ihrem modischen Repertoire hat. Trotzdem, obwohl kaiserzeitliche Großmütter schon lange passé sind, prägt die Vorstellung vom biederen, kaiserzeitlichen, altmodischen Begleitblümchen alter Schachteln noch heute das Image des Veilchens. Wahrscheinlich haben einfach viele die Vorurteile ihrer Eltern und Großeltern übernommen. Wenn Oma ständig von ihrer in den 1960er-Jahren schon uralten Erdkunde-Lehrerin, dem wadenlange Rüschenunterhosen tragenden Fräulein von M. mit ihrem adretten Haarknoten erzählt, das den ganzen Klassenraum mit einer Duftwolke aus Veilchenparfum vernebelte, ist es vielleicht auch schwierig, Veilchendüfte als etwas anderes als altmodisch, bieder und vergilbt zu betrachten. Heute dagegen ist das Kaiserreich mit seinen modischen Erscheinungen schon wieder so lange dahin, dass heutige Zeitgenossen damit keinen Großvater mehr verbinden, der endlos von der Schlacht an der Somme erzählt oder schimpft, "dass es das unter dem Kaiser nicht gegeben hätte!", und auch keine Großmutter, die Veilchenpastillen lutscht, ihren Dutt nur zum Schlafen öffnet und "diese gräusliche Beatmusik" unerhört und empörend findet (auch dass hätte es unter dem Kaiser natürlich nicht gegeben!). Daher bringe auch ich Veilchen nicht mit alten Schachteln in Verbindung, höchstens mit Nostalgie. Und Retro ist ja eh wieder voll im Trend und der scheißeste Heiß... pardon, der heißeste Scheiß.

Veilchen mag ich seit jeher, mit ihrem zarten, zerbrechlichen, eleganten und nostalgischen Charme, und Veilchenpastillen lutsche ich sehr gern. An den Geruch von Veilchenpastillen erinnert mich auch dieses Parfum. Der nostalgische, pudrige, anmutige Veilchenduft wie vom Frisiertisch einer feinen Dame des Spätbiedermeiers ist es nicht, wie ich mir ursprünglich erhofft hatte. Aber einen solchen Duft habe ich auch in "Eau de Cologne 1920: Fidèle Violette" mittlerweile gefunden, daher ist das nicht weiter schlimm. "Violette" hat nichts pudriges an sich und auch nichts altmodisches oder nostalgisches, wie ich finde. Er ist lauter und fruchtiger als "Fidèle Violette" und bietet genau das, was der Name und die Flakonfarbe versprechen: Veilchen, nicht mehr und nicht weniger. Genauer gesagt, Veilchenpastille. Die weiteren, erst in der Duftbasis auftretenden Noten sind bloßes Beiwerk und nur ganz dezent wahrzunehmen: ein Hauch Sauber-Moschus erdet den Duft und dämmt die Süße ein; er und das Veilchenblatt sorgen für eine etwas herbere, in die Unisex-Richtung gehende Note. Dennoch bleibt es für mich ein reiner Damenduft. Iris untermalt den Duft noch fein und sorgt für etwas zusätzliche erwachsene Eleganz. Diesen Veilchenduft empfehle ich auch allen, die immer noch dem Klischee vom biederen, altmodischen Veilchen anhängen, denn hier kommt die Blume sauber, pur, modern, leicht fruchtig und weder pudrig, noch staubig oder wehmütig-nostalgisch daher. Allen Freunden von Veilchenpastillen empfehle ich das Parfum eh! Sillage und Haltbarkeit sind nicht himmelschreiend, aber durchaus solide; mit zwei Sprühstößen komme ich in jedem Fall durch den Tag. Für mich war es (Duft-)Liebe auf den zweiten Blick, eben nicht mein pudriges, viktorianisches Feine-Damen-Veilchen, aber gerade für den Herbst und Spätsommer ein sauberer, grün unterlegter, leicht würziger und fruchtiger Veilchenpastillenduft, der einen elegant und hochwertig durch den Tag begleitet und sich besonders auf Waldspaziergängen und in der freien Natur wunderbar entfaltet.
"Give seh Veilchen a chance!"
5 Antworten
10
Preis
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Favea

45 Rezensionen
Favea
Favea
Top Rezension 19  
Veilchenfee
Beim Streifzug durch den Souk bin ich auf das violette Veilchenwässerchen gestoßen. Der Preis war verlockend, und der schlichte Flakon in magischem Violett zog mich an, ebenso die klare Duftpyramide mit ganz viel Veilchen und ohne wahnwitzige Kombis abenteuerlichster Duftnoten. Musikrichtung und Lifestyle ist bei mir sehr der dunkleren Gothik- aber auch Paganszene zugeordnet - und dort gibt es ganz häufig jede Menge Patchouli in in mehr oder weniger Körperverletzender Form zu riechen... ich mag Patchouli, aber ich mag es fein und mystisch. Und genau darum wollte ich dieses Veilchen Testen - und es hat mich nicht enttäuscht.
Als es ankam, habe ich es zuerst auf Handgelenke und Dekolleté gesprüht - genau 3 Sprühstöße! Und dann tauchte sie auf - die Veilchenfee. In ihrer ganzen natürlichen Lieblichkeit und ihrer naturverbundenen Süße. Aber kein oberflächliches Liebchen, sondern eine Naturschönheit, die geheimnisvoll in dunkelviolettem Samt gehüllt war, begleitet von etwas hellgrünem Blattwerk, sehr wenig weiches Moos und evtl. einem kleinen Schlüsselblümchen. Genauso wie Veilchen in der Natur wachsen. Zeitig im Frühjahr, auf etwas kargem Boden im lichten Mischwald, meist mit etwas Moos und ein paar Schlüsselblumen umgeben, versüßen sie die Natur mit ihrem Duft und ihrer Farbenpracht in Violett und saftigem Grün und ihrem umwerfenden aber unaufdringlichen Duft. Und genau das zeichnet diesen Duft für mich aus - die Mystik der Einfachheit! Der Duft verläuft ziemlich klar ohne massive Veränderungen und bleibt lieblich-grün-natürlich. An mir hält er mindestens 7 Stunden, Kleidung hält den Geruch noch länger. Er duftet, allerdings ohne den gesamten Raum in Veilchensamt zu hüllen- eben ein Feenhauch. Wahrnehmbar, aber unaufdringlich. Ich mag ihn sehr an mir, und die Veilchenfee wird mich ab jetzt des öfteren Begleiten dürfen.
3 Antworten
Marquise27

227 Rezensionen
Marquise27
Marquise27
Top Rezension 13  
Oh meine zarte Freundin
Wie das Veilchen im Mose, sittsam bescheiden und rein- so sollte sie sein. Dieses Veilchen ist aber auch ein wenig keck mit etwas mehr Selbstbewusstsein. Klar die Veilchennote ist präsent aber subtil, klar und zart. Kein Kracherduft sondern eine vorsichtige und sanfte Umarmung. Iris und Moschus verpudern ihn auf eine ganz schöne Art und Weise, wie so eine zarte, kleine Lady mit nobler Blässe die jedem ihr schüchternes Lächeln schenkt, ihr Händedruck ist wie die Berührung mit einem Schmetterling. Ich mag Veilchen sehr, brauche dafür aber immer diese besonderen Tage zum tragen. Er ist wunderbar körpernah, hat beim tiefen einatmen etwas delikat leckeres an sich. Haltbarkeit würde ich mit 5-6 Stunden beschreiben, Preis mit ca. 75 Euro absolut moderat. Eine Duftempfehlung für romantische Frauen die gerne träumen und die Welt mit ihrer fragilen schönen Freundlichkeit die Welt ein wenig besser machen können. Das ist so ein wahrer „ Schätzchen Duft“ . Er sanfter die Welt ....
3 Antworten

Statements

25 kurze Meinungen zum Parfum
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Schöner Veilchenduft, frisch und hell, pudrig-süß unterlegt. Recht linear aber hier ist es passend. Es geht auch ohne große Entwicklung.
9 Antworten
VenusiaVenusia vor 6 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wunderschöner absolut authentischer Veilchenduft! Süßliche Blümchen, grüne Stämmchen und regenimbibierte Erde. Natur pur...Bravo Molinard!
1 Antwort
FederduftFederduft vor 4 Jahren
Wohltuend unkandidelt und unkandiertes Veilchen. Frisch und transparent im kühlen Moschusbeet.
3 Antworten
BaSingaBaSinga vor 2 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Konzentrierte Veilchen im Moschusbett.
Feminin, pudrig und sauber.

In dieser Bettwäsche kann man schlafen.
2 Antworten
TofogTofog vor 4 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Melancholisch verträumt stehen sie am Wiesenrand, ihr süßer Duft lädt zum Verweilen ein. Veilchenkränze in Kindertagen, schönste Erinnerung.
2 Antworten
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Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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