Habanita 1988 Eau de Toilette

Version von 1988
Habanita (1988) (Eau de Toilette) von Molinard
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8.4 / 10 170 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Molinard für Damen, erschienen im Jahr 1988. Der Duft ist orientalisch-würzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Orientalisch
Würzig
Ledrig
Blumig
Rauchig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
GalbanumGalbanum MastixharzMastixharz PetitgrainPetitgrain
Herznote Herznote
Grasse-JasminGrasse-Jasmin HeliotropHeliotrop MuskatMuskat VetiverVetiver Ylang-YlangYlang-Ylang ZedernholzZedernholz ZentifolieZentifolie
Basisnote Basisnote
AmberAmber EichenmoosEichenmoos MoschusMoschus PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.4170 Bewertungen
Haltbarkeit
9.1126 Bewertungen
Sillage
8.5135 Bewertungen
Flakon
7.8131 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.616 Bewertungen
Eingetragen von ExUser, letzte Aktualisierung am 05.04.2024.
Variante der Duftkonzentration
Hierbei handelt es sich um eine Variante des Parfums Habanita (1988) (Parfum) von Molinard, welche sich in der Duftkonzentration unterscheidet.

Rezensionen

9 ausführliche Duftbeschreibungen
1
Preis
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Foxear

22 Rezensionen
Foxear
Foxear
Top Rezension 52  
Sturm der Emanzipation
Habanita – zu Deutsch etwa „kleines Havanna, die Essenz von Havanna“, der Verkaufsschlager aus dem Hause Molinard. Die Urversion erschien 1921 und wurde von einem bis heute nicht weiter als „Herr Boucanier“ bekannten Pharmazeutiker geschaffen. Im Laufe von mittlerweile einem Jahrhundert wurde das Parfum mehrmals reformuliert. Was zeichnet dieses Wasser aus, dass es weiterhin produziert wird und Menschen weltweit begeistert?

René Lalique, „einer der bekanntesten Schmuck- und Glaskünstler des Art Déco“, hat den ursprünglichen schwarzen Flakon kreiert und nannte sein Werk schlicht „Schönheit“. Der 1988er Flakon ist daran angelehnt und wird von goldenen Schriftzügen und nackten Nymphen auf gesondertem Fries geziert. Farbsymbolik: Schwarz: Eleganz, Modernität – Gold: Freiheit, Abenteuerlust. Ein Blick auf den Flakon verrät, was die Intention des Dufts ist und für welche Anlässe sich dieser eignet – Golfen, Briefmarken sortieren und Kindergeburtstage gehören nicht dazu.

Grob kategorisieren kann man Habanita als orientalischen Leder-Chypre. Hierbei handelt es sich um einen fein ineinander verwobenen Duftcocktail, der laut Aussage von Molinard in seiner Urversion aus über 600 Rohstoffen zusammengesetzt war. Werde ich diese einzeln aufschlüsseln? Bestimmt nicht. Habanita ist ein leidenschaftlicher Sturm, der alle beinhalteten Duftstoffe gnadenlos mitreißt – Gewürze, Blumen, Kräuter und Hölzer warten wirbelnd in der Dunkelheit auf den Augenblick, sich an die Haut zu krallen.

Der Sturm zieht herb würzig herauf, tost lautstark und wird im Verlauf ruhiger. Fruchtige Schüchternheit blitzt spontan auf; irgendwo sausen auch Blumen mit, die den Sturm etwas aufhellen und ihn nicht ins Finstere abdriften lassen. All das wird anschließend von holzigen Akkorden, rauchig-pudrigen Nuancen und Leder umschlungen – bis zuletzt steht ein trockener Vanilleturm im Auge des Sturms. Wie ein richtiger Sturm, ist der Duft nie wirklich greifbar, da er stets in Bewegung ist. Habanita ist jedoch keineswegs aufdringlich, dass sie einen förmlich wegfegt, sondern immer stilvoll und ansprechend – wie ein gefühlvoller Blick, der ohne Worte alles offenbart. In Summe eine warme, sinnliche und elegante fein austarierte Melange, die seinesgleichen sucht. Wer den Duftverlauf genauer kennenlernen möchte, wird fündig im Kommentar von Serenissima.

Habanita trägt sich ausgezeichnet auf Männerhaut. Verblüfft? Ich auch! Im Vergleich zu „klassischen Damenparfüms“ tendiert Habanita für mich nie exklusiv in eine genderspezifische Richtung. Vergleichbares schaffen nur wenige ausgewählte Vintagedamen wie z. B. Bandit, Cabochard, Tabac Blond oder Shalimar. Habanita vollführt eine perfekte Symbiose aus femininen und maskulinen Attributen, dadurch wird sie zur olfaktorischen Bereicherung für alle: Zweiklang im Einklang.

In den 1920er galt es als chic und modern zu rauchen – kosmopolitische Frauen griffen folglich zur Zigarette. Habanita war ursprünglich zur Beduftung von Zigaretten gedacht. So konnte man Zigarettenschachteln mit kleinen Duftsäckchen ausstatten oder Zigaretten mit der Flüssigkeit direkt beträufeln; das sollte den Geruch des Qualms kaschieren. Ironisch, dass man dafür einen Duft wählte, der mitunter rauchig roch. Der erstklassige Duft fand so großen Anklang, dass man ihn zunächst als Seife und anschließend als Parfüm für Frauen vermarktete. 1924, wenige Jahre nach dem Ende der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, wollte man die dunkle Zeit vergessen und genoss das Leben – es war eine Zeit des ausgelassenen Feierns und der grenzenlosen Freiheit. Frauen begannen aus den Fesseln der traditionellen Geschlechterrolle auszubrechen und nahmen mehr als je zuvor am gesellschaftlichen Leben teil: der sukzessive Beginn der zweiten Welle der Frauenbewegung Mitter der 1940er. Habanita ist ein Produkt dieses Zeitgeists und vermittelt diesen in Perfektion.

Habanita ist kein süßes Mauerblümchen, das träumend im Turm auf die Rettung durch einen Prinzen wartet; sie ist kühn und erkämpft sich ihre Freiheit selbst, macht keine Gefangenen und ergreift im Sturm alles, wonach es ihr verlangt – sie ist selbstbewusst, unabhängig, charakterstark und ambitioniert: Habanita verkörpert die weibliche Emanzipation.

Passender Musik: Rodrigo y Gabriela – Hanuman
Vielen Dank fürs Lesen und weiterhin viel Spaß beim Entdecken neuer Düfte!
Vielen Dank an Cappellusman für die stürmische Bekanntschaft!
37 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 37  
Ich wäre so gerne ein Vollweib...
...aber das Schicksal hat für mich entschieden, zierlich und eher ein sachlicher Typ zu sein. Mit Düften kann man seine Persönlichkeit unterstreichen, man kann aber auch - und so geht es mir mit Habanita - sich einmal so fühlen, wie man eben nicht ist.

Ich habs ein bisschen leichter als manche von Euch, denn ich kenne die "alte" Habanita nicht. Und wenn diese goldene Kreolen trug, schwarze Locken und Glutaugen hatte, mit Vorliebe enge Mieder und weite, lange bunte Röcke trug, dann hätte ich mich mit ihr nicht identifizieren können.

Aber die Habanita, die ich erlebe, deren Lebensmittelpunkt ist es nicht, den Männern die Köpfe zu verdrehen. Sie ist eine weise Frau, auf ihren Rat wird gehört, sie ist eine Schönheit die ihren Zenit überschritten hat, ohne ihre Anziehungskraft zu verlieren. Es umgeben sie Geheimnisse, sie lacht nicht aus vollem Halse, sondern eher hintergründig. Sie ist eine Mystikerin. Sie kann mit Räucherwerk und Kräutern umgehen und es ist ihr nichts Menschliches fremd.

Ich erlebe Habanita dunkel, geheimnisvoll, berauschend, mystisch, edel, es schwingt Sehnsucht in dem Duft, aber nicht nach dem, was kommt, sondern nach dem, was war...

Zurück an den Schreibtisch Turandot. Den Duft selbst, die einzelnen Noten empfinde ich wie Kankuro. Sein Kommentar konnte nur durch die Gedanken einer eben nicht mehr jungen Frau ergänzt werden... (Ziemlich viele Pünktchen heute, aber Habanita geht mir unter die Haut)

P.S. Diesen Kommentar hatte ich vor 3 Jahren geschrieben, als Habanita nur in einer Ausführung hier gelistet war. Da ich aber die Version von 1988 und nicht die von 1921 besitze, habe ich den Kommi dort gelöscht und hier ungeändert eingesetzt. Kankuros großartiger Kommentar existiert leider nicht mehr.
19 Antworten
Medusa00

802 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
Top Rezension 30  
Schnallt Eure Strapse um.....

..jetzt kommt die Zuckerpuppe von der Bauchtanzgruppe! Nein zuckrig ist Habanita gar nicht und für Zuckerpüppchen überhaupt nicht geeignet.

Hier geht sie nämlich ab, die Luzie!

Zieht die Vorhänge zu, brennt 120 Kerzen an und kippt Euch eine Flasche Portwein rein. Quetscht Euch in eine blutrote Corsage. Hinten geschnürt! Klemmt Euch eine schwarze Rose zwischen die Zähne, tanzt einen Flamenco und klappert mit den Kastagnetten. Dabei sollten Euch Funken aus den Augen stieben und Qualmwolken aus den Ohren zischen. (Kopfkino, liebe Leser!)

Das war die Gebrauchsaweisung für Habanita.

Trotz Eichenmoos ist Habanita kein Chypre sondern ein orientalischer Extrawummser.

Schon der Einstieg hämmert einem die die würzig-laubige Note von Galbanum in die Nase. Dann gibt’s ordentlich zitrischen Pfeffer vom Bitterorangenbaum.

Nase Rour Bertrand hat hier nicht mit der Pipette irgendwelche Auszügchen von irgendwelchen Auszügen reingeträufelt. Der hat ganze Säcke von Gewürzen, Blumensträußen und holzigen Hölzern (klar bestehen Hölzer aus Holz. Woraus denn sonst?) reingekippt.

Grün angestrichen hat er Habanita auch: Nehmse Jrün, det hebt!

Ein Pottwal hat ein bißchen Ambra reingeko.. äh gespuckt.

Habanita ist ein großer, ja ein großartiger Duft! Ich befürchte heutzutage trauen sich nicht mehr viele Parfümeure an eine solche Komposition.

Für zarte Seelchen ist Habanita nicht geeignet.

Er ist nicht tragbar im Büro, auf dem Tennisplatz oder beim Angeln.
Geeignet ist Habanita in einer Piano Bar in der noch Jazz oder Swing gespielt wird. Im kleinen Schwarzen. Oder auf dem Opernball im nachtblauen Glitzerkleid.

Ihr könnt ihn auch einsetzen, wenn Ihr Eure(n) Liebste (n) anlocken wollt oder vergraulen, je nach Stimmung.

Olè!
12 Antworten
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Pluto

347 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 29  
Himmelsduft
Vor ein paar Jahren habe ich eine Miniatur von Habanita ersteigert. Nur durchs Schnuppern war ich im siebten Himmel. Nach dem Auftragen ging es noch höher den Himmel hinauf. Ein paar Monate später habe ich mir dann den Flakon zugelegt, wohlwissend, dass ich diesen Duft nicht oft tragen würde, weil ich wusste, Stimmung und Gelegenheit für diesen raumgreifenden und erotischen Duft würden nicht oft passen.

Heute Morgen brauchte ich einen tröstlichen, warmen und würzigen Duft. Nach langer Pause wurde Habanita, trotz beginnender Schwüle im Rheinland, aufgelegt. Das musste heute sein, basta, da müssen die Kollegen heute durch. Nebenbei bemerkt ist Habanita einer der wenigen Düfte, für den ich einmal zwei (2!!) Komplimente an einem Tag bekommen habe. Das war an einem Wintertag und sie kamen von Kollegen, die zu den Duftbanausen zählen, so etwas vergisst man nicht. Heute vielleicht auch? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nun umschmeichelt mich eine fein-rauchige und würzige Wolke, wunderbar. Ich kann Habanita nicht in Kopf, Herz und Basis unterscheiden. Für mich ist Habanita ein perfekter, mystisch-dunkler Orientale, mal kommt der Rauch stärker hervor, dann meldet sich das Leder, ein paar Sekunden später vernehme ich Blumen mit harziger Note. Alle Zutaten von Habanita sind feinstens aufeinander abgestimmt, nichts stört oder sticht. Habanita verführt mich zum Träumen, zum Loslassen aller belastenden Dinge. Mit Habanita in der Nase denke ich an einen Teich bei uns im Naturschutzgebiet. Tiefgrün, fast schwarz wirkt dieser Teich durch Algen und Schlick, Seerosen und Laub schwimmen auf der Oberfläche, Sonnenstrahlen blitzen vereinzelt durch das Laub der Bäume, es duftet nach Holz und Erde. Deshalb sollte man ihn bei der Arbeit eigentlich nicht tragen, die Konzentration könnte leiden.

Sillage und Haltbarkeit sind stark, überdosiert könnte Habanita narkotisierend auf Mensch und Tier in der Umgebung, nicht nur in der näheren, wirken. Also maßvoll benutzen. Obschon ich ihn heute trage, finde ich Habanita am schönsten an kühlen Tagen. Ist er was für das starke Geschlecht? Ich bin nicht sicher, ausprobieren.

Übrigens ist der Duft aus meiner Miniatur noch ein wenig schöner, rauchiger und ungezähmter. Schei..-Reformulierungen……
23 Antworten
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 16  
Rasse, aber auch sehr viel Klasse!
Vor ungefähr einem Jahr sprach mich eine Nachbarin an, ob ich wohl die ARTE-Dokumentation über das Haus Molinard und dessen "Zugpferd" "Habanita" gesehen hätte.
Ich staune nicht schlecht, denn der einzige Duft, den diese Frau verströmt, ist eine Unmenge kalter Zigarettenrauch.
Natürlich hatte ich die Sendung nicht gesehen; sie wurde wieder einmal sehr spät am Abend ausgestrahlt und in der Mediathek habe ich sie einfach versäumt.
Und doch blieb mir seitdem "Habanita" in Erinnerung.

Als das Familienunternehmen Molinard 1849 in Grasse (wo denn auch sonst?) gegründet wurde, hatte sicher niemand damit gerechnet, dass gerade bei ihnen ein "Klassiker" das Licht der Parfumwelt erblicken würde.
Denn in den ersten Jahren wurden überwiegend Blütenwasser in dem kleinen Stadtgeschäft verkauft.
Vier hübsche Parfums, jeweils nur aus einer Blume bestehend, erschienen in eleganten Flacons aus Baccaratkristall: "Jasmin", "Rose", "Mimosa" und "Violette" erfreuten die anspruchsvollen Kundinnen.
Sie würden mir sicher auch gefallen, denn ich mag Solitärdüfte sehr.
Alles war schon damals sehr geschmackvoll und unterstrich die Eleganz der Damenwelt.
Noch heute soll im Pariser Geschäft u.a. "im Fass gelagertes" Eau de Cologne angeboten werden.
Wenn das kein Anreiz ist, dort einmal vorbeizuschauen!
Erst die Kreation von "Habanita", mit dem wilden Rhythmus der zwanziger Jahre in sich, brachte den ganz großen Durchbruch: es war der Beginn einer "endlosen Geschichte"!

Ich habe das Glück und kann "Habanita" als Eau de Toilette testen: an dieser Stelle bedanke ich mich für die Abfüllung!
Dieses "verschlankte" Duftwesen hat allerdings alles, was dieser Name erwarten lässt:
Es ist wunderbar rund und verfügt über eine ansprechende Fülligkeit; es ist biegsam und anschmiegsam, aber auch eigensinnig und störrisch.
Und natürlich ist auch diese "Habanita" äußerst sinnlich. Dafür sorgt natürlich die reiche Wärme von Vanille und Moschus.
So treffe ich auf einen äußerst femines Duftwesen, das verlockt und verführt und trotzdem uneingeschränkt alltagstauglich ist.
Das ist sicher der Vorteil eines Eau de Toilettes

Die harzige Würze von Galbanum grüßt gemeinsam mit der des Mastixstrauches: auch dessen Harz ist bei mir immer gern gesehen. Vielleicht ist es auch die Verwandschaft mit den Pistazien, die diese Duftnote für mich immer ein kleines bisschen fruchtig erscheinen lässt; es ist nur ein kaum wahrnehmbarer Hauch!
Petitgrain fügt angepasste Frische hinzu: es ist ein würziger Auftakt, der mich neugierig macht auf das, was sich noch entwickeln mag.
Diese Neugier lohnt sich: alles, was während eines Spazierganges durch die Felder von Grasse zu finden ist, fließt gekonnt in die großartige Herznote ein.
Nicht nur die dunkelviolett blühende Vanilleblume, auch der schwerduftende, immer etwas zickige Jasmin und die nicht sonderlich schüchterne Rosa Centifolia finden sich hier ein.
Diese Blumigkeit vermählt sich schön mit der bereits vorhandenen harzigen Würze, bevor das immer sehr dunkelgrüne, geheimnisvoll-erdige Vetiver auftritt und eine schöne Dosis Muskatnuss an der Hand führt.
Auch vermeine ich einen leichten Hauch der mit sehr vertrauten Zistrose wahrzunehmen.
Der Duftverlauf wird somit tiefer, naturverbundener, aber nicht allzu dunkel.
Dies lässt die seidig-silberne Zeder nicht zu: ihr herrlich holziges Aroma bildet hier die Verbindung zwischen der würzig-harzigen, doch immer noch blumigen Leichtigkeit und der nun vorhandenen schwereren Erdverbundenheit.
Das schon bekannte helle Flimmern von Ylang-Ylang setzt noch einige magische Lichtpunkte, bevor das Eichenmoos voll zur Geltung kommt.
Ich mag diese feuchte, grüne Kühle, diese erdduftende Tiefe, die sehr vielen Duftkompositionen einen ganz besonderen Reiz verleiht.
Großzügige Duftbahnen des goldenen Patchouli und das ein wenig kratzige Sandelholzaroma führen zu dem Ort, an dem die Elfenkönigin Titania, die Göttin der Schönheit und der Liebe, in einem sonnenbeschienenen Tempel zu schlafen scheint.
Hier wartet sie, umschlungen von Moschus' und Vanilles warmen, weichen duftintensiven Armen, und behütet von ihrem kleinen Volk, auf ihren Liebsten Oberon: mit ihm hat sie wieder einmal gestritten.
Sie können es nicht lassen, diese beiden: schon Shakespeare berichtet in "Ein Sommernachtstraum" von all den Irrungen und Wirrungen, die sie in ihrem Umfeld dadurch immer wieder verursachen.
Um Oberon zu zeigen, dass er doch ihr Ein und Alles ist, umhüllt sich die Schöne mit einem dichten Duftschleier von Amber.
Es wäre doch gelacht, wenn diese Verkörperung der Weiblichkeit ihr Ziel nicht erreicht!

"Habanita" verfügt selbst als Eau de Toilette über sehr viel Rasse, aber auch genauso viel Klasse.
Es ist eine elegante Duftkreation, die ihrer Trägerin sehr lange die Treue hält.
Dieses exotische, andauernde und immer noch mächtige Bouquet, das von Rose und Jasmin deutlich durchflochten wird, verfügt über einen Reiz, der eigentlich jede Frau schmücken sollte.

Für mich ist diese "Habanita" eine verlockende Neuentdeckung in meiner Duftwelt.
Sie ist nicht überkandidelt, aber lebendig und sehr unternehmungslustig: sie begleitet deshalb auch gern zur nächsten Exkursion zu neuen Ufern!
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

25 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 26 Tagen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Herber Blick
Galbanischer Augen
Puderglanz von Petitgrain
Kleid aus Jasmin
Haut vanilleweiß ledern
Schreitest in erdigen
Seifigen Moosen
40 Antworten
FoxearFoxear vor 3 Jahren
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
1924 als Urversion erschienen, verkörpert Habanita die Anfänge der weiblichen Emanzipation. Androgyn, charakterstark und unabhängig.
26 Antworten
MarieposaMarieposa vor 2 Monaten
10
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Liebe ist ein wilder Vogel
Mit Feuerflügeln
Und Vanilleaugen
Rau wie Vetiver
Und sanft wie Sandelmoos
Mais, si je t’aime
Prends garde à toi!
51 Antworten
HallodriHallodri vor 4 Jahren
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
12 von 10:
wenn ein Duft mich dazu bringt, in einem mindestens halbbefüllten Nahverkehrs-Zug eine Träne zu vergießen, ist alles erklärt.
7 Antworten
TtfortwoTtfortwo vor 4 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Rauchig-dunkelwürzige Wucht, staubtrockene Wärme und eine zartsüße "Beiss-mich"-Basis zum drin wälzen. Sowas von rrrrrrr....
10 Antworten
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Diskussionen zu Habanita (1988) (Eau de Toilette)

JoHannes in Parfum allgemein
Danke Euch allen ... Auftrag erledigt! ;-)

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