16.02.2014 - 09:46 Uhr
Gaukeleya
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Gaukeleya
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Zurück auf Null
Ich sage es gleich: mein Verhältnis zu Moschusdüften ist ein sehr enges, substanzielles. Es ist, anders als bei anderen Dufttypen, eine echte Duftliebe, die durch nichts ersetzt wird. Ablenkungen sind meiner Neugier geschuldet, und generell folge ich gern dem Motto „variatio delectat“. Ich habe auch andere Duftlieben, die gross sind, Moschus jedoch wird es immer in meiner Sammlung geben, und ich probiere gern jede Moschusvariante aus, die der Duftmarkt hergibt.
Nun mag das an der vorzüglichen Harmonie zwischen Moschus und meinem Eigengeruch liegen (hier bleibt gewiss nicht unbemerkt, dass ich den umstrittenen Begriff „Hautchemie“ umschiffen möchte), die scheinbar vorhanden ist, denn wohl duften die verschiedenen Moschusvarianten natürlich auch unterschiedlich, aber alle entwickeln sich durchweg sehr angenehm an mir.
Mit diesem Wissen zuversichtlich und optimistisch gestimmt, wagte ich einen Blindkauf von Muschio Nobile.
Tja, und auch wenn ich dachte, mich könnte nichts mehr überraschen, ich hätte alles schon gerochen in Sachen Moschus, so entflammte ich heiss für Muschio Nobile, denn er hat etwas, was andere nicht haben, etwas, was vertraut und neu zugleich wirkt. Ein fremder Reiz, und doch fühle ich mich wie zu Hause in diesem Duft.
Fremdeln liess mich zunächst sein Beginn mit einer pfeffrig-bleistiftholzigen Note, die trocken, etwas kühl, etwas erdig-süss, widersprüchlich und prägnant ist. Sie lässt zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen, welche olfaktorische Köstlichkeit mich alsbald in die Knie zwingen wird. Zumal sich dieser Zustand auch erstaunlich lange hält, etwa so, als wolle Muschio Nobile wirklich sicher sein, dass sein/e Träger/in es ernst mit ihm meint und es nicht nur auf ein kurzes Vergnügen abgesehen hat. Erst dann ist er bereit, sich zögernd zu öffnen, seine ganze Schönheit zu zeigen, seine Tiefe, seine Wärme, seine Vielschichtigkeit, seine Freundlichkeit, ja, seine Liebe.
Und dann beginnt Muschio Nobile zu schmelzen, langsam, unaufhörlich, zarte Blüten öffnen sich, ohne blumig oder frisch oder süss zu wirken. Er ist nicht zu hautnah, sondern schon durchaus wahrnehmbar umhüllend. Eine Tiefe tut sich auf, in die der/die Träger/in sanft hineingleitet, eine Tiefe, die nicht dunkel ist, sondern voller heller Schönheit, Femininität und Lieblichkeit. So muss wohl Liebe riechen, olfaktorisch sichtbar gemacht, die allumfassende, echte Liebe, die bereit ist zu geben, ja, vielleicht auch mehr zu geben als zu nehmen, und die dennoch nicht engelsgleich ist, sondern auch von sinnlichem Charme und mitschwingendem Verlangen.
Nach dem leicht spröden Auftakt scheint der Duft seine Maske abzulegen und den Blick auf seinen weichen Kern preiszugeben. Er wirkt so jung und reif zugleich, so einfach und doch nicht langweilig, so samtig weich und nobel, er streichelt mich wie der laue Sommerwind und helle, zarte Seide auf nackter Haut. Sinnlichste Momente würde er mit mir teilen, wenn ich ihn trage, aber er ist dennoch kein reiner Bettlakenduft, sondern wie gemacht für die echte Liebe, die in jeder Form gezeigt, erlebt, gelebt werden möchte, mit all ihrer Schönheit und auch Leidenschaft.
Die Wärme vertieft sich im weiteren Verlauf, setzt sich. Und bleibt: sehr lang. Dass Muschio Nobile eine enorme Haltbarkeit an mir besitzt, erscheint mir nur konsequent. 12 Stunden schafft er locker, mir scheint, als wolle er einfach nicht gehen, sondern bei mir bleiben, für immer. Wir sind füreinander geschaffen offenbar, denn auch ich möchte ihn niemals aufgeben.
Schöner kann Moschus nicht duften, nicht nobler, nicht hochwertiger. Nicht jünger, nicht erwachsener. Nicht komplexer, nicht einfacher. Nicht runder, nicht weicher. Nicht sinnlicher, nicht reiner. Nicht heller, nicht tiefer. Ich bin ihm erlegen und habe das Gefühl, dass sich hier der Kreis schliesst : meine allererste Duftliebe, mit der alles begann - die generelle Liebe zu Duft, und auch die erste Jugendliebe- , war ein moschuslastiger Schmelzduft, an den mich Muschio Nobile sehr erinnert, ohne ein Duftzwilling zu sein. Eher so, als sei Muschio Nobile die mit mir erwachsen gewordene Variante der jungen Liebe damals.
Zurück auf Null — zumindest dufttechnisch, denn meiner Jugendliebe hingegen gehört mein Herz schon lange nicht mehr.
Nun mag das an der vorzüglichen Harmonie zwischen Moschus und meinem Eigengeruch liegen (hier bleibt gewiss nicht unbemerkt, dass ich den umstrittenen Begriff „Hautchemie“ umschiffen möchte), die scheinbar vorhanden ist, denn wohl duften die verschiedenen Moschusvarianten natürlich auch unterschiedlich, aber alle entwickeln sich durchweg sehr angenehm an mir.
Mit diesem Wissen zuversichtlich und optimistisch gestimmt, wagte ich einen Blindkauf von Muschio Nobile.
Tja, und auch wenn ich dachte, mich könnte nichts mehr überraschen, ich hätte alles schon gerochen in Sachen Moschus, so entflammte ich heiss für Muschio Nobile, denn er hat etwas, was andere nicht haben, etwas, was vertraut und neu zugleich wirkt. Ein fremder Reiz, und doch fühle ich mich wie zu Hause in diesem Duft.
Fremdeln liess mich zunächst sein Beginn mit einer pfeffrig-bleistiftholzigen Note, die trocken, etwas kühl, etwas erdig-süss, widersprüchlich und prägnant ist. Sie lässt zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen, welche olfaktorische Köstlichkeit mich alsbald in die Knie zwingen wird. Zumal sich dieser Zustand auch erstaunlich lange hält, etwa so, als wolle Muschio Nobile wirklich sicher sein, dass sein/e Träger/in es ernst mit ihm meint und es nicht nur auf ein kurzes Vergnügen abgesehen hat. Erst dann ist er bereit, sich zögernd zu öffnen, seine ganze Schönheit zu zeigen, seine Tiefe, seine Wärme, seine Vielschichtigkeit, seine Freundlichkeit, ja, seine Liebe.
Und dann beginnt Muschio Nobile zu schmelzen, langsam, unaufhörlich, zarte Blüten öffnen sich, ohne blumig oder frisch oder süss zu wirken. Er ist nicht zu hautnah, sondern schon durchaus wahrnehmbar umhüllend. Eine Tiefe tut sich auf, in die der/die Träger/in sanft hineingleitet, eine Tiefe, die nicht dunkel ist, sondern voller heller Schönheit, Femininität und Lieblichkeit. So muss wohl Liebe riechen, olfaktorisch sichtbar gemacht, die allumfassende, echte Liebe, die bereit ist zu geben, ja, vielleicht auch mehr zu geben als zu nehmen, und die dennoch nicht engelsgleich ist, sondern auch von sinnlichem Charme und mitschwingendem Verlangen.
Nach dem leicht spröden Auftakt scheint der Duft seine Maske abzulegen und den Blick auf seinen weichen Kern preiszugeben. Er wirkt so jung und reif zugleich, so einfach und doch nicht langweilig, so samtig weich und nobel, er streichelt mich wie der laue Sommerwind und helle, zarte Seide auf nackter Haut. Sinnlichste Momente würde er mit mir teilen, wenn ich ihn trage, aber er ist dennoch kein reiner Bettlakenduft, sondern wie gemacht für die echte Liebe, die in jeder Form gezeigt, erlebt, gelebt werden möchte, mit all ihrer Schönheit und auch Leidenschaft.
Die Wärme vertieft sich im weiteren Verlauf, setzt sich. Und bleibt: sehr lang. Dass Muschio Nobile eine enorme Haltbarkeit an mir besitzt, erscheint mir nur konsequent. 12 Stunden schafft er locker, mir scheint, als wolle er einfach nicht gehen, sondern bei mir bleiben, für immer. Wir sind füreinander geschaffen offenbar, denn auch ich möchte ihn niemals aufgeben.
Schöner kann Moschus nicht duften, nicht nobler, nicht hochwertiger. Nicht jünger, nicht erwachsener. Nicht komplexer, nicht einfacher. Nicht runder, nicht weicher. Nicht sinnlicher, nicht reiner. Nicht heller, nicht tiefer. Ich bin ihm erlegen und habe das Gefühl, dass sich hier der Kreis schliesst : meine allererste Duftliebe, mit der alles begann - die generelle Liebe zu Duft, und auch die erste Jugendliebe- , war ein moschuslastiger Schmelzduft, an den mich Muschio Nobile sehr erinnert, ohne ein Duftzwilling zu sein. Eher so, als sei Muschio Nobile die mit mir erwachsen gewordene Variante der jungen Liebe damals.
Zurück auf Null — zumindest dufttechnisch, denn meiner Jugendliebe hingegen gehört mein Herz schon lange nicht mehr.
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