12.06.2019 - 15:58 Uhr
Floyd
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Floyd
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Lukullischer Borderliner
Gibt es sowas wie manisch-reflexiven Kannibalismus, so einen narzisstischen Jeffrey-Dahmer-Typ? Olfaktorisch dissoziativ? Ich würde mich jetzt gerne selbst essen, aber vorher geh ich noch eine rauchen, der "Malvs" machts ja ganz genauso, also er raucht ja schließlich auch. Während ich mit ihm auf dem Balkon sitze und mir eine drehe, denk ich mir: "Was soll man bei so einem Flakon auch anderes erwarten, als dass es irgendwie okkultistisch, nee, falsches Wort, also irgendwie mit schwarzer Magie oder so zugeht.."
Jetzt sitzen wir hier und schauen über die Dächer, ich rauche, er weihraucht und myrrht so vor sich hin, grinst ein wenig herbfrisch-verschmitzt und puhlt gedankenverloren in der Balkonpflanzenerde, nur so ein bisschen. Seinen angeblich so verführerischen Apfel lässt er bei mir gleich mal stecken. Als ich Asche abstreife, schaue ich ihm kurz in die Augen, sie glühen melancholisch, warm und androgyn, süß und bernsteinfarben. "Amberst Du mich jetzt an?" frage ich ihn und fühle mich irgendwie ertappt. Er sagt nichts, weihraucht und myrrht. Während sich die Sonne rot über den warmen Dächern senkt, lehne ich mich bei ihm an, er zedert ein wenig und fängt an süßes Harz zu schwitzen, dabei raucht er weiter und auf einmal bekomme ich Lust ihn zu essen. Diese verführerische Melange aus herb-holzigen (Vetiver und Zeder) und rauchig-würzig-süßen Noten (neben den oben bereits genannten sind noch feinkörniges Sandelholz und etwas Vanille wahrnehmbar), wie süßer Likör mit einer Mischung aus Pfeifen- und Zigarrentabak scheint einen direkten Zugang zu meiner gustatorischen Wahrnehmung zu haben. Ich möchte ihn schmecken, auf der Zunge. Ich beherrsche mich.
Sechs Stunden lang hypnotisiert er mich, lullt mich ein, immer ganz nah bei mir, dann dämmert er in süßem Amber und Moschus noch ein paar Stunden, bevor er geht und ich wieder zu klarem Verstand komme. Ich bin körperlich unversehrt.
Ist er mir zu süß? Ich weiß nicht, ein Borderliner vielleicht. Ich muss ihn ja nicht heiraten! Ich lebe doch olfaktorisch promiskuitiv. Mal sehen, ob er im Herbst bei mir einziehen darf!
Jetzt sitzen wir hier und schauen über die Dächer, ich rauche, er weihraucht und myrrht so vor sich hin, grinst ein wenig herbfrisch-verschmitzt und puhlt gedankenverloren in der Balkonpflanzenerde, nur so ein bisschen. Seinen angeblich so verführerischen Apfel lässt er bei mir gleich mal stecken. Als ich Asche abstreife, schaue ich ihm kurz in die Augen, sie glühen melancholisch, warm und androgyn, süß und bernsteinfarben. "Amberst Du mich jetzt an?" frage ich ihn und fühle mich irgendwie ertappt. Er sagt nichts, weihraucht und myrrht. Während sich die Sonne rot über den warmen Dächern senkt, lehne ich mich bei ihm an, er zedert ein wenig und fängt an süßes Harz zu schwitzen, dabei raucht er weiter und auf einmal bekomme ich Lust ihn zu essen. Diese verführerische Melange aus herb-holzigen (Vetiver und Zeder) und rauchig-würzig-süßen Noten (neben den oben bereits genannten sind noch feinkörniges Sandelholz und etwas Vanille wahrnehmbar), wie süßer Likör mit einer Mischung aus Pfeifen- und Zigarrentabak scheint einen direkten Zugang zu meiner gustatorischen Wahrnehmung zu haben. Ich möchte ihn schmecken, auf der Zunge. Ich beherrsche mich.
Sechs Stunden lang hypnotisiert er mich, lullt mich ein, immer ganz nah bei mir, dann dämmert er in süßem Amber und Moschus noch ein paar Stunden, bevor er geht und ich wieder zu klarem Verstand komme. Ich bin körperlich unversehrt.
Ist er mir zu süß? Ich weiß nicht, ein Borderliner vielleicht. Ich muss ihn ja nicht heiraten! Ich lebe doch olfaktorisch promiskuitiv. Mal sehen, ob er im Herbst bei mir einziehen darf!
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