Plumberbt2
Hilfreiche Rezension
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L'anima elegiaca di Signore Cisto Rose
„Den Himmel in einem Sandkorn sehen und die Erde in einer sanften Blüte (Yujie Li, Kleemut)“
Ein Mann mit unbeweglichem Gesicht und weißem Backenbart sitzt still an einem Cafetisch. An seinen schweren Stiefeln klebt noch Gras von dem Spaziergang. Er nippt an einem Glas Champagner. Seine Augen blicken in die leere Ferne. Er sieht ein verbranntes Feld, dann Geiger, die mit Instrumenten aus schwarzem Holz aufspielen.
In Kuba würde er jetzt einen Carajillo trinken. Er zieht eine Trüffelsüßigkeit aus der Jackentasche. Dieses Seelentoben! Im Spiegel der Scheibe sieht er das Gesicht einer 60jährigen, gutmütigen Frau, das einiges erlebt hat. Wenn er doch so spielen könnte wie seine Mutter! Er ist sauer auf sich selbst. Vielleicht sollte er nach Brasilien zurückreisen, denkt er, während er Gottfried Benns „Astern“ aufschlägt.
Der Duft startet frisch fruchtig champagnerartig, was einen herben Eindruck macht. Schwarze Töne übernehmen, dann wird er süß-nußlikörhaft, Trüffel. Weiße Töne wie ein Café mit Creme erscheinen, ich rieche Tonkabohne mit champagnerhaften, spritzigen, süßen Untertönen, Vanille, auch saure Töne. Am Ende bleibt der Geruch von Verbranntem mit Süße.
Ich meine Labdanum, (Tonkabohne), Orchidee als eigene Noten zu riechen.