18.01.2016 - 17:58 Uhr
Landlord
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8
Natur - von der Veranda aus
Ich trete hinaus auf die Veranda. Es ist später Vormittag, die Sonne steht schon hoch. Vom Wald her wehen warme, aber noch frische Kräuternoten zu mir heran. Nach einiger Zeit werden sie abgelöst durch dunkle, blumige Gartennoten, über denen ein angenehm tabakiger Hauch liegt. Der Gärtner scheint seine Pfeife angezündet zu haben. Mit viel Muße beobachte ich, wie die Frische des späten Vormittags nachlässt, mit steigender Wärme wird die Luft "tiefer". Dunkle, trockene Früchte gesellen sich dazu. Ich komme aus dem Schnuppern gar nicht mehr heraus und muss wohl etwas schläfrig vom vielen Inhalieren im Schaukelstuhl eingedöst sein. Als ich später erwache, höre ich, dass ordentlich in der Waschküche hantiert wird. Hm. Muss das denn sein? Ausgerechnet heute? Sämtliche wunderbaren Eindrücke des Tages werden überdeckt durch den Geruch, der von frisch aufgehängter Wäsche direkt unter meiner Veranda zu mir heraufströmt. Grummelnd verlasse ich das beschauliche Plätzchen und weiß nicht recht, was ich tun soll...
Tja, so ist er, der "Fougère Nobile". Ein Naturbursche, mit dem man sich nicht über matschige Wege oder durch dunkles Gestrüpp quälen muss. Alle Duftbestandteile sind wunderbar harmonisch aufeinander abgestimmt. Von der Veranda aus ist Natur eben doch am Schönsten... Wenn nur der Moschus in der Basis nicht wäre!! Ihm zumindest dichte ich die Waschmittelnote an - auch, wenn nicht explizit "weißer Moschus" in der Duftpyramide steht. So oder so, er nervt - und zerstört den perfekten Veranda-Tag, den ich bis dahin dösend und schnuppernd im Schaukelstuhl verbracht hatte.
Schade. Das wunderbare Dufterlebnis der ersten fünf Stunden ließ mich schon beinahe dazu verleiten, "Fougère Nobile" das Zeug zum zeitlos schönen Klassiker zuzugestehen. Die zweiten fünf Stunden fast charakterlos-synthetischer Frische machen leider alles zunichte. Das ist hart. Aber während dem Auge oft der erste Eindruck zählt, bleibt der Nase ja meist der letzte haften. Deshalb: Adieu "Fougère propre".
Tja, so ist er, der "Fougère Nobile". Ein Naturbursche, mit dem man sich nicht über matschige Wege oder durch dunkles Gestrüpp quälen muss. Alle Duftbestandteile sind wunderbar harmonisch aufeinander abgestimmt. Von der Veranda aus ist Natur eben doch am Schönsten... Wenn nur der Moschus in der Basis nicht wäre!! Ihm zumindest dichte ich die Waschmittelnote an - auch, wenn nicht explizit "weißer Moschus" in der Duftpyramide steht. So oder so, er nervt - und zerstört den perfekten Veranda-Tag, den ich bis dahin dösend und schnuppernd im Schaukelstuhl verbracht hatte.
Schade. Das wunderbare Dufterlebnis der ersten fünf Stunden ließ mich schon beinahe dazu verleiten, "Fougère Nobile" das Zeug zum zeitlos schönen Klassiker zuzugestehen. Die zweiten fünf Stunden fast charakterlos-synthetischer Frische machen leider alles zunichte. Das ist hart. Aber während dem Auge oft der erste Eindruck zählt, bleibt der Nase ja meist der letzte haften. Deshalb: Adieu "Fougère propre".
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