08.05.2019 - 06:00 Uhr
Maggy4u
293 Rezensionen
Maggy4u
Top Rezension
16
For Jay
Anläßlich der diesjährigen London Craft Week, vom 8. bis 12. Mai 2019, wurde die Art Deco Lobby des "The Beaumont" Hotels in Mayfair illustrer Ort ganz besonderer olfaktorischer Begegnungen. So hatte der imaginäre Gründer des Hotels, Jimmy Beaumont, namhafte britische Parfumeure gebeten, bespoke Düfte für seine "The Jimmy Beaumont Perfume Collection" zu erschaffen. Die Großen der Szene folgten gern dem Ruf, unter ihnen Floris London, Tom Daxon, Paul Schütze und auch Ormonde Jayne.
Thema der "The Jimmy Beaumont Perfume Collection" sind die "Roaring Twenties" und vor allem Künstler dieser Zeit. Unter dem Thema "Rebels and Rogues: Creating Bespoke Perfumes" entstand auch der Duft "The Great Gatsby", einem der Lieblingsbücher Lindas und damit zu Ehren Francis Scott Fitzgeralds, dem Autor des gefeierten Romans.
Der namensgebende Jay Gatsby ist ein unglücklich verliebter, legendenumwobener Mann. Keiner weiß, woher er kam oder auch sein Reichtum. Er feiert brausende Parties und umgibt sich mit den Reichen und Schönen. Diese Sonnenseite des sehr einsamen Jay und vor allem seine beispielloses Parties, versucht Linda im Duft zu portraitieren.
***
The Great Gatsby startet sehr bewußt zitrisch. Fast überbordend frisch. Und hier musste ich kurz innehalten und nahm meine Probe von Zizan zur Hand. Da sich die Noten der beiden Düfte fast exakt gleichen, wanderte Zizan auf den Handrücken für einen direkten Vergleich.
Und, ja, sie haben Ähnlichkeiten, aber Zizan hat nur die ersten 30 Minuten eine zitronige Kopfnote, bevor es sich vollends dem ISO-E hingibt. Jay Gatsby macht hier einiges anders. Und damit zeigt sich seine Klasse, als bespoke.
So ist die Zitritk eher eine, die von der leichten Säure des Wacholders getragen wird und damit schon hier einen Twist in Richtung Gentlemen´s Cologne erfährt. Wie passend, wenn wir uns einen reichen Dandy vor Augen halten. Diese Stimmung hält fast 1,5h lang. Sehr, sehr lang für einen Zitrikakkord. Während der ganzen Zeit ist vor allem Lorbeer, als würziger Begleiter, zu riechen, der dem Duft einen Dreh in würziges Grün gibt, ohne dabei den frischen, hellen Klang des Duftes markant verändern zu müssen.
Diese männlich, herbe Frische wird weiter durch Vetiver und (Eichen)Moos ausgebaut. Dabei hält der Duft immer das Thema "sauberes Cologne", "wie frisch rasiert" und zeichnet damit auch ein wunderbares Bild des unantastbaren Mr. Gatsby. Gepflegt, aber auch glatt.
Entwickelt sich der "Zutatenbruder" Zizan vor allem nur durch sein Holz weiter, gibt The Great Gatsby zunehmen Moschus immer mehr Raum und macht so die Bühne weiter auf. Sehr passend und stimmig gibt sich dieser Moschus als Träger. Er ist frisch und doch sehr männlich. Hält das Holz im Zaum und läßt die Shaving-Foam-Vibe langsam abklingen.
Er trägt noch für Stunden und zeigt, wie ein Bespoke als Portrait funktionieren kann. Ganz großes Kino.
Und am Ende findet Jay seine Daisy. Und als sie kurz in seinen Armen liegt, hat er vielleicht genau so geduftet.
Thema der "The Jimmy Beaumont Perfume Collection" sind die "Roaring Twenties" und vor allem Künstler dieser Zeit. Unter dem Thema "Rebels and Rogues: Creating Bespoke Perfumes" entstand auch der Duft "The Great Gatsby", einem der Lieblingsbücher Lindas und damit zu Ehren Francis Scott Fitzgeralds, dem Autor des gefeierten Romans.
Der namensgebende Jay Gatsby ist ein unglücklich verliebter, legendenumwobener Mann. Keiner weiß, woher er kam oder auch sein Reichtum. Er feiert brausende Parties und umgibt sich mit den Reichen und Schönen. Diese Sonnenseite des sehr einsamen Jay und vor allem seine beispielloses Parties, versucht Linda im Duft zu portraitieren.
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The Great Gatsby startet sehr bewußt zitrisch. Fast überbordend frisch. Und hier musste ich kurz innehalten und nahm meine Probe von Zizan zur Hand. Da sich die Noten der beiden Düfte fast exakt gleichen, wanderte Zizan auf den Handrücken für einen direkten Vergleich.
Und, ja, sie haben Ähnlichkeiten, aber Zizan hat nur die ersten 30 Minuten eine zitronige Kopfnote, bevor es sich vollends dem ISO-E hingibt. Jay Gatsby macht hier einiges anders. Und damit zeigt sich seine Klasse, als bespoke.
So ist die Zitritk eher eine, die von der leichten Säure des Wacholders getragen wird und damit schon hier einen Twist in Richtung Gentlemen´s Cologne erfährt. Wie passend, wenn wir uns einen reichen Dandy vor Augen halten. Diese Stimmung hält fast 1,5h lang. Sehr, sehr lang für einen Zitrikakkord. Während der ganzen Zeit ist vor allem Lorbeer, als würziger Begleiter, zu riechen, der dem Duft einen Dreh in würziges Grün gibt, ohne dabei den frischen, hellen Klang des Duftes markant verändern zu müssen.
Diese männlich, herbe Frische wird weiter durch Vetiver und (Eichen)Moos ausgebaut. Dabei hält der Duft immer das Thema "sauberes Cologne", "wie frisch rasiert" und zeichnet damit auch ein wunderbares Bild des unantastbaren Mr. Gatsby. Gepflegt, aber auch glatt.
Entwickelt sich der "Zutatenbruder" Zizan vor allem nur durch sein Holz weiter, gibt The Great Gatsby zunehmen Moschus immer mehr Raum und macht so die Bühne weiter auf. Sehr passend und stimmig gibt sich dieser Moschus als Träger. Er ist frisch und doch sehr männlich. Hält das Holz im Zaum und läßt die Shaving-Foam-Vibe langsam abklingen.
Er trägt noch für Stunden und zeigt, wie ein Bespoke als Portrait funktionieren kann. Ganz großes Kino.
Und am Ende findet Jay seine Daisy. Und als sie kurz in seinen Armen liegt, hat er vielleicht genau so geduftet.
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