Cuir Garamante 2013

Cuir Garamante von Parfums MDCI
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8.0 / 10 156 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Parfums MDCI für Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist ledrig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Ledrig
Würzig
Holzig
Orientalisch
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
SafranSafran MuskatMuskat rosa Pfefferrosa Pfeffer
Herznote Herznote
RoseRose LederLeder OudOud PapyrusPapyrus
Basisnote Basisnote
LabdanumLabdanum SandelholzSandelholz Bourbon-VanilleBourbon-Vanille WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

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Duft
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Haltbarkeit
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Sillage
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Flakon
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Preis-Leistungs-Verhältnis
6.631 Bewertungen
Eingetragen von WRoth, letzte Aktualisierung am 08.09.2023.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Adan

52 Rezensionen
Adan
Adan
Top Rezension 27  
Leder-Oud MDCI Style: no risk - no fun
Als Student der Biowissenschaften wird man - vor allem in sehr frustrierenden Zeiten wie zum Beispiel während der Bachelorarbeit - öfter mal mit Identitätskrisen und Existenzängsten konfrontiert.
Und irgendwie kam ich dann mal auf die Idee, Claude Marchal anzuschreiben und ihn einfach mal zu fragen, wie er auf die Idee kam, Parfums zu kreieren bzw. kreieren zu lassen, der Creative Director seiner eigenen Marke zu werden.

Die Kurzversion seiner Antwort war im Prinzip, dass er in seinem damaligen Beruf (er arbeitete in einer Firma, die Privatjets baut wenn ich das richtig interpretiert habe) zwar gut verdient hat, es ihm aber irgendwann zum Hals raushing. Und da er schon immer irgendwie Parfum mochte, wollte er eben das mal machen!

"Sometimes, you have to make very risky choices in life. They can either fail or reward you a lot."

Naja gut, das ist natürlich allgemein gültig, aber dennoch motivierend.

Der Bezug zu Cuir Garamante ist natürlich folgender: Nur durch Zufall habe ich durch einen Post in einer Facebook Gruppe den Hinweis gefunden, dass MDCI 2 neue Düfte lanciert und das gegen Ende November.
Also dachte ich mir, ich mail Claude Marchal mal wieder an, einfach auch um zu wissen, ab wann man den kaufen kann. Und nebenbei natürlich, wie er auf die Idee kam, einen Leder-Duft zu machen.

Er sagte, er wollte einen Lederduft kreieren, weil er Lederdüfte eigentlich nie mochte und sich deswegen nie großartig damit beschäftigt hat, es aber eine gute Ergänzung zu den Düften wäre, die bisher schon entstanden sind.
Da ich während meines Bewerbungsgesprächs für den Master in Plant biology eigentlich auch exakt so argumentiert habe, war mir das sympatisch.

Und anhand der vorherigen Düfte war ich der Überzeugung, dass der Duft ohnehin ein Hit wird. Ich habe dann Samples von Nuit Andalouse und Cuir Garamante bekommen und war von Cuir Garamante sehr überrascht.
Ich dachte anfangs, es erwartet mich ein Leder a la 1740 - Marquis de Sade oder Cuir Ottoman, aber Cuir Garamante ist nur zu Beginn relativ ledrig.

Es ist mehr ein sanfter, weicher Lederakkord, der Gewürze und Oud begleitet.
Das Leder ist rech subtil und identifizierbar, allerdings ohne teerig (vergleiche Cuir Ottoman) oder vergoren (vergleiche Aoud Cuir d'Arabie oder die ersten Sekunden von 1740 - MdS) zu riechen. Dennoch hat der Lederakkord dieses Feeling, das Chandler Burr in seinem Review beschrieben hat: eine von der Sonne angewärmte Ledersandale, die vom parfümierten Fuß eines hübschen Harem-Mädchens gefallen ist.
Safran, Muskat und Rose scheinen hier den gewürzigen Part auszumachen, dieser Akkord erinnert mich entfernt an den aus Terry de Gunzburgs "Terryfic Oud", allerdings ohne Kümmel und dadurch ohne Anklang an ungewaschene Achselhöhlen.
Andere Komponenten kann ich jetzt auf anhieb kaum erkennen, aber dadurch, dass Oud in der Duftpyramide fehlt, bin ich mir auch nicht sicher, ob er vertrauenswürdig ist. Es könnte also doch Kümmel drin sein, oder zumindest etwas, was sich als Kümmel interpretieren lässt.
Aus der Nähe riecht Cuir Garamante jedenfalls eher weniger wie ein Lederduft, sondern eher nach einem sanften Oud und Gewürzen mit leicht animalischem Touch (durch das Leder).
Die Duftspur hingegen ist phänomenal, hier scheinen alle drei Komponenten gleichauf repräsentiert zu sein, wodurch das Leder besser erkennbar ist und dieses oben beschriebene Feeling vermittelt.
Die Haltbarkeit ist spektakulär, als ich ihn nach dem ersten Test abwaschen wollte, hat das trotz Seife nicht funktioniert. Ich konnte ihn am nächsten Morgen noch an meinem Handgelenk wahrnehmen. Wer alle anderen MDCIs gerochen hat, wird merken, dass diese Düfte unscheinbar kraftvoll sind und eine perfekte Balance zwischen Kraft und Kontrolle besitzen.
Und Cuir Garamante ist von allem etwas, aber von nichts zu viel. Und dennoch ist die Gesamtkomposition polarisierend, aber in sich stimmig.

Claude Marchal sagte, Cuir Garamante hätte mehr Power als das, was bisher erschienen sei (IB, AT und CP), daher war er etwas skeptisch. Hinzu käme, dass er mit mehr Kritik gerechnet hat, da jedes gute Dufthaus einen guten Lederduft hat und zudem jeder gerade einen Oud-Duft auf den Markt wirft.

Ich bin allerdings der Meinung, dass Cuir Garamante nicht wie hektische Arbeit riecht, ich bin mir sicher, Claude Marchal hat hier so lange gesucht bis er gerochen hat, was er wollte:

"I am happy with my (risky?) choice!"

Das bin ich auch.
5 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 26  
No! No! … Is-a not Napoleon! Is-a not ‘itler! Is-a not Mussolini!
Der Dirigent Arturo Toscanini war berüchtigt für seine strikte Partitur-Treue, die er im Orchester unerbittlich durchsetzte - mit überbordendem Temperament, stets an der Schwelle zum Schlaganfall, lautstark und nicht wählerisch in puncto Vokabular. Allein, weil er sogar noch strengere Maßstäbe (inklusive adäquater Eigen-Beschimpfungen) an sich selbst legte, gab es keine Beschwerden der äußerst dünnhäutigen US-amerikanischen Musiker-Gewerkschaft, die ansonsten jeden Kleinkram in der Ansprache monierte.

Es war allerdings ein britisches Ensemble, nämlich das der BBC, welches der Maestro im Jahre 1937 während einer Probe zu Beethovens 3. Symphonie anherrschte. Der Komponist hatte seine „Eroica“ ursprünglich Napoleon gewidmet, die Widmung aber aus Enttäuschung über dessen Krönung zum Kaiser buchstäblich wieder ausradiert.

Und derlei Drumherum war Toscanini völlig egal. Vielleicht hatten ihm die Musiker allzu „imperial“ aufgespielt? Jedenfalls unterbrach er und schrie: „No! No! … Is-a not Napoleon! Is-a not ‘itler! Is-a not Mussolini! Is Allegro con brio! … Da-caaaaa-po!“

So ähnlich fühle ich mich. Als müsse ich von einem Puristen immer aufs Neue lautstark gemahnt werden: „Is Leder!“.

Vanille und Safran eröffnen, dazu eine Spur Fruchtbonbon-Rose. Leder? Nuancen. Sie haben Mühe. Nasenfälliger finde ich eine sanfte, dezent versaute Würze. Statt Muskat hätte ich mithin auf Cumin getippt. Rätselraten. Dann, bereits nach ein paar Minuten, wittere ich latent schweinigelndes, cremiges Labdanum. Das war es!

Bis hierhin würde ich das ‚Amber-Gewürz-Duft‘ nennen. Und obwohl ich ab dem zweiten Testtag ein bisschen mehr Leder zugestehe (Eingewöhnung? „No - is Leder!“), präsentiert Cuir Garamante im Grunde lediglich ein Bukett an entsprechenden Andeutungen. Sofern etwa mit ‚Papyrus‘ nicht ohnehin Papier d’Armenie gemeint ist, könnte das auf eine stumpfe Anmutung verweisen, die auf Wunsch an Leder erinnert. Auch die Rose trägt bei: Sie changiert zwischen Fruchtbonbon und ölig-teerig und liefert mit Letzterem einen weiteren Baustein. Eine holzige Note ab dem späteren Vormittag tut auf Oud. Daraus entwickelt sich nicht nur eine Anlehnung an die bewährte Kombination Rose-Oud, sondern Oud bietet – das ist jetzt hintenrum argumentiert – zuweilen schließlich ebenfalls Leder-Nähe.

Doch das scheint mir alles Beiwerk. Ich zucke mit den Schultern und warte lieber ganz gespannt, ob das dominante Labdanum womöglich irgendwann anfängt zu strullern (vgl. Oud Ispahan von Dior). In der Tat wächst sein Anteil im Laufe des Vormittags an, der Part der Rose wird zu einem stützenden. Gestrullert wird indes nicht. Nie. Das Labdanum entfaltet zwar eine unleugbare Animalik, bleibt aber im Rahmen, nicht zuletzt mit Hilfe vanillig-karamelliger Töne. Das finde ich großartig gelungen und vor allem keineswegs zu süß. Am Nachmittag schlägt Cuir Garamante in meiner Wahrnehmung zunehmend eine eher typische Amber-Richtung ein, die, begleitet von Vanille-Klecksen und Rosen-Tupfern, bis weit in den Abend hinein hält und durchweg sehr hochwertig wirkt.

Napoleon hin, Allegro con brio her – bei einem Parfüm mögen die Dinge etwas anders liegen als bei einer von Herrn Toscanini dirigierten Symphonie. Ich bleibe daher bei meiner Meinung: Ich hätte den heutigen Kandidaten nicht als Lederduft bezeichnet oder „Cuir sonstwas“ genannt. Das angebliche Leder zeigt dafür zu offensichtlich seine anderweitigen Stammbäume. Macht überhaupt nix, denn das Ergebnis ist ein edles und charaktervolles Parfüm mit gewissem Unterhaltungswert.
17 Antworten
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
Top Rezension 0  
Klassik neu interpretiert. Typisch MDCI, typisch gut gemacht.
es kommt mir vor, als würde ich einen anderen Duft testen, wenn ich mir die vorangehenden Bemerkungen durchlese. Kaum Leder? Beinahe feminin süß?

Eigentlich hatte ich keine Lust einen Kommentar zu schreiben, ich wollte ein Statement abgeben und vielleicht später einen Kommentar zu dem Duft schreiben. Aber Cuir Garamante ist einfach grandios gemacht und mich überkommt das Bedürfnis, meine Eindrücke noch ein wenig zu ordnen und mitzuteilen.

Cuir Garamante startet bei mir alkoholisch-scharf-würzig und gleich darauf folgt eine klassische, herbe Ledernote die mich ein wenig an Tabac Blond erinnert, so verknüpfe ich es zumindest momentan. Genau kann ich es nicht mehr sagen, auf jeden Fall ist das eine mir aus klassischeren Düften sehr wohl bekannte und ziemlich herbe, beinahe animalische Ledernote.

Begleitet wird jene eindeutig von Gewürzen, wobei ich nicht Muskat differenziert angeben könnte. Rose... das kann sein. Vielleicht dreckige Rose wie im Rose Poivrée von The Different Company, natürlich viel weicher und subtiler als in jenem Duft. Vor allem scheinen mir diese Eindrücke zu dienen, um die Ledernote weiter auszuarbeiten, zu veredeln. Sie wirkt harmonisch, rund und einfach sehr wertig.

Zu diesem mir bekannt wirkenden Leder gesellt sich dann ein weich-vanilliger Amber. Jener ist zwar süß, aber kontrastiert und besänftigt die recht derbe Ledernote eigentlich nur im genau richtigen Maße. Der Gesamteindruck bleibt für mein Empfinden recht herb, nur nicht völlig unnachgiebig.

Die Duftentwicklung erscheint relativ linear. Cuir Garamante startet ziemlich herb, fast ein wenig barsch, im Verlauf besänftigt die balsamische Basis jene Härte immer weiter. So wird er irgendwann relativ weich und bekommt eine gewisse Süße die mich an einen festen, hellen Honig erinnert. Allerdings bleibt die schmutzige, kantige Ledernote immer erhalten, geht eine Symbiose mit den weichen Nuancen ein. Das Leder wird nur deutlich sozialtauglicher. Eine spannende, erotische und wunderschöne Entwicklung.

Ich empfinde Chypre Palatin sogar noch als etwas süßer bzw. weniger herb, das Konzept erscheint mir aber im Grunde sehr ähnlich. Bei Chypre Palatin hat man ein animalisches Chypregerüst mit weichen, orientalischen und balsamischen Nuancen verknüpft, dadurch ein wenig modernisiert und vielleicht auch gefälliger gemacht, bei Cuir Garamante ist es die Verknüpfung von animalischem Leder und jenen orientalisch-balsamischen Noten.

An Opulenz und edler Anmutung haben beide Düfte durch diese Verbindung jedoch eher gewonnen. Sie wirken dicht, warm, stimmig und ungeheuer wertig.

Cuir Garamante ist grandios und steht völlig zu Unrecht im Schatten von Chypre Palatin und Invasion Barbare. Wer Lederdüfte mag und den Stil von MDCI bei Chypre Palatin oder Invasion Barbare mochte, sollte definitiv auch Cuir Garamante testen.

Ich glaube nicht, das es ein Duft ist, den ich häufig tragen würde. Trotzdem möchte ich bei Gelegenheit eine Abfüllung haben, denn für mich ist diese Harmonie und Perfektion eine glatte 10!
6 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 16  
Everybody's Leder-Darling?
Ich halte von MDCI Paris ähnlich viel wie Adan und kann seine Begeisterung für diese Firma absolut nachvollziehen. Allerdings kann ich irgendwie auch die hängenden Köpfe und enttäuschten Aussagen über Cuir Garamante verstehen. Denn es ist defintiv ein sanfter Leder-Duft, der den Ausdruck "Cuir" im Namen kaum verdient hat. Das sind bei vielen Testern schonmal enttäuschte Hardcore-Leder-Erwartungen. Hinzu kommt auch noch, dass mit Invasion Barbare und Chypre Palatin die Messlatte für weitere Schöpfungen enorm hoch gelegt wurde. Und als i-Tüpfelchen ist diese sanft-süße arabische Richtung, egal ob mit Rose, Oud, Saffran oder sonstwas, schon sehr Mainstream und ausgelutscht - aber das war ja auch den Machern bewusst und sogar gewollt. Die Nachfrage bestimmt halt den Markt und die scheint weiterhin ungebrochen. Trotzdem schimmert auch bei dieser Komposition wie ich finde an allen Ecken MDCI-Qualität durch, die natürlich meine Wertung nach oben schraubt.

CG ist sehr süß, das sollte keiner unterschätzen. Fast schon feminin süß - mir gefällts aber richtig gut. Die hochwertig-rauchige Vanille schimmert den gesamten Duftverlauf im Hintergrund und bildet das Fundament. Davor tummeln sich Rosen, etwas helles, abgenutzt, erhitztes Leder wie im alten Rom und Gewürze, allen voran der Safran, der orientalisch wirkt, wie kaum ein anderes Gewürz. Zu jedem Zeitpunkt ist der Duft zu 100% unisex, selbst wenn man meinen könnte hinten raus wird es mit dem Adlerholz und dem noch immer präsenten Leder männlicher. Bei dem Preis erwartet man neben der hohen Qualität, die zweifelsohne geliefert wird, auch den Schuß besondere Genialität, das besondere Etwas. Das fehlt hier schon und daher stellt sich bei mir keine Begeisterung ein wie bei den 2 genannten Meisterwerken. Trotzdem bleibt ein Gefühl von tiefer Anerkennung und Gefälligkeit.

Flakon: mit Büste ist natürlich ein Traum... aber auch ohne sehr fein!
Sillage: eine selten so perfekt gesehene Ausgewogenheit.
Haltbarkeit: erfüllt seinen Zweck mit 10 Stunden auf meiner Haut voll & ganz!

Mir gefällt er vom Dufterlebniss her super gut, verbindet zwei meiner liebsten Parfumgenres (Leder & Oriental) auf hochqualitative Weise, sodass dies mal ein Lederduft sein könnte, den ich öfters trage... ein Knize 10 oder Tuscan Leather finde ich vom Lederaspekt defintiv schöner, jedoch finde ich traurigerweise kaum Tragemöglichkeiten für diese 2 Meilensteine im Ledergenre.
0 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
DonJuanDeCat

2033 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Schnüffelt, bevor der Kater kommt, oder so…!
Hey hey, wie geht’s euch Schnüfflern denn so? Ich hoffe doch gut :)
Ich bin mal wieder hier anwesend, naja, wie fast jeden Abend ja auch, und erzähle euch über einen Duft (was sonst?...). Heute geht es um Cuir Garamante von Parfums MDCI, eine Marke, die man auch nicht so oft jeden Tag sieht… ich glaube, ich hatte diese Marke bislang nur in KaDeWe in Berlin mal gesehen.

Wie dem auch sei. Ich ergriff diese Probe also aus der Probenkiste, sah, dass es sich eigentlich um einen herbstlich/winterlichen Duft handelte, entschied mich aber, ihn dennoch zu probieren, bevor die nun kommende, neue Hitzewelle endgültig einschlägt und allen auf den Sack geht :D
Das ist so ähnlich wie wenn ich sage, dass ich schnell zu Abend essen sollte, bevor der Kater auftaucht :D Denn… obwohl er natürlich ebenfalls seine Mahlzeit bekommt, muss er dennoch auch etwas von mir abhaben… bei Fleischgerichten habe ich es ohnehin aufgegeben, ihn dann sein eigentliches Futter zu geben, da er dann beispielsweise das halbe Hähnchen von meinem halben Hähnchen bekommt, selbst wenn er davor bereits gefuttert haben sollte *seufz* :DD
Vermutlich würde er es sogar schaffen, ganz alleine ein ganzes Hähnchen zu verdrücken…

Egal, also ich komme jetzt mal zum Duft. Er wurde benannt nach den Garamanten, ein antikes Volk der Berber, die in der Sahara-Wüste gelebt hatten. Denn Claude Marchal (der Inhaber von MDCI) war schon seit jeher fasziniert von Wüsten, so dass diesmal eben eine Wüste als Inspiration für diesen Duft diente. Und ja… die Hitzewellen in der Sahara will ich mir eigentlich gar nicht mal ansatzweise vorstellen… ich gehe ja schon durch die jetzige Hitze hier drauf!!

Der Duft:
Der Duft beginnt mit einer wunderbaren, Amberartigen Süße, gefolgt von ein wenig Oud und Leder. Safran sorgt ein wenig für eine krautig-würzige Stimmung und passt gut zum Amber und Oud. Neben dem Amber (bzw. der ambrigen Süße) sorgt auch das Rosa Pfeffer für eine weitere, schön würzige Süße. Im Hintergrund ist der Duft zudem leicht puderig-sanft, was von der Vanille kommen müsste, auch wenn man die Vanille nicht sofort riechen kann. Nur ein klein wenig später setzen auch die Rosen ein, was dem Duft einen (passend zum Wüsten-Thema) orientalischen Touch verpasst.
Die Rosen und der Safran werden bald etwas intensiver, genauso wie auch die Vanille und das Rosa Pfeffer. All diese Duftnoten werden von schönen Harzen in eine luftige Weihrauchwolke eingehüllt, durch die der Duft besonders weich und warm erscheint.
Leder und Oud werden mit der Zeit geringer, das finde ich gut, da ich bei sanften Düften vor allem Leder eher unpassend finde, aber das ist ja Geschmackssache. Jedenfalls ist der Duft vor allen später in der Basis wie gesagt besonders weich und sanft, was an der Vanille, den Harzen und Sandelholz liegen dürfte. Dazu riecht man weiterhin noch Rosen, süßlich harziges Labdanum und einen Resthauch an würzigen Noten im Hintergrund. Sehr viel später riecht man am meisten den Weihrauch, der dann auch recht intensiv wirkt, weil eben die anderen Duftnoten soweit abgeschwächt sind. Alles in allem ist der Duft gut gelungen und duftet einfach nur sehr schön, nur sollte man wegen der späteren Basis Weihrauch mögen!

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Sillage ist ganz gut. Sie wirkt auf Grund der Sanftheit des Duftes aber vielleicht schwächer, als er eigentlich ist. Dennoch ist man in eine nette Duftwolke eingehüllt, die auch andere eine Weile lang gut riechen können. Die Haltbarkeit ist ziemlich lange. Man riecht den Duft gut länger als zehn Stunden. Und auch am nächsten Morgen ist er ein wenig auf der Haut riechbar.

Der Flakon:
Der Flakon ist zylindrisch, wobei der Anfang und das Ende ein wenig dicker ausgefallen sind, so dass das Flakon wie eine Säule mit Kapitell und Basis (bzw. Sockel) wirkt. Am vergoldeten Hals hängt eine rot-goldene Kordel. Der zylindrische und hohe Deckel ist ebenfalls vergoldet. Sieht schön aus, wobei ich die (limitierten?) Sammlerflakons der Limoges-Editionen (mit den Skulptur-/Büsten-Deckeln) um ein Vielfaches schöner finde. Meine Bewertung bezieht sieht auf die normale Edition, die Skulptur-Flakons würde von mir die volle Punktzahl bekommen!

Soo, oh ja. Dieser Duft hat mir schon gut gefallen. Sehr sogar. Er ist sanft und weich, riecht schön süßlich, leicht würzig und passt gut in den Herbst und Winter. Seine Sanftheit könnte eventuell dafür sorgen, dass er aus weiterer Entfernung (oder eiskaltes Wetter draußen) zunächst nicht so gut wahrgenommen werden könnte, aber wenn man dann von draußen nach drinnen kommt und die Jacke auszieht, dann müsste man wieder eine tolle, sanfte Duftwolke ausstrahlen, die auch allen anderen gefallen müssten, wenn man kein Duftbanause oder allgemein etwas gegen Düfte hat! Wie gesagt ist der Duft später aber recht harzig, mir persönlich wäre ein etwas schwächerer Weihrauch lieber gewesen am Ende.

Er eignet sich jedenfalls dezenter dosiert für den Alltag, aber ansonsten kann man ihn auch sehr gut zum Ausgehen verwenden. Der Duft ist zwar für Herren angegeben, aber ich finde, dass er wegen seiner sanften Aura und Duftnoten wie Vanille eher Unisex geworden ist. Was aber wohl eh egal ist, da Frauen irgendwie oft die Angewohnheit haben, uns Kerlen immer mal wieder die Düfte wegzuschnappen und selbst zu benutzen,… argh, FINGER WEG, man!! :DD

Wie dem auch sei, ich würde jeden raten, den Duft mal auszuprobieren!
Ach und weiß eigentlich jemand, wie teuer die Flakons mit den Limoges-Büsten sind? Würde mich echt mal interessieren!

Also dann, das war’s dann wieder. Ich wünsche allen einen schönen Abend, und bis zum nächsten Mal :)
2 Antworten

Statements

37 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Ein alter Hout
Mit Rosenblättern
Die violett leuchtend
Im Schwarzlicht flattern
Vanilleweiß sein Wildleder
Labdanumcremelikör
26 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Dunkel-rote Rose
Auf würzigen Leder-Akkord Teppich
Boden ist dank Harzbrunnen nicht trocken
Stilvoll & Elegant
So mag auch ich Leder
20 Antworten
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
7.5
Duft
Gewürzgespickte

Rostrot-Rose,

sympathisch
angeschm(oud)delt

und

holzig-harzig-ledrig
abgedunkelt.
21 Antworten
SalvaSalva vor 10 Monaten
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein sanfter safran-würziger
Gentleman Orientale
Mit einem ledrig-rosigen Hauch
&ambra-artig balsamischer Labdanum-Basis
Gefällt mir sehr
22 Antworten
UntermWertUntermWert vor 2 Jahren
7
Sillage
7.5
Duft
leises Leder umspielt eine unsagbar elegante Rose-Oud-Kombination
mal hell, mal dunkel, mal würzig-trocken-pudrig, mal holzig-rauchig
edel
15 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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