03.01.2012 - 19:20 Uhr
Rivegauche
39 Rezensionen
Rivegauche
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17
Downton Abbey...
...heißt eine derzeit im britischen Fernsehen sehr erfolgreiche dramatische Fernsehserie, die auch in Deutschland gesendet wurde. Die Serie fegte über mich hinweg, ich finde sie großartig. Sie spielt auf dem Familiensitz "Downton Abbey" und erzählt vom Landleben der aristokratischen Familie Crawley und Ihrer Angestellten. Die Serie beginnt mit der telegraphischen Nachricht vom Untergang der Titanic und dem Tod des zukünftigen Gatten einer Crawley Tochter…und schon sind wir mittendrin in Racquets Formula.
Penhaligon's beschreibt Racquets Formula als Duft für sportliche Tätigkeiten. Auf der herrlich altmodischen grau-grünen Schachtel sind deshalb auch verschiedenste Racquets (Schläger) abgebildet, Badminton, Tennis, Polo, Cricket etc. Nur ist der Duft im heutigen Sinne alles andere als sportlich. Für mich strahlt der Duft etwas sehr elegantes, klassisches, zurückhaltendes und gentlemanhaftes aus. Über das britisch-aristokratische Landleben im Frühling anno 1912 bis hin zu Cary Grant in den Fünfziger Jahren am Morgen auf dem Weg in die Filmstudios…irgendwie so.
Dass der Duft erst in 1989 kreiert worden sein soll, lässt mich erstaunen. Er wirkt so unglaublich altmodisch, als hätte er die Zeit - reformuliert - überstanden. Und genau das ist es! Der Duft spielt nur alt, denn er ist "retro." Für einen tatsächlich alten Duft ist er doch zu zeitgemäß.
Der Duft startet mit einem ganzen Korb voller Zitrusfrüchte mit Zitrone, Limone und Bergamotte, das kann man im einzelnen nicht genau orten. Dazu gesellen sich sofort florale Noten wie Geranie, Rose und Ylang-Ylang. Diese Kombination mutet etwas sauer floral an und wirkt ungewöhnlich. Aber schon nach einem kurzen Moment geht es weiter mit einer leicht grünen Vetivernote und etwas trockenem Zedernholz, während die säuerliche Note verblasst. Auch integriert sich durch krautigen Lavendel, minzig floral rosiger Geranie und heuartigem Coumarin eine fougère-artige Note für einen seifigen Akzent. Wie der Duft selbst ist alles eher zurückhaltend verarbeitet. Er ist durchgehend klar, verhalten heiter, zurückhaltend und leicht. Auch Vetiver spielt nur recht leise und nicht erdig zerstörerisch mit, ist aber präsent. Ich schätze es ist Vetiverylacetat, für natürlichen Vetiver wirkt es auf mich zu wenig dunkel.
In der Basis erscheint endlich die dominante Pudrigkeit, die ihm diese altmodische Aristokratie verleiht. Da denkt man dann auch mal kurz an Sportplätze, denn es riecht nach Talkumpuder. Staubig, trocken, herb, leicht würzig und ein wenig muffig. Als würde einem der Puder durch die Hände rinnen. Diese verhaltene Muffigkeit verstärkt den "Downton Abbey" Charme, toll! Die Basis ergibt sich aus einer Spur Weihrauch und der minimal bitteren Wärme von Eichenmoos für mehr Volumen und Haltbarkeit. Insgesamt scheint Racquets Formula seinen Platz zwischen den Einteilungen Fougère und Chypre finden zu wollen.
Fazit: Leicht und colognig, floral, leicht seifig und holzig, pudrig moosig & "alt." Wunderbar. Ich möchte den Duft Liebhabern von Chanels Pour Monsieur empfehlen, obwohl eine konkrete Ähnlichkeit fehlt, vielmehr ist es eher insgesamt diskret pudrige Zurückhaltung. Die Haltbarkeit ist für ein angebliches Cologne ganz hervorragend. Und jetzt ein paar Scones mit Lemon Curd, dazu eine Tasse Earl Grey Tee.
Penhaligon's beschreibt Racquets Formula als Duft für sportliche Tätigkeiten. Auf der herrlich altmodischen grau-grünen Schachtel sind deshalb auch verschiedenste Racquets (Schläger) abgebildet, Badminton, Tennis, Polo, Cricket etc. Nur ist der Duft im heutigen Sinne alles andere als sportlich. Für mich strahlt der Duft etwas sehr elegantes, klassisches, zurückhaltendes und gentlemanhaftes aus. Über das britisch-aristokratische Landleben im Frühling anno 1912 bis hin zu Cary Grant in den Fünfziger Jahren am Morgen auf dem Weg in die Filmstudios…irgendwie so.
Dass der Duft erst in 1989 kreiert worden sein soll, lässt mich erstaunen. Er wirkt so unglaublich altmodisch, als hätte er die Zeit - reformuliert - überstanden. Und genau das ist es! Der Duft spielt nur alt, denn er ist "retro." Für einen tatsächlich alten Duft ist er doch zu zeitgemäß.
Der Duft startet mit einem ganzen Korb voller Zitrusfrüchte mit Zitrone, Limone und Bergamotte, das kann man im einzelnen nicht genau orten. Dazu gesellen sich sofort florale Noten wie Geranie, Rose und Ylang-Ylang. Diese Kombination mutet etwas sauer floral an und wirkt ungewöhnlich. Aber schon nach einem kurzen Moment geht es weiter mit einer leicht grünen Vetivernote und etwas trockenem Zedernholz, während die säuerliche Note verblasst. Auch integriert sich durch krautigen Lavendel, minzig floral rosiger Geranie und heuartigem Coumarin eine fougère-artige Note für einen seifigen Akzent. Wie der Duft selbst ist alles eher zurückhaltend verarbeitet. Er ist durchgehend klar, verhalten heiter, zurückhaltend und leicht. Auch Vetiver spielt nur recht leise und nicht erdig zerstörerisch mit, ist aber präsent. Ich schätze es ist Vetiverylacetat, für natürlichen Vetiver wirkt es auf mich zu wenig dunkel.
In der Basis erscheint endlich die dominante Pudrigkeit, die ihm diese altmodische Aristokratie verleiht. Da denkt man dann auch mal kurz an Sportplätze, denn es riecht nach Talkumpuder. Staubig, trocken, herb, leicht würzig und ein wenig muffig. Als würde einem der Puder durch die Hände rinnen. Diese verhaltene Muffigkeit verstärkt den "Downton Abbey" Charme, toll! Die Basis ergibt sich aus einer Spur Weihrauch und der minimal bitteren Wärme von Eichenmoos für mehr Volumen und Haltbarkeit. Insgesamt scheint Racquets Formula seinen Platz zwischen den Einteilungen Fougère und Chypre finden zu wollen.
Fazit: Leicht und colognig, floral, leicht seifig und holzig, pudrig moosig & "alt." Wunderbar. Ich möchte den Duft Liebhabern von Chanels Pour Monsieur empfehlen, obwohl eine konkrete Ähnlichkeit fehlt, vielmehr ist es eher insgesamt diskret pudrige Zurückhaltung. Die Haltbarkeit ist für ein angebliches Cologne ganz hervorragend. Und jetzt ein paar Scones mit Lemon Curd, dazu eine Tasse Earl Grey Tee.
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