22.09.2021 - 03:12 Uhr

Serenissima
994 Rezensionen

Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
18
duftende Lichtwirbel
Während der langen Monate der Isolation lernte ich viel über Düfte.
Bisher hatte ich sie nur rein persönlich betrachtet, mit meinen erlebten und den Geschichten, die mir der jeweilige Duft auf meiner Haut erzählte.
Nun entdeckte ich auch die "Nasen" dahinter: z. B. die Herren der Guerlain-Duftdynastie und so nebenbei den von mir sehr geschätzten François Demachy, der für Givenchy und Dior eine Vielzahl von Düften kreiert.
So lernte ich Hintergründe zu erkennen und so manche Duftnote, die mir vorher sperrig oder sogar falsch an ihrer Stelle des Mosaiks vorkam, erschloss sich mir.
Sicher nie ganz; aber ich lernte mit den Sinnen zu lesen und zuzuhören: ich lernte einen Duft zu erleben!
Vor diesem Hintergrund bin ich natürlich noch neugieriger als zuvor und wollte auch erfahren:
Was inspirierte Jean-Claude Ellena zu seiner Komposition "Mimosa Tanneron"; einer schönen Perle in der "Collection de Grasse" des Hauses Perris Monte Carlo?
Und schnell wurde ich fündig. So schrieb Albert Camus an seine Geliebte, die Schauspielerin Maria Casarès:
"Ich führe Sie an einem Tag mit heulendem Wind und strahlender Sonne nach Tanneron, auf der anderen Seite des Moores. Der Durchgang verläuft am Himmel inmitten einer opulenten Landschaft, mit Hängen, die unter den Mimosen verblassen. Ich bin mit gelben Flecken vor meinen Augen und einem Lichtwirbel in mir nach Hause gekommen."
Weitgestreckte Moore, durchzogen von mit Weißdornhecken begrenzten Wegen, und die gelbe Heiterkeit der Mimosen - ja, das erklärt diesen erdig-strahlenden Naturduft, der sich recht schnell ausbreitet und mich freundlich begrüßt.
Wie ein Sommertag in der Provence, an dem der Mistral herumtobt und übermütig alles durcheinander würfelt. Trotzdem: auch diese lebendigen Tage sollten in vollen Zügen und mit offenen Sinnen genossen werden.
Nicht nur die würzige, erdige Herbheit der kleinen gelben Blütenkugeln der Mimosen, auch ihre teilweise fast betäubende Süße entwickelt sich schnell und grüßt mit einem strahlenden Lächeln.
Weißdornhecken stehen bei uns direkt vor dem Haus und während der Blüte Ende April/Anfang Mai ziehen ihre kräftigen Duftschwaden in die Wohnungen. Man kann sich ihnen schlecht entziehen.
Vor allem im Zustand der leichten Verwesung der weißen Dolden erinnert mich ihr Duft immer wieder an nasse Windeln.
Hier aber, als Begleiter durch die herbe lebendige Natur, stehen sie in heller Blüte und verteilen großzügig ihre würzigen, im Wind tanzenden Duftwellen.
Etwas Ursprüngliches entwickelt sich. In dieses Gesamt-Duftbild wird auch die Rose, diesmal nicht elegant und edel, sondern eher bodenständig-bäuerlich, harmonisch und wohlduftend eingepasst.
Wer weiß, wer diese Pflanzen hier gesetzt und dann vergessen hat?
Sie wissen jedenfalls genau um ihren Wert in dieser Duftkomposition.
Herb-würzig, süß und blumig, in dunkler, schwingender Erde wurzelnd, strebt "Mimosa Tanneron" seinem Ziel entgegen.
Ein die Sinne wärmender Umhang aus weißem Moschus vollendet diesen Duft-Spaziergang durch die wenig kultivierte Natur der Provence sehr gekonnt.
Mit Freude und Neugier habe ich diese Abfüllung begrüßt und die wunderbare Entwicklung ihres duftenden Inhalts zu etwas sehr Zärtlichem und Liebevollen verfolgt und bestaunt.
Wieviel Liebe und Hingabe mag wohl in die Entwicklung dieses Duftgeschöpfes eingeflossen sein?
"Mimosa Tanneron" verführt für einige Stunden in den sonnigen Süden Frankreichs; die nicht immer liebliche, sondern auch herb-schöne Provence öffnet sich hier.
Keinen alltäglichen Duft beherbergt der klassische Flacon von Perris Monte Carlo, sondern "strahlende,
duftende Lichtwirbel"!
Bisher hatte ich sie nur rein persönlich betrachtet, mit meinen erlebten und den Geschichten, die mir der jeweilige Duft auf meiner Haut erzählte.
Nun entdeckte ich auch die "Nasen" dahinter: z. B. die Herren der Guerlain-Duftdynastie und so nebenbei den von mir sehr geschätzten François Demachy, der für Givenchy und Dior eine Vielzahl von Düften kreiert.
So lernte ich Hintergründe zu erkennen und so manche Duftnote, die mir vorher sperrig oder sogar falsch an ihrer Stelle des Mosaiks vorkam, erschloss sich mir.
Sicher nie ganz; aber ich lernte mit den Sinnen zu lesen und zuzuhören: ich lernte einen Duft zu erleben!
Vor diesem Hintergrund bin ich natürlich noch neugieriger als zuvor und wollte auch erfahren:
Was inspirierte Jean-Claude Ellena zu seiner Komposition "Mimosa Tanneron"; einer schönen Perle in der "Collection de Grasse" des Hauses Perris Monte Carlo?
Und schnell wurde ich fündig. So schrieb Albert Camus an seine Geliebte, die Schauspielerin Maria Casarès:
"Ich führe Sie an einem Tag mit heulendem Wind und strahlender Sonne nach Tanneron, auf der anderen Seite des Moores. Der Durchgang verläuft am Himmel inmitten einer opulenten Landschaft, mit Hängen, die unter den Mimosen verblassen. Ich bin mit gelben Flecken vor meinen Augen und einem Lichtwirbel in mir nach Hause gekommen."
Weitgestreckte Moore, durchzogen von mit Weißdornhecken begrenzten Wegen, und die gelbe Heiterkeit der Mimosen - ja, das erklärt diesen erdig-strahlenden Naturduft, der sich recht schnell ausbreitet und mich freundlich begrüßt.
Wie ein Sommertag in der Provence, an dem der Mistral herumtobt und übermütig alles durcheinander würfelt. Trotzdem: auch diese lebendigen Tage sollten in vollen Zügen und mit offenen Sinnen genossen werden.
Nicht nur die würzige, erdige Herbheit der kleinen gelben Blütenkugeln der Mimosen, auch ihre teilweise fast betäubende Süße entwickelt sich schnell und grüßt mit einem strahlenden Lächeln.
Weißdornhecken stehen bei uns direkt vor dem Haus und während der Blüte Ende April/Anfang Mai ziehen ihre kräftigen Duftschwaden in die Wohnungen. Man kann sich ihnen schlecht entziehen.
Vor allem im Zustand der leichten Verwesung der weißen Dolden erinnert mich ihr Duft immer wieder an nasse Windeln.
Hier aber, als Begleiter durch die herbe lebendige Natur, stehen sie in heller Blüte und verteilen großzügig ihre würzigen, im Wind tanzenden Duftwellen.
Etwas Ursprüngliches entwickelt sich. In dieses Gesamt-Duftbild wird auch die Rose, diesmal nicht elegant und edel, sondern eher bodenständig-bäuerlich, harmonisch und wohlduftend eingepasst.
Wer weiß, wer diese Pflanzen hier gesetzt und dann vergessen hat?
Sie wissen jedenfalls genau um ihren Wert in dieser Duftkomposition.
Herb-würzig, süß und blumig, in dunkler, schwingender Erde wurzelnd, strebt "Mimosa Tanneron" seinem Ziel entgegen.
Ein die Sinne wärmender Umhang aus weißem Moschus vollendet diesen Duft-Spaziergang durch die wenig kultivierte Natur der Provence sehr gekonnt.
Mit Freude und Neugier habe ich diese Abfüllung begrüßt und die wunderbare Entwicklung ihres duftenden Inhalts zu etwas sehr Zärtlichem und Liebevollen verfolgt und bestaunt.
Wieviel Liebe und Hingabe mag wohl in die Entwicklung dieses Duftgeschöpfes eingeflossen sein?
"Mimosa Tanneron" verführt für einige Stunden in den sonnigen Süden Frankreichs; die nicht immer liebliche, sondern auch herb-schöne Provence öffnet sich hier.
Keinen alltäglichen Duft beherbergt der klassische Flacon von Perris Monte Carlo, sondern "strahlende,
duftende Lichtwirbel"!