Black Collection

Vanille de Tahiti 2020 Eau de Parfum

Vanille de Tahiti (Eau de Parfum) von Perris Monte Carlo
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7.5 / 10 191 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Perris Monte Carlo für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2020. Der Duft ist süß-cremig. Es wird von Perris Group vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Süß
Cremig
Blumig
Gourmand
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Champaka AbsolueChampaka Absolue Ylang-Ylang AbsolueYlang-Ylang Absolue
Herznote Herznote
Tahiti-Vanille CO2Tahiti-Vanille CO2
Basisnote Basisnote
AmberAmber SandelholzSandelholz MoschusMoschus

Parfümeur & kreative Köpfe

Bewertungen
Duft
7.5191 Bewertungen
Haltbarkeit
7.7156 Bewertungen
Sillage
7.1152 Bewertungen
Flakon
8.1150 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.497 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 25.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Black Collection”.

Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft
Pollita

344 Rezensionen
Pollita
Pollita
Top Rezension 53  
Im Stall mit Milch und Vanille

Hui und pfui, Liebe und Hass, Duft und Gestank…
Hier haben wir einen Duft, der all diese Gegensätze in einem Flakon vereint. Die liebe Finchen1976 versorgte mich mit einer Testabfüllung dieses Duftes. Und sie schrieb bereits von einem gewissen Stallgeruch, konkreter: Pferdestall. Mit Pferdeställen kenne ich mich als ehemalige Besitzerin zweier Exemplare ja ganz gut aus. Aber es sollte schlimmer kommen.

Der Auftakt ist erst einmal gigantisch. Eine wunderbare Vanillenote auf Hölzern und zartem Amber. Mein Gehirn ließ mich natürlich sofort wissen, „den kennst Du.“ Ja, dachte ich. Der duftet ja wie ein Verwandter zu meinem Herzensduft Cašran. Auch Ähnlichkeiten mit PG Indochine und La Fin du Monde von ELdO konnte ich ausmachen. Mein erster Gedanke war somit Liebe und ich glaubte das mit dem Pferdestall natürlich gar nicht.

Nach etwa fünf bis zehn Minuten war er allerdings da, der Stallgeruch. Und nicht gerade von der angenehmen Sorte. Alle Reiter wissen, was ich meine, wenn ich sage, riecht wie eine vollgeschwitzte Schabracke im Hochsommer, die man einen Tag in der Sattelkammer hat liegen lassen. Und das war noch nicht alles. Hinzu kommt noch so ein leicht urinöser, ammoniakartiger Geruch. Den kennt auch fast jeder Pferdebesitzer. Zumindest diejenigen, die ihre Pferde selbst gemistet haben. Stichwort Matratze. Dabei schwingt immer diese köstliche Note mit, die mich zu Beginn so verzaubert hat. Als ob man einen wundervollen Duft trägt und damit den Stall ausmisten würde?

Ich gebe zu, diese tierischen Stall- und Sattelkammernoten treten in der Projektion überhaupt nicht hervor. Diese teste ich immer gerne mit einem bedufteten Kosmetiktuch, das ich irgendwo in einem Raum platziere und gehe dann nach einer Weile zum Schnuppern nochmals rein. Was mir da entgegenkommt, das duftet himmlisch, ganz ohne Pferd und Stall. Aber wehe, ich gehe mit der Nase direkt an die besprühte Stelle.

Und es kommt NOCH schlimmer. Nach etwa 20 bis 30 Minuten gesellt sich so ein Geruch von vergammelter Milch dazu. Ich finde Milch im Duft per se schon schwierig, aber diese Milchnote hier ist auch noch sauer geworden. Pfui, pfui, pfui, kann ich da nur sagen.

Also da der Duft in der Projektion ja wunderschön ist, kann man ihn vermutlich auch gut tragen, aber ich selbst würde mit dem Ekel vermutlich heftig kämpfen, wenn ich das tagein tagaus an meinem Hals hätte und ständig diese verschwitzten, urinösen Töne vermengt mit saurer Milch einatmen müsste.

Fans von animalischen Düften könnten hier natürlich fündig werden. Für mich allerdings ist das mal überhaupt nichts und ich rätsle, woher diese Animalik, die ich wahrnehme, stammen könnte. Von Ylang-Ylang eventuell? Von Champaka? Ich bin ehrlich gesagt ratlos, aber ich reihe mich am Ende bei meiner lieben Mitparfuma und Tauschpartnerin Finchen1976 ein und sage: "gehört besser ans Pferd, nicht ins Parfum!"
42 Antworten
10
Preis
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Nico202122

13 Rezensionen
Nico202122
Nico202122
Top Rezension 23  
Vanille, Amber und Sandelholz
Ich finde dieser Duft ist ein wahrer Traum. Ein must buy für Leute die gerne Vanille riechen.

Bei diesem Duft muss man kaum ein Wort über den Verlauf verlieren. Vanille durch und durch trifft es perfekt. Die Kombination mit dem Amber und Sandelholz ist einfach göttlich.

Dieser Duft ist auch super zum Layern geeignet. Ich habe ihn schon mit Blue Amber und Full Incense gelayert und ich muss sagen, WOW! Eine wunderschöne Kombination. Der jeden Duft verfeinert.

Nun aber zum Duft:
Haltbarkeit: 10 Stunden mdst., auf Klamotten mehrere Tage, Projection die ersten 4 Stunden ca. 2 Meter, danach bis zum Ende ca. 1 Meter. Man hat eine deutliche Duftwolke hinter sich, den ganzen Verlauf über.
In den ersten 2-3 Stunden riecht er sehr intensiv nach einer sehr guten Vanille, aber nicht übertrieben süß. Danach fängt an der Amber und das Sandelholz durchzuscheinen.

Duft:
Die Eröffnung ist sehr vanillig. Nach etwa einer halben Stunde wird die Vanille noch intensiver und langsam fängt man an den Amber zu riechen, welcher wunderbar eingesetzt ist und zusammen mit dem Sandelholz dem Duft eine herbe, männliche Note verleiht und ihn zu keiner Zeit süß wirken lässt. Nach etwa 2 Stunden gesellt sich deutlich der Moschus dazu und verleiht dem ganzen Duft eine noch männlichere Note, v. a. da nach dieser Zeit das Sandelholz noch deutlich intensiver wahrzunehmen ist.
Man riecht dass hier hochwertige Komponenten verwendet wurden.
Die Sandelholznote ist ungefähr mit der des Grand Soir zu vergleichen bzw. von Pardon.
Die Vanille erinnert mich definitiv auch an Grand Soir, ist allerdings viel stärker ausgeprägt, was auch das Motto des Parfums ist, welches hierbei wunderbar umgesetzt wurde.
Das Amber verleiht dem Duft eine wunderbare Weichheit und Männlichkeit, v. a. mit dem Moschus und lässt diesen Duft zu keiner Zeit zu süß werden. Diese Kombination kommt mir aus Ambre Mythique von Maître Parfumeur et Gantier sehr bekannt vor, bzw. aus Blue Amber von Montale, welcher bekannter ist. Alles in allem eine wunderschöne weiche Ambernote.

Fazit:
Dieser Duft ist definitiv eine Probe wert. Ich bin mir da sicher, dass dieser Duft sehr vielen Leuten gefällt. V. a. Leute die Grand Soir, Ambre Mythique oder Psychadelique von Jovoy oder ähnliche Düfte lieben. Dieser Duft hat viele Ähnlichkeiten zu diesen Parfums.
Er ist definitiv nicht zu vanillig wie der Name vermuten lässt, sondern sehr ausgewogen und harmonisch und sowohl von Männern, als auch von Frauen tragbar.
5 Antworten
7
Preis
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Zielperson

8 Rezensionen
Zielperson
Zielperson
Top Rezension 24  
Reine Nervensache
Ein wenig besorgt war ich schon, als ich Vanille de Tahiti online in den Warenkorb legte.

Gesucht und gefunden hatte ich eigentlich Ylang Ylang Nosy Be. Die Probe neulich, welche einer Lieferung beilag, war wirklich überzeugend. Mehr kannte ich vom Label Perris Monte Carlo nicht. Ganz nebenläufig schweifte mein Blick im Shop über den Vanille de Tahiti. Hoppla, einen natürlichen Vanilleduft, der nicht gourmandig/pralinig ist, suche ich schon länger. Den könnte ich natürlich gleich mitbestellen. Ein Pröbchen wäre jetzt schön. Alles schon wieder schwierig so aus dem Bauch heraus. Was sagt denn Parfumo? Vergleichsweise wenig erst einmal. Heilige Mutter Gottes, was ist denn das?? Das blanke Entsetzen erfasste mich: die höchstbewertete Rezension schildert sehr, sehr aufwühlende Dinge. Neuere Bewertungen eher gegenteilig. Und die Statements versetzen mich gedanklich zum Großteil leider auch genau dorthin, wo ich gerade nicht sein will. Nämlich aufs Land mit Getier und Gestank und anderer Dünge - Assoziationen mehr. Nee Freunde, ich bleibe duftig, ich bleib‘ beim Nosy Be. Das ist das Vernünftigste.

Der schlanke schwarz goldene Flakon kommt in einer Pappschachtel, die nicht in Folie eingeschweißt ist. Stattdessen sind beide Laschen mit einem manipulationssicheren Security Seal versehen, welches unmöglich im Ganzen abzieh- und somit auch nicht unauffällig wiederaufklebbar ist. Ich hebe den goldigen Deckel ab und gebe 2 Sprüher auf meinen Handrücken. Den ausgestreckten Arm halte ich gegen das Licht. Die Haut an der Sprühstelle sieht aus, als wäre sie großzügig mit Babyöl eingerieben worden. Seidenmatter Glanz. Ich nähere die Hand der Nase an: oh, eine Art Gewürzblüher mit Vanille. Jetzt kein Blütenbouquet, wie man es sich von Veilchen, Flieder, Fresie usw. vorstellt. Es ist eine Blütenart mit Würze, wie man sie bei Kleeblüten oder Löwenzahn oder Gänseblümchen findet. Man kennt diese Art Pflanzenwürze auch von Orchideenblüten oder (ganz extrem) bei Rapsblüten. Es ist hier eine Magnolienart sowie Ylang Ylang. Und das passt toll zu der von Hause aus fein süßlichen Vanille, weil es sie wunderbar kontrastiert und die Aufmerksamkeit auch auf einen Gegenpol zieht.
Nach etwa zwei Stunden beginnt die Tahiti-Vanille dann ihre volle Kraft zu entfalten. Das Blütige ist gegangen. Nun steht sie allein im Mittelpunkt: facettenreich, feingliedrig, nicht holzig, eher pudrig als blumig, dicht - aber nicht erdrückend, absolut unisex. Und sehr natürlich. Im Drydown nimmt der Duft dann nochmals eine kleine Wendung. Es gesellt sich ein trockenes Sandelholz zur bezaubernden Vanille. Das edle Holz weckt Assoziationen an ein in der Wüstensonne völlig durchgetrocknetes Material, dessen Essenz schließlich, jetzt durch nichts mehr verwässert, gewonnen werden konnte. Der Amber wiederbelebt das Holz dann mit seiner herrlichen Cremigkeit. Dieses Vanille-Holz-Amber-Dreigestirn zum Ende hin ist perfekt ausbalanciert und ein einziges Gedicht. Alle Zutaten sind offensichtlich ausgesprochen hochwertig. Einen Moschus nehme ich bewußt nicht wahr. Nach circa 7 Stunden müsste man schließlich nachsprühen.

Entgegen jeder Vernunft habe ich den Vanille de Tahiti also doch gekauft. Ein bisschen Angst hatte ich schon, dass das Dufthaus Perris eventuell eher für Exzentriker produziert. Na bei den Bewertungen? Wer will denn bitte, wenn er sich mit Wohlgerüchen befasst, olfaktorisch ans andere Ende der Fahnenstange katapultiert werden? Ich bitte nicht. Ein Duft darf niemals etwas mit Zersetzung oder Ab-/Umbauprozessen zu tun haben. Das gehört alles ins Klärwerk und nicht auf Parfumo. Und wer würde so einen „Duft“ dann noch frech „Vanille de Tahiti“ nennen? Das passt alles nicht zusammen. Der Ylang Ylang Nosy Be zeigt mir eigentlich doch beispielhaft, wohin die Reise bei Perris geht. Vielleicht war die Charge derer, die ihr ehrliches Entsetzen hier bei Parfumo für die Nachwelt dokumentiert haben, verdorben? Oder ein Rohstoff verunreinigt? Das hätte doch die Qualitätskontrolle bei Perris bemerkt. Alles sehr gruselig.

Den Duft habe ich blind gekauft, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es sich hier um ein ganz plakatives Beispiel von unterschiedlicher Geruchsverarbeitung im Nervensystem handeln muss. Welche Bewertung hat denn nun Recht? Welche genau ist denn die Richtige? Alle! Dass die Geschmäcker auseinandergehen ist hier auf Parfumo eine alter Hut. So extrem allerdings habe ich das noch nie mitbekommen. Natürlich war dieser Blindkauf unvernünftig. Ohne Probe konnte ich nur raten, wo ich selbst stehe. Genau genommen konnte ich gar nichts sagen. Nur hoffen. Man hat für das, was einem die Natur in die Wiege legt, ja leider solange keine Klarheit, bis man sich traut, es auszutesten. Da kann man niemand anderes vorschicken. In diesem Erkenntnisprozess ist man genauso alleine wie die Vanille im Mittelteil von „Vanille de Tahiti“. Die einzige Grenze dieses sich an die eigene Konfiguration heran Tastens ist, wenn andere dadurch Schaden nehmen und sich nicht schützen könnten. Bei Rückmeldungen dieser Art hat das Selbstverwirklichen unverzüglich zu stoppen. Dann ist sofort Schluss mit frei ausleben. Dann hat man zu verzichten, auch wenn es schwer fällt, und muss eben mit sich selbst in einer Art Unschärfe weitermachen. Oder man entdeckt alternative Wege. Diese Schranken waren auf meinem Weg zum Vanilleduft allerdings nicht zu beachten. Der einzig denkbar Geschädigte wäre ich selbst gewesen, indem ich ordentlich Lehrgeld gezahlt hätte. Nun freue ich mich aber doppelt: wir sind hier viele, aber gleichzeitig sind alle so sehr eins und gleichzeitig auch wieder so offensichtlich verschieden. Parfumo ist eine große Hilfe beim Sammeln erster Eindrücke auf unbekanntem Duftterrain. Den Schritt in die Realität, sei es über eine Parfümerie, Abfüllung oder über einen Blindkauf, macht jeder selbst. Muss jeder von uns mit all dem nötigen Mut selbst machen. Und berichtet dann, wenn es die Zeit hoffentlich erlaubt, allen anderen aus seiner Duftwelt. Und ich lausche gerne all den Damen und Herren Königen, wie sie hier in Bewertungen, Statements und Rezensionen ihre Welt beschreiben. Und ich erinnere mich, dass ich genauso König bin.
7 Antworten
6
Preis
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Bob1

3 Rezensionen
Bob1
Bob1
Top Rezension 17  
Vanille Romantique, oder: Wenn ich einen Signaturduft hätte...
Ich muss hier mal eine Lanze für Vanille de Tahiti brechen. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass dieser Duft so polarisiert, wie er es ja offenbar zu tun scheint...

Aber mal der Reihe nach. Ich habe Vanille de Tahiti in Form einer 2 ml Probe von einem Online-Shop erhalten und ihn nach kurzem Studium der Noten direkt ungetestet an meine Freundin weitergereicht. Klingt recht blumig, irgendwie feminin, dachte ich mir, und sie liebt Vanille. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gar nicht in die Parfumo-Rezensionen geschaut.

Ein paar Tage später hatte sie ihn aufgetragen. Ich war von Anfang an dabei, und hing ab da praktisch nur noch mit der Nase an ihrem Hals.

Vanille de Tahiti eröffnet sehr floral. Nicht wirklich pudrig,eher blumig-cremig und eine Spur süß-herb. Das ist das Ylang-Ylang und Champaka, letzteres hatte ich bis dato noch nicht bewusst in einem Duft wahrgenommen. Es ist wohl ein Magnoliengewächs mit stark duftenden Blüten, deren Öl eine beliebte und ziemlich teure Duftingredienz ist (danke Wikipedia). Riecht nach vanilliger Orchidee. Lecker!

Diese blumige Kopfnote wird schon von der darunter liegenden Vanille getragen. Der Extrakt wird hier wohl durch Spülung mit CO2 aus den Schoten gewonnen, was besonders aromaschonend sein soll, und ich kann euch sagen, das funktioniert fabelhaft. Was für eine wundervoll authentische Vanille!

Während sich die Gewichtung nun allmählich vom Kopf zum Herzen hin verlagert, wird die gourmandige Vanille langsam trockener, doch noch immer säuselt Ylang-Ylang verführerisch dahin und schärft meine Aufmerksamkeit, so dass ich mich hell wach fühle, eigentlich tut es das über die gesamte Lebensdauer hinweg. Diese Kombination ist unglaublich sexy, und ich will sie ständig riechen, immer noch ein bisschen näher und intensiver. Es ist einfach zum Niederknien.

Und dann, auf weichen Pfoten leise heranschleichend, ist es plötzlich da: das Tier! Das animalische, wunderbar verruchte, leise keuchende, dunkel lockende... und die Vanille wogt... und die Florale zittern...

Und ich renne, renne, renne, und plötzlich finde ich mich im Souk wieder!

Und wie ich da so auf meinen Flakon wartete, die Probe, meiner Freundin entrissen, stetig lechzend in der Hand... da las ich die Rezensionen. Und ich versuchte nun auch, dem Tier einen Namen zu geben. Doch es wollte keiner Passen.

Die Basis ist warm, weich und stark zu gleich, mir wäre nicht direkt Sandelholz in den Sinn gekommen, aber zusammen mit dem Amber und Moschus verwandelt es die ohnehin schon ausdauernde Vanille zum athletischen Langstreckenläufer.

Und wer bis hier hin durchgehalten hat und sich auch mit Vanille de Tahiti im hochsommerlichen Pferdestall wiederfindet, die Luft geschwängert vom Schweiß der ungewaschenen Schabracken, für den habe ich einen Tipp: sprüht es nicht auf Kleidung! Genau das ist es, was bei mir eine Erinnerung an urinalische Noten aufkommen lässt - das Hemd, auf dem noch VdT vom Vortag haftet. Diese Komponente entwickelt sich nach etwa 10-12 Stunden, und das ist auch genau der Zeitpunkt, an dem der Duft von meiner Haut vollständig verschwunden ist. Ganz genau, es hält wirklich lange, obwohl ich Düfte hauttechnisch oft nur so aufsauge. Beherzige ich diese Regel, ist von Fäkalien zu keiner Zeit die Rede.

Noch ein Wort zur Sillage, die ist genau richtig für mich. Ich ziehe die ersten 4-5 Stunden eine deutliche Duftspur hinter mir her, danach habe ich noch für weitere 3 Stunden eine wunderbar sanfte Vanillewolke oszillierend in der Nase. Das klappt besonders gut, wenn man auch die Armbeugen mit je einem Spritzer bedenkt.

Der Flakon ist übrigens guter Durchschnitt - wertig und stabil, etwas zu kantig um perfekt in der Hand zu liegen. Der Hubweg des Zerstäubers ist recht gering, er gibt immer nur kleine, fein dosierte Sprühstöße mit einem recht konzentrierten Strahl ab, so dass man gut dosieren und zielen kann. Eine etwas feinere Zerstäubung fände ich allerdings wünschenswert.

Tja, meiner Freundin ist er an ihr zu schwer, aber nun trage ich ihn, oft, sogar im Hochsommer, sogar draußen, sogar tagsüber, sogar zu offiziellen Anlässen, und ich liebe ihn. Denn das muss man Vanille de Tahiti lassen. Er kann sexy, er kann verrucht, aber er kann auch elegant und unaufdringlich, ganz abhängig vom Setting. Es ist für mich, als würde ich eine zweite Haut tragen, die meine Sinne schärft und mir gleichzeitig Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Bisher nahmen ihn, nur am Rande bemerkt, auch meine Mitmenschen sehr positiv wahr. Ein wahres Chamäleon. Wenn ich einen einzelnen Signaturduft hätte, den ich aus Liebe zum Rest meiner Sammlung aber nicht habe, dann hätte dieser gute Chancen, es zu werden.

Glücklicherweise muss ich mir den Flakon nicht teilen. Meiiin Schatzzz!

Vanille de Tahiti ist der schönste Vanilleduft, den ich bisher unter der Nase haben durfte. Punkt. Und sollte er einmal eingestellt werden, wird gebunkert, was das Zeug hält, soviel ist sicher.
9 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Seerose

682 Rezensionen
Seerose
Seerose
Top Rezension 0  
Nicht ganz Tahiti
Bisher konnte ich mich noch zu keinem Kauf eines Vanilledufts entschließen. Zu tief ist mir der Duft in mein Duftgedächtnis durch den übermäßigen Gebrauch billiger Vanilleparfüms von Teenagern in meinen Jahren als Schulsozialpädagogin noch eingebrannt. Es blieb bisher für mich immer ein Duft für Teenager und ich meinte mich damit nicht angemessen beduftet zu fühlen.
Selbst der erwachsene rauchige Vanilleduft von Atelier des Ors "Lune Féline" konnte mich nicht verführen.
Da ich von ALzD zu meinem Geburtstagduft als Free-Gift einen O-Probensprayer mit "Vanille de Tahiti" erhielt hatte ich daher keine Ahnung, was mich erwartete.
Aber ich bin den Düften von "Perris Monte Carlo" sehr zugetan und also probierte ich mehrmals.
"Vanille de Tahiti" startet mit einer milden hellholzigen, lieblichen Vanille, leicht blumig-pudrig nach Vanilleorchidee duften, so vermutete ich.
Jedoch dann nehme ich überraschend eine Wolke weißer Blüten wahr, die die doch sonst so dominante Vanille einfach wieder nach Madagaskar schickt, wo sie als einziges richtig gedeiht bisher.
Tahiti, das kann Monoi sein, Frangipani, Gardenie und vielleicht Tuberose. Aber ganz gleich, so richtig gefällt mir das nicht - oder doch?
Ich lasse es eine Weilchen weiter duften, so schlimm wie es unten wahrgenommen wird, empfinde ich das keineswegs.
Und es schwingt auch etwas mit, was ich sonst kenne: Das Ylang, das in Perris Monte Carlos "Ylang-Ylang Nosy be" für mich sehr schön und intensiv duftet. Ylang-Ylang ist keine weiße Blüte, sie gehört zu den Gewürzblumen, kann aber auch schon mal penetrant und nach gewissen Duftsteinen riechen.
Aber das ist in "Vanille de Tahiti" nicht der Fall. Trotz des sanften Ausklangs wird "Vanille de Tahiti" nie süß-gourmandig. Ein ganz großes Plus für mich.
Dann verschwindet die Wolke weißer Blüten, es bleibt lange Zeit eine angenehme sanfte Vanille, traulich vereint mit cremigem Sandel. Amber und Moschus kann ich fast nur ahnen. Aber es bleibt für mich jedenfalls ein Hauch einer mir angenehmen Blüte.
Da "Vanille de Tahiti" nicht so eine große Sillage hat, es ist ein leiser Duft, nehme ich nur ab und zu etwas um mich herum wahr.
Dann rufe ich den Duft hier jetzt auf.
Stelle fest, dass es die weißen Blüten lediglich Champaka-Magnolie-Absolue sein soll, die so dominant in das Herz des Duftes dringt. Das kommt schon hin, so genau kann ich das nicht von anderen weißen Blüte unterscheiden.
Lese mit großem Erstaunen den einzigen Kommentar hierunter bis jetzt. Und wenn ich nicht das Kärtchen von Perris Monte Carlo mit dem Originalprobensprayer hätte, wäre ich überzeugt, dass in meiner Abfüllung ein anderer Duft wäre.
Dann hätte ich jetzt auch keinen Kommentar verfaßt.
Nun gut, ich wiederhole: Jeder nimmt anders wahr.
Aber da der Kommentar dermaßen von Erfolg gekrönt ist, muss ich meine Wahrnehmung doch dagegen setzen. Ich bin völlig unvoreingenommen an die Tests von "Vanille de Tahiti" gegangen, ohne jemals den Duft hier oder bei ALzD angeschaut und ebenfalls bis vor ein paar Tagen nichts dazu gelesen zu haben. Ich wußte nicht einmal, dass es ihn gibt.
Er war nur eine nette Zugabe über die ich mich gefreut habe. Ein mir unbekannter Duft den ich testen konnte.
Möglicherweise wird sich "Vanille de Tahiti" doch noch als der bisher fehlende Vanilleduft in meiner Sammlung einfinden. Ich habe noch genug für mehrere Testläufe, Lune Féline ist für mich außerhalb meines Preislimits für Parfüms. Hier hätte ich eine Alternative für einen erwachsenen Vanilleduft für erwachsene Vanilleduftliebhaber*innen. Wie hier oben deklariert rieche ich "Vanille de Tahiti" ohne Zweifel als unisex.
8 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

82 kurze Meinungen zum Parfum
LicoriceLicorice vor 2 Jahren
8.5
Duft
Sinnliche Blüten erproben sanft
ihre indolische Lockkraft,
bevor sie pudrig-betörend
mit dem edeldunklen
Vanillegehölz verschmelzen.
18 Antworten
SmoetnSmoetn vor 3 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Anfangs kurz erschreckt, ob der heftigen und gar etwas animalischen Blüten. Dann aber verliebt in diese außergewöhnliche, aber schöne Kombi.
18 Antworten
ViolettViolett vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Südsee-Orchideen-Wärme auf der Haut
Champaka geht mit Ylang in die Vollen
Wunderbare Vanille blüht auf und lullt ein
animalisch exotisch
10 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 3 Jahren
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft
Ich zünde eine Vanilleschote an,
der Wind bläst sie hinfort.
Sie landet im Waschzuber,
der im Garten steht.

Blumen, Seife, Vanillekokel...
10 Antworten
SeeroseSeerose vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hellholzige milde Vanille, eine Weile von Champaka-Magnolie+gelber Ylang vereinnahmt, sanft-lieblich mit cremigem Sandel entfliehend.
5 Antworten
Weitere Statements

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