14.06.2022 - 01:12 Uhr

Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
26
mit der Nase fast in der Erde
Jeder hat wohl im Laufe seines Lebens an der Seite von Parfums „seine“ Duftnoten.
Sie wechseln, denn auch der Mensch bleibt nicht ewig gleich: Warum also mit Vierzig wie mit Dreißig duften oder mit Sechzig nach einem die Bienen verlockenden Rosengarten, wenn jede Bestäubung nutzlos ist?
Zum Glück gibt es für jede Lebensphase inzwischen einen Begleiter, den man nach Lust und Laune wechseln kann: „Duft-Partnertausch“ könnte man es nennen.
Wenn ich diesen Gedanken fortsetze, befinden wir uns hier bei „Parfumo“ auf einer Duft-Partnertausch-Börse – hach!
In jüngeren Jahren umhüllte ich mich mit Düften, für die ich eigentlich noch viel zu jung war.
Das zeigt auch meine Duft-Biographie in Kommentarform.
Ich wollte eben älter und erfahrener erscheinen und wusste nichts vom vergänglichen so zauberhaften Reiz der Jugend.
Und so ging es weiter: über die Rosengärten, Designer-Düfte während der "goldenen Duft-Ära" der achtziger und neunziger Jahre, bis schließlich hin in die manchmal doch recht schmutzigen Pferde- und Kamelställe, in denen Rosenoud in der Nähe von schweren Ledersätteln und Misthaufen gedeiht und sich der Sternenhimmel des nächtlichen Orients über mir erstreckt!
Aber eines blieb in den letzten Jahren konstant: meine Vorliebe für die „großen Drei“, wie sie bei mir heißen: Patchouli, Sandelholz und Ylang Ylang.
Nun habe ich gerade diese drei Düfte von Perris Monte Carlo aus Meggis umfangreicher Proben-Kollektion für mich herausgesucht; einer Marke, die mir sympathisch ist und deren Düfte mich an den ruhigeren Tagen, an den Aufregungen möglichst meide, häufiger begleiten dürfen.
Aber nun zu Beginn dieser Trilogie: „Patchouli Nosy Be“:
(Die anderen beiden folgen noch: versprochen oder auch gedroht!)
Immer wieder fühle ich mich bei diesen satten, reifen Patchouli-Nuancen versucht, deren Spuren in der satten, feuchten und fruchtbaren Erde zu verfolgen und meine Nase in meiner Gier nach erdig-würzigen Trüffeln tief zwischen die Wurzeln der Bäume zu stecken und dort zu wühlen, wo diese herrlich duftenden „Erdknollen“ zu finden sind.
Gern lasse ich mich auch von gewürzter Zitronenfrische begleiten, ehe ich mich in die feuchte, holzige und warme Würze gleiten lasse. Ah!
Gefühlt befinde ich mich in meiner höchst persönlichen „Patchouli-Erdsuhle“; ein Nasen-Schwein, das sich durch Duft zum Lustgewinn schnobert.
Edle Hölzer und sinnliche, cremig-weiße Vanille, warm an kuscheligen Moschus geschmiegt, lagern an den Ufern des trägen, dahinfließenden, dunkelgoldbraunen Patchouli-Flusses, der sich genüsslich reckt und streckt.
Eine angenehm harzig-rauchgeschwängerte Nuance aus Labdanum und Amber schwebt über dieser schon runden, reichen Duftschwere, die in ihrer Ausstrahlung an einen polierten braunen, goldgeäderten Tigerauge-Edelstein erinnert.
Träge, erdig, feucht, sämig und sinnlich-warm kommt „Patchouli Nosy Be“ daher, schmiegt sich dicht und reichhaltig wie aufgeschlagene Schokoladentrüffelmasse an meine Haut; denn natürlich nehme auch ich eine Kakaonote wahr. Auch wenn ich mich durch sie nicht aus meinem wohlduftenden Erdloch hervorlocken lasse.
Hier setze ich klare Prioritäten: Die würzig-erdigen Knollen kommen für mich noch vor dem schönsten und raffiniertesten Werk eines Patisseurs oder Chocolatiers!
Wie alle Duft-Kompositionen, die ich bisher vom Hause Perris Monte Carlo kennenlernen durfte, wurde auch „Patchouli Nosy Be“ ohne viel Schnickschnack oder Brimborium kreiert.
Diesem noblen „Trüffelschwein“ reicht es, das zu sein, was es ist: ein herrlich würzig-erdiger Duft mit viel Tiefe, aber ohne jegliche Raffinesse.
Das ist auch nicht nötig, denn wer sucht schon Raffinesse in der feuchten Erde zwischen Baumwurzeln?
Hier wäre sie fehl am Platz! Gradlinig und dunkel-sinnlich, mit einer leichten Spur von Animalik, begleitet mich „Patchouli Nosy Be“ mit seiner tiefgründigen Sillage und langen Haltbarkeit durch die Tage, an denen ich so gern selbst feuchten, fruchtbaren Boden zwischen den Fingern und meine Nase nah am würzigen Erdreich hätte. (Hach, wäre das ein schönes Geschmadder!)
Vielleicht eine besondere Duftvorliebe; aber sie ist meine ganz eigene!
Und ich sprühe jetzt noch einmal genussvoll „Patchouli Nosy Be“ und dann verschwinde ich wieder zwischen meinen Baumwurzeln.
Vielleicht finde ich heute meine ganz spezielle Trüffelknolle?
Ich wünsche einen schönen, wohlduftenden Tag!
Sie wechseln, denn auch der Mensch bleibt nicht ewig gleich: Warum also mit Vierzig wie mit Dreißig duften oder mit Sechzig nach einem die Bienen verlockenden Rosengarten, wenn jede Bestäubung nutzlos ist?
Zum Glück gibt es für jede Lebensphase inzwischen einen Begleiter, den man nach Lust und Laune wechseln kann: „Duft-Partnertausch“ könnte man es nennen.
Wenn ich diesen Gedanken fortsetze, befinden wir uns hier bei „Parfumo“ auf einer Duft-Partnertausch-Börse – hach!
In jüngeren Jahren umhüllte ich mich mit Düften, für die ich eigentlich noch viel zu jung war.
Das zeigt auch meine Duft-Biographie in Kommentarform.
Ich wollte eben älter und erfahrener erscheinen und wusste nichts vom vergänglichen so zauberhaften Reiz der Jugend.
Und so ging es weiter: über die Rosengärten, Designer-Düfte während der "goldenen Duft-Ära" der achtziger und neunziger Jahre, bis schließlich hin in die manchmal doch recht schmutzigen Pferde- und Kamelställe, in denen Rosenoud in der Nähe von schweren Ledersätteln und Misthaufen gedeiht und sich der Sternenhimmel des nächtlichen Orients über mir erstreckt!
Aber eines blieb in den letzten Jahren konstant: meine Vorliebe für die „großen Drei“, wie sie bei mir heißen: Patchouli, Sandelholz und Ylang Ylang.
Nun habe ich gerade diese drei Düfte von Perris Monte Carlo aus Meggis umfangreicher Proben-Kollektion für mich herausgesucht; einer Marke, die mir sympathisch ist und deren Düfte mich an den ruhigeren Tagen, an den Aufregungen möglichst meide, häufiger begleiten dürfen.
Aber nun zu Beginn dieser Trilogie: „Patchouli Nosy Be“:
(Die anderen beiden folgen noch: versprochen oder auch gedroht!)
Immer wieder fühle ich mich bei diesen satten, reifen Patchouli-Nuancen versucht, deren Spuren in der satten, feuchten und fruchtbaren Erde zu verfolgen und meine Nase in meiner Gier nach erdig-würzigen Trüffeln tief zwischen die Wurzeln der Bäume zu stecken und dort zu wühlen, wo diese herrlich duftenden „Erdknollen“ zu finden sind.
Gern lasse ich mich auch von gewürzter Zitronenfrische begleiten, ehe ich mich in die feuchte, holzige und warme Würze gleiten lasse. Ah!
Gefühlt befinde ich mich in meiner höchst persönlichen „Patchouli-Erdsuhle“; ein Nasen-Schwein, das sich durch Duft zum Lustgewinn schnobert.
Edle Hölzer und sinnliche, cremig-weiße Vanille, warm an kuscheligen Moschus geschmiegt, lagern an den Ufern des trägen, dahinfließenden, dunkelgoldbraunen Patchouli-Flusses, der sich genüsslich reckt und streckt.
Eine angenehm harzig-rauchgeschwängerte Nuance aus Labdanum und Amber schwebt über dieser schon runden, reichen Duftschwere, die in ihrer Ausstrahlung an einen polierten braunen, goldgeäderten Tigerauge-Edelstein erinnert.
Träge, erdig, feucht, sämig und sinnlich-warm kommt „Patchouli Nosy Be“ daher, schmiegt sich dicht und reichhaltig wie aufgeschlagene Schokoladentrüffelmasse an meine Haut; denn natürlich nehme auch ich eine Kakaonote wahr. Auch wenn ich mich durch sie nicht aus meinem wohlduftenden Erdloch hervorlocken lasse.
Hier setze ich klare Prioritäten: Die würzig-erdigen Knollen kommen für mich noch vor dem schönsten und raffiniertesten Werk eines Patisseurs oder Chocolatiers!
Wie alle Duft-Kompositionen, die ich bisher vom Hause Perris Monte Carlo kennenlernen durfte, wurde auch „Patchouli Nosy Be“ ohne viel Schnickschnack oder Brimborium kreiert.
Diesem noblen „Trüffelschwein“ reicht es, das zu sein, was es ist: ein herrlich würzig-erdiger Duft mit viel Tiefe, aber ohne jegliche Raffinesse.
Das ist auch nicht nötig, denn wer sucht schon Raffinesse in der feuchten Erde zwischen Baumwurzeln?
Hier wäre sie fehl am Platz! Gradlinig und dunkel-sinnlich, mit einer leichten Spur von Animalik, begleitet mich „Patchouli Nosy Be“ mit seiner tiefgründigen Sillage und langen Haltbarkeit durch die Tage, an denen ich so gern selbst feuchten, fruchtbaren Boden zwischen den Fingern und meine Nase nah am würzigen Erdreich hätte. (Hach, wäre das ein schönes Geschmadder!)
Vielleicht eine besondere Duftvorliebe; aber sie ist meine ganz eigene!
Und ich sprühe jetzt noch einmal genussvoll „Patchouli Nosy Be“ und dann verschwinde ich wieder zwischen meinen Baumwurzeln.
Vielleicht finde ich heute meine ganz spezielle Trüffelknolle?
Ich wünsche einen schönen, wohlduftenden Tag!
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