
Sapho
23 Rezensionen

Sapho
6
Ein Inbegriff göttlicher Weiblichkeit
Edmond Roudnitska traf Marcel Rochas Ende 1943. Nicht nur dieses Jahr ging seinem Ende zu, auch der zweite Weltkrieg und eine schwierige Zeit für französische Parfums. Es mangelte nicht nur an Geld, sondern auch an Rohstoffen. Gerade damals wollte Rochas etwas ganz Besonderes, einen feinen, sinnlichen, femininen Duft für seine geliebte Frau Hélène kreieren lassen. Roudnitska war ein talentierter Parfumeur, damals allerdings ohne viel Erfahrung, was feine, feminine Düfte betraf. Er ließ sich von der berühmt-berüchtigten Schauspielerin Mae West inspirieren, mit der er befreundet war. Späterhin hat der Lalique-Flacon des Parfums ihrer Schönheit Tribut gezollt.
Als Hauptkomponente seines neuen Duftes benutzte der Parfumeur einen von ihm entwickelten Duft-Akkord auf der Grundlage von Prunol, der frisch und elegant nach Pfirsich und Pflaume roch. Kurz danach feierte man das Kriegsende mit ‚Femme‘. Dies war eine der ersten französischen Kreationen der Nachkriegszeit und ein Symbol für eine neu erblühende Weiblichkeit.
Der Duft selbst ist auf Parfumo schon ausgiebig beschrieben worden, und so erwartete ich, saftige Pfirsiche und reife Pflaumen zu riechen, die seltsam blumig-verstaubt sind und im Verlauf eine scharfe, fast verdorbene erotische Note wahrzunehmen. So ist es aber nicht, ich merke nur eine wärmende Wolke, die mich umarmt und vor der ganzen Welt schützt. Das Parfum flüstert mir zu, ich sei schön und in diesen Augenblicken glaube ich ihm auch. Dies ist ein Duft, auf den eine Frau sich verlassen kann, nicht protzig, sehr intim, ein Parfum für sie allein. Viele fragen sich, wie der Name, ‚Femme‘ zu deuten sei, für mich ist er Ausdruck göttlicher Weiblichkeit. Diesen Begriff findet man zum Beispiel im Hinduismus. Die Hindu-Göttin Shakti repräsentiert die göttliche, weibliche Energie und ist die kreative Kraft des Lebens. Als Kriegerin Durga reitet sie einen Löwen oder einen Tiger. Passend dazu finden wir Zibet in den Duftnoten. Als furchterregende Kali symbolisiert sie den Tod und befreit zugleich die Seelen von ihren Leiden. Dazu passt für mich perfekt eine staubige Iris. Als sinnliche Parvati, die nach Moschus und Ambra riecht, steht sie für Liebe und Hingabe, als Lakshmi mit kostbaren Blumen in der Hand für Opulenz und Überfluss. Als intellektuelle Sarasvati liebt sie Immortelle und ist höchst kreativ. Und da ist dann noch Tripura Sundari, die höchste Schönheit. Sie kann nicht beschrieben werden, man muss sie spüren. Wenn ich ‚Femme‘ an meinem Handgelenk trage, dann trage ich Tripura Sundari in meinem Herzen.
Mein Dank geht an Midnights für die Möglichkeit, diesen Schatz zu besitzen.
Eine kleine Ergänzung noch, meine Rezension gilt dem Duft aus der Zeit vor 1989. In diesem Jahr hat Oliver Cresp dieses Parfum überarbeitet. Wie wir von Roudnitskas Sohn wissen, hat sein Vater dies sehr bedauert und geklagt, man habe ihm sein ‚Femme‘ gestohlen.
Als Hauptkomponente seines neuen Duftes benutzte der Parfumeur einen von ihm entwickelten Duft-Akkord auf der Grundlage von Prunol, der frisch und elegant nach Pfirsich und Pflaume roch. Kurz danach feierte man das Kriegsende mit ‚Femme‘. Dies war eine der ersten französischen Kreationen der Nachkriegszeit und ein Symbol für eine neu erblühende Weiblichkeit.
Der Duft selbst ist auf Parfumo schon ausgiebig beschrieben worden, und so erwartete ich, saftige Pfirsiche und reife Pflaumen zu riechen, die seltsam blumig-verstaubt sind und im Verlauf eine scharfe, fast verdorbene erotische Note wahrzunehmen. So ist es aber nicht, ich merke nur eine wärmende Wolke, die mich umarmt und vor der ganzen Welt schützt. Das Parfum flüstert mir zu, ich sei schön und in diesen Augenblicken glaube ich ihm auch. Dies ist ein Duft, auf den eine Frau sich verlassen kann, nicht protzig, sehr intim, ein Parfum für sie allein. Viele fragen sich, wie der Name, ‚Femme‘ zu deuten sei, für mich ist er Ausdruck göttlicher Weiblichkeit. Diesen Begriff findet man zum Beispiel im Hinduismus. Die Hindu-Göttin Shakti repräsentiert die göttliche, weibliche Energie und ist die kreative Kraft des Lebens. Als Kriegerin Durga reitet sie einen Löwen oder einen Tiger. Passend dazu finden wir Zibet in den Duftnoten. Als furchterregende Kali symbolisiert sie den Tod und befreit zugleich die Seelen von ihren Leiden. Dazu passt für mich perfekt eine staubige Iris. Als sinnliche Parvati, die nach Moschus und Ambra riecht, steht sie für Liebe und Hingabe, als Lakshmi mit kostbaren Blumen in der Hand für Opulenz und Überfluss. Als intellektuelle Sarasvati liebt sie Immortelle und ist höchst kreativ. Und da ist dann noch Tripura Sundari, die höchste Schönheit. Sie kann nicht beschrieben werden, man muss sie spüren. Wenn ich ‚Femme‘ an meinem Handgelenk trage, dann trage ich Tripura Sundari in meinem Herzen.
Mein Dank geht an Midnights für die Möglichkeit, diesen Schatz zu besitzen.
Eine kleine Ergänzung noch, meine Rezension gilt dem Duft aus der Zeit vor 1989. In diesem Jahr hat Oliver Cresp dieses Parfum überarbeitet. Wie wir von Roudnitskas Sohn wissen, hat sein Vater dies sehr bedauert und geklagt, man habe ihm sein ‚Femme‘ gestohlen.
19 Antworten



Kopfnote
Bergamotte
Zitrone
Pflaume
Rosenholz
Zimt
Pfirsich
Aprikose
Herznote
Iris
Gewürznelke
Immortelle
Jasmin
Mairose
Ylang-Ylang
Basisnote
Amber
Benzoe
Eichenmoos
Leder
Zibet
Moschus
Patchouli
Sandelholz
Vanille




Floyd
Skydiver19
Spatzl
0815abc
Rupansai
































