05.04.2016 - 13:29 Uhr
Cravache
64 Rezensionen
Cravache
Top Rezension
Bibergeile Nacht mit Rojas olfaktorischem Hasi
Roja Dove wurde vor einigen Jahren von einem Journalisten als Pornograph der Parfumerie bezeichnet. Von Rojas Kleidungsstil, der durchaus ziemlich porno ist, darauf zu schließen, ob ihm diese Bezeichnung gefällt, ist hier zielführend. Denn Roja Dove war von dieser Bezeichnung begeistert und machte sich sogleich an die Arbeit. Resultat: die „Parfums de la Nuit“-Reihe. Drei Parfums mit durchwegs schlüpfrigem Hintergrund: olfaktorische Betthasis. Drei in ihrem Wesen unterschiedliche Gespielinnen.
Die Düfte der Parfums de la Nuit-Reihe setzen unsere ureigenen menschlichen Grundbedürfnisse in Szene: drei Oden an die bettbezogenen amourösen Aktivitäten. Roja schreibt: „Desire calls when darkness falls“. Die Dunkelheit ruft die Lüste und Begierden hervor, die tagsüber in uns schlummern. Sexuell aufgeladene Düfte, keine Romantiker wie die Profumi D’Amore-Düfte von Roja (Amore Mio, Ti Amo, Un Amore Eterno).
Die Nummer 1 ist der Raubkatze gewidmet. Jage das Fleisch, töte das Fleisch, iss das Fleisch. Um es vorweg zu nehmen: zarte Seelen mögen diesen Kommentar nicht lesen, sondern gleich die rote Melde-Fahne unten anklicken. Denn Roja komponiert hier nicht jugendfrei.
Die Raubkatze lauert vor warmem, ledrigem, weichem Bibergeil im Hintergrund, ein Tröpflein Zibet mag ich auch nicht ausschließen. Dieser hintergründige Bibergeil-Vibe zieht sich durch den ganzen Duft. Am nächsten verwandt ist die Nummer 1 mit Enslaved (Nelke, Labdanum) und etwas weiter entfernt verwandt auch mit Fetish pour Homme, das insgesamt vordergründig lüsterner und ledriger sowie orientalischer in der Würzigkeit ist. Parfum de la Nuit Nummer 1 ist sehr sinnlich, sexuell aufgeladen, sehr warm, ledrig, würzig und harzig-süß.
Nummer 1 startet mit einem Bergamotte-Flash, der nur einen Augenblick dauert. Zack, dann ist das Kleidchen weg. Auf ein ausgiebiges Vorspiel und pseudo-originelle Miederkreationen steht die Raubkatze nicht. Dann macht sich Roja-typisches Labdanum breit. Ledrig-hell, lendenhautwarm, lendenhauterotisch, lendenhautanimalisch. Ein Geruch, also ob man der Raubkatze mit der Nase den String, ein Hauch von Nichts, auszieht und dabei an ihrer erregten Haut schnuppert.
Nach einigen Minuten entfaltet sich vor Lust flirrende Gewürznelke. An den Geruch von erregten Genitalien erinnernd. Frisch geduschte Genitalien, würde Charlotte Roche bemängeln. Kraftvoll, würzig-aromatisch, warm, nicht dreckig, süsslich-pudrig, sehr erotisch, sexuell. Ein Hauch von leicht bitterem Safran kitzelt das noch heraus.
Nach rund einer halben Stunde Raubkatzenbeilager nimmt sich das wilde Kätzchen für einen Moment etwas zurück. Zuerst gibt Balsam eine warme Weichheit, ganz wenig Vetiver betont dabei die grüne Facette des balsamischen Dufteindrucks. Alsbald machen sich helle, süßliche bis aromatische helle Hölzer bemerkbar. Ein wenig undreckiger und unrauchiger Patschuli verleiht dem Duft die Tiefe der Nacht.
Und nach 1-2 Stunden, plötzlich ist volle Vanille da. Voll wie Lippen. Rote lüsterne Lippen. Warm strahlend, pudrig und süß. Das Labdanum rückt wieder stärker in den Vordergrund, etwas ledriger als zuvor.
Zur Basis hin tritt immer mehr goldenes Harz hinzu. Ich rieche vor allem Styrax und Benzoe. Warm, fast heiß, irgendwo zwischen Honig-Anklang und ambratisch, lustvoll, süß und sehr, sehr sinnlich. Ein Geruch, als ob man warme Haut ganz sinnlich und innig massiert. Nackt, heiße Körper, innig, lustvoll. Man weiß nicht, ob man schon abhebt oder noch bebend da liegt.
Duftet nun Parfum de la Nuit Nummer 1 pornographisch? Hintergrund des Duftes ist warmes, ledriges, weiches Bibergeil. Zu Beginn, ratsch, ist das Kleidchen der Raubkatze auch schon weg. Auf ein Vorspiel steht die Raubkatze nicht. Das Raubkätzchen zeigt sich zunächst fordernd, wild, zielstrebig, auf die Lenden fokussiert, provokativ. Dann legt es eine kurze Ruhepause ein, kühlt mit hellem Holz, Balsam und Vetiver etwas ab.
Der Duft verändert seinen Charakter. Patschuli verleiht nächtliche Tiefe, das wilde Kätzchen ist nicht mehr beliebig in seinen lendenhautanimalischen Leidenschaften und Begierden, es ist nur noch auf eine bestimmte Person ausgerichtet. Nummer 1 riecht nun nach Liebe - wie die Bettwäsche. Nach Paarliebe.
Zur Basis hin wird Nummer 1 sehr sinnlich, sehr warm, süß-harzig. Liebkosend, massierend, sich steigernd, überschwappend, schmelzend, im Himmel schwebend.
Parfum de la Nuit Nummer 1 zeigt das typische Verhalten eines Extraits. Auf der Haut hält es locker mehr als 12 Stunden. Der Träger wähnt sich in einer erotischen Aura, empfindet den Duft als vermeintlich hautnah. Verlässt man den Raum und betritt ihn wieder, empfindet man Nummer 1 jedoch als im Raum präsent.
Die Düfte der Parfums de la Nuit-Reihe setzen unsere ureigenen menschlichen Grundbedürfnisse in Szene: drei Oden an die bettbezogenen amourösen Aktivitäten. Roja schreibt: „Desire calls when darkness falls“. Die Dunkelheit ruft die Lüste und Begierden hervor, die tagsüber in uns schlummern. Sexuell aufgeladene Düfte, keine Romantiker wie die Profumi D’Amore-Düfte von Roja (Amore Mio, Ti Amo, Un Amore Eterno).
Die Nummer 1 ist der Raubkatze gewidmet. Jage das Fleisch, töte das Fleisch, iss das Fleisch. Um es vorweg zu nehmen: zarte Seelen mögen diesen Kommentar nicht lesen, sondern gleich die rote Melde-Fahne unten anklicken. Denn Roja komponiert hier nicht jugendfrei.
Die Raubkatze lauert vor warmem, ledrigem, weichem Bibergeil im Hintergrund, ein Tröpflein Zibet mag ich auch nicht ausschließen. Dieser hintergründige Bibergeil-Vibe zieht sich durch den ganzen Duft. Am nächsten verwandt ist die Nummer 1 mit Enslaved (Nelke, Labdanum) und etwas weiter entfernt verwandt auch mit Fetish pour Homme, das insgesamt vordergründig lüsterner und ledriger sowie orientalischer in der Würzigkeit ist. Parfum de la Nuit Nummer 1 ist sehr sinnlich, sexuell aufgeladen, sehr warm, ledrig, würzig und harzig-süß.
Nummer 1 startet mit einem Bergamotte-Flash, der nur einen Augenblick dauert. Zack, dann ist das Kleidchen weg. Auf ein ausgiebiges Vorspiel und pseudo-originelle Miederkreationen steht die Raubkatze nicht. Dann macht sich Roja-typisches Labdanum breit. Ledrig-hell, lendenhautwarm, lendenhauterotisch, lendenhautanimalisch. Ein Geruch, also ob man der Raubkatze mit der Nase den String, ein Hauch von Nichts, auszieht und dabei an ihrer erregten Haut schnuppert.
Nach einigen Minuten entfaltet sich vor Lust flirrende Gewürznelke. An den Geruch von erregten Genitalien erinnernd. Frisch geduschte Genitalien, würde Charlotte Roche bemängeln. Kraftvoll, würzig-aromatisch, warm, nicht dreckig, süsslich-pudrig, sehr erotisch, sexuell. Ein Hauch von leicht bitterem Safran kitzelt das noch heraus.
Nach rund einer halben Stunde Raubkatzenbeilager nimmt sich das wilde Kätzchen für einen Moment etwas zurück. Zuerst gibt Balsam eine warme Weichheit, ganz wenig Vetiver betont dabei die grüne Facette des balsamischen Dufteindrucks. Alsbald machen sich helle, süßliche bis aromatische helle Hölzer bemerkbar. Ein wenig undreckiger und unrauchiger Patschuli verleiht dem Duft die Tiefe der Nacht.
Und nach 1-2 Stunden, plötzlich ist volle Vanille da. Voll wie Lippen. Rote lüsterne Lippen. Warm strahlend, pudrig und süß. Das Labdanum rückt wieder stärker in den Vordergrund, etwas ledriger als zuvor.
Zur Basis hin tritt immer mehr goldenes Harz hinzu. Ich rieche vor allem Styrax und Benzoe. Warm, fast heiß, irgendwo zwischen Honig-Anklang und ambratisch, lustvoll, süß und sehr, sehr sinnlich. Ein Geruch, als ob man warme Haut ganz sinnlich und innig massiert. Nackt, heiße Körper, innig, lustvoll. Man weiß nicht, ob man schon abhebt oder noch bebend da liegt.
Duftet nun Parfum de la Nuit Nummer 1 pornographisch? Hintergrund des Duftes ist warmes, ledriges, weiches Bibergeil. Zu Beginn, ratsch, ist das Kleidchen der Raubkatze auch schon weg. Auf ein Vorspiel steht die Raubkatze nicht. Das Raubkätzchen zeigt sich zunächst fordernd, wild, zielstrebig, auf die Lenden fokussiert, provokativ. Dann legt es eine kurze Ruhepause ein, kühlt mit hellem Holz, Balsam und Vetiver etwas ab.
Der Duft verändert seinen Charakter. Patschuli verleiht nächtliche Tiefe, das wilde Kätzchen ist nicht mehr beliebig in seinen lendenhautanimalischen Leidenschaften und Begierden, es ist nur noch auf eine bestimmte Person ausgerichtet. Nummer 1 riecht nun nach Liebe - wie die Bettwäsche. Nach Paarliebe.
Zur Basis hin wird Nummer 1 sehr sinnlich, sehr warm, süß-harzig. Liebkosend, massierend, sich steigernd, überschwappend, schmelzend, im Himmel schwebend.
Parfum de la Nuit Nummer 1 zeigt das typische Verhalten eines Extraits. Auf der Haut hält es locker mehr als 12 Stunden. Der Träger wähnt sich in einer erotischen Aura, empfindet den Duft als vermeintlich hautnah. Verlässt man den Raum und betritt ihn wieder, empfindet man Nummer 1 jedoch als im Raum präsent.
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