14.09.2020 - 06:53 Uhr
DarkWinterCS
276 Rezensionen
DarkWinterCS
Sehr hilfreiche Rezension
6
Rauchig-brutale Kreuzzüge
Ich konnte es nicht verbergen. So sehr ich versuchte mich zu beherrschen, so wenig konnte ich meine Begeisterung zurückhalten.
Es ist eindeutig um mich geschehen. Stephane Humbert Lucas hat mich mit seiner Inspiration und Parfümkunst auf einen Schlag begeistert. Diejenigen, die mir folgen oder öfter meine Kommentare lesen, wissen um welchen Duft es sich handelt. Black Gemstone war und ist für mich mehr als ein Duft, es ist eine Geschichte, die einem vereinnahmt und nicht mehr aus seinen dunklen Fängen lässt. Da er sich nach kurzer Zeit direkt zu meinem neuen Signatureduft entwickelte, möchte ich dieser tollen Marke mit meiner Testerei so gerne treu bleiben.
Es stehen vor allem drei Düfte auf der Tagesordnung, die mich durch ihre Aufmachung, als auch durch die Kommentare und Statements neugierig gemacht haben. Zum einen hätten wir Soleil de Jeddah, dann Mortal Skin und zum letzten diesen, heute rezensierten Harrods. Letzterer ist dabei wohl der am schwierigsten zu organisierende Duft, denn es hat ihn kaum jemand in der Sammlung (DANKE nochmals an den Spender) und zum anderen ist er für einen Blindbuy viel zu teuer. Aktuell liegt er mit Versand von Harrods bei gut 7,22 Euro pro ml.
Da unsere Parfümleidenschaft aber nun auch mal recht ausufern kann, so testet man doch gerne auch mal die gewagteren oder preislich deutlich intensiveren Düfte.
Eines ist mir bei diesem Duft aber wieder aufgefallen. Die Düfte von Stephane Humbert Lucas erzählen immer eine wundervolle Geschichte. Es werden immer wieder Bilder in meinen Kopf projiziert, sodass ich beim Testen Ruhe brauche um alles in der richtigen Wahrnehmung aufzusaugen. Während es beim Black Gemstone eine dunkle und angsteinflößende Erfahrung war, so ist die Geschichte des Harrods eher in den arabischen Nächten zu Hause. Ich habe das Gefühl, die Marke möchte mit seinen Düften immer etwas bedrohliches hervorrufen. Auch dieser Duft erzählt nicht die guten Seiten der arabisch-orientalen Breitengrade.
Es ist eine Geschichte voller Konflikte, Gewalt und Intrigen. An die Zeiten der Kreuzzüge, als die Kreuzfahrer die neutrale und unterstützende Stadt Damaskus angriffen und belagerten.
Man kann die Feuer gedanklich riechen, brennende Bäume voller Harz.
Die Truppen reiten mit ihren gesäuberten Ledersätteln und gestriegelten Pferden in Richtung der Tore.
In der Luft vernimmt man die wärmenden Temperaturen, exotische Gewürze und Schreie, welche aus der Stadt hallen.
Obwohl die Belagerung nur fünf Tage andauerte wurden Verbündete zu Feinden, Feinde zu Vasallen und Freunde zu Schuldigen.
Der Duft vermag sich wie sein dunkler Bruder mehr vorzunehmen als nur ein Accessoire am Halse der Menschen zu sein. Viel mehr ein Statement, eine Geschichte, eine Emotion. Wenige schaffen es dem Duft mehr auf den Weg zu geben um seinen Träger von sich zu überzeugen. Es mag zwar erst mein zweiter Duft von Stephane Humbert Lucas sein, doch die Intention der Kreationen scheint klar zu werden. Scheinbar gibt es auch jede Menge Inspiration um genug Geschichten zu erzählen und so vermag auch ich diesem Duft keine schlechte Wertung zu geben.
Um den Duft in Kurzform zu beschreiben reicht ein Wort : "Lakritze".
Klingt nicht nur ungewöhnlich, schnuppert aber vorzüglich und sehr aromatisch. Natürlich lässt sich der Duft in seine einzelnen Noten aufschlüsseln, doch das Gesamtkonstrukt schnuppert wie Lakritze.
Der Start ist von Rauch, leicht gesüßten Puder (Iriswurzel) und etwas schmutzigem dominiert. Dieses würde ich in Teilen dem Oud zuschreiben und überzeugt auf ganzer Linie. Obwohl der Start schon so gefüllt ist, so gefällt mir die kommende Herznote noch viel besser. Es gesellen sich nach gut einer Stunde Noten wie Leder und Amber hinzu. Das Leder verpasst dem Duft einige Ecken und Kanten, während die harzigen Noten die Kreation weich machen, sodass sich alle Noten noch besser vereinen und fein verwoben werden.
Sobald der Duft in der Basis ankommt, wird die pudrige Note zum großen Teil ausgeblendet und der Rauch verzieht sich, sodass wieder etwas klare Sicht herrscht.
Man kann auch bei diesem Duft wieder die Performance positiv hervorheben. Zwei Sprüher und der Tag gehört dir. Erst nach 7 bis 8 Stunden+ erreicht die Haltbarkeit ihre Grenzen und lässt den Duft in der Wüste der 1001 Nacht verschwinden. Die Sillage ist auch wieder einmal sehr angenehm und lässt den Träger die Hälfte der Zeit in einer kleinen Blase von Puder und ledrigen Rauch schweben bevor etwas Hautnähe herrscht.
Nun aber zur für mich dringlichsten Frage, möchte man grob und gemein gesagt wie ein Stück Lakritze schnuppern ?
Ich hege Zweifel, ob der Duft für mich tragbar ist, denn ich ordne ihn auch ein wenig als Konzept- bzw. Kunstduft ein. Einfach mal etwas ausprobieren, gerade wenn es sich um ein exclusives Produkt für Harrods handelt. Man muss es aber sagen, er ist wundervoll, so weich, so anders, so unvergleichbar. Auch meine Bewertung kann ich noch nicht als abgeschlossen ansehen, da ich mit mir hadere und zwischen einer 8,5 und einer 9,5 unschlüssig bin.
So einzigartig wie der außergewöhnliche Flakon, der über jeden Zweifel erhaben ist. Die grün-orientalische Schlange hat zugeschnappt und Harrods ins Blut injiziert. Ich bin verwirrt.
Es ist eindeutig um mich geschehen. Stephane Humbert Lucas hat mich mit seiner Inspiration und Parfümkunst auf einen Schlag begeistert. Diejenigen, die mir folgen oder öfter meine Kommentare lesen, wissen um welchen Duft es sich handelt. Black Gemstone war und ist für mich mehr als ein Duft, es ist eine Geschichte, die einem vereinnahmt und nicht mehr aus seinen dunklen Fängen lässt. Da er sich nach kurzer Zeit direkt zu meinem neuen Signatureduft entwickelte, möchte ich dieser tollen Marke mit meiner Testerei so gerne treu bleiben.
Es stehen vor allem drei Düfte auf der Tagesordnung, die mich durch ihre Aufmachung, als auch durch die Kommentare und Statements neugierig gemacht haben. Zum einen hätten wir Soleil de Jeddah, dann Mortal Skin und zum letzten diesen, heute rezensierten Harrods. Letzterer ist dabei wohl der am schwierigsten zu organisierende Duft, denn es hat ihn kaum jemand in der Sammlung (DANKE nochmals an den Spender) und zum anderen ist er für einen Blindbuy viel zu teuer. Aktuell liegt er mit Versand von Harrods bei gut 7,22 Euro pro ml.
Da unsere Parfümleidenschaft aber nun auch mal recht ausufern kann, so testet man doch gerne auch mal die gewagteren oder preislich deutlich intensiveren Düfte.
Eines ist mir bei diesem Duft aber wieder aufgefallen. Die Düfte von Stephane Humbert Lucas erzählen immer eine wundervolle Geschichte. Es werden immer wieder Bilder in meinen Kopf projiziert, sodass ich beim Testen Ruhe brauche um alles in der richtigen Wahrnehmung aufzusaugen. Während es beim Black Gemstone eine dunkle und angsteinflößende Erfahrung war, so ist die Geschichte des Harrods eher in den arabischen Nächten zu Hause. Ich habe das Gefühl, die Marke möchte mit seinen Düften immer etwas bedrohliches hervorrufen. Auch dieser Duft erzählt nicht die guten Seiten der arabisch-orientalen Breitengrade.
Es ist eine Geschichte voller Konflikte, Gewalt und Intrigen. An die Zeiten der Kreuzzüge, als die Kreuzfahrer die neutrale und unterstützende Stadt Damaskus angriffen und belagerten.
Man kann die Feuer gedanklich riechen, brennende Bäume voller Harz.
Die Truppen reiten mit ihren gesäuberten Ledersätteln und gestriegelten Pferden in Richtung der Tore.
In der Luft vernimmt man die wärmenden Temperaturen, exotische Gewürze und Schreie, welche aus der Stadt hallen.
Obwohl die Belagerung nur fünf Tage andauerte wurden Verbündete zu Feinden, Feinde zu Vasallen und Freunde zu Schuldigen.
Der Duft vermag sich wie sein dunkler Bruder mehr vorzunehmen als nur ein Accessoire am Halse der Menschen zu sein. Viel mehr ein Statement, eine Geschichte, eine Emotion. Wenige schaffen es dem Duft mehr auf den Weg zu geben um seinen Träger von sich zu überzeugen. Es mag zwar erst mein zweiter Duft von Stephane Humbert Lucas sein, doch die Intention der Kreationen scheint klar zu werden. Scheinbar gibt es auch jede Menge Inspiration um genug Geschichten zu erzählen und so vermag auch ich diesem Duft keine schlechte Wertung zu geben.
Um den Duft in Kurzform zu beschreiben reicht ein Wort : "Lakritze".
Klingt nicht nur ungewöhnlich, schnuppert aber vorzüglich und sehr aromatisch. Natürlich lässt sich der Duft in seine einzelnen Noten aufschlüsseln, doch das Gesamtkonstrukt schnuppert wie Lakritze.
Der Start ist von Rauch, leicht gesüßten Puder (Iriswurzel) und etwas schmutzigem dominiert. Dieses würde ich in Teilen dem Oud zuschreiben und überzeugt auf ganzer Linie. Obwohl der Start schon so gefüllt ist, so gefällt mir die kommende Herznote noch viel besser. Es gesellen sich nach gut einer Stunde Noten wie Leder und Amber hinzu. Das Leder verpasst dem Duft einige Ecken und Kanten, während die harzigen Noten die Kreation weich machen, sodass sich alle Noten noch besser vereinen und fein verwoben werden.
Sobald der Duft in der Basis ankommt, wird die pudrige Note zum großen Teil ausgeblendet und der Rauch verzieht sich, sodass wieder etwas klare Sicht herrscht.
Man kann auch bei diesem Duft wieder die Performance positiv hervorheben. Zwei Sprüher und der Tag gehört dir. Erst nach 7 bis 8 Stunden+ erreicht die Haltbarkeit ihre Grenzen und lässt den Duft in der Wüste der 1001 Nacht verschwinden. Die Sillage ist auch wieder einmal sehr angenehm und lässt den Träger die Hälfte der Zeit in einer kleinen Blase von Puder und ledrigen Rauch schweben bevor etwas Hautnähe herrscht.
Nun aber zur für mich dringlichsten Frage, möchte man grob und gemein gesagt wie ein Stück Lakritze schnuppern ?
Ich hege Zweifel, ob der Duft für mich tragbar ist, denn ich ordne ihn auch ein wenig als Konzept- bzw. Kunstduft ein. Einfach mal etwas ausprobieren, gerade wenn es sich um ein exclusives Produkt für Harrods handelt. Man muss es aber sagen, er ist wundervoll, so weich, so anders, so unvergleichbar. Auch meine Bewertung kann ich noch nicht als abgeschlossen ansehen, da ich mit mir hadere und zwischen einer 8,5 und einer 9,5 unschlüssig bin.
So einzigartig wie der außergewöhnliche Flakon, der über jeden Zweifel erhaben ist. Die grün-orientalische Schlange hat zugeschnappt und Harrods ins Blut injiziert. Ich bin verwirrt.
4 Antworten