14.02.2015 - 10:09 Uhr
Dobbs
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Dobbs
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37
From Heaven
Neulich, beim Kramen in meiner Probenkiste, fiel mir der Minisprüher mit diesem Duft in die Hände. 777 Stéphane Humbert Lucas sagte mir gar nichts, der Duft noch weniger und so habe ich vorsichtshalber erst einmal nur einen winzigen Sprüher auf den Handrücken gegeben, um nicht Gefahr zu laufen, mir mit einem möglichen Gebräu „from hell“ den Abend zu vermiesen. Da mir noch drei ausgehungerte Katzen dazwischen kamen, habe ich ein paar Minuten überhaupt nicht mehr an meinen Testkandidaten gedacht, bis ich dann wieder gemütlich auf der Couch Platz nahm, die Hand zur Nase führte und mit einem - entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber genau das ist aus mir rausgeplatzt – „meine Fresse, ist das geil!“ in die Kissen sank.
Diesen nicht unbedingt aussagekräftigen Ersteindruck möchte ich nach zwei ausgiebigen Tests ein wenig ergänzen. 2022 begrüßt mit einer kräftigen Dosis Oud, deutlich erkennbar, aber in keiner Weise medizinisch-stechend, wie man es aus manch anderen Düften kennt, sondern – vielleicht durch das Zusammenspiel mit Galbanum - eher warm und balsamisch anmutend. Direkt danach kommen pralle, vollreife Beeren hinzu. Johannisbeeren sind zu Beginn recht deutlich zu erkennen, im weiteren Verlauf würde ich eher auf eine Mischung roter Beeren tippen, die eine sehr harmonische Verbindung mit dem Oud eingehen, dessen typischen Charakter ein wenig abmildern und dem Duft eine angenehme Süße verleihen.
Nach ca. zwanzig Minuten sind die Beeren derart mit dem Oud verschmolzen, dass sie kaum noch als solche zu erkennen sind. Eine dezente, an Vanille erinnernde Note kommt hinzu und immer mal wieder habe ich den Eindruck, als wenn sich auch ein wenig Kaffee unter den als „balsamische Noten“ verklausulierten Zutaten verstecken würde. Bis zum Schluss verbleibt auf der Haut ein wunderbar balsamischer Duft mit gekonnt eingebundener (Frucht)-Süße, der von der sanften Würze des Oud umspielt, aber nicht dominiert wird.
Warum 2022 Generation – Homme ausdrücklich der Herrenwelt zugeordnet wird, bleibt mir unerklärlich. Der Duft ist meiner Wahrnehmung nach absolut unisex, nur sollte man Oud nicht völlig abgeneigt sein. Haltbarkeit und Projektion sind im oberen Viertel anzusiedeln, der Flakon ist nicht von schlechten Eltern, alles perfekt also … bis auf den Preis. 235 € für 50 ml sind eine Ansage, die mich heftig schlucken lässt. Und doch habe ich das Zauberwasser auf der Wunschliste, denn allen umschreibenden Ausführungen zum Trotz bleibt es für mich schlicht und ergreifend bei meinem Ausruf aus dem ersten Absatz.
Diesen nicht unbedingt aussagekräftigen Ersteindruck möchte ich nach zwei ausgiebigen Tests ein wenig ergänzen. 2022 begrüßt mit einer kräftigen Dosis Oud, deutlich erkennbar, aber in keiner Weise medizinisch-stechend, wie man es aus manch anderen Düften kennt, sondern – vielleicht durch das Zusammenspiel mit Galbanum - eher warm und balsamisch anmutend. Direkt danach kommen pralle, vollreife Beeren hinzu. Johannisbeeren sind zu Beginn recht deutlich zu erkennen, im weiteren Verlauf würde ich eher auf eine Mischung roter Beeren tippen, die eine sehr harmonische Verbindung mit dem Oud eingehen, dessen typischen Charakter ein wenig abmildern und dem Duft eine angenehme Süße verleihen.
Nach ca. zwanzig Minuten sind die Beeren derart mit dem Oud verschmolzen, dass sie kaum noch als solche zu erkennen sind. Eine dezente, an Vanille erinnernde Note kommt hinzu und immer mal wieder habe ich den Eindruck, als wenn sich auch ein wenig Kaffee unter den als „balsamische Noten“ verklausulierten Zutaten verstecken würde. Bis zum Schluss verbleibt auf der Haut ein wunderbar balsamischer Duft mit gekonnt eingebundener (Frucht)-Süße, der von der sanften Würze des Oud umspielt, aber nicht dominiert wird.
Warum 2022 Generation – Homme ausdrücklich der Herrenwelt zugeordnet wird, bleibt mir unerklärlich. Der Duft ist meiner Wahrnehmung nach absolut unisex, nur sollte man Oud nicht völlig abgeneigt sein. Haltbarkeit und Projektion sind im oberen Viertel anzusiedeln, der Flakon ist nicht von schlechten Eltern, alles perfekt also … bis auf den Preis. 235 € für 50 ml sind eine Ansage, die mich heftig schlucken lässt. Und doch habe ich das Zauberwasser auf der Wunschliste, denn allen umschreibenden Ausführungen zum Trotz bleibt es für mich schlicht und ergreifend bei meinem Ausruf aus dem ersten Absatz.
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