
loewenherz
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loewenherz
Top Rezension
15
Like a rubber doll that's been lying too close to the fire
Vorab zur Einordnung dieser Rezension: Tuberose ist einer derjenigen Akkorde, die ich persönlich nur kaum ertragen kann. Viele entdecken während der Entdeckungsreise in die Welt der schönen Düfte ihre olfaktorische Nemesis - bei manchen sind es die Aquaten, bei anderen ist es Oud, bei mir sind es Weißblüher und rotes (Beeren-)Obst. In der Hölle riecht es nach Tuberose und Cassis.
Darüber hinaus (und an anderer Stelle habe ich das schon sehr gelobt!) gehen die Düfte aus dem Hause Ford - von ein, zwei Ausnahmen mal abgesehen - immer 'all in'. Wo Leder drauf steht, da ist (viel) Leder drin, und selbst flüchtigen Wesen wie Neroli werden (mitunter künstliche) Präsenz und Ausdauer gegeben. Entsprechend ist auch hier viel Tuberose, sind viele weiße Blüten drin.
Tubéreuse Nue ist ein markanter, dichter, opulenter und - wenn man Tuberose nicht sehr liebt - erstickend anmutender Duft, der den weißen Blüten einen Moschusakkord irgendwo zwischen hochartifiziell und viehisch beistellt, eine betäubende schwitzige Note mit Anklängen von warmen Tierfellen und verbrannten Autoreifen - nicht uninteressant gemacht, aber so gar nicht meins.
Lange fehlte ein Parfum mit Thema Tuberose im Fordschen Œuvre - und dass ein solcher sein würde (wenn nicht gar müsste) wie dieser hier, kann auch kaum überraschen. Tubéreuse Nue ist Verheißung (die Flut an süßen weißen Blüten), Sex (der Haut- oder auch Schweißakkord) und Reue (die versengte Gumminote), ist ganz Private Blend und als ein solcher akademisch konsequent.
Wer Tuberose und das Fordsche 'zu viel von allem' liebt, der (oder die) findet hier ein Geschwader von Sinnlichkeit und Wolllust und Leidenschaft und darin eine Ahnung - und das ist wiederum very Tom Ford - von subtiler Versehrt- und von Beschädigtheit. Und ein Parfum wie (oder auch für) eine anatomisch vollständige Puppe für Erwachsene, die zu lange zu nahe am offenen Feuer lag.
Fazit: weiße Blüten, betäubend süß, so weit die Nase reicht. Darinnen Sex und Schuld und Sünde und mir davon (und allem anderen) viel zu viel.
Darüber hinaus (und an anderer Stelle habe ich das schon sehr gelobt!) gehen die Düfte aus dem Hause Ford - von ein, zwei Ausnahmen mal abgesehen - immer 'all in'. Wo Leder drauf steht, da ist (viel) Leder drin, und selbst flüchtigen Wesen wie Neroli werden (mitunter künstliche) Präsenz und Ausdauer gegeben. Entsprechend ist auch hier viel Tuberose, sind viele weiße Blüten drin.
Tubéreuse Nue ist ein markanter, dichter, opulenter und - wenn man Tuberose nicht sehr liebt - erstickend anmutender Duft, der den weißen Blüten einen Moschusakkord irgendwo zwischen hochartifiziell und viehisch beistellt, eine betäubende schwitzige Note mit Anklängen von warmen Tierfellen und verbrannten Autoreifen - nicht uninteressant gemacht, aber so gar nicht meins.
Lange fehlte ein Parfum mit Thema Tuberose im Fordschen Œuvre - und dass ein solcher sein würde (wenn nicht gar müsste) wie dieser hier, kann auch kaum überraschen. Tubéreuse Nue ist Verheißung (die Flut an süßen weißen Blüten), Sex (der Haut- oder auch Schweißakkord) und Reue (die versengte Gumminote), ist ganz Private Blend und als ein solcher akademisch konsequent.
Wer Tuberose und das Fordsche 'zu viel von allem' liebt, der (oder die) findet hier ein Geschwader von Sinnlichkeit und Wolllust und Leidenschaft und darin eine Ahnung - und das ist wiederum very Tom Ford - von subtiler Versehrt- und von Beschädigtheit. Und ein Parfum wie (oder auch für) eine anatomisch vollständige Puppe für Erwachsene, die zu lange zu nahe am offenen Feuer lag.
Fazit: weiße Blüten, betäubend süß, so weit die Nase reicht. Darinnen Sex und Schuld und Sünde und mir davon (und allem anderen) viel zu viel.
3 Antworten



Jasmin
indische Tuberose Absolue Orpur®
Moschus
Akigalawood®
nepalesischer Szechuanpfeffer Orpur®
Wildleder






Sweetsmell75
KatharinaG
FungShangLou
Schnüffel27
FrauLohse
































