14.11.2010 - 17:37 Uhr
Fran
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Fran
Top Rezension
Spätzünder
1994? Ich hätte schwören können, dass Trussardi "Donna" früher rausgebracht hat als Mitte der 90er. In meiner Erinnerung hatte ich den schon Anfang der 90er, als ich noch auf dem Chypre-Trip war. Als der Duft nach und nach aus den Regalen verschwand, hatte ich schnell nochmal in einem Hamburger Kaufhaus die letzten Flakons (darunter ein 100ml Riesengerät in einer speziellen Box aus milchig-rauem weißem Kunststoff) ergattert. Bunkern nennt man das wohl. Die 30ml Flakons, von denen ich mehrere hatte, waren wunderschön: der eigentliche und lediglich nur praktische Glassprühflakon steckte in einem glänzenden Ganzkörper"anzug" aus glattem, kühlem, silbernen Metall, der wiederum in einem nachtblauen Samtbeutel steckte. Das war alles ganz schön edel und erwachsen aufgemacht.
Edel und erwachsen war auch der Duft. Ein ausdrucksstarker floraler Chypre aus Italien. Kühl zu Beginn, würzig im weiteren Verlauf, mit einer warmen Basis aus Labdanum und Patchouli. Viele Blumen sorgten für eine mehrdimensionale Dichte in einem Spannungsfeld zwischen grün, süß, säuerlich, herb, würzig, orientalisch und holzig. Sehr sexy, sehr sinnlich, sehr kraftvoll und eigentlich ein Spätzünder. Für meine Nase gehört er eher in die 80er, zu Schulterpolstern und Denver Clan, zu Magie Noire, Coco, Paloma Picasso und L'Arte di Gucci.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum er so schnell wieder verschwunden ist: er war einfach zu spät dran. Die blumigen, frischen Sauberdüfte standen schon in den Startlöchern, die CK One Welle rollte über uns hinweg. Und auch für mich brach damit eine neue olfaktorische Ära an. Die 100ml-Pulle habe ich übrigens nie geleert. Es war einfach nicht mehr die Zeit.
Edel und erwachsen war auch der Duft. Ein ausdrucksstarker floraler Chypre aus Italien. Kühl zu Beginn, würzig im weiteren Verlauf, mit einer warmen Basis aus Labdanum und Patchouli. Viele Blumen sorgten für eine mehrdimensionale Dichte in einem Spannungsfeld zwischen grün, süß, säuerlich, herb, würzig, orientalisch und holzig. Sehr sexy, sehr sinnlich, sehr kraftvoll und eigentlich ein Spätzünder. Für meine Nase gehört er eher in die 80er, zu Schulterpolstern und Denver Clan, zu Magie Noire, Coco, Paloma Picasso und L'Arte di Gucci.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum er so schnell wieder verschwunden ist: er war einfach zu spät dran. Die blumigen, frischen Sauberdüfte standen schon in den Startlöchern, die CK One Welle rollte über uns hinweg. Und auch für mich brach damit eine neue olfaktorische Ära an. Die 100ml-Pulle habe ich übrigens nie geleert. Es war einfach nicht mehr die Zeit.
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