04.08.2020 - 12:54 Uhr
Carpintero
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Layton vs Royal Chariot Attar — Ein Vergleich 2.0
OPENING STATEMENT
Oh Gott, wie sehr ich den Layton doch liebe — Ein so wundervoller Apfelstrudel mit Vanillesosse an einem kalten Wintertag wenn es draussen stürmt und schneit. Für mich ist dieser Duft der Inbegriff von Geborgenheit, Wohlfühlen und Kuscheln. Wenn ich ihn trage, hagelt es Komplimente und wenn ich ihn nicht trage, vermisse ich ihn.
Damals, als ich Layton fand, schnüffelte ich auch am grossen Bruder, Layton Exclusif, entschied mich dann trotz grosser Begeisterung für den „unexklusiven“ Layton. Daheim bemerkte ich dann beim eigenen Flakon Probleme mit Haltbarkeit und Sillage, die sich jedoch nach einigen Wochen wieder legten, da der Duft vermutlich im Flakon noch nachreifen musste. Mein Layton (Batch 939805) weist eine überdurchschnittliche Haltbarkeit und eine wunderbare Sillage auf.
Dennoch konnte ich nicht widerstehen, als ich den Dupe „Royal Chariot Attar“ von DUA Fragrances entdeckte — ein Duft, der laut Bewertungen noch besser riechen und eine noch krassere Haltbarkeit und Sillage als Layton aufweisen soll?
Blind bestellt kam er heute an, ich schnüffelte und testete mit meiner Freundin um die Wette, um euch nun hier den ultimativen Vergleich zu bringen:
FLAKON:
— Layton: Edel, elegant und einzigartig. Allein mit der Kappe könnte man Fensterscheiben einschlagen. Der Flakon vom Original macht definitiv etwas her, so stilvoll und hochnäsig wie er daherkommt. Die Sprüher sind grosszügig und die Qualität des edlen Flakons lassen auf ein Dufterlebnis der ganz besonderen Art hoffen. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Das grosse Kontrastprogramm zum Original — simpel, stillos und stumm, nichtssagend. Er erfüllt seinen Zweck. Die Sprüher sind ebenfalls grosszügig. Der Flakon ist dicht, die Kappe sitzt problemlos und man sollte sich als Kunde nicht vom „billig“ erscheinenden Flakon abschrecken lassen. Nur 6/10 Punkten für den Dupe.
OPENING:
— Layton: Im Opening rieche ich wirklich überwiegend süsse Frische, grüner Apfel, zitrische Noten, auch etwas dezent blumiges. Und dennoch kommt der Duft sofort auch mit einer gewissen Cremigkeit und Smoothness daher, dass man sich sogleich über beide Ohren verlieben könnte. Ruckartig zieht dieser Duft einen in seinen Bann. Man wird verzaubert durch die unglaubliche Frische vom grünen Apfel gepaart mit dieser wunderschönen Cremigkeit und dieser schon beim Auftakt ganz subtil einsetzenden hölzernen Note. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Wuuuuums und da ist er. Die ersten paar Momente im Auftakt konnte ich wirklich nicht geniessen. Erst einmal riecht man etwas stark öliges. Dieses Erlebnis hält für einige wenige Sekunden an - bei mir waren es etwa 10 oder 15 Sekunden. Und dann überwältigte sie mich: Eine so perfekte, so ausgeglichene, so reife Melange aus grünem Apfel, blumiger Frische und verzaubernder Cremigkeit. Wie eine ganz sanfte Decke legt sich der Duft über einen und alles, was man umgibt. Die Sillage ist dabei derartig stark, dass man den Duft in einem 72 Quadratmeter grossen Zimmer auch an der hintersten Ecke noch wahrnehmen kann (meine Freundin sass gerade am Klavier, eben, in der hintersten Ecke des Raumes und rief nach etwa 2 Minuten aus „OMG, was riecht hier so geil?“). Tatsächlich erinnert mich der Auftakt sogleich an den Layton Exclusif: Schon hier wirkt der Duft reifer, erwachsener und weitaus ausgeglichener als der Layton. 10/10 Punkten.
HERZNOTE:
— Layton: Der grüne Äpfel verwandelt sich in der Herznote jedoch sehr schnell zu einem Bratapfel oder sogar - wie ich es gerne beschreibe - in einen feinen, leckeren Apfelstrudel, mit dünner knuspriger Kruste und aromavollendeten, reifen Äpfeln und Rosinen. Dazu kommt eine warme Vanillesosse, bestehend aus einer gehörigen Portion Sahne und Zucker und natürlich die feinste Madagaskar Vanille, die es auf dem Markt gibt.
Später wird die gesamte Duftkomposition von feinen, edlen Hölzern untermalt, jedoch behält die Vanille stets die Oberhand. 9/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Man nehme die oben verfasste Beschreibung des Layton, füge eine ausgeglichene Portion Menthol und Hölzer dazu und schon erhält man den Duft des Royal Chariot Attar. Das Menthol ist subtil und dennoch da - und ich liebe es. Es erinnert an die „älteren“ Layton-Batches, welche diese Note noch aufwiesen und in den neueren Batches wohl verloren gegangen sind. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Vaporub-Frische, sondern um ganz feines Menthol, welches den Duft erst so richtig in Fahrt bringt. Ich stelle es mir vor, wie einen leckeren Apfelstrudel mit eben dieser knusprigen Kruste, gereicht mit einer vollmundigen Schlagsahne mit Madagaskar-Vanille — und irgendwo in der Küche steht eine Duftkerze mit hochwertigem Menthol-Öl darin. Man riecht es und nimmt es wahr, dennoch gewinnt es niemals die Oberhand und spielt immer nur die begleitende und unterstützende Rolle. Gleichzeitig kommt im weiteren Verlauf der Pfeffer zum Zug, der den Duft gekonnt abrundet und vollendet und ihn somit extrem erwachsen und reif macht. Dazu kommt der Kardamom, der diesem ansonsten so warmen Duft eine leicht distanzierende Kühle verleiht. Eine Komposition, die so wunderbar ausgeglichen und souverän wirkt, dass ich nicht aufhören kann, davon zu schwärmen. Ehrlich: Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, ich hätte hier den Layton Exclusif auf dem Handgelenk. 10/10 Punkten.
BASISNOTE:
— Layton: Die in der Herznote beschriebenen Hölzer gewinnen immer mehr und mehr an Kraft dazu, ohne dabei jemals den Ton anzugeben oder das Zepter zu führen. Die Hölzer sind nur ganz einfach die Elemente, welche die restliche Vanillesosse und die Krümel vom Apfelstrudel gebührend zur Feuerstelle tragen, um dann im Grand Finale die Basis für die lodernden Flammen zu sein, welche die Strudelreste und die Vanillesosse zunächst karamellisieren und letzten Endes in Rauch aufgehen lassen. Und selbst dann wird die Nase noch Nuancen der wohl reichhaltigsten Vanillesosse vernehmen können, umgeben von rauchigen Hölzern und einer wohligen, dreidimensionalen Wärme. Ein Drydown, wie er im Buche steht. Romantik pur. Liebe. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Auch hier gewinnen die Hölzer an Stärke, jedoch halten sie sich auch wie im Layton elegant zurück, tragen die restliche Creme und die verbleibenden Krümel zur Feuerstelle und erweisen ihnen dort gebührend die letzte Ehre — doch halt! Was war das? Hier ist der Duft noch lange nicht fertig, nein, im Gegenteil. Während mein Layton am linken Handgelenk so allmählich ausklingt und immer leiser und leiser wird, bleibt der Royal Chariot Attar stark und präsent. Apfelstrudelkrümel mit vollmundigem Vanille-Rahm: Ja. Hölzer, die diese wunderschöne, cremige Melange zur Feuerstelle tragen: Ja. Aber Feuer? Brennt nicht. Höchstens nur ein wenig. Dafür bleibt der Kardamom, die dezente Menthol-Note und die angenehme pfeffrige Würze. Ganz, ganz am Ende, da bleibt nur die Vanille und etwas Karamell. Aber dann ist schon morgen, nein, übermorgen.
FAZIT:
— Layton: Duft: Ein wunderschöner, nein, traumhafter Duft. Nicht umsonst auf Platz 6 der Herrendüfte. Er ist wie eine komfortable und gleichzeitig verführerische Aura zum aufsprühen - eben wie Apfelstrudel mit cremiger Vanillesosse.
— Royal Chariot Attar: Layton in Intense: Sehr nah am Exclusif. Riecht reifer, erwachsener und deutlich präsenter als Layton. Haltbarkeit und Sillage weitaus stärker als beim Vorbild. Preis-Leistungsverhältnis überdurchschnittlich gut und damit mein absoluter Favorit.
Oh Gott, wie sehr ich den Layton doch liebe — Ein so wundervoller Apfelstrudel mit Vanillesosse an einem kalten Wintertag wenn es draussen stürmt und schneit. Für mich ist dieser Duft der Inbegriff von Geborgenheit, Wohlfühlen und Kuscheln. Wenn ich ihn trage, hagelt es Komplimente und wenn ich ihn nicht trage, vermisse ich ihn.
Damals, als ich Layton fand, schnüffelte ich auch am grossen Bruder, Layton Exclusif, entschied mich dann trotz grosser Begeisterung für den „unexklusiven“ Layton. Daheim bemerkte ich dann beim eigenen Flakon Probleme mit Haltbarkeit und Sillage, die sich jedoch nach einigen Wochen wieder legten, da der Duft vermutlich im Flakon noch nachreifen musste. Mein Layton (Batch 939805) weist eine überdurchschnittliche Haltbarkeit und eine wunderbare Sillage auf.
Dennoch konnte ich nicht widerstehen, als ich den Dupe „Royal Chariot Attar“ von DUA Fragrances entdeckte — ein Duft, der laut Bewertungen noch besser riechen und eine noch krassere Haltbarkeit und Sillage als Layton aufweisen soll?
Blind bestellt kam er heute an, ich schnüffelte und testete mit meiner Freundin um die Wette, um euch nun hier den ultimativen Vergleich zu bringen:
FLAKON:
— Layton: Edel, elegant und einzigartig. Allein mit der Kappe könnte man Fensterscheiben einschlagen. Der Flakon vom Original macht definitiv etwas her, so stilvoll und hochnäsig wie er daherkommt. Die Sprüher sind grosszügig und die Qualität des edlen Flakons lassen auf ein Dufterlebnis der ganz besonderen Art hoffen. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Das grosse Kontrastprogramm zum Original — simpel, stillos und stumm, nichtssagend. Er erfüllt seinen Zweck. Die Sprüher sind ebenfalls grosszügig. Der Flakon ist dicht, die Kappe sitzt problemlos und man sollte sich als Kunde nicht vom „billig“ erscheinenden Flakon abschrecken lassen. Nur 6/10 Punkten für den Dupe.
OPENING:
— Layton: Im Opening rieche ich wirklich überwiegend süsse Frische, grüner Apfel, zitrische Noten, auch etwas dezent blumiges. Und dennoch kommt der Duft sofort auch mit einer gewissen Cremigkeit und Smoothness daher, dass man sich sogleich über beide Ohren verlieben könnte. Ruckartig zieht dieser Duft einen in seinen Bann. Man wird verzaubert durch die unglaubliche Frische vom grünen Apfel gepaart mit dieser wunderschönen Cremigkeit und dieser schon beim Auftakt ganz subtil einsetzenden hölzernen Note. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Wuuuuums und da ist er. Die ersten paar Momente im Auftakt konnte ich wirklich nicht geniessen. Erst einmal riecht man etwas stark öliges. Dieses Erlebnis hält für einige wenige Sekunden an - bei mir waren es etwa 10 oder 15 Sekunden. Und dann überwältigte sie mich: Eine so perfekte, so ausgeglichene, so reife Melange aus grünem Apfel, blumiger Frische und verzaubernder Cremigkeit. Wie eine ganz sanfte Decke legt sich der Duft über einen und alles, was man umgibt. Die Sillage ist dabei derartig stark, dass man den Duft in einem 72 Quadratmeter grossen Zimmer auch an der hintersten Ecke noch wahrnehmen kann (meine Freundin sass gerade am Klavier, eben, in der hintersten Ecke des Raumes und rief nach etwa 2 Minuten aus „OMG, was riecht hier so geil?“). Tatsächlich erinnert mich der Auftakt sogleich an den Layton Exclusif: Schon hier wirkt der Duft reifer, erwachsener und weitaus ausgeglichener als der Layton. 10/10 Punkten.
HERZNOTE:
— Layton: Der grüne Äpfel verwandelt sich in der Herznote jedoch sehr schnell zu einem Bratapfel oder sogar - wie ich es gerne beschreibe - in einen feinen, leckeren Apfelstrudel, mit dünner knuspriger Kruste und aromavollendeten, reifen Äpfeln und Rosinen. Dazu kommt eine warme Vanillesosse, bestehend aus einer gehörigen Portion Sahne und Zucker und natürlich die feinste Madagaskar Vanille, die es auf dem Markt gibt.
Später wird die gesamte Duftkomposition von feinen, edlen Hölzern untermalt, jedoch behält die Vanille stets die Oberhand. 9/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Man nehme die oben verfasste Beschreibung des Layton, füge eine ausgeglichene Portion Menthol und Hölzer dazu und schon erhält man den Duft des Royal Chariot Attar. Das Menthol ist subtil und dennoch da - und ich liebe es. Es erinnert an die „älteren“ Layton-Batches, welche diese Note noch aufwiesen und in den neueren Batches wohl verloren gegangen sind. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine Vaporub-Frische, sondern um ganz feines Menthol, welches den Duft erst so richtig in Fahrt bringt. Ich stelle es mir vor, wie einen leckeren Apfelstrudel mit eben dieser knusprigen Kruste, gereicht mit einer vollmundigen Schlagsahne mit Madagaskar-Vanille — und irgendwo in der Küche steht eine Duftkerze mit hochwertigem Menthol-Öl darin. Man riecht es und nimmt es wahr, dennoch gewinnt es niemals die Oberhand und spielt immer nur die begleitende und unterstützende Rolle. Gleichzeitig kommt im weiteren Verlauf der Pfeffer zum Zug, der den Duft gekonnt abrundet und vollendet und ihn somit extrem erwachsen und reif macht. Dazu kommt der Kardamom, der diesem ansonsten so warmen Duft eine leicht distanzierende Kühle verleiht. Eine Komposition, die so wunderbar ausgeglichen und souverän wirkt, dass ich nicht aufhören kann, davon zu schwärmen. Ehrlich: Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, ich hätte hier den Layton Exclusif auf dem Handgelenk. 10/10 Punkten.
BASISNOTE:
— Layton: Die in der Herznote beschriebenen Hölzer gewinnen immer mehr und mehr an Kraft dazu, ohne dabei jemals den Ton anzugeben oder das Zepter zu führen. Die Hölzer sind nur ganz einfach die Elemente, welche die restliche Vanillesosse und die Krümel vom Apfelstrudel gebührend zur Feuerstelle tragen, um dann im Grand Finale die Basis für die lodernden Flammen zu sein, welche die Strudelreste und die Vanillesosse zunächst karamellisieren und letzten Endes in Rauch aufgehen lassen. Und selbst dann wird die Nase noch Nuancen der wohl reichhaltigsten Vanillesosse vernehmen können, umgeben von rauchigen Hölzern und einer wohligen, dreidimensionalen Wärme. Ein Drydown, wie er im Buche steht. Romantik pur. Liebe. 10/10 Punkten.
— Royal Chariot Attar: Auch hier gewinnen die Hölzer an Stärke, jedoch halten sie sich auch wie im Layton elegant zurück, tragen die restliche Creme und die verbleibenden Krümel zur Feuerstelle und erweisen ihnen dort gebührend die letzte Ehre — doch halt! Was war das? Hier ist der Duft noch lange nicht fertig, nein, im Gegenteil. Während mein Layton am linken Handgelenk so allmählich ausklingt und immer leiser und leiser wird, bleibt der Royal Chariot Attar stark und präsent. Apfelstrudelkrümel mit vollmundigem Vanille-Rahm: Ja. Hölzer, die diese wunderschöne, cremige Melange zur Feuerstelle tragen: Ja. Aber Feuer? Brennt nicht. Höchstens nur ein wenig. Dafür bleibt der Kardamom, die dezente Menthol-Note und die angenehme pfeffrige Würze. Ganz, ganz am Ende, da bleibt nur die Vanille und etwas Karamell. Aber dann ist schon morgen, nein, übermorgen.
FAZIT:
— Layton: Duft: Ein wunderschöner, nein, traumhafter Duft. Nicht umsonst auf Platz 6 der Herrendüfte. Er ist wie eine komfortable und gleichzeitig verführerische Aura zum aufsprühen - eben wie Apfelstrudel mit cremiger Vanillesosse.
— Royal Chariot Attar: Layton in Intense: Sehr nah am Exclusif. Riecht reifer, erwachsener und deutlich präsenter als Layton. Haltbarkeit und Sillage weitaus stärker als beim Vorbild. Preis-Leistungsverhältnis überdurchschnittlich gut und damit mein absoluter Favorit.
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