Meine ersten Erfahrungen mit dem teuren Segment waren irgendwie alle so ernüchternd, dass sich dieser Gedanke von teuer = besser gar nicht erst formiert hat (einer meiner ersten Begegnungen waren
Oud Satin Mood Eau de Parfum , der mir nicht gefiel, wie ich mich einschneidenderweise erinnere, nachdem ich so viel Lob gelesen hatte) .
Ich hab daher das Ganze eher so betrachtet wie in der Mode z.B., wo es Marken gibt, die ein einfaches basic schwarzes T-shirt mit Wert 50€ für 5000€ verkaufen, einfach weil das das anvisierte Preissegment ist, in dem sich die Marke aufhält, um ihre Exklusivkunden zu bedienen. Ich sag nur Steve Jobs
Klar, gibt es Marken, so wie in jedem anderen Segment auch, die sind teurer, weil sie z.B. bessere Rohstoffe haben, cruelty free sind, in Europa produzieren, ihre Mitarbeiter gut bezahlen etc. und das werden auch nicht die Drogerie- und Mainstream-Düfte der großen Marken und Konzerne sein, aber nur der Preis allein ist dafür kein Garant leider. Große, teure Nischenhäuser gehen genauso mit mit der Massenproduktion. Der günstigste Produktionsweg wird gewählt.
Sillage und Haltbarkeit ist mMn kein Qualitätsmerkmal (!!)
Je nach Dufttyp ist es natürlich für das entstandene Parfum, lange zu halten oder eben nicht.
Orientale -> lang
Zitrusnoten -> kurz
Und in die Kreationen einfach großzügig Haltbarkeitsbooster a la Ambermax, Ambrocenide, Orcanox etc. reinzumischen ist für mich keine Kunst, sondern wirkt fast schon zwanghaft als Antwort auf die (vermeintlichen?) Wünsche des Konsumenten. Vor allem, da diese Stoffe einen (für mich sehr unangenehmen) Eigengeruch haben, in den Konzentrationen, in denen sie verwendet werden.
Ich bin nicht die Zielgruppe. Ist ja auch fine. Aber es nervt mich, dass diese beiden Kategorien, "Qualität" , was auch immer das heißt, und "Stärke" des Duftes vermischt und voneinander abhängig gemacht werden in vielen Diskussionen. Ich glaube, das ist nur ein cleverer Marketing-Trick, um vorherige Nicht-Parfümierer für den Markt zu aquirieren.
Je kleiner das Haus allerdings, desto vertrauenswürdiger scheinen sie mir in der Hinsicht, dass die Düfte wirklich mit Liebe, Handwerk, eigenem Stempel, grün usw. kreiert werden. Schwierig zu wissen.
Am Ende versuche ich einfach, nicht übermäßig zu konsumieren, egal von welchem Produkt.
was erwarte ich also von teuren Düften? Dass sie mir so sehr gefallen, dass ich außerhalb meines normalen Ausgabe-Radiuses dafür Geld bleche, weil es für mich nichts Vergleichbares in "meinem" Segment gibt. Und ja, das kommt tatsächlich vor.
Yuki i'm looking at you