28.09.2010 - 18:36 Uhr

Apicius
1107 Rezensionen

Apicius
Top Rezension
11
Patchouli, vom Besten
Einspruch gegen meine Vorredner! Explorer ist einer der besten Patchouli-Düfte, die man bekommen kann. Auch wenn er so manche Erwartung nicht bedient.
Wie stellen wir uns einen Patchouli-Duft vor? Natürlich irgendwie „orientalisch“, süßlich, erdig, voluminös und schwer. Dieses Bild hatte auch ich lange Zeit im Kopf. Es rührt von den billigen Patchuoliölen her, die man sich in den frühen 80er Jahren auf das Palestinensertuch geschmiert hat.
Mit so einem Hippie-Patchouli hat Explorer nichts zu tun. Der kommt ganz gediegen im schicken Anzug daher, hat graue Schläfen, fährt ein Automobil der Luxusklasse und würde sein früheres Hippie-Dasein mit arrogantem Gesichtsausdruck als Jugendsünde abtun - ach ja, waren wir nicht alle mal so?
Nebenbei: Patchouli wird nicht als Duftbestandteil in der Pyramide angegeben. Schämt man sich etwa seiner Herkunft? Oder täuscht mich meine Nase hier so sehr?
Explorer lotet andere Bereiche als die erwähnten aus. Der Duft ist knochentrocken, herbe und bitter. Das wird wohl zu einem guten Teil am Labdanum liegen. Gleichzeitig riecht es ziemlich grün-krautig (Galbanum?), ein wenig ätherisch und irgendwie nach sumpfigem Unterholz, nach Torf und Moor. Iris und Steinrose (wie riecht die?) kann ich nicht nachvollziehen. Wie so manche Patchoulidüfte wirkt auch Explorer auf eine bestimmte Weise kalt und fahl. Amber spendet da nur bedingt Wärme. Was die angegebene Zeder angeht: sollten die dafür üblichen Duftstoffe verwendet worden sein, so stehen sie nicht weiter hervor.
Ich denke, die hier vorgenommene Einteilung in Kopf-, Herz- und Basisnote ist nur bedingt gerechtfertigt und lässt sich auch der Boadicea-Webseite nicht wirklich entnehmen. Wiederum präsentiert Boadicea ein Parfum mit einem komplexen, aber in sich geschlossenen Duft. Nach ein wenig anfänglichem Hin- und Her habe ich keine Entwicklung ausmachen können. Für mich ist das OK. Wenn ein Akkord wirklich hervorragend ist, möchte ich gar nicht, dass er sich ständig verändert. Explorer wird als Unisex-Duft vermarktet. Doch er enthält nichts, was man in herkömmlichem Sinne als weiblich bezeichnen möchte.
Patchouli-Düfte sind für mich schwierig zu tragen; davon bekomme ich leider oft Kopfschmerzen. Vielleicht sollte ich ihn zusammen mit Aspirin benutzen!
Wie stellen wir uns einen Patchouli-Duft vor? Natürlich irgendwie „orientalisch“, süßlich, erdig, voluminös und schwer. Dieses Bild hatte auch ich lange Zeit im Kopf. Es rührt von den billigen Patchuoliölen her, die man sich in den frühen 80er Jahren auf das Palestinensertuch geschmiert hat.
Mit so einem Hippie-Patchouli hat Explorer nichts zu tun. Der kommt ganz gediegen im schicken Anzug daher, hat graue Schläfen, fährt ein Automobil der Luxusklasse und würde sein früheres Hippie-Dasein mit arrogantem Gesichtsausdruck als Jugendsünde abtun - ach ja, waren wir nicht alle mal so?
Nebenbei: Patchouli wird nicht als Duftbestandteil in der Pyramide angegeben. Schämt man sich etwa seiner Herkunft? Oder täuscht mich meine Nase hier so sehr?
Explorer lotet andere Bereiche als die erwähnten aus. Der Duft ist knochentrocken, herbe und bitter. Das wird wohl zu einem guten Teil am Labdanum liegen. Gleichzeitig riecht es ziemlich grün-krautig (Galbanum?), ein wenig ätherisch und irgendwie nach sumpfigem Unterholz, nach Torf und Moor. Iris und Steinrose (wie riecht die?) kann ich nicht nachvollziehen. Wie so manche Patchoulidüfte wirkt auch Explorer auf eine bestimmte Weise kalt und fahl. Amber spendet da nur bedingt Wärme. Was die angegebene Zeder angeht: sollten die dafür üblichen Duftstoffe verwendet worden sein, so stehen sie nicht weiter hervor.
Ich denke, die hier vorgenommene Einteilung in Kopf-, Herz- und Basisnote ist nur bedingt gerechtfertigt und lässt sich auch der Boadicea-Webseite nicht wirklich entnehmen. Wiederum präsentiert Boadicea ein Parfum mit einem komplexen, aber in sich geschlossenen Duft. Nach ein wenig anfänglichem Hin- und Her habe ich keine Entwicklung ausmachen können. Für mich ist das OK. Wenn ein Akkord wirklich hervorragend ist, möchte ich gar nicht, dass er sich ständig verändert. Explorer wird als Unisex-Duft vermarktet. Doch er enthält nichts, was man in herkömmlichem Sinne als weiblich bezeichnen möchte.
Patchouli-Düfte sind für mich schwierig zu tragen; davon bekomme ich leider oft Kopfschmerzen. Vielleicht sollte ich ihn zusammen mit Aspirin benutzen!
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