24.01.2017 - 09:03 Uhr
Palonera
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Palonera
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37
Eigentlich...
...dürfte ich ihn gar nicht mögen, diesen Duft.
Eigentlich ist es für ihn viel zu kalt, jetzt, mitten im Januar, wo die Temperaturen nur mit Mühe den Gefrierpunkt erreichen.
Eigentlich ist jetzt die Zeit für sanfte Gourmands, dunkle Orientalen, würzig, wuchtig, warm – nicht für sonnig-südliche Colognes, chiffonleicht und frisch und noch dazu jasminig.
Jasmin und ich, das geht meist von "oje" bis zu "oh weh".
Nicht immer, zugegeben, Ausnahmen gibt es immer, die Regel jedoch auch.
Die Regel, daß Jasmin mich allzu heftig drückt, sich klammernd fast um meine Lungen legt, den Magen piesackt und mir Sternchen vor die Augen malt.
Schon als Solist, noch mehr im Team mit Tuberose.
Das tut nicht wirklich gut, das ist nicht wirklich schön.
Keine guten Startbedingungen mithin für "Gelsomino Nobile" und für mich.
Doch dieses vielfache "Eigentlich" kümmert ihn nicht, den Duft.
Sehr hell, sehr klar, sehr frisch erhebt er sich von der bepfützten Haut, unbekümmert strahlend wie die Wintersonne, die, vom Warmen aus betrachtet, am blauen Himmel jede Eiseskälte Lügen straft.
Ein sanftes, kühles Strahlen wie an einem frühen Sommermorgen irgendwo weit weg – dort, wo meine Füße wärmer wären, meine Kleider nicht so dick und meine Finger nicht so klamm.
Wo ich junge Birnen sähe, unreif noch am Baum, die Blätter fein beperlt vom Morgentau.
Langsam steigt die Sonne höher, flutet goldenhelles Licht um nackte Füße im kitzeljungen Gras.
Die Luft ist kühl wie Seide, semitransparent, ein Hauch beschwingter, schwereloser Eleganz.
Goldentürkisgrün, ein Silberfaden hier und dort.
Helle, junge Blüten, halb geschlossen noch der Kelch, erblühen nach und nach zu voller Pracht – zartblättrige Sinnlichkeit, verheißungsvoll und doch so rein, unschuldig fast.
Und schön - unfaßbar schön.
Kein Drängen, kein Schlingen, kein stählernes Band um meine Stirn – Gelsomino ist hier sehr nobile, sehr verhalten, fast diskret.
Unaufdringlich, leise, doch nicht verschämt, nicht flüchtig-fort.
Er flutet nicht den Raum, nimmt niemandem den Atem, und doch nimmt man ihn wahr, dreht den Kopf, sucht die Nase nach dem Quell.
Tiefgoldenwarme Weiblichkeit auf leicht erhitzter Haut, derweil outdoor der Winterwind metallische Akzente setzt, die symbiotisch klirrend scharfes Kalt zitieren, ohne kalt zu sein.
Dafür strahlt die Sonne selbst im Winter viel zu hell.
Nicht nur aus dem Flacon.
Doch aus diesem ganz besonders schön.
Eigentlich ist es für ihn viel zu kalt, jetzt, mitten im Januar, wo die Temperaturen nur mit Mühe den Gefrierpunkt erreichen.
Eigentlich ist jetzt die Zeit für sanfte Gourmands, dunkle Orientalen, würzig, wuchtig, warm – nicht für sonnig-südliche Colognes, chiffonleicht und frisch und noch dazu jasminig.
Jasmin und ich, das geht meist von "oje" bis zu "oh weh".
Nicht immer, zugegeben, Ausnahmen gibt es immer, die Regel jedoch auch.
Die Regel, daß Jasmin mich allzu heftig drückt, sich klammernd fast um meine Lungen legt, den Magen piesackt und mir Sternchen vor die Augen malt.
Schon als Solist, noch mehr im Team mit Tuberose.
Das tut nicht wirklich gut, das ist nicht wirklich schön.
Keine guten Startbedingungen mithin für "Gelsomino Nobile" und für mich.
Doch dieses vielfache "Eigentlich" kümmert ihn nicht, den Duft.
Sehr hell, sehr klar, sehr frisch erhebt er sich von der bepfützten Haut, unbekümmert strahlend wie die Wintersonne, die, vom Warmen aus betrachtet, am blauen Himmel jede Eiseskälte Lügen straft.
Ein sanftes, kühles Strahlen wie an einem frühen Sommermorgen irgendwo weit weg – dort, wo meine Füße wärmer wären, meine Kleider nicht so dick und meine Finger nicht so klamm.
Wo ich junge Birnen sähe, unreif noch am Baum, die Blätter fein beperlt vom Morgentau.
Langsam steigt die Sonne höher, flutet goldenhelles Licht um nackte Füße im kitzeljungen Gras.
Die Luft ist kühl wie Seide, semitransparent, ein Hauch beschwingter, schwereloser Eleganz.
Goldentürkisgrün, ein Silberfaden hier und dort.
Helle, junge Blüten, halb geschlossen noch der Kelch, erblühen nach und nach zu voller Pracht – zartblättrige Sinnlichkeit, verheißungsvoll und doch so rein, unschuldig fast.
Und schön - unfaßbar schön.
Kein Drängen, kein Schlingen, kein stählernes Band um meine Stirn – Gelsomino ist hier sehr nobile, sehr verhalten, fast diskret.
Unaufdringlich, leise, doch nicht verschämt, nicht flüchtig-fort.
Er flutet nicht den Raum, nimmt niemandem den Atem, und doch nimmt man ihn wahr, dreht den Kopf, sucht die Nase nach dem Quell.
Tiefgoldenwarme Weiblichkeit auf leicht erhitzter Haut, derweil outdoor der Winterwind metallische Akzente setzt, die symbiotisch klirrend scharfes Kalt zitieren, ohne kalt zu sein.
Dafür strahlt die Sonne selbst im Winter viel zu hell.
Nicht nur aus dem Flacon.
Doch aus diesem ganz besonders schön.
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