17.04.2021 - 13:40 Uhr

Chizza
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Chizza
Top Rezension
37
Ehrliches Leder ohne Beiwerk
Bevor ich tiefer in die Welt der Düfte hineintauchte, bestand meine kleine Sammlung aus Düften wie Guilty Absolute oder Homme Intense. Den Gucci schätze ich auch heute noch, damals habe ich ihn als sehr intensiv empfunden und habe für ihn zu keiner Zeit einen Kommentar gehört. Mittlerweile besitze ich ihn nicht mehr doch für mich ebnete dieser Duft den Weg zu Lederdüften, er erinnerte mich an das Lederwarengeschäft oder den Schuster. Nun verging eine ganze Weile bevor ich durch Colonia Leather von AdP meine finale Liebe für Lederdüfte erkannt habe. In meinem Kommentar zum Colonia Düfte ich diese niedergeschrieben haben. Dieses erfrischende Element auf derbem Leder, das gefiel mir sehr. Als ich diesen - und nun spannen wir endlich den Bogen zu dem hier behandelten Parfum - dann erwerben wollte, stellte ich fest dass die braune Serie ausläuft. Da ich diese aber getestet hatte und diese nun auch preiswert zu haben war aufgrund der Lancierung der schwarzen Serie, erwarb ich unter anderem Colonia Leather. Bis ich dann mir vor ein paar Wochen dachte, ein Vergleich muss doch mal her wobei ich ehrlicherweise viele der braunen und auch schwarzen Flakons kenne und da sagen kann, die Unterschiede waren marginal. Doch sie sind da und das sind sie auch beim Leather in Relation zur Colonia-Variante. Doch realistisch betrachtet wird man diese nur wahrnehmen wenn man wenigstens einen der Düfte sehr gut kennt. Außenstehende werden die differenten Nuancen nicht bemerken.
Der Auftakt gewohnt ledrig, gewohnt derb, Reminiszenzen an italienische Ledergassen schwingen mit, dazu frisch gepresste Zitronen, die Säure spritzt auf das Leder und verfeinert dieses, ja ziseliert das Leder als wäre es ein Stein, den es artistisch zu behauen gilt.
Aber doch...ich registriere die ersten Unterschiede. Das Leder hier wirkt etwas edler, nicht simpel oder grobmotorisch produziert. Ein hesperidischer Hauch legt sich über das Leder. Gefällt mir dies nun besser? Nun, ich weiß es nicht ganz genau. Beides hat seine Reize, vermutlich tendiere ich zur alten Fassung.
Sind Himbeere und Rose eigentlich wirklich vorhanden? Ja; für mein Empfinden und mit viel Fokussierung auf den Duft sind diese ganz weit hinten da jedoch nicht als einzelne olfaktorische Ingredienzen sondern vielmehr als Teil eines Ganzen. Dieses Leder, so derbe es konstruiert worden ist, so sehr wird es durch die Facetten der anderen Noten bereichert. Das ist überaus selten doch AdP Vermögen es, mit ledriger Frische zu eröffnen und dann das Leder durch die anderen Noten charmanter, kosmopolitischer wirken zu lassen. Eine tolle Inszenierung und wüsste man nicht um die Himbeere und Rose, ich jedenfalls würde diese niemals bemerkt haben da sich beide Ingredienzen olfaktorisch inkohärent zu auf dem Papier ähnlichen Düften verhalten.
Überhaupt: zu keiner Zeit verliert man das herbe Element des Leders, niemals dominieren andere Noten und Leather droht in keiner Phase fruchtig oder gar süßlich zu werden. Dieser Titel agiert kompromissloser als andere seiner Art. Das schätze ich an diesem Erzeugnis. Man kann auch ohne Safran und Konsorten einen prima Lederduft kreieren.
Mein Fazit: ob nun braun oder schwarz, beide Versionen sind gelungen, die Unterschiede sind marginal und so empfiehlt es sich, das preisgünstigere auszuwählen respektive wird die Wahl sowieso dann genommen, wenn die braune Reihe nicht mehr zu haben ist. AdP beweist hier für mich weiterhin wie ambivalent dieses Haus sein kann und vor allem dass man nicht nur einen Stil beherrscht. Leather ist ein fantastischer Lederduft und keineswegs den bekannten Kreationen ähnlich. Ich denke, ich habe Leather und seine Vorteile nun ausreichend paraphrasiert.
Der Auftakt gewohnt ledrig, gewohnt derb, Reminiszenzen an italienische Ledergassen schwingen mit, dazu frisch gepresste Zitronen, die Säure spritzt auf das Leder und verfeinert dieses, ja ziseliert das Leder als wäre es ein Stein, den es artistisch zu behauen gilt.
Aber doch...ich registriere die ersten Unterschiede. Das Leder hier wirkt etwas edler, nicht simpel oder grobmotorisch produziert. Ein hesperidischer Hauch legt sich über das Leder. Gefällt mir dies nun besser? Nun, ich weiß es nicht ganz genau. Beides hat seine Reize, vermutlich tendiere ich zur alten Fassung.
Sind Himbeere und Rose eigentlich wirklich vorhanden? Ja; für mein Empfinden und mit viel Fokussierung auf den Duft sind diese ganz weit hinten da jedoch nicht als einzelne olfaktorische Ingredienzen sondern vielmehr als Teil eines Ganzen. Dieses Leder, so derbe es konstruiert worden ist, so sehr wird es durch die Facetten der anderen Noten bereichert. Das ist überaus selten doch AdP Vermögen es, mit ledriger Frische zu eröffnen und dann das Leder durch die anderen Noten charmanter, kosmopolitischer wirken zu lassen. Eine tolle Inszenierung und wüsste man nicht um die Himbeere und Rose, ich jedenfalls würde diese niemals bemerkt haben da sich beide Ingredienzen olfaktorisch inkohärent zu auf dem Papier ähnlichen Düften verhalten.
Überhaupt: zu keiner Zeit verliert man das herbe Element des Leders, niemals dominieren andere Noten und Leather droht in keiner Phase fruchtig oder gar süßlich zu werden. Dieser Titel agiert kompromissloser als andere seiner Art. Das schätze ich an diesem Erzeugnis. Man kann auch ohne Safran und Konsorten einen prima Lederduft kreieren.
Mein Fazit: ob nun braun oder schwarz, beide Versionen sind gelungen, die Unterschiede sind marginal und so empfiehlt es sich, das preisgünstigere auszuwählen respektive wird die Wahl sowieso dann genommen, wenn die braune Reihe nicht mehr zu haben ist. AdP beweist hier für mich weiterhin wie ambivalent dieses Haus sein kann und vor allem dass man nicht nur einen Stil beherrscht. Leather ist ein fantastischer Lederduft und keineswegs den bekannten Kreationen ähnlich. Ich denke, ich habe Leather und seine Vorteile nun ausreichend paraphrasiert.
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