13.12.2019 - 14:46 Uhr
Melisse2
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Kein Leichtgewicht - eine Weißblüher-Wucht
Das Original dieses Dufts entwickelte Ernest Daltroff 1923, zwölf Jahre nach seinem anderen Narzissen-Duft, „Narcisse Noir“. Keine Ahnung, wie es mal gerochen hat. Da Caron das Parfum 2017 in seiner Reihe Collection Privée neu aufgelegt hat, womöglich doch ähnlich wie der alte Duft.
Denn mit den Neuauflagen der Caron-Klassiker knüpft das Parfumhaus an seine Traditionen an und würdigt seine drei Hausparfümeure Ernest Daltroff, Michel Morsetti und Richard Fraysse (Quelle: ALzD).
Ich habe in letzter Zeit den ein oder anderen Duft aus dieser Reihe getestet. Mein Eindruck ist: Leichtgewichte sind das alles nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie mit den Caron-Düften noch viel zu tun haben, die Luca Turin und Tania Sanchez in ihrem A-Z-Guide als blasse Schatten der einst großartigen Parfums verrissen haben.
„Narcisse Noir“ hatte ich als erstes getestet und diesen Duft als streng empfunden, von altmodischer Ernsthaftigkeit und Komplexität, herb, dicht, animalisch.
Wenn ein Duft dann „Narcisse Blanc“ heißt, würde man einen helleren, freundlicheren, lieblicheren Duft erwarten im Gegensatz zu dem dunkleren. Ein Blick in die Pyramide macht auch die Erwartung eines fröhlichen Frühlings-Parfums möglich.
Stattdessen offenbart sich mir „Narcisse Blanc“ als indolische Weißblüher-Wuchtbrumme. Der Auftakt einer überbordenden schwülen fleischigen Orangenblüte oder Narzisse ist mir ungefähr eine dreiviertel Stunde lang doch zu viel Kante. Bei einem anderen Narzissenduft hat Meggi mal seine Tochter zitiert mit "Pferde stinken nicht". In die Richtung geht es.
Es wandelt sich dann in einen herben, ernsten, für mich vollkommen unsüßen und leicht animalischen Duft, in dem weiterhin Orangenblüte dominiert, begleitet von Jasmin und sehr spät meine ich auch Rose wahrzunehmen. Das groß geschriebene Sandelholz in der Pyramide halte ich für den indolischen Nachhall der Weißblüher. Flieder rieche ich überhaupt keinen. Spuren von Iris vielleicht in der Basis.
Noch vor einigen Monaten konnte ich mit solchen Düften gar nichts anfangen. Nach dem ausgiebigen Testen immer süßer werdender Keks- und Vanilledüfte hat sich bei mir jedoch eine gewisse Übersättigung eingestellt und das Pendel schlägt nun in eine andere Richtung aus.
Jedenfalls finde ich „Narcisse Blanc“ in diesem Stadium, nachdem der Auftakt vorbei ist, nun wunderbar. Über mehr als 14 Stunden hält der Duft durch, in den ersten sechs Stunden mit deutlich wahrnehmbarer Sillage, die aber nicht zuviel wird.
Einziehen wird der Duft trotzdem nicht bei mir. Zum einen wegen der ersten 45 Minuten. Und zum anderen weil mir „Narcisse Noir“ doch besser gefällt mit der größeren Vielfalt der Blüten, den zitrischen Einsprengseln und seiner Komplexität.
Ich bedanke mich für das Geschenk dieses Pröbchens und freue mich, dass ich diesen Duft kennen lernen konnte.
Denn mit den Neuauflagen der Caron-Klassiker knüpft das Parfumhaus an seine Traditionen an und würdigt seine drei Hausparfümeure Ernest Daltroff, Michel Morsetti und Richard Fraysse (Quelle: ALzD).
Ich habe in letzter Zeit den ein oder anderen Duft aus dieser Reihe getestet. Mein Eindruck ist: Leichtgewichte sind das alles nicht. Ich glaube auch nicht, dass sie mit den Caron-Düften noch viel zu tun haben, die Luca Turin und Tania Sanchez in ihrem A-Z-Guide als blasse Schatten der einst großartigen Parfums verrissen haben.
„Narcisse Noir“ hatte ich als erstes getestet und diesen Duft als streng empfunden, von altmodischer Ernsthaftigkeit und Komplexität, herb, dicht, animalisch.
Wenn ein Duft dann „Narcisse Blanc“ heißt, würde man einen helleren, freundlicheren, lieblicheren Duft erwarten im Gegensatz zu dem dunkleren. Ein Blick in die Pyramide macht auch die Erwartung eines fröhlichen Frühlings-Parfums möglich.
Stattdessen offenbart sich mir „Narcisse Blanc“ als indolische Weißblüher-Wuchtbrumme. Der Auftakt einer überbordenden schwülen fleischigen Orangenblüte oder Narzisse ist mir ungefähr eine dreiviertel Stunde lang doch zu viel Kante. Bei einem anderen Narzissenduft hat Meggi mal seine Tochter zitiert mit "Pferde stinken nicht". In die Richtung geht es.
Es wandelt sich dann in einen herben, ernsten, für mich vollkommen unsüßen und leicht animalischen Duft, in dem weiterhin Orangenblüte dominiert, begleitet von Jasmin und sehr spät meine ich auch Rose wahrzunehmen. Das groß geschriebene Sandelholz in der Pyramide halte ich für den indolischen Nachhall der Weißblüher. Flieder rieche ich überhaupt keinen. Spuren von Iris vielleicht in der Basis.
Noch vor einigen Monaten konnte ich mit solchen Düften gar nichts anfangen. Nach dem ausgiebigen Testen immer süßer werdender Keks- und Vanilledüfte hat sich bei mir jedoch eine gewisse Übersättigung eingestellt und das Pendel schlägt nun in eine andere Richtung aus.
Jedenfalls finde ich „Narcisse Blanc“ in diesem Stadium, nachdem der Auftakt vorbei ist, nun wunderbar. Über mehr als 14 Stunden hält der Duft durch, in den ersten sechs Stunden mit deutlich wahrnehmbarer Sillage, die aber nicht zuviel wird.
Einziehen wird der Duft trotzdem nicht bei mir. Zum einen wegen der ersten 45 Minuten. Und zum anderen weil mir „Narcisse Noir“ doch besser gefällt mit der größeren Vielfalt der Blüten, den zitrischen Einsprengseln und seiner Komplexität.
Ich bedanke mich für das Geschenk dieses Pröbchens und freue mich, dass ich diesen Duft kennen lernen konnte.
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