24.03.2025 - 05:06 Uhr

Ala79
45 Rezensionen

Ala79
Hilfreiche Rezension
1
Hier gibt's schmutzige Finger
Flieder habe ich schon in einigen Varianten probiert, En Passant A Drop d'Issey Eau de Parfum Lilac Path u.a.), und nun diesen hier zum wiederholten Male.
Cartiers Flieder hinterlässt zunächst mal einen wirklich natürlichen Eindruck und spielt ganz vorne mit, was "Authentizität" anbelangt. Ganz, ganz vorne. Im Guten wie im Schlechten.
Gut ist definitiv die unsüße, super-super-authentische lila Fliedernote, die sogar ein ganz kleines bisschen Indolik mitbringt. Der Fliederduft wird noch "echter" durch das für mich Negative: Ich rieche nicht nur die lilafarbenen, vollaufgeblühten Blüten, sondern auch gequetschte und leicht gematschte grüne, frische Blätter, meine Vorstellung von Chlorophyll. Dazu den Zweig, also das Holz, an dem die Fliederblüten dran sind. Es ist richtig nass, durchs Pflücken angerissen und riecht sehr erdig, feucht, holzig. Kennt Ihr das, wenn Holzrinde nach langem Regen oberflächlich leicht glitschig ist und eine gleichzeitig frische, holzige aber auch muffige Note hat? Diesen Geruch bekomme ich doch sehr präsent. Bis nach ca 4 Stunden vor allem grün-holziger Moschus übrig bleibt.
In der KN und HN ist dieser Flieder wirklich nicht zu übertreffen, wenn es um Authentizität geht. Mir persönlich gefällt dennoch der En Passant besser, auch wenn Cartiers Interpretation erstmal besser projeziert (länger halten tut er auch nicht ...).
Warum? Ich möchte im Parfum manchmal das letzte, nicht so schöne Quäntchen Echtheit nicht haben, wenn es die schöne Essenz trübt. Ich möchte lieber diesen nur in den schönen Facetten extrahierten Flieder, der irgendwo zwischen sehr nahe an echt und dennoch Parfum liegt. Das, was ich rieche, wenn ich am Fliederbusch vorbeilaufe. Vielleicht mit etwas Abstand...
Der Pur Lilas erinnert mich zu sehr an den Pflückvorgang nach einem Regen mit nassen, leicht erdig/holzig verschmierten Fingern, die ich erstmal waschen muss, sobald der Fliederstrauß fertig drapiert in der Vase steht... Und ich möchte mir beim Parfum einfach nicht die Finger schmutzig machen.
Cartiers Flieder hinterlässt zunächst mal einen wirklich natürlichen Eindruck und spielt ganz vorne mit, was "Authentizität" anbelangt. Ganz, ganz vorne. Im Guten wie im Schlechten.
Gut ist definitiv die unsüße, super-super-authentische lila Fliedernote, die sogar ein ganz kleines bisschen Indolik mitbringt. Der Fliederduft wird noch "echter" durch das für mich Negative: Ich rieche nicht nur die lilafarbenen, vollaufgeblühten Blüten, sondern auch gequetschte und leicht gematschte grüne, frische Blätter, meine Vorstellung von Chlorophyll. Dazu den Zweig, also das Holz, an dem die Fliederblüten dran sind. Es ist richtig nass, durchs Pflücken angerissen und riecht sehr erdig, feucht, holzig. Kennt Ihr das, wenn Holzrinde nach langem Regen oberflächlich leicht glitschig ist und eine gleichzeitig frische, holzige aber auch muffige Note hat? Diesen Geruch bekomme ich doch sehr präsent. Bis nach ca 4 Stunden vor allem grün-holziger Moschus übrig bleibt.
In der KN und HN ist dieser Flieder wirklich nicht zu übertreffen, wenn es um Authentizität geht. Mir persönlich gefällt dennoch der En Passant besser, auch wenn Cartiers Interpretation erstmal besser projeziert (länger halten tut er auch nicht ...).
Warum? Ich möchte im Parfum manchmal das letzte, nicht so schöne Quäntchen Echtheit nicht haben, wenn es die schöne Essenz trübt. Ich möchte lieber diesen nur in den schönen Facetten extrahierten Flieder, der irgendwo zwischen sehr nahe an echt und dennoch Parfum liegt. Das, was ich rieche, wenn ich am Fliederbusch vorbeilaufe. Vielleicht mit etwas Abstand...
Der Pur Lilas erinnert mich zu sehr an den Pflückvorgang nach einem Regen mit nassen, leicht erdig/holzig verschmierten Fingern, die ich erstmal waschen muss, sobald der Fliederstrauß fertig drapiert in der Vase steht... Und ich möchte mir beim Parfum einfach nicht die Finger schmutzig machen.