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Madame de Carven 1979 Eau de Toilette

8.5 / 10 30 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Carven für Damen, erschienen im Jahr 1979. Der Duft ist blumig-chypre. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache Vergleich
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Duftrichtung

Blumig
Chypre
Würzig
Pudrig
Holzig

Duftnoten

JasminJasmin Ylang-YlangYlang-Ylang RoseRose StyraxStyrax PatchouliPatchouli WeihrauchWeihrauch
Bewertungen
Duft
8.530 Bewertungen
Haltbarkeit
8.223 Bewertungen
Sillage
7.922 Bewertungen
Flakon
7.333 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 15.10.2025.

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Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
9Duft 8Haltbarkeit 8Sillage
Serenissima

1222 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Hilfreiche Rezension 13  
ein göttlicher Duft ...
Kennt man den Ruf von „Madame Carven“ (eine Geborene Carmen de Tomasso, die den Markennamen für 1945 für ihr Modehaus in hervorragender Pariser Lage schuf und erst 2015 im Alter von 105 Jahren in ihrem Pariser Stadthaus starb) oder hat über sie gelesen, dann wundert man sich, dass ein derart göttlicher Duft ihren Namen trägt.
Diese nur 1,55 große Frau war das, was im Bayrischen eine „Bissgurn“ genannt wird:
Sie ließ nicht nur – wie die ebenfalls nicht sehr große Helena Rubinstein und die als „harsch“ bezeichnete Mademoiselle Chanel – ihre Launen an ihren Mitarbeiterinnen aus; nein, „Madame“ ging auch häufig auf Kundinnen los, die ihr auf die Nerven gingen.
Ein wahrhaftig geschäftsschädigendes Verhalten, das auch nicht immer folgenlos blieb.

So wundert es, dass Jean Guichard, der in Grasse geborene Parfümeur, der im Jahr 2000 mit dem „Prix François Coty“ ausgezeichnet wurde, seiner wunderschönen Komposition diesen Namen verlieh.
Vielleicht nahm er an, dass die Zeit, das „Mäntelchen des Vergessens“ über Madames Launen legen würde.
Gut, lassen wir es da, denn dieser elegante Blumenchypre, von dem ich eine Abfüllung des Eau de Toilette erhalten habe, verführt selbst auf meiner kühlen Haut in seiner Schönheit in Gefilde des Genusses, dessen Zugang nur große Duftkünstler so gekonnt öffnen können.
„0815abc“, der ich hier noch einmal für die Abfüllung danke, schrieb mir: „Madame ist zum Sterben schön!“

Kokosnuss bleibt, wie häufig bei mir bei diesen Jahrgängen, auch hier völlig unscheinbar, dafür aber erstrahlen die Aromen von frisch-fruchtigen Bergamotten und reifen, süßen Pfirsichen, die gekonnt in ein Nest aus frischen grünen Blättern unter einem Schleier von Galbanharz gebettet wurden und so die Sinne öffnen für eine opulente Blütenpracht, die so zu der „Goldenen Zeit der Düfte“ Ende der siebziger bis weit in die achtziger Jahre hinein häufig zu finden war.
Deshalb kommen uns so viele Duftpyramiden auch bekannt vor.
Wie liebten wir diese vollmundigen blumigen Kreationen, auch wenn es natürlich unmöglich war, an allen schönen Blüten der Duftkunst zu nippen, sich an ihnen zu ergötzen.
Weshalb es eine besondere Freude, sie heute, selbst sehr viel reicher nicht nur an „Duft-Erfahrungen“ und bereit zur Hingabe, kennenzulernen.
Allein schon die Fülle der weißen, die Sinne berührenden Blüten von Jasmin und Tuberosen!
Auf ihrer betörenden Schönheit verströmen sich die blumig-würzigen Aromen von Nelken und Hyazinthen, an deren weiblichen Charme man sich zum Glück langsam wieder erinnert. Eine Dosis Puder-lastiger Iris und ein warmer, zart streichelnder Hauch der die Vanille ersetzenden Orchideen verfeinern diese Komposition, die mich entzückt, noch bevor sie auf ihrer reichen Basis gründet!
Vetiver und Patchouli sorgen hier für eine Tiefe, aus deren Dunkel würzige Rauchschleier von edlen Harzen wie Benzoe, Ambra und Moschus aufsteigen und sich im harmonischen Tanz miteinander verweben; auch Styrax mit der typischen Lakritznote blitzt hinter einem Vorhang aus Eichenmoos auf, wie es in diesem Reichtum in der Gegenwart nur noch selten verwendet wurde.
Allein schon das Wechselspiel der Duftnoten, von grüner fruchtiger Frische über sommerreiche Blütenpracht bis hin zur erdigen Tiefe, das sich auf der Haut vollzieht, ist ein Genuss.

„Madame de Carven“ stammt von einem Künstler, der sein Können geschickt in dieser Komposition, diesem Duftgemälde einsetzt und es uns so ermöglicht, jede Facette in voller Schönheit vom Entstehen bis zum Verlöschen erleben zu können.
Denn selbst als Eau de Toilette sorgt „Madame de Carven“ für genussvolles Erleben und Versinken in dieser opulenten Umarmung aus Duftnoten.

Und dass „Madame Carmen“ häufig nicht sehr freundlich war, vergessen wir in der Freude an Schönheit auch ganz schnell.
Das ist das Negative am vielen Lesen und einem sehr guten Gedächtnis‘:
Er lugt immer wieder ein kleiner Teufel ums Eck, der ruft: „Hallo! Da war doch was!“
(Mehr dieser kleinen Anekdoten, Klatsch und Tratsch der damaligen Zeit (u. a. um François Coty) stehen im ersten Band der Romanreihe "Die Douglas-Schwestern", in dem eine Reise in das Paris der Duftwelt einen guten Teil des Buches einnimmt.)
Ja, auch hier bei Madame de Carvens kurz angesprochener Biographie, beißt die Maus keinen Faden ab; es bleibt dabei: Nobody is perfect!

Der Duft "Madame de Carven" scheint der Perfektion aber doch recht nahe zu kommen.
Sei begrüßt, Göttliche, und begleite mich durch diesen Tag!
5 Antworten
9Duft 7.5Haltbarkeit 7.5Sillage
Turandot

837 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 24  
Wo ist die Zeit geblieben...
Ein bisschen wehmütig werde ich mit Madame Carven. Ich kannte diesen Duft noch nicht, er ist mir nie begegnet. Trotzdem erkenne ich die Zeit, in der er entstanden ist, denn das ist einer der wunderschönen Chypre-Düfte, die leider den heutigen jungen Frauen vorenthalten werden. Alles was in die Richtung an Neuem kommt, ist nur noch ein Schatten dieser wunderschönen alten Parfums. Wobei ich bei alt ein bisschen zusammenzucke, denn Madame Carven wurde ja nicht 1930 kreiert, sondern 1979. Das ist zwar für junge Menschen wie meinen Sohn so kurz nach der Bronzezeit, für die Jungend hat die Welt ja mit ihrem Erscheinen erst begonnen, aber ich denke, das war doch erst gestern. Plateauschuhe trug ich damals nicht mehr, die waren 1979 schon ein paar Jahre out. Swingermäntel waren angesagt, man mochte wieder Eleganz.

Ich selbst trug damals L`Air du Temps. Madame Carven erinnert mich durchaus etwas an den Ricci-Duft. Auch hier, unsüsse kühle Blüten, eine ganz feine Seifennote, die Blüten auch nicht schwer und glitschig, sondern zart und ein bisschen rauh. Das alles aber mit einer Haltbarkeit, die heutige Blütendüfte nicht einmal ansatzweise mitbringen. Von der Kopfnote bis zum Ausklang durchläuft der Duft eine wunderbare Harmonie, hat keine Brüche, keine Stimmungsänderungen und ich würde zu gerne wissen, wer der Meisterparfumeur war, der diesen Duft komponiert hat.

Ich mags schon gar nicht mehr ansprechen, aber auch Madame Carven schielt mit einem kleinen Seitenblick auf No.5. Allerdings eleganter und blumiger als z.B. Ma Griffe. Übrigens war Chanel No.5 zu dieser Zeit gar nicht so heiß begehrt, wie heute. Das war die Zeit, als Chanel so ein bisschen vor sich hin geschlafen hat, aber von seinem Image und seinen Stammverwendern gut überleben konnte im Gegensatz zu anderen Marken. Chanel ist erst mit Coco Mademoiselle und Chance wieder zu einem modernen und gleichzeitig traditionsträchtigen Dufthaus geworden. Zumindest habe ich das in den "normalen" Parfumerien mit dem allgemeinen Chanel-Sortiment so erlebt.

Es ist wieder einmal jammerschade, dass mit Madame Carven ein wunderbarer Duft nun entgültig der Vergangenheit angehören soll. Ich danke Medusa sehr, dass sie mir diese schöne Erfahrung ermöglicht hat und werde die kostbaren Tröpfchen in Ehren halten.
11 Antworten
10Duft 10Haltbarkeit 10Sillage
Medusa00

841 Rezensionen
Medusa00
Medusa00
9  
Back to the 1970ies
Zuerst ganz großes Dankeschön an Flaconetti, daß sie mir diesen Traumduft und das niedliche Flakönchen überlassen hat. Mit Madame habe ich heute eine ganz persönliche Zeitreise gemacht. 1979 kannte ich diese Madame noch nicht, denn ich bin ein Ossi und viele Düfte haben sich uns damals nicht erschlossen und ich war schon froh in den 1970igern, daß ich (durch Beziehungen, ich selber hatte keine Westverwandtschaft, die Knallies sind alle hier geblieben, na einer muß ja das Licht ausmachen) an die Chanels (No 5 und No 19) und auch an Shalimar etc.ran kam.
Madame ist ein Traum ein 1970iger und so retro, träum. Aber eine Duftorgie, die völlig unsüß und spannend startet. Ein Rausch von Berga Motten (lach) was Kühlem, von mir aus auch Kokos, obwohl ich den nicht ausmachen kann, da die Kopfnote zu dicht und drastisch ist.
In der Herznote erinnere ich mich an Plateauschuhe und die furchtbare Mode der 70iger. Blüten, Blüten. Eintauchen und verweilen 1979 war ich 22. Dier Herznote hält ewig. Tuberosenausklang. Ein neues Jahrzehnt wird eingeleitet mit einer Donner und Doria Basis!
Damals waren Amber und Eichenmoos noch nicht auf der Liste aller geschützten oder verdächtigen Zutaten. Holla die Waldfee, den wünsche ich mir in GROSS!
Nachtrag 29.06.2011. In groß nicht mehr zu bekommen! Herrlicher und kratziger Chypre! Zahle Fahndungsgeld!
3 Antworten

Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
12
4
Grünholz modrig. Blumen unsüß. Zarte Animalik. Frische Champignons. Nicht zu glatt geschliffen. Wenig Alt-Chypre und Weihrauch. Stumpf. Rau.
4 Antworten
11
6
Welch ein Dufterlebnis! Blumenchypre mit Stil und Eleganz: Opulente Blütendüfte, rauchumspielt, auf Patchouli: floral, harzig, erdig!
6 Antworten
8
4
Animalischer Tuberoseduft, unterlegt mit süßer Blütenfülle, Eichenmoos (Chypre?) und saftigen Früchten: heftige Ansage!
4 Antworten
5
4
harzig dunkel floral
voluminös und anhaltend
magische Attraktivität trifft auf
spröden Eigensinn
Fragezeichen im Gefühl
herrlich spannend +
4 Antworten
vor 6 Jahren
2
1
Kein Duftzwilling von Michelle. Michelle wirkt jünger, wilder, bunter. MdC ist pudriger, seifiger, damenhafter.
Dennoch ähnlich.
1 Antwort

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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