16.07.2011 - 12:05 Uhr
Turandot
834 Rezensionen
Turandot
Geschichte Top Rezension
20
Wo ist die Zeit geblieben...
Ein bisschen wehmütig werde ich mit Madame Carven. Ich kannte diesen Duft noch nicht, er ist mir nie begegnet. Trotzdem erkenne ich die Zeit, in der er entstanden ist, denn das ist einer der wunderschönen Chypre-Düfte, die leider den heutigen jungen Frauen vorenthalten werden. Alles was in die Richtung an Neuem kommt, ist nur noch ein Schatten dieser wunderschönen alten Parfums. Wobei ich bei alt ein bisschen zusammenzucke, denn Madame Carven wurde ja nicht 1930 kreiert, sondern 1979. Das ist zwar für junge Menschen wie meinen Sohn so kurz nach der Bronzezeit, für die Jungend hat die Welt ja mit ihrem Erscheinen erst begonnen, aber ich denke, das war doch erst gestern. Plateauschuhe trug ich damals nicht mehr, die waren 1979 schon ein paar Jahre out. Swingermäntel waren angesagt, man mochte wieder Eleganz.
Ich selbst trug damals L`Air du Temps. Madame Carven erinnert mich durchaus etwas an den Ricci-Duft. Auch hier, unsüsse kühle Blüten, eine ganz feine Seifennote, die Blüten auch nicht schwer und glitschig, sondern zart und ein bisschen rauh. Das alles aber mit einer Haltbarkeit, die heutige Blütendüfte nicht einmal ansatzweise mitbringen. Von der Kopfnote bis zum Ausklang durchläuft der Duft eine wunderbare Harmonie, hat keine Brüche, keine Stimmungsänderungen und ich würde zu gerne wissen, wer der Meisterparfumeur war, der diesen Duft komponiert hat.
Ich mags schon gar nicht mehr ansprechen, aber auch Madame Carven schielt mit einem kleinen Seitenblick auf No.5. Allerdings eleganter und blumiger als z.B. Ma Griffe. Übrigens war Chanel No.5 zu dieser Zeit gar nicht so heiß begehrt, wie heute. Das war die Zeit, als Chanel so ein bisschen vor sich hin geschlafen hat, aber von seinem Image und seinen Stammverwendern gut überleben konnte im Gegensatz zu anderen Marken. Chanel ist erst mit Coco Mademoiselle und Chance wieder zu einem modernen und gleichzeitig traditionsträchtigen Dufthaus geworden. Zumindest habe ich das in den "normalen" Parfumerien mit dem allgemeinen Chanel-Sortiment so erlebt.
Es ist wieder einmal jammerschade, dass mit Madame Carven ein wunderbarer Duft nun entgültig der Vergangenheit angehören soll. Ich danke Medusa sehr, dass sie mir diese schöne Erfahrung ermöglicht hat und werde die kostbaren Tröpfchen in Ehren halten.
Ich selbst trug damals L`Air du Temps. Madame Carven erinnert mich durchaus etwas an den Ricci-Duft. Auch hier, unsüsse kühle Blüten, eine ganz feine Seifennote, die Blüten auch nicht schwer und glitschig, sondern zart und ein bisschen rauh. Das alles aber mit einer Haltbarkeit, die heutige Blütendüfte nicht einmal ansatzweise mitbringen. Von der Kopfnote bis zum Ausklang durchläuft der Duft eine wunderbare Harmonie, hat keine Brüche, keine Stimmungsänderungen und ich würde zu gerne wissen, wer der Meisterparfumeur war, der diesen Duft komponiert hat.
Ich mags schon gar nicht mehr ansprechen, aber auch Madame Carven schielt mit einem kleinen Seitenblick auf No.5. Allerdings eleganter und blumiger als z.B. Ma Griffe. Übrigens war Chanel No.5 zu dieser Zeit gar nicht so heiß begehrt, wie heute. Das war die Zeit, als Chanel so ein bisschen vor sich hin geschlafen hat, aber von seinem Image und seinen Stammverwendern gut überleben konnte im Gegensatz zu anderen Marken. Chanel ist erst mit Coco Mademoiselle und Chance wieder zu einem modernen und gleichzeitig traditionsträchtigen Dufthaus geworden. Zumindest habe ich das in den "normalen" Parfumerien mit dem allgemeinen Chanel-Sortiment so erlebt.
Es ist wieder einmal jammerschade, dass mit Madame Carven ein wunderbarer Duft nun entgültig der Vergangenheit angehören soll. Ich danke Medusa sehr, dass sie mir diese schöne Erfahrung ermöglicht hat und werde die kostbaren Tröpfchen in Ehren halten.
9 Antworten