
Serenissima
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Serenissima
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ein göttlicher Duft ...
Kennt man den Ruf von „Madame Carven“ (eine Geborene Carmen de Tomasso, die den Markennamen für 1945 für ihr Modehaus in hervorragender Pariser Lage schuf und erst 2015 im Alter von 105 Jahren in ihrem Pariser Stadthaus starb) oder hat über sie gelesen, dann wundert man sich, dass ein derart göttlicher Duft ihren Namen trägt.
Diese nur 1,55 große Frau war das, was im Bayrischen eine „Bissgurn“ genannt wird:
Sie ließ nicht nur – wie die ebenfalls nicht sehr große Helena Rubinstein und die als „harsch“ bezeichnete Mademoiselle Chanel – ihre Launen an ihren Mitarbeiterinnen aus; nein, „Madame“ ging auch häufig auf Kundinnen los, die ihr auf die Nerven gingen.
Ein wahrhaftig geschäftsschädigendes Verhalten, das auch nicht immer folgenlos blieb.
So wundert es, dass Jean Guichard, der in Grasse geborene Parfümeur, der im Jahr 2000 mit dem „Prix François Coty“ ausgezeichnet wurde, seiner wunderschönen Komposition diesen Namen verlieh.
Vielleicht nahm er an, dass die Zeit, das „Mäntelchen des Vergessens“ über Madames Launen legen würde.
Gut, lassen wir es da, denn dieser elegante Blumenchypre, von dem ich eine Abfüllung des Eau de Toilette erhalten habe, verführt selbst auf meiner kühlen Haut in seiner Schönheit in Gefilde des Genusses, dessen Zugang nur große Duftkünstler so gekonnt öffnen können.
„0815abc“, der ich hier noch einmal für die Abfüllung danke, schrieb mir: „Madame ist zum Sterben schön!“
Kokosnuss bleibt, wie häufig bei mir bei diesen Jahrgängen, auch hier völlig unscheinbar, dafür aber erstrahlen die Aromen von frisch-fruchtigen Bergamotten und reifen, süßen Pfirsichen, die gekonnt in ein Nest aus frischen grünen Blättern unter einem Schleier von Galbanharz gebettet wurden und so die Sinne öffnen für eine opulente Blütenpracht, die so zu der „Goldenen Zeit der Düfte“ Ende der siebziger bis weit in die achtziger Jahre hinein häufig zu finden war.
Deshalb kommen uns so viele Duftpyramiden auch bekannt vor.
Wie liebten wir diese vollmundigen blumigen Kreationen, auch wenn es natürlich unmöglich war, an allen schönen Blüten der Duftkunst zu nippen, sich an ihnen zu ergötzen.
Weshalb es eine besondere Freude, sie heute, selbst sehr viel reicher nicht nur an „Duft-Erfahrungen“ und bereit zur Hingabe, kennenzulernen.
Allein schon die Fülle der weißen, die Sinne berührenden Blüten von Jasmin und Tuberosen!
Auf ihrer betörenden Schönheit verströmen sich die blumig-würzigen Aromen von Nelken und Hyazinthen, an deren weiblichen Charme man sich zum Glück langsam wieder erinnert. Eine Dosis Puder-lastiger Iris und ein warmer, zart streichelnder Hauch der die Vanille ersetzenden Orchideen verfeinern diese Komposition, die mich entzückt, noch bevor sie auf ihrer reichen Basis gründet!
Vetiver und Patchouli sorgen hier für eine Tiefe, aus deren Dunkel würzige Rauchschleier von edlen Harzen wie Benzoe, Ambra und Moschus aufsteigen und sich im harmonischen Tanz miteinander verweben; auch Styrax mit der typischen Lakritznote blitzt hinter einem Vorhang aus Eichenmoos auf, wie es in diesem Reichtum in der Gegenwart nur noch selten verwendet wurde.
Allein schon das Wechselspiel der Duftnoten, von grüner fruchtiger Frische über sommerreiche Blütenpracht bis hin zur erdigen Tiefe, das sich auf der Haut vollzieht, ist ein Genuss.
„Madame de Carven“ stammt von einem Künstler, der sein Können geschickt in dieser Komposition, diesem Duftgemälde einsetzt und es uns so ermöglicht, jede Facette in voller Schönheit vom Entstehen bis zum Verlöschen erleben zu können.
Denn selbst als Eau de Toilette sorgt „Madame de Carven“ für genussvolles Erleben und Versinken in dieser opulenten Umarmung aus Duftnoten.
Und dass „Madame Carmen“ häufig nicht sehr freundlich war, vergessen wir in der Freude an Schönheit auch ganz schnell.
Das ist das Negative am vielen Lesen und einem sehr guten Gedächtnis‘:
Er lugt immer wieder ein kleiner Teufel ums Eck, der ruft: „Hallo! Da war doch was!“
(Mehr dieser kleinen Anekdoten, Klatsch und Tratsch der damaligen Zeit (u. a. um François Coty) stehen im ersten Band der Romanreihe "Die Douglas-Schwestern", in dem eine Reise in das Paris der Duftwelt einen guten Teil des Buches einnimmt.)
Ja, auch hier bei Madame de Carvens kurz angesprochener Biographie, beißt die Maus keinen Faden ab; es bleibt dabei: Nobody is perfect!
Der Duft "Madame de Carven" scheint der Perfektion aber doch recht nahe zu kommen.
Sei begrüßt, Göttliche, und begleite mich durch diesen Tag!
Diese nur 1,55 große Frau war das, was im Bayrischen eine „Bissgurn“ genannt wird:
Sie ließ nicht nur – wie die ebenfalls nicht sehr große Helena Rubinstein und die als „harsch“ bezeichnete Mademoiselle Chanel – ihre Launen an ihren Mitarbeiterinnen aus; nein, „Madame“ ging auch häufig auf Kundinnen los, die ihr auf die Nerven gingen.
Ein wahrhaftig geschäftsschädigendes Verhalten, das auch nicht immer folgenlos blieb.
So wundert es, dass Jean Guichard, der in Grasse geborene Parfümeur, der im Jahr 2000 mit dem „Prix François Coty“ ausgezeichnet wurde, seiner wunderschönen Komposition diesen Namen verlieh.
Vielleicht nahm er an, dass die Zeit, das „Mäntelchen des Vergessens“ über Madames Launen legen würde.
Gut, lassen wir es da, denn dieser elegante Blumenchypre, von dem ich eine Abfüllung des Eau de Toilette erhalten habe, verführt selbst auf meiner kühlen Haut in seiner Schönheit in Gefilde des Genusses, dessen Zugang nur große Duftkünstler so gekonnt öffnen können.
„0815abc“, der ich hier noch einmal für die Abfüllung danke, schrieb mir: „Madame ist zum Sterben schön!“
Kokosnuss bleibt, wie häufig bei mir bei diesen Jahrgängen, auch hier völlig unscheinbar, dafür aber erstrahlen die Aromen von frisch-fruchtigen Bergamotten und reifen, süßen Pfirsichen, die gekonnt in ein Nest aus frischen grünen Blättern unter einem Schleier von Galbanharz gebettet wurden und so die Sinne öffnen für eine opulente Blütenpracht, die so zu der „Goldenen Zeit der Düfte“ Ende der siebziger bis weit in die achtziger Jahre hinein häufig zu finden war.
Deshalb kommen uns so viele Duftpyramiden auch bekannt vor.
Wie liebten wir diese vollmundigen blumigen Kreationen, auch wenn es natürlich unmöglich war, an allen schönen Blüten der Duftkunst zu nippen, sich an ihnen zu ergötzen.
Weshalb es eine besondere Freude, sie heute, selbst sehr viel reicher nicht nur an „Duft-Erfahrungen“ und bereit zur Hingabe, kennenzulernen.
Allein schon die Fülle der weißen, die Sinne berührenden Blüten von Jasmin und Tuberosen!
Auf ihrer betörenden Schönheit verströmen sich die blumig-würzigen Aromen von Nelken und Hyazinthen, an deren weiblichen Charme man sich zum Glück langsam wieder erinnert. Eine Dosis Puder-lastiger Iris und ein warmer, zart streichelnder Hauch der die Vanille ersetzenden Orchideen verfeinern diese Komposition, die mich entzückt, noch bevor sie auf ihrer reichen Basis gründet!
Vetiver und Patchouli sorgen hier für eine Tiefe, aus deren Dunkel würzige Rauchschleier von edlen Harzen wie Benzoe, Ambra und Moschus aufsteigen und sich im harmonischen Tanz miteinander verweben; auch Styrax mit der typischen Lakritznote blitzt hinter einem Vorhang aus Eichenmoos auf, wie es in diesem Reichtum in der Gegenwart nur noch selten verwendet wurde.
Allein schon das Wechselspiel der Duftnoten, von grüner fruchtiger Frische über sommerreiche Blütenpracht bis hin zur erdigen Tiefe, das sich auf der Haut vollzieht, ist ein Genuss.
„Madame de Carven“ stammt von einem Künstler, der sein Können geschickt in dieser Komposition, diesem Duftgemälde einsetzt und es uns so ermöglicht, jede Facette in voller Schönheit vom Entstehen bis zum Verlöschen erleben zu können.
Denn selbst als Eau de Toilette sorgt „Madame de Carven“ für genussvolles Erleben und Versinken in dieser opulenten Umarmung aus Duftnoten.
Und dass „Madame Carmen“ häufig nicht sehr freundlich war, vergessen wir in der Freude an Schönheit auch ganz schnell.
Das ist das Negative am vielen Lesen und einem sehr guten Gedächtnis‘:
Er lugt immer wieder ein kleiner Teufel ums Eck, der ruft: „Hallo! Da war doch was!“
(Mehr dieser kleinen Anekdoten, Klatsch und Tratsch der damaligen Zeit (u. a. um François Coty) stehen im ersten Band der Romanreihe "Die Douglas-Schwestern", in dem eine Reise in das Paris der Duftwelt einen guten Teil des Buches einnimmt.)
Ja, auch hier bei Madame de Carvens kurz angesprochener Biographie, beißt die Maus keinen Faden ab; es bleibt dabei: Nobody is perfect!
Der Duft "Madame de Carven" scheint der Perfektion aber doch recht nahe zu kommen.
Sei begrüßt, Göttliche, und begleite mich durch diesen Tag!
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Rose
Styrax
Patchouli
Weihrauch




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