04.10.2015 - 05:59 Uhr
Turandot
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Turandot
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Palisander - für mich viel mehr, als nur Holz.
Mit echtem Palisanderholz bin ich in meinem Leben nur vor langer Zeit wirklich hautnah und mit allen Sinnen in Berührung bekommen und so muss ich bei der Beschreibung des Duftes wieder einmal in die Vergangenheit ausholen.
Als junges Mädchen war ich der Sopranpart eines Blockflötenquintetts. Bei Blockflöte denken viele an ungeliebten Kinderkram, schrille Töne, selbst wenn man sie sicher getroffen hat und Übungsstunden daheim, die den Angehörigen ein gerüttelt Maß an Geduld abforderten. Für mich war es eine der wichtigsten Zeiten meiner Jugend.
Unser Quintett war durchaus konzertant und offensichtlich gab es damals noch Sponsoren, die dem evangelischen Pfarrer nicht nur wegen des weit über die Grenzen des kleinen Ortes bekannten Jugendchores helfend unter die Arme griffen. Jedenfalls wurde ich eines Tages für würdig empfunden, Teil dieses Quintetts zu werden. Wir bestaunten ehrfürchtig die fünf edlen Instrumente, gearbeitet in einer in Fachkreisen bekannten schweizer Instrumentenwerkstatt. Alle waren aus demselben Palisanderstamm gefertigt, damit das Holz gleichmäßig altert. Die Köpfe und Verbindungsstücke waren aus Elfenbein - heute nicht mehr denkbar. Das war schon optisch eine Augenweide. Die Klänge alles andere als schrill, sondern unglaublich weich und die Bassflöte erinnerte nicht nur durch Aussehen, sondern auch durch ihre Stimme an ein überdimensionales Fagott. Sie war so groß, dass sie beim Spiel im Sitzen auf dem Boden aufgesetzt werden konnte. Voller Vorsicht wurden die Instrumente eingespielt und ich denke mit Wehmut an wunderbare Konzertabende zurück. Für mich war das auch eine Zeit der Reife, die mir später im Beruf bei Präsentationen und als Schulungsleiterin in der Kosmetikbranche das Lampenfieber erspart hat.
Da ich Düfte nicht nur rieche, sondern auch in Farben sehe und in Klängen höre, katapultiert mich Palisander von CdG unversehens an meinen Platz in diesem Quintett und mir kommt die Musik von Pergolesi oder Telemann in den Sinn. Man könnte Palisander von CdG einfach mit holzig beschreiben und hätte damit natürlich recht. Jedoch bestimmt für mich die Wärme des Klanges, aber auch die Wärme der Farbe dieses kostbaren Holzes den Duft. Feurig, temperamentvoll und würzig, und damit so viel mehr als nur holzig. Viel kraftvoller, als z.B. Sandelholz, weicher als nur Zeder, nichts erinnert an Sägewerk oder Waldspaziergang, sondern eher an kostbares Mobiliar oder eben wie mich an wertvolle und inzwischen leider verschollene Musikinstrumente.
Palisander ist nicht sehr komplex und auch sein Verlauf ist eher gradlinig. Wie sein holziger Namensgeber braucht der Duft keine Schnörkel, sondern besticht durch - ja, seine Maserung und Farbe. Alle Noten fließen ineinander und schmeicheln dem Träger, der Trägerin auf subtile Weise. Niemand muss hier Angst haben, sich einen Schiefer einzuziehen. Und so seltsam es klingt, trotz seines Temperaments wirkt der Duft auf mich seidig und glatt.
Ich hatte inzwischen mehrere Palisanderdüfte im Test, aber bei keinem wurde der Charakter des Holzes so perfekt wiedergegeben, wie bei Comme de Garcons. Gleichwohl werde ich mir den Duft als Parfum nicht zulegen, als Erinnerungshilfe ist er für mich aber wirklich kostbar und wer holzige Parfums liebt, sollte Palisander als typisches Beispiel für diese Holzart unbedingt testen, auch wenn ihn keine Emotionen damit verbinden.
Als junges Mädchen war ich der Sopranpart eines Blockflötenquintetts. Bei Blockflöte denken viele an ungeliebten Kinderkram, schrille Töne, selbst wenn man sie sicher getroffen hat und Übungsstunden daheim, die den Angehörigen ein gerüttelt Maß an Geduld abforderten. Für mich war es eine der wichtigsten Zeiten meiner Jugend.
Unser Quintett war durchaus konzertant und offensichtlich gab es damals noch Sponsoren, die dem evangelischen Pfarrer nicht nur wegen des weit über die Grenzen des kleinen Ortes bekannten Jugendchores helfend unter die Arme griffen. Jedenfalls wurde ich eines Tages für würdig empfunden, Teil dieses Quintetts zu werden. Wir bestaunten ehrfürchtig die fünf edlen Instrumente, gearbeitet in einer in Fachkreisen bekannten schweizer Instrumentenwerkstatt. Alle waren aus demselben Palisanderstamm gefertigt, damit das Holz gleichmäßig altert. Die Köpfe und Verbindungsstücke waren aus Elfenbein - heute nicht mehr denkbar. Das war schon optisch eine Augenweide. Die Klänge alles andere als schrill, sondern unglaublich weich und die Bassflöte erinnerte nicht nur durch Aussehen, sondern auch durch ihre Stimme an ein überdimensionales Fagott. Sie war so groß, dass sie beim Spiel im Sitzen auf dem Boden aufgesetzt werden konnte. Voller Vorsicht wurden die Instrumente eingespielt und ich denke mit Wehmut an wunderbare Konzertabende zurück. Für mich war das auch eine Zeit der Reife, die mir später im Beruf bei Präsentationen und als Schulungsleiterin in der Kosmetikbranche das Lampenfieber erspart hat.
Da ich Düfte nicht nur rieche, sondern auch in Farben sehe und in Klängen höre, katapultiert mich Palisander von CdG unversehens an meinen Platz in diesem Quintett und mir kommt die Musik von Pergolesi oder Telemann in den Sinn. Man könnte Palisander von CdG einfach mit holzig beschreiben und hätte damit natürlich recht. Jedoch bestimmt für mich die Wärme des Klanges, aber auch die Wärme der Farbe dieses kostbaren Holzes den Duft. Feurig, temperamentvoll und würzig, und damit so viel mehr als nur holzig. Viel kraftvoller, als z.B. Sandelholz, weicher als nur Zeder, nichts erinnert an Sägewerk oder Waldspaziergang, sondern eher an kostbares Mobiliar oder eben wie mich an wertvolle und inzwischen leider verschollene Musikinstrumente.
Palisander ist nicht sehr komplex und auch sein Verlauf ist eher gradlinig. Wie sein holziger Namensgeber braucht der Duft keine Schnörkel, sondern besticht durch - ja, seine Maserung und Farbe. Alle Noten fließen ineinander und schmeicheln dem Träger, der Trägerin auf subtile Weise. Niemand muss hier Angst haben, sich einen Schiefer einzuziehen. Und so seltsam es klingt, trotz seines Temperaments wirkt der Duft auf mich seidig und glatt.
Ich hatte inzwischen mehrere Palisanderdüfte im Test, aber bei keinem wurde der Charakter des Holzes so perfekt wiedergegeben, wie bei Comme de Garcons. Gleichwohl werde ich mir den Duft als Parfum nicht zulegen, als Erinnerungshilfe ist er für mich aber wirklich kostbar und wer holzige Parfums liebt, sollte Palisander als typisches Beispiel für diese Holzart unbedingt testen, auch wenn ihn keine Emotionen damit verbinden.
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