Hylnds - Foxglove D.S. & Durga 2014

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7.8 / 10 75 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von D.S. & Durga für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist blumig-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Fingerhut”.

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Duftrichtung

Blumig

Frisch

Fruchtig

Würzig

Grün

Duftpyramide

Kopfnote

Rosenholz

Zitronatzitronenschale

Karotte

Herznote

Iris

Neroli

Champaka

Basisnote

Pfirsichschale

Wildleder

Ambra

Immortelle

Bewertungen

Duft

7.875 Bewertungen

Haltbarkeit

6.864 Bewertungen

Sillage

6.364 Bewertungen

Flakon

7.252 Bewertungen

Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 11.02.2022.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

26.01.2018 - 20:26 Uhr

7
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 7.5
Duft

Bellemorte
103 Rezensionen

Bellemorte

Top Rezension 12

Der Handschuh aus Fuchsleder -

oder
Ich wünschte, ich wäre eine Fee...

Foxglove wollte ich so gern testen, habe ich doch im Moment ein kleines Faible für cremige Iris-lastige Düfte mit weichem Leder. Also wartete ich ungeduldig auf das DS Durga Wanderpaket.
Mein erster Testkandidat? Natürlich Foxglove! :-)

Ich bin ein wenig enttäuscht, denn der Duft entspricht nicht meinen Vorstellungen/Wünschen. Auf meiner Haut keine dezidierte Irisnote, weder Blüte noch Wurzel. Auch die Karottennote, die ich witzig und spannend in Düften finde, fehlt hier. Das Leder könnte die weiche, cremige, helle Note im Hintergrund des Duftes sein, die ich allerdings nur mit viel Konzentration überhaupt rausfiltern (oder mir einbilden) kann.
Vordergründig entwickelt sich auf meiner Haut eine helle, spritzige, fast fruchtige, jugendliche Rose. Kein Rosenholz, eine Rose. Zu Beginn zitrisch aufgefrischt, doch diese Frischekick verfliegt in Sekundenschnelle.

Ein leichter, hautnaher, anschmiegsamer Duft - durchaus schön und wenn ich mir je ein zartrosa Sommerkleid kaufe und blond werde, würde ich ihn in freier Wildbahn tragen. So passt er nicht zu mir, auch wenn ich ihn zauberhaft finde.

25.01.2018 - 06:19 Uhr

6
Flakon 5
Sillage 6
Haltbarkeit 8
Duft

DonJuanDeCat
2033 Rezensionen

DonJuanDeCat

Sehr hilfreiche Rezension 7

Der nähende Wikinger?

Die Hylnds (Highlands??) Collection von D.S. & Durga konzentriert sich auf die nördlichen Länder Europas der Vergangenheit wie Antike, Eisenzeit etc…
Dabei wurden die Geschichte und die Mythen von Völkern wie Wikinger, Kelten oder Angelsachsen erforscht.

Bei Foxglove inspirierte man sich durch die irische Sagengestalt Oisin, einem Poeten, der seine große Liebe zum Land der ewigen Jugend begleitete,… nach Tir na nOg, welcher eines der „Anderswelten“ in der irisch-keltischen Mythologie ist, wo sagenhafte Wesen oder Personen leben und diese Welten sogar in unmittelbarer Nähe der Menschenwelt ist. Menschen können übrigens sogar Zugang zu diesen Welten finden, beispielsweise durch Höhlen…

Meist sind diese Welten allerdings schwer zu erreichen, und Tir na nOg war ein sehr schwierig zu erreichender Ort. Oisin gelang aber die Reise mit seiner Elfenfrau Niamh, da sie ein magisches Pferd hatten, welches über Wasser galoppieren konnte.

All dies ist vermutlich schon lange her, und am Grab von Oisin steht ein Fingerhut, eine farbenfrohe Pflanze. Der Fingerhut hat in diesem Fall nichts mit dem Nähwerkzeug zu tun :D

Der Duft:

Der Duft beginnt zitrig-blumig. Ich rieche eine starke Zitrone bzw. eine geriebene Zitronenschale, die sehr spritzig rüberkommt. Allerdings ist die spritzige Wirkung nur von kurzer Dauer, da die Zitrusfrucht schnell an Stärke verliert.
Die blumigen Noten kann ich nicht so recht identifizieren und bezeichne sie mal allgemein als blumig, mit Ausnahme der Rosen, die ich erkennen und hier auch riechen kann. Die blumigen Noten duften allerdings nicht stickig, aber auch nicht wirklich süßlich. Sie haben etwas leicht bitteres, aber auch cremiges an sich.
Iris nehme ich nicht wahr, und wie gesagt ist der Duft für mich auch eher cremig als puderig. Neroli ist nur gering vorhanden. Später rieche ich noch immer blumige Noten mit zitrischen Düften und so bleibt der Duft größtenteils auch bis zum Ende. Wobei die bitteren Noten immer schwächer werden. Mir gefällt der Duft.

Die Ausstrahlung und die Sillage:

Die Sillage ist nur mäßig. Zwar duften die zitrischen Noten lange, aber eben nicht besonders stark strahlend. Aus der Nähe noch riechbar kann man ihn aus weiterer Entfernung kaum riechen.
Auch die Haltbarkeit fand ich eher kürzer, da der Duft schon nach fünf Stunden recht schwach auf der Haut lag.

Der Flakon:

Der Flakon ist rechteckig und recht simpel. Selbst das Etikett kommt einem etwas zu einfach vor, wenigstens sieht die Schriftart des Hylnds Schriftzuges ganz nett aus. Manch einer mag ja solche simplen Flakons, meiner Meinung nach hätte man es aber schöner gestalten können.

Foxglove finde ich als Frühlings- und Sommerduft gelungen. Die Zitronen duften gut und der Duft ist trotz blumiger Noten nicht allzu feminin ausgefallen, was auch daran liegt, dass der Duft einem mehr zitrischer als blumig vorkommt, zudem hat er einen leicht bitteren Charakter zu Beginn.

Wie gesagt passt er gut zu warme Tage, aber wie so oft mehr als Tagesduft anstatt als abendlicher Begleiter, aber dass muss man einfach mal ausprobieren, da an sehr warmen Orten (wenn man also beispielsweise Urlaub macht, ja als Urlaubsduft finde ich diesen hier auch ganz gut), wo es auch schwüler ist, die zitrischen Düfte manchmal länger anhalten (zumindest war dies bei mir so), so dass diese Düfte auch abends eventuell länger an einer oder an einem zu riechen sind.

Der mythologische Hintergrund des Duftes gefällt mir zudem auch, da ich persönliche auf solche Geschichten stehe, von daher finde ich den Duft ganz nett gemacht, auch wenn er sich nun nicht soo extrem von anderen zitrischen Düften unterscheidet! Kann man aber mal ausprobieren!

21.09.2017 - 15:19 Uhr

8
Flakon 6
Sillage 6
Haltbarkeit 8
Duft

loewenherz
881 Rezensionen

loewenherz

Top Rezension 28

Den inneren Baum umarmen

Heute war einer dieser Tage, während derer man sich immer wieder fragt: 'Ist das nötig?' Er startete mit einem abgerissenen Schnürsenkel morgens um acht, dem ein endloser Reigen pampiger Telefonkonferenzen, Mails und Meetings folgte. Nachmittags hab' ich mir am Schokoriegelautomaten (der nur durch ein Wunder nicht einfach mein Geld gefressen und dann nichts ausgeworfen hat) ein Frust-Snickers gezogen, das ich noch während der Aufzugfahrt nach oben missmutig und vollkommen ohne jeden Lustgewinn eingeatmet habe, während die Hackfressen meinen Postkorb weiter mit Unfug vollspamten. Um sieben bin ich dann einfach nach Hause gegangen.

Ich habe zuhause in einer Schublade eine Schachtel, in der ich diejenigen 1 bis 2 ml Parfumpröbchen aufbewahre, die mir nette Menschen in Kaufhäusern oder Parfümerien zu Testzwecken mal abgefüllt und (mehr oder weniger leserlich) per Hand beschriftet haben. Die meisten sind - da schon getestet - so gut wie leer, aber ich wusste, dass irgendwo da drin auch ein gutes halbes Fläschchen Hylnds - Foxglove liegen musste, das vom letzten London-Aufenthalt noch übrig war. An den hatte ich aus dem Geschäft zwar vage, aber doch gute Erinnerungen. Der musste es heute Abend sein. Anzug ausziehen. Kurze heiße Dusche. Glas Wein einschenken. Sofa. Foxglove.

Zu sagen, er wäre, als übermalte man die Welt mit weißer Farbe, wäre falsch. So absolut und drastisch ist er nicht. Viel mehr ist er, als verschwömme und verschwände die Welt Objekt für Objekt langsam: Häuser, Autos, Menschen, Lärm und flackernde Lichter. Bis am Ende nur noch ein Baum da steht, inmitten von milchigem Nebel - windschief vielleicht und schwarz, aber doch standfest und ruhig. Er fokussiert das innere Auge und blendet aus, was nichtig ist, was stört. Reduziert die Wahrnehmung auf das Wesentliche, kalibriert die Seele. Selten habe ich einen Duft als derart kontemplativ und ruhig empfunden - da hatte ich mich doch ganz richtig dran erinnert.

'Foxglove' bedeutet 'Fingerhut'. Eine schlanke, hochgewachsene Pflanze mit glöckchenartigem Blütenstand in purpurrosa, hochgiftig obendrein. Hier ist ein Duft so wie das erste Buschwindröschen im Märzwinter, die letzte Herbstzeitlose im Novemberwind. Das Grüne in Foxgloves Wesen - und ein grüner Duft ist er - ist jenseits jeder Lieblichkeit, ist kein freundliches und sattes Sommergrün. Das Rosenholz gibt ihm ein sepiafarbenes, für einen Holzton seltsam kühles Timbre, die Blüten scheinen distanziert wie eine ferne Heide unter einem tiefhängenden Winterhimmel. Und ich habe die Augen zugemacht und hingespürt und meinen inneren Baum ganz fest umarmt.

Fazit: ein Duft, der still und meditativ die Sinne schärft und für einen Augenblick auf wunderbare Art und Weise alles gut macht. Für einen Tag wie diesen gerade richtig.

12.10.2015 - 15:47 Uhr

7.5
Sillage 5
Haltbarkeit 9
Duft

RoMi58
29 Rezensionen

RoMi58

Top Rezension 24

Taufrische Bitterblüten

Der spontane Kauf eines ganzen Flacons Foxglove rührt daher, dass mir meine kleine 2 ml- Probe gleich am ersten Testtag irgendwo beim Bücken aus der Brusttasche des Hemdes gefallen sein muss und verloren ging. So sehr hatte mich dieser Duft bis dahin bereits bezirzt, dass ich die verlorengegangene Probe (schwierig zu beschaffen) einfach durch einen Flacon ersetzen musste! Andernfalls hätte es auch ein anderer Flacon der Hylnds- Duftserie werden können, aus der mir eine Komposition besser gefällt als die andere (ich weiß nur nicht welche besser als welche…. :-))

Mein erster und bleibender Eindruck: ein herb- krautiger, vegetativer Blütenduft, seifig - frisch. Gut Herren- tauglich (wie auch Bitter Rose Broken Spear und Isle Ryder aus derselben Serie herrlich florale Unisex- Düfte sind). Helle lebendige unsüße Blüten, etwas herb- frisch Zitrisches, etwas Krautiges, eine Spur Immortelle - das konnte ich herausriechen. Fürs weitere Entziffern muss ich die angegebene Duftpyramide zu Hilfe nehmen: Wobei ich „Pyramide“ bezweifle: So klar kann ich hier Kopf-, Herz- und Basisnoten nicht trennen, der Duft ändert sich im Verlauf kaum. Rosenholz? - Ja, dieses seltsam adstringierend- blumig- holzig duftende Aromaöl, das in höheren Konzentrationen ein wenig Kopfschmerzen machen kann, das kann ich gut nachvollziehen, aber sanft im Hintergrund! Zitronenschale: Verantwortlich für die herbe, fast bittere, dezente Zitrusnote! Iris, Neroli, Champaka… da sind sie, die Blüten: hell, klar, frisch. Wilde Möhre ist wohl das, was ich als krautig- erdig empfinde und Immortelle ist hier nicht gourmandig, nicht Curry- artig oder Ahornsirup- artig (wie sonst oft), die Immortelle wirkt hier eher, als habe sie beim Trocknen auf dem Trockenblumen- und Heuboden neben einem Büschel Minze gehangen und sie gibt dem Duft Tiefe und Schliff. Pfirsichschale hätte meine Nase nicht herausdestillieren können, aber ein bisschen frische weiße Frucht ist tatsächlich wahrnehmbar und die Basis mag tatsächlich durch ein wenig pflanzlich gegerbtes Leder grundiert und gestrafft sein (draufgekommen wäre ich aber nicht…).

Alles zusammen ergibt eine blütenweiche und doch wunderbar herbe, frische, trotz der teils „südlichen“ Zutaten „nordisch“ anmutende, natürlich rein und klar wirkende Komposition. Wäre „Foxglove“ kein Duft, sondern ein Wein geworden, dann ein gut gekühlter, trockener leichter Chablis! Ein Spaziergang in der kühlen Frühsommermorgendämmerung. Tau- glitzernde Wiesenmatten in den Highlands. Geißblattranken in den Büschen und Bäumen haben nachts Blütenduftschwaden verströmt, die der feine Morgennebel gespeichert hat. Leider hält diese olfaktorische Morgenduftfrischestimmung nur etwa 4-6 Stunden an.

Etwas Vergleichbares ist mir bisher nicht begegnet - mit Ausnahme weiterer Düfte der Hylnds- Serie, die sich ähnlicher Harmonien und Melodien bedienen aber ganz unterschiedlich instrumentiert sind.

Die feine Ästhetik des Flacons - schweres Glas in klarer Form, gekrönt von einer wohlproportionierten, perfekt sitzenden und schwer in der Hand liegenden Verschlusskappe - passt großartig zum Duft. Schlicht der schönste Flacon in meiner Sammlung.

Foxglove, der rosa Fingerhut: In diese Blumengestalt verwandelt wacht seine Geliebte Nieve über dem Grab Oisins (so die Legende des irischen Mythos zum - amerikanischen - Duft, wenn ich das richtig verstanden habe).

Mir gefällt‘s ausnehmend gut! (Vielleicht auch jenen Parfumos, die ein Faible für „englische“ Düfte oder für Fougeres der sanfteren Art haben und gleichwohl Lust auf Experimentell- Neues.)