21.12.2018 - 14:07 Uhr
Meggi
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Meggi
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32
Von der Wiege bis zum Barrel
Nein, meine Kinder haben nie Whisky zur Beruhigung bekommen. Der Titel bezieht sich darauf, dass der vorliegende Durga erklärtermaßen das gesamte Whisky-Leben von den Rohstoffen bis zum Fass abbilden soll. Da lässt sich Seltsames ahnen, wahlweise befürchten, doch es startet zumindest komplett verträglich: Ein Hauch Toffee, in Alkohol eingelegte Frucht, eine säuerliche Beigabe, vermutlich ein Patchouli-Gerüst. Binnen einer halben Stunde entsteht dann allmählich eine malzig-sahnige Cremigkeit, die ich freilich weniger mit Whisky in Verbindung gebracht hätte statt vielmehr mit entsprechendem Likör; Stichwort Toffee - es fügt sich.
Hintenrum argumentiert: Der Geruch (und erst recht der Geschmack) von leibhaftigem Whisky oder Konsorten verursacht mir stets zunächst ein flaues Gefühl im Magen und das passiert heute nicht. So stark kann, messerscharf geschlussfolgert, der Whisky-Anteil mithin nicht sein. Meines Erachtens geht der Duft in puncto Alkohol definitiv eher in die gemächlich-gemütliche Richtung von Lubins ‚Korrigan‘.
Daneben schält sich allerdings eine aromatisch-rauchige Holznote heraus und kontrastiert hinfort fein mit der cremigen Likörität. Leider bewegt sich all das sehr dicht auf der Haut. Das hätte gern kräftiger ausfallen dürfen. Sonst sind die Durgas schließlich nicht derart scheu (Obacht - siehe unten!).
Ab dem Nachmittag haben die beiden erwachseneren Zutaten, sprich: das Säuerlich-Rauchige und das Whiskyesk-Beschwipste, zunehmend Mühe, sich gegen die cremige Flüssig-Toffee-Süße zu behaupten. Aber es gelingt. Der Duft dreht ins Dunkle, eine süßliche, latent zuckrige, gleichwohl mit einem Hauch rauer Luftigkeit versehene Harz-Anmutung übernimmt. Wie soll ich das nennen? Amber mit einer Spur Vanille vielleicht?
Einzig direkt auf der Haut hat sich ein Fragment der Whisky-Idee gehalten. Doch das geht in Ordnung, immerhin sind rund acht Stunden vergangen. Eine minimale H-Sahne-Note etwas später und eine Portion Kunstholz am Abend fallen auch kaum mehr ins Gewicht. „In echt“ hätte der Kellermeister bei Fässern aus solchem Holz gewiss den Kopf geschüttelt, hier darf er sich entspannter geben, zumal ihm noch eine ganze Weile zur Besänftigung laufend beschwipstes Toffee serviert wird. Womöglich eine Pharisäer-Süßigkeit.
Und die wohl größte Überraschung wartet am nächsten Tag im Büro: Eine Wolke von Toffee mit Schuss hängt in der Luft. Guten Morgen! Offenbar hatte ich die Sillage mächtig unterschätzt.
Ein schönes Stöffchen. Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
Hintenrum argumentiert: Der Geruch (und erst recht der Geschmack) von leibhaftigem Whisky oder Konsorten verursacht mir stets zunächst ein flaues Gefühl im Magen und das passiert heute nicht. So stark kann, messerscharf geschlussfolgert, der Whisky-Anteil mithin nicht sein. Meines Erachtens geht der Duft in puncto Alkohol definitiv eher in die gemächlich-gemütliche Richtung von Lubins ‚Korrigan‘.
Daneben schält sich allerdings eine aromatisch-rauchige Holznote heraus und kontrastiert hinfort fein mit der cremigen Likörität. Leider bewegt sich all das sehr dicht auf der Haut. Das hätte gern kräftiger ausfallen dürfen. Sonst sind die Durgas schließlich nicht derart scheu (Obacht - siehe unten!).
Ab dem Nachmittag haben die beiden erwachseneren Zutaten, sprich: das Säuerlich-Rauchige und das Whiskyesk-Beschwipste, zunehmend Mühe, sich gegen die cremige Flüssig-Toffee-Süße zu behaupten. Aber es gelingt. Der Duft dreht ins Dunkle, eine süßliche, latent zuckrige, gleichwohl mit einem Hauch rauer Luftigkeit versehene Harz-Anmutung übernimmt. Wie soll ich das nennen? Amber mit einer Spur Vanille vielleicht?
Einzig direkt auf der Haut hat sich ein Fragment der Whisky-Idee gehalten. Doch das geht in Ordnung, immerhin sind rund acht Stunden vergangen. Eine minimale H-Sahne-Note etwas später und eine Portion Kunstholz am Abend fallen auch kaum mehr ins Gewicht. „In echt“ hätte der Kellermeister bei Fässern aus solchem Holz gewiss den Kopf geschüttelt, hier darf er sich entspannter geben, zumal ihm noch eine ganze Weile zur Besänftigung laufend beschwipstes Toffee serviert wird. Womöglich eine Pharisäer-Süßigkeit.
Und die wohl größte Überraschung wartet am nächsten Tag im Büro: Eine Wolke von Toffee mit Schuss hängt in der Luft. Guten Morgen! Offenbar hatte ich die Sillage mächtig unterschätzt.
Ein schönes Stöffchen. Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
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