Nero Farmacia SS. Annunziata 2011

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6.9 / 10 21 Bewertungen

Ein Parfum von Farmacia SS. Annunziata für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist würzig-süß. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Würzig

Süß

Gourmand

Holzig

Frisch

Duftpyramide

Kopfnote

Dill

Bergamotte

Herznote

Basilikum

Basisnote

Moschus

Patchouli

Bewertungen

Duft

6.921 Bewertungen

Haltbarkeit

7.013 Bewertungen

Sillage

6.213 Bewertungen

Flakon

6.121 Bewertungen

Eingetragen von Inala, letzte Aktualisierung am 26.05.2020.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

25.01.2016 - 13:00 Uhr

6
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 5.5
Duft

FabianO
1005 Rezensionen

FabianO

Hilfreiche Rezension 3

Etwas planare Lakritznummer

Bisher hatte ich von der Farmacia SS. nur den "Vetyver Incenso" in der Hand, der für mich schon mal einen behaglichen, milden Weihrauchtypus darstellt.

Hier geht´s nun recht lakritzig zu - der unten stehende Vergleich zu den Lakritz-Anis-Jahrmarkt-Lollies ist sehr präzise, das Aroma als solches dürfte jedem, der gerne Lakritze konsumiert, grundlegend sympathisch sein.

Nun ist das bei mir aber so - auch wenn ich selbige gerne esse - dass ich mich mit entsprechenden Düften recht schwer tue. Gerade denn, wenn thematisch sonst nicht viel im Duft passiert.

Hier ist das leider der Fall. Die wie auch immer erzeugte (Dill + Basilikum?) Süßholzsaftnote, durchaus cremigweich gemacht, ein bissel vanilliert, steht einsam und allein und lange im Zentrum. Meine Hände riechen so, wenn ich in großer Begierde mal wieder die kleinen rechteckigen Schokozuckergusslakritzbrocken (auch vom Rummel!) gegessen habe.

Mir ist das für einen Duft einfach viel zu wenig und thematisch auch nicht das, womit ich morgens oder abends aus dem Haus gehen möchte, da steckt zu viel einfältige Vernaschtheit dahinter, das Raffinierte geht dem Duft irgendwie weitgehend ab.

23.10.2015 - 13:45 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 12

Zwinkernder Gourmand

Nero ist einer jener Düfte, bei denen mich die Lektüre der Pyramide vollkommen in die Irre geführt hat. Ich hatte mit irgendeinem zitrisch-frisch-grünen Duft gerechnet und entsprechend kanalisierte Erwartungen. Indes wurde ich angenehm überrascht. Zwar bietet Nero wenig Duftverlauf, wenig Geschehen und schon gar kein spektakuläres, aber er ist einfach rund und schön, gleichwohl besonders. Gewissermaßen ein Spezial-Gourmand.

Zum Auftakt fühle ich mich an diese Anis-Lollis vom Jahrmarkt erinnert. Bevor das darin befindliche Lakritz durchkommt. Das mag, wer will, auf den angegebenen Dill zurückführen, der, wenn man’s recht bedenkt, einen dem Anis nicht unähnlichen Dreh hat. Nur weniger süß. Aber vergessen wir das besser, denn Dill klingt viel zu nüchtern und ohnehin lässt die Ansage „aromatische Noten“ dem geneigten Leser alle Freiheiten. Ich bleibe bei Anis – nebst Geruchs-Konsorten, zu denen wir noch kommen. Köstlich. Mehr ölig als luftig, gerade weit genug weg vom Süßholz, um nicht zu Lakritz zu werden (und einer einzelnen Dame hier auf den Zeiger zu gehen). Fenchel könnte ebenfalls beteiligt sein.

Nach einer Stunde kommt ein milchiger Dreh hinein. Als hätte jemand – na gut, nun ist es doch da – Süßholz in Milch ausgekocht, um dem Getränk eine leichte Würze davon zu geben. Ein bisschen Vanillezucker dazu und fertig ist das originelle Getränk. Das klingt in solcher Schilderung bestenfalls schräg, auf der Haut mischt es sich freilich wunderbar sinnfällig zu einem unprätentiösen und trotzdem insgeheim augenzwinkernd-schalkhaften Schmeichler der gehobenen Art.

Zu Beginn der zweiten Stunde sind bereits Moschus und eine Spur Vanille gut zu bemerken. Duftbestimmend ist allerdings weiterhin die Anis-Note. Na gut, plus Süßholz…. Ja, O.K., plus Fenchel. Da der Duft sowieso ziemlich leise ist, fällt es nicht negativ auf, dass er bald noch näher auf die Haut geht. Am frühen Nachmittag ist nur eine Ahnung von Moschus-Vanille-X geblieben. X = wahlweise Süßholz, Anis oder Fenchel - oder von allem etwas.

Doch noch Stunden später, lange nachdem der Duft verschwunden ist, umweht eine genau konturierte Erinnerung daran immer wieder delikat-präzise die Nase; das ist selten und ein großes Qualitätsindiz für einen derart dezenten Duft. Ich bin sehr angetan. Für Freunde dieser Duftrichtung ist Nero ein Fest. Ein feines Schmeichlerchen hat mir der Herr Ergoproxy da eingepackt – vielen Dank dafür!

07.11.2014 - 09:34 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Zauber600
49 Rezensionen

Zauber600

Sehr hilfreiche Rezension

Lakritze für die Metros

( http://www.ausliebezumduft.de/farmacia-ss-annunziata-nero.html )

Ich habe jetzt einige Farmacia Anunziata SS Düfte getestet: "Ambra Nera", "Fiore di Riso" und "Patchouly Indonesiano".
"Vaniglia del Madagascar" muß ich noch testen.

Mal eine grundsätzliche Anmerkung, die Düfte von Farmacia Anunziata sind - soweit sie mir bekannt - sehr angenehm zu tragende, klar komponierte Düfte italienischer Provenienz ohne allzusehr in diese Exoten-Italo-Klassik-Düfte-Richtung wie beispielsweise Mazzolari, Bois 1920 und ähnliche zu gehen.
Es sind immer absolut alltagstaugliche und angenehme, zu jeder Gelegenheit tragbare Düfte ohne Firlefanz.

Daher wird hier sogar ein Duft wie "Nero" möglich gemacht, der in der Kopfnote aus Dill (!!!) mit Bergamotte besteht und eigentlich den ganzen Duftverlauf über leicht nach Lakritze riecht, in der Herznote kombiniert mit Hesperiden und Basilikum und am Ende sachte mit Vanille, Benzoeharz und Moschus ausklingt.

Das muß erstmal jemand schaffen, so einen unauffälligen und dennoch ungewöhnlichen Duft zu erdenken ohne ins Untragbare abzugleiten
Chapeau! Könnte mein nächster Sommerduft werden.

Genre: Frischer, etwas süßlicher Gute Laune-Duft mit Lakritze und Vanille

Für: Damen und Herren ohne Einschränkungen beim Anlaß

Silage und Haltbarkeit: Mittel und 6 Stunden

Alternative: Aufgrund der Schlichtheit des Duftes der Duftklassiker "Pour un Homme de Caron" bei mir 90%, hier dann aber Lavendel und Vanille

Status: Klare Empfehlung als Statement gegen die momentan so angesagten Mainstream-Irisdüfte die man gerade allerorten riecht!
Übrigens auch preislich interessant für einen Nischenduft: 100 ml/77,-- ALzD.

04.07.2014 - 07:17 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 10
Haltbarkeit 8
Duft

Morgaina
50 Rezensionen

Morgaina

Sehr hilfreiche Rezension 13

Grausam gut der alte Nero!

... Denn ich finde den Duft von Lakritze oder Bärendreck, wie man bei uns sagt, einfach sehr ansprechend und ungewöhnlich.

"Nero" von Farmacia SS. Annunziata begegnete ich das erste Mal vor 2 Wochen in einer erstklassigen Berliner Parfümerie. Dort wurden die Düfte nicht auf Papierstreifen, sondern auf Federn gesprüht. Den Duft fand ich nach unzähligen Duftproben ungewöhnlich, so dass ich immer wieder daran riechen musste. Der Verkäufer erzählt dann auch - was er sonst nie machen würde -, dass dieser Duft auch von Silvio Berlosconi getragen würde. Gut, dafür kann das tolle Parfüm nichts, aber ich überlegte schon, ob er mit Lakritzsüßkram seine Lolitas anlockt.

Da "Nero" ein Männerduft ist, erhielt ich eine Probe für meinem Mann. Der Göttergatte findet ihn gut und bat um mehr davon. Ich rieche den Duft an ihm und auch an mir, sehr gerne.

Beim Test in der Parfümerie kannte ich die hier gelistete Duftpyramide noch nicht. Für mich war er ein Hauch Ananas und würzige Lakritze. Die schwarze Lakritze ist für mich sehr kräuterig, etwas medizinisch, bitter und doch gleichzeitig leicht süß, und doch wieder herb-männlich. Ich denke an Asinth. Kein Gourmandduft, aber er verführt zum immer wieder riechen. Mittlerweile kann ich die Vanille und den Moschus erkennen, die ihn zu diesem charakteristischen "Bittersweet" verhelfen.

Ein Duft, der mich sicher an einem Melancholietag begleiten würde und mir zu flüstern würde: "Das Leben ist süß und herb wie ich, beides gehört dazu, um das Gleichmaß zu erzielen. Nimm es an, ich halte Dich geborgen, alles wird wieder gut."