25.09.2020 - 10:50 Uhr

Ttfortwo
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Sieger meines Herzens: Samsara Extrait. Aber das EdP schlägt sich wacker...
8 Uhr morgens: Ich mache mich auf den Weg ins homeoffice (ein sehr kurzer Weg also) und beschließe, mein frisch erworbenes Samsara Extrait gegen Samsara Eau de Parfum (die aktuelle Version) antreten zu lassen. Das EdP habe ich seit letztem Jahr und ich liebe es.
Also trage ich auf das rechte Handgelenk einen - nur einen und wohl auch eher vorsichtig angesetzten - Sprüher des Samsara EdPs auf und ganz kurz steigt eine kecke Wolke auf, ein Hauch nasenfrischer Zitrone, gepaart mit der mattblumig und leicht staubigen Bergamotte und dem wunderbaren Guerlain-Pfirsich (alle reden immer von der berühmten Guerlain-Vanille, soll mir recht sein, das können die in der Tat sehr gut, aber ist mal jemanden aufgefallen, wie gut Guerlain Pfirsich kann – ein Duftrichtung, die bei anderen fast notorisch in die synthetisch-quietschige Pfirsichfruchtgummi-Richtung (sauer) suppt?). Der Akkord wird ganz schnell mitteldunkel – die frischeren Noten erfasse ich nach nur wenigen Minuten nur mit der Nase auf der Haut. Das ist übrigens anders, wenn ich die Kleidung besprühe, da bleiben die helleren Noten deutlich länger vernehmbar. Aber ich will ja auf der Haut testen.
Auf dem linken Handgelenk wiederum streife ich einen Hauch vom Verschluß des Samsaraflascherls, dem Extrait, ab. Einen Hauch nur, aber es ist ein Statement: Der subjektive Dufteindruck dieser fast homöopathischen Applikation ist mindestens so präsent wie bei dem gesprühten EdP. Hier suche ich die frischeren Noten fast vergeblich, das Extrait startet (gesprüht wirkt es vermutlich etwas frischer) gleich mit der eigentlichen Aussage und das ist: Sandelholz. Kräftiges, dunkelmolliges, gewürztes Sandelholz, die anderen Noten sind Zierde und Verzierung und wundervolles Beiwerk, lediglich den Irispuder kann ich als Einzelnote noch erfassen.
9 Uhr morgens: Beide Düfte liegen gleichauf und haben sich auch zu einem recht ähnlichen weichen, dunkelbunten Dufteindruck entwickelt. Molliges Sandelholz dominiert, mir erscheint das Extrait jetzt würziger und vielleicht auch dichter, weicher, etwas samtiger, das EdP ist etwas blumiger, der Jasmin hat seine Chance gut genutzt, würde ich sagen. Beider Düfte Projektion ist ordentlich vernehmbar – immer wieder puffen sandelseelig-würzige Wölkchen auf und ich kann nicht sagen, ob sie letztenendes vom rechten oder linken Handgelenk stammen.
10 Uhr: Es gibt es noch nicht wirklich etwas Neues zu berichten. Ich sitze überglücklich in dieser matten blumig-würzigen Sandelholzwolke, rieche mal rechts, mal links und bemerke kaum einen Unterschied.
11 Uhr: Sieh mal einer an, das Extrait scheint etwas zu schwächeln. Das EdP hat die Nase in Punkto Duftintensität jetzt deutlich vorne, eine überraschende Wendung in einem Wettkampf, bei dem der Sieger ja bereits im Vorfeld festzustehen schien.
12 Uhr: Entwarnung. Das EdP hat die letzte Stufe gezünden und sinkt langsam Richtung Basisnotendiwan zurück.
Das Extrait hingegen wirkt noch sehr ausgeruht, die Herznoten duften präsent und es scheint auch wieder zugelegt zu haben: Es ist auch auf die Distanz wieder vernehmlicher.
Und: Ich finde endlich einen Ausdruck für das, was ich bei beiden schon den ganzen Duftverlauf empfand, Geborgenheit nämlich. Sanft gewürzte Vanille, Sandelumarmung, Puderfriedlichkeit.
13 Uhr: Das EdP ruht und wird das noch viele Stunden tun und der technische Sieger steht fest. Es ist das Extrait, es hat mehr Ausdauer, auch wenn die Blütennoten ganz langsam leiser werden.
14 Uhr: Auch das Extrait beginnt sich zurückzuziehen. Ein butterweiches Gleiten in die Basisnoten beginnt, das sich um
15 Uhr etwa der Vollendung nähert.
Etwa gegen 16 Uhr sind beide Versionen wieder gleichauf. Beider Basisnoten duften wundervoll tröstlich und umarmend und friedlich, warm und heimelig und ich schnuppere mal links, mal rechts und weiß aus der Erfahrung, daß ich das noch lange tun werde. Und ein kleines Wunder: Völlig unerwartet pufft selbst jetzt immer noch von Zeit zu Zeit ein Sandelwölkchen auf – auch die Basisnoten haben noch eine gewisse Außenwirkung.
Fazit: Beide haben sich auf meiner Duftfresserhaut ganz famos geschlagen – viele andere parfumotestierte Duftmonsterperformer haben bei vielen Tests sehr viel früher schon aufgegeben.
Das Extrait punktet mit maximaler Duftentwicklung bei minimaler Dosierung– ein winziger Abstreifer hat für den ganzen Tag gereicht und es duftet über einige Stunden hinweg immer ein kleines bißchen weicher, sanfter, tröstlicher und zartdunkler als das Eau de Parfum, das sich ein wenig heller und einen Hauch kantiger gibt.
Das EdP kostet allerdings nur einen Bruchteil und ist – für sich genommen – ein wunderbarer weichholzig-samtiger Duft von großer Schönheit.
Mein Herzenssieger bleibt aber das Parfum. Weil es – von diesem kurzen 11-Uhr-Durchhänger abgesehen – immer einen Nasenvorsprung hatte und weil es in der Lage ist, die Welt – und ganz besonders diesen grauslichen, verdruselten und verregneten Vorherbsttag – ein kleines bißchen schöner zu machen.
Zuguterletzt: Ich werde diesen Text gleichlautend beim Eau de Parfum veröffentlichen, schließlich betrifft er beide Versionen zu gleichen Teilen. Also nicht wundern. Und: Sollte das irgendwelchen Regeln widersprechen, dann sagt es einfach, ich lösche dann einen Artikel.
Also trage ich auf das rechte Handgelenk einen - nur einen und wohl auch eher vorsichtig angesetzten - Sprüher des Samsara EdPs auf und ganz kurz steigt eine kecke Wolke auf, ein Hauch nasenfrischer Zitrone, gepaart mit der mattblumig und leicht staubigen Bergamotte und dem wunderbaren Guerlain-Pfirsich (alle reden immer von der berühmten Guerlain-Vanille, soll mir recht sein, das können die in der Tat sehr gut, aber ist mal jemanden aufgefallen, wie gut Guerlain Pfirsich kann – ein Duftrichtung, die bei anderen fast notorisch in die synthetisch-quietschige Pfirsichfruchtgummi-Richtung (sauer) suppt?). Der Akkord wird ganz schnell mitteldunkel – die frischeren Noten erfasse ich nach nur wenigen Minuten nur mit der Nase auf der Haut. Das ist übrigens anders, wenn ich die Kleidung besprühe, da bleiben die helleren Noten deutlich länger vernehmbar. Aber ich will ja auf der Haut testen.
Auf dem linken Handgelenk wiederum streife ich einen Hauch vom Verschluß des Samsaraflascherls, dem Extrait, ab. Einen Hauch nur, aber es ist ein Statement: Der subjektive Dufteindruck dieser fast homöopathischen Applikation ist mindestens so präsent wie bei dem gesprühten EdP. Hier suche ich die frischeren Noten fast vergeblich, das Extrait startet (gesprüht wirkt es vermutlich etwas frischer) gleich mit der eigentlichen Aussage und das ist: Sandelholz. Kräftiges, dunkelmolliges, gewürztes Sandelholz, die anderen Noten sind Zierde und Verzierung und wundervolles Beiwerk, lediglich den Irispuder kann ich als Einzelnote noch erfassen.
9 Uhr morgens: Beide Düfte liegen gleichauf und haben sich auch zu einem recht ähnlichen weichen, dunkelbunten Dufteindruck entwickelt. Molliges Sandelholz dominiert, mir erscheint das Extrait jetzt würziger und vielleicht auch dichter, weicher, etwas samtiger, das EdP ist etwas blumiger, der Jasmin hat seine Chance gut genutzt, würde ich sagen. Beider Düfte Projektion ist ordentlich vernehmbar – immer wieder puffen sandelseelig-würzige Wölkchen auf und ich kann nicht sagen, ob sie letztenendes vom rechten oder linken Handgelenk stammen.
10 Uhr: Es gibt es noch nicht wirklich etwas Neues zu berichten. Ich sitze überglücklich in dieser matten blumig-würzigen Sandelholzwolke, rieche mal rechts, mal links und bemerke kaum einen Unterschied.
11 Uhr: Sieh mal einer an, das Extrait scheint etwas zu schwächeln. Das EdP hat die Nase in Punkto Duftintensität jetzt deutlich vorne, eine überraschende Wendung in einem Wettkampf, bei dem der Sieger ja bereits im Vorfeld festzustehen schien.
12 Uhr: Entwarnung. Das EdP hat die letzte Stufe gezünden und sinkt langsam Richtung Basisnotendiwan zurück.
Das Extrait hingegen wirkt noch sehr ausgeruht, die Herznoten duften präsent und es scheint auch wieder zugelegt zu haben: Es ist auch auf die Distanz wieder vernehmlicher.
Und: Ich finde endlich einen Ausdruck für das, was ich bei beiden schon den ganzen Duftverlauf empfand, Geborgenheit nämlich. Sanft gewürzte Vanille, Sandelumarmung, Puderfriedlichkeit.
13 Uhr: Das EdP ruht und wird das noch viele Stunden tun und der technische Sieger steht fest. Es ist das Extrait, es hat mehr Ausdauer, auch wenn die Blütennoten ganz langsam leiser werden.
14 Uhr: Auch das Extrait beginnt sich zurückzuziehen. Ein butterweiches Gleiten in die Basisnoten beginnt, das sich um
15 Uhr etwa der Vollendung nähert.
Etwa gegen 16 Uhr sind beide Versionen wieder gleichauf. Beider Basisnoten duften wundervoll tröstlich und umarmend und friedlich, warm und heimelig und ich schnuppere mal links, mal rechts und weiß aus der Erfahrung, daß ich das noch lange tun werde. Und ein kleines Wunder: Völlig unerwartet pufft selbst jetzt immer noch von Zeit zu Zeit ein Sandelwölkchen auf – auch die Basisnoten haben noch eine gewisse Außenwirkung.
Fazit: Beide haben sich auf meiner Duftfresserhaut ganz famos geschlagen – viele andere parfumotestierte Duftmonsterperformer haben bei vielen Tests sehr viel früher schon aufgegeben.
Das Extrait punktet mit maximaler Duftentwicklung bei minimaler Dosierung– ein winziger Abstreifer hat für den ganzen Tag gereicht und es duftet über einige Stunden hinweg immer ein kleines bißchen weicher, sanfter, tröstlicher und zartdunkler als das Eau de Parfum, das sich ein wenig heller und einen Hauch kantiger gibt.
Das EdP kostet allerdings nur einen Bruchteil und ist – für sich genommen – ein wunderbarer weichholzig-samtiger Duft von großer Schönheit.
Mein Herzenssieger bleibt aber das Parfum. Weil es – von diesem kurzen 11-Uhr-Durchhänger abgesehen – immer einen Nasenvorsprung hatte und weil es in der Lage ist, die Welt – und ganz besonders diesen grauslichen, verdruselten und verregneten Vorherbsttag – ein kleines bißchen schöner zu machen.
Zuguterletzt: Ich werde diesen Text gleichlautend beim Eau de Parfum veröffentlichen, schließlich betrifft er beide Versionen zu gleichen Teilen. Also nicht wundern. Und: Sollte das irgendwelchen Regeln widersprechen, dann sagt es einfach, ich lösche dann einen Artikel.
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