10.05.2022 - 07:55 Uhr
ErhanSaceros
34 Rezensionen
ErhanSaceros
Hilfreiche Rezension
22
LVMH verzichtet weiterhin auf Parfümeurskunst und Innovation
Mich wundert es die letzten Monate immer mehr, wie mit einfachen, blendenden Düften versucht wird, den Markt zu erobern.
Da hätten wir die fast komplette Umkrempelung von den Dior Düften bis ins extrem Gewöhnliche.
Dann gibt es noch die Luis Vuitton Düfte, die mit dem "Kopfnoten-Konzept" oder "KISS-Prinzip" auf ein komplettes, stabiles Duftgerüst verzichten.
Seit ich L'Homme Ideal Cool getestet habe und die Düfte, die danach erschienen sind, verlor ich immer mehr Interesse zu dieser Marke. Ich weiß, dass vor allem erfahrene Nutzer diese Marke sehr schätzen und das auch zurecht. Viele älteren Düfte von Guerlain sind einfach sehr durchdacht entwickelt worden.
Aber der Trend ins Belanglose (so wie bei Dior), scheint so langsam auch bei Guerlain der Fall zu sein. Ich habe eben mal kurz die Bewertungen vom neuen Habit Rouge angeschaut. Die Sorge bestätigt sich leider auch hier. Aber nun zum Herbes Troublantes.
Der Auftakt ist handwerklich sehr gut gemacht, auch wenn es olfaktorisch kein neuartiges Highlight ist. Da hätten wir leicht getrocknete Minzblätter, die der Orangenblüte einen eher neroligen Twist verleiht. Dies wird von authentischen grün-kräuterlichen, etwas herben Noten begleitet. Schön erfrischend!
Nach einer Stunde muss man leider feststellen, dass dieses Konstrukt rasch in sich fällt und der Duft einen nur geblendet hat. Der Auftakt, der eigentlich kein Highlight war, ist im Vergleich zum ganzen Verlauf eigentlich doch ein Highlight.
Denn das was nach dem Auftakt kommt, ist sehr gewöhnlich: pudrig-seifiger Orangenblüten-Moschus mit dezent zitrischen Aromen. Zwar ist das fein abgerundet, aber es duftet stundenlang bis zum Schluss nach mediterranen Erfrischungstücher/Erfrischungssprays auf meiner Haut. Alle anderen Noten hatten ihre Aufführung nur in der ersten Stunde.
Ich muss zugeben, dass ich die vorherige Version des Duftes nicht kenne. Aber es erschließt sich mir nicht, warum man ein vorheriges EdC in ein EdP umwandelt, wissend, dass der vorherige Duft mehr Erfrischung als Parfüm war. Da kann man sich wirklich nur aufregen wie versucht wird, ein EdC (welche in der Regel Dufttechnisch sowieso einfach sind) zwanghaft in die "exklusive" Ecke zu schieben, um mehr Profit zu machen - mit der Begründung von hochwertigen Flakons und erhöhten Konzentrationen.
Wenn wir uns weiterhin mit dem Mittelmaß zufrieden geben, dann können wir von Innovation und Kunst in Zukunft nur noch träumen.
Da hätten wir die fast komplette Umkrempelung von den Dior Düften bis ins extrem Gewöhnliche.
Dann gibt es noch die Luis Vuitton Düfte, die mit dem "Kopfnoten-Konzept" oder "KISS-Prinzip" auf ein komplettes, stabiles Duftgerüst verzichten.
Seit ich L'Homme Ideal Cool getestet habe und die Düfte, die danach erschienen sind, verlor ich immer mehr Interesse zu dieser Marke. Ich weiß, dass vor allem erfahrene Nutzer diese Marke sehr schätzen und das auch zurecht. Viele älteren Düfte von Guerlain sind einfach sehr durchdacht entwickelt worden.
Aber der Trend ins Belanglose (so wie bei Dior), scheint so langsam auch bei Guerlain der Fall zu sein. Ich habe eben mal kurz die Bewertungen vom neuen Habit Rouge angeschaut. Die Sorge bestätigt sich leider auch hier. Aber nun zum Herbes Troublantes.
Der Auftakt ist handwerklich sehr gut gemacht, auch wenn es olfaktorisch kein neuartiges Highlight ist. Da hätten wir leicht getrocknete Minzblätter, die der Orangenblüte einen eher neroligen Twist verleiht. Dies wird von authentischen grün-kräuterlichen, etwas herben Noten begleitet. Schön erfrischend!
Nach einer Stunde muss man leider feststellen, dass dieses Konstrukt rasch in sich fällt und der Duft einen nur geblendet hat. Der Auftakt, der eigentlich kein Highlight war, ist im Vergleich zum ganzen Verlauf eigentlich doch ein Highlight.
Denn das was nach dem Auftakt kommt, ist sehr gewöhnlich: pudrig-seifiger Orangenblüten-Moschus mit dezent zitrischen Aromen. Zwar ist das fein abgerundet, aber es duftet stundenlang bis zum Schluss nach mediterranen Erfrischungstücher/Erfrischungssprays auf meiner Haut. Alle anderen Noten hatten ihre Aufführung nur in der ersten Stunde.
Ich muss zugeben, dass ich die vorherige Version des Duftes nicht kenne. Aber es erschließt sich mir nicht, warum man ein vorheriges EdC in ein EdP umwandelt, wissend, dass der vorherige Duft mehr Erfrischung als Parfüm war. Da kann man sich wirklich nur aufregen wie versucht wird, ein EdC (welche in der Regel Dufttechnisch sowieso einfach sind) zwanghaft in die "exklusive" Ecke zu schieben, um mehr Profit zu machen - mit der Begründung von hochwertigen Flakons und erhöhten Konzentrationen.
Wenn wir uns weiterhin mit dem Mittelmaß zufrieden geben, dann können wir von Innovation und Kunst in Zukunft nur noch träumen.
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