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Minigolf
Sehr hilfreiche Rezension
9
Ein Schwebezustand zwischen Aquarell und 3 D-Bild....
Heute habe ich in der Parfümerie wieder einmal Düfte getestet. Da ich ein Fan von Vetyverdüften in allen Variationen bin, konnte ich gar nicht anders, als mir Vetiver Velours mal vorzunehmen. Keiko Mecheri, eine interessante japanische Dufthersteller-Firma, aber auch ziemlich kostspielig. Leider. Nun zum Duft als solchem: Am Beginn, gleich nach dem Aufsprühen, ist eine schwebende Duftnote zu bemerken, die in den meisten Parfumkompositionen fast IMMER am ENDE des Duftaufbaus steht. Als "tragende" Basisnote. Aber bei "Vetiver Velours" scheint sie über Allem in einer Art Schwerelosigkeit zu verweilen. Über den Gewürzen, die selbst kaum "Gewicht" aufweisen, aber dennoch deutlich riechbar sind. Und eben auch über dezenten Hölzern, die selbst auch wiederum eine Sphäre für sich einnehmen und UNTER allem Anderen schweben. Doch alles ist in den unterschiedlichen Tiefen miteinander in Interaktion. So leicht, und trotzdem so DA. Schwebend- manifest. Auf den ersten "Nasenblick" erscheint mir das Parfum als ein Aquarellbild, in pastellenen Tönen gehalten, und irgendwie "surreal". Der "Verstand " ist ausgeschaltet. Automatisches Malen. Doch wenn ich olfaktorisch näher hinschaue, verwandelt sich Vetiver Velours nach und nach in eine Art 3 D-Bild, in dem man mit einem bestimmten Blick in die unterschiedlichen Tiefen und "Dimensionen" eindringen kann. Der Betrachter unterliegt einer faszinierenden Optischen Illusion. Bei Keiko Mecheris Duft wurde diese "Optik" in ein Eau de Parfum umgesetzt. Ob der Parfumeur diese Wirkung beabsichtigt hat, als er/sie diesen Duft komponierte, oder ob es nur mein persönlicher Eindruck ist, vermag ich nicht zu sagen, aber es gibt nur wenige Düfte, bei denen es mir so geht, wenn ich sie rieche. Auf jeden Fall hält "Vetiver Velours" gut und lange an. Das olfaktorische Konzept passt zu allen Jahreszeiten und vielen Gelegenheiten. Allen Altersgruppen und Geschlechtern.