23.03.2018 - 04:11 Uhr
Nurmalso
72 Rezensionen
Nurmalso
Top Rezension
39
Sleeper in Metropolis
Es ist gar nicht so leicht, mit ein paar Zeilen die 80er zu erklären. Ich werde es hier auch gar nicht erst versuchen. Klar gibt es zahlreiche Dokumentationen, die immer einen Zauberwürfel, Nena und Dallas beinhalten. Immer. Das ist so sicher, wie unter jedem zweiten Finanzkrisen-Beitrag das Kassengeräusch aus Money von Pink Floyd drunter gelegt wird.
Aber das alles spiegelt immer nur einen bestimmten Teil der 80er wieder. Seltener werden in diesen Dokus die weniger bunten Seiten gezeigt. Bands wie The Cure oder Bauhaus umgaben sich mit einer düsteren Traurigkeit in schwarzweiß mit viel Melancholie. Nichts war dort auf quietschig-happy-süß getrimmt. Frauen wie Anne Clark waren kein neonpoppig-niedliches Gesamtkonzept wie Kylie Minogue, sondern glänzten kühl mit poetischen Texten. Marc Almond und Philip Oakey spielten mit den Geschlechtern und trugen wie selbstverständlich Make-up und großen Schmuck.
Zu dieser Seite des Jahrzehnts passt K de Krizia wie die Faust aufs Auge. Ein erschreckend messerscharfer Auftakt von Aldehyden. Nicht wie die seifigen aus der berühmten 5, sondern begleitet von Blüten und Pfirsich, ähnlich denen vom alten Fendi. Diese Anfangsnoten halten verdammt lange und werden erst ruhiger, wenn sie ins holzige Moosbett fallen. Ein Chypre-Feuerwerk erster Güte mit extremer Haltbarkeit und einfach unüberriechbar. Ich bin bis heute schwer beeindruckt von der Chuzpe die man braucht, um so einen kantigen Wummser auf den Markt zu bringen. Aber Mariuccia Mandelli, Gründerin des Mode-Labels Krizia, bewies ja schon in den 70ern Mut, in dem sie als erste Hotpants auf dem Prêt-à-Porter-Laufsteg präsentierte. Weil K de Krizia in all seinen Phasen nie süß oder schwülstig wird, wurde er auch damals schon gerne von den Dark/New-Wave-Jungs getragen. Heute würde keiner mehr in Frage stellen, das er unisex ist.
Aber ja doch, K de Krizia ist schwer aus der Zeit gefallen ist. Würde ich ihn heute so auftragen wie in den 80ern -also so, als hätte ich ihn in den Duschkopf geschraubt- würde das einem Giftgasangriff gleich kommen. Doch heute zu Hause, wenn Anne noch einmal den "Sleeper in Metropolis" bespricht und ich auf Fotos die Nurmalso von damals betrachte, so komplett in schwarz, ernster Gesichtausdruck mit viel schwarzem Kajal - dann ist K de Krizia der beste Begleiter, den ich mir vorstellen kann.
We fight our insignificance
The harder we fight
The higher the wall
Aber das alles spiegelt immer nur einen bestimmten Teil der 80er wieder. Seltener werden in diesen Dokus die weniger bunten Seiten gezeigt. Bands wie The Cure oder Bauhaus umgaben sich mit einer düsteren Traurigkeit in schwarzweiß mit viel Melancholie. Nichts war dort auf quietschig-happy-süß getrimmt. Frauen wie Anne Clark waren kein neonpoppig-niedliches Gesamtkonzept wie Kylie Minogue, sondern glänzten kühl mit poetischen Texten. Marc Almond und Philip Oakey spielten mit den Geschlechtern und trugen wie selbstverständlich Make-up und großen Schmuck.
Zu dieser Seite des Jahrzehnts passt K de Krizia wie die Faust aufs Auge. Ein erschreckend messerscharfer Auftakt von Aldehyden. Nicht wie die seifigen aus der berühmten 5, sondern begleitet von Blüten und Pfirsich, ähnlich denen vom alten Fendi. Diese Anfangsnoten halten verdammt lange und werden erst ruhiger, wenn sie ins holzige Moosbett fallen. Ein Chypre-Feuerwerk erster Güte mit extremer Haltbarkeit und einfach unüberriechbar. Ich bin bis heute schwer beeindruckt von der Chuzpe die man braucht, um so einen kantigen Wummser auf den Markt zu bringen. Aber Mariuccia Mandelli, Gründerin des Mode-Labels Krizia, bewies ja schon in den 70ern Mut, in dem sie als erste Hotpants auf dem Prêt-à-Porter-Laufsteg präsentierte. Weil K de Krizia in all seinen Phasen nie süß oder schwülstig wird, wurde er auch damals schon gerne von den Dark/New-Wave-Jungs getragen. Heute würde keiner mehr in Frage stellen, das er unisex ist.
Aber ja doch, K de Krizia ist schwer aus der Zeit gefallen ist. Würde ich ihn heute so auftragen wie in den 80ern -also so, als hätte ich ihn in den Duschkopf geschraubt- würde das einem Giftgasangriff gleich kommen. Doch heute zu Hause, wenn Anne noch einmal den "Sleeper in Metropolis" bespricht und ich auf Fotos die Nurmalso von damals betrachte, so komplett in schwarz, ernster Gesichtausdruck mit viel schwarzem Kajal - dann ist K de Krizia der beste Begleiter, den ich mir vorstellen kann.
We fight our insignificance
The harder we fight
The higher the wall
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