16.09.2013 - 11:49 Uhr
Palonera
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Palonera
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21
Jedes Jahr im September...
...windet sich Wehmut durch meine Adern, zieht Melancholie ein silbergraues Band durch mein Haar und wünsche ich mir mit aller Macht, den Fluß der Zeit ein wenig verlangsamen zu können, nur für einen Augenblick.
Festhalten möchte ich das warme Gold jener letzten Tage, das tiefe und doch strahlende Blau des Himmels, die fast unmerklich schwindende Pracht in meinem Garten, den seidigen Hauch, der meine noch immer leicht gebräunte Haut streichelt und bald, so sehr bald schon seine Sanftheit verliert, der kühl wird und feucht, streng und mitunter gar rabiat.
Immer kommt er zu früh, der Mann mit den rotbraunen Haaren und den tiefgrauen Augen, der so abweisend sein kann und doch auch so freundlich, so herzlich, so warm...
Jedes Jahr im September fällt mein Blick auf die bernsteingoldene, sanfte Wärme versprechende Flasche "Aroma Sun".
Ein sanftes Glimmen geht von ihr aus, nicht hitzig, nicht vor Verbrennungen warnend – die Farben des Spätsommers, das dunkle Gold der Sonne, wenn sie schon tief über den Dächern steht, das Orange und Gelb der ersten Blätter auf den Wegen scheinen eingefangen zu sein in diesem Flacon, der schlicht wirkt und unprätentiös und doch zugleich irgendwie tröstlich.
Zu keiner anderen Zeit des Jahres zieht es mich so sehr zu ihm hin, in keine andere Zeit scheint er mir besser zu passen als in den September, wenn die Zeit der leichten, frischen Sommerwässerchen abgelaufen ist und ich die machtvollen, dichten, schweren, pelzbesetzten und vollmundigen Kraftpakete noch nicht ertragen kann, ertragen will, mich noch nicht fügen ins Unvermeidliche, Unausweichliche.
Wenn die Zeit ist für jene Düfte, denen Jil Sander mit ihrem ebenso leidenschaftlich geliebten wie geschmähten "Sun" den Weg bereitet hat.
"Aroma Sun" ist kein Duft für die ganz heißen Tage, an denen man sich vor Mattigkeit kaum rühren kann, an denen jede Bewegung nicht enden wollende Schweißausbrüche provoziert und nur "Eau d'Eau" wirklich erträglich scheint.
Tage, an denen Düfte Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen können, selbst jene, die wir an anderen Tagen heiß und innig lieben, und ganz gleich, ob es sich nun um aus dem unter einer Hitzeglocke brütenden Garten strömende Aromen handelt, den Duft köchelnder Speisen aus der Küche oder eben olfaktorische Flaschengeister.
An Tagen wie diesen wäre das Tragen eines Duftes wie "Aroma Sun" eine unzumutbare Strafe für mich – dieser Duft scheint prädestiniert für gemäßigteres Klima, wenn die Haut keine Sonnencreme mehr braucht und man doch noch ein wenig nach ihr duften möchte, nach den Sonnenstrahlen, die die Haut erwärmen und ihr diesen ganz besonderen Duft entlocken, den kein Parfum, keine Creme jemals wirklich einzufangen und abzubilden vermag.
Wenn man nach den Stunden im Büro noch draußen vor Lorenzos Café sitzt, die Sonnenbrille auf der Nase und neben sich den viel zu großen Eisbecher mit Kokos- und Vanilleeis unter der riesigen Sahnehaube, für den man das Abendessen ausfallen läßt, und den welken Blättern zuschaut, die ein leichter Wind in Wirbeln über den Platz treibt.
Wenn wir Strickjacken über unsere T-Shirts ziehen und uns abends in Kuschelsocken auf dem Sofa einrollen.
Wenn wir die Sandalen forträumen und die Stiefel blitzblank putzen, um sie mit 40 den-Strumpfhosen zu schicken Röcken zu kombinieren – dann ist die Zeit für "Aroma Sun", für seine goldene, schimmernde Wärme, leicht und locker wie Biskuitteig und so lecker wie das Mirabellenkompott auf meinem Herd.
Jedes Jahr im September.
Und immer dann, wenn ich mir ein wenig Spätsommer wünsche.
Festhalten möchte ich das warme Gold jener letzten Tage, das tiefe und doch strahlende Blau des Himmels, die fast unmerklich schwindende Pracht in meinem Garten, den seidigen Hauch, der meine noch immer leicht gebräunte Haut streichelt und bald, so sehr bald schon seine Sanftheit verliert, der kühl wird und feucht, streng und mitunter gar rabiat.
Immer kommt er zu früh, der Mann mit den rotbraunen Haaren und den tiefgrauen Augen, der so abweisend sein kann und doch auch so freundlich, so herzlich, so warm...
Jedes Jahr im September fällt mein Blick auf die bernsteingoldene, sanfte Wärme versprechende Flasche "Aroma Sun".
Ein sanftes Glimmen geht von ihr aus, nicht hitzig, nicht vor Verbrennungen warnend – die Farben des Spätsommers, das dunkle Gold der Sonne, wenn sie schon tief über den Dächern steht, das Orange und Gelb der ersten Blätter auf den Wegen scheinen eingefangen zu sein in diesem Flacon, der schlicht wirkt und unprätentiös und doch zugleich irgendwie tröstlich.
Zu keiner anderen Zeit des Jahres zieht es mich so sehr zu ihm hin, in keine andere Zeit scheint er mir besser zu passen als in den September, wenn die Zeit der leichten, frischen Sommerwässerchen abgelaufen ist und ich die machtvollen, dichten, schweren, pelzbesetzten und vollmundigen Kraftpakete noch nicht ertragen kann, ertragen will, mich noch nicht fügen ins Unvermeidliche, Unausweichliche.
Wenn die Zeit ist für jene Düfte, denen Jil Sander mit ihrem ebenso leidenschaftlich geliebten wie geschmähten "Sun" den Weg bereitet hat.
"Aroma Sun" ist kein Duft für die ganz heißen Tage, an denen man sich vor Mattigkeit kaum rühren kann, an denen jede Bewegung nicht enden wollende Schweißausbrüche provoziert und nur "Eau d'Eau" wirklich erträglich scheint.
Tage, an denen Düfte Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen können, selbst jene, die wir an anderen Tagen heiß und innig lieben, und ganz gleich, ob es sich nun um aus dem unter einer Hitzeglocke brütenden Garten strömende Aromen handelt, den Duft köchelnder Speisen aus der Küche oder eben olfaktorische Flaschengeister.
An Tagen wie diesen wäre das Tragen eines Duftes wie "Aroma Sun" eine unzumutbare Strafe für mich – dieser Duft scheint prädestiniert für gemäßigteres Klima, wenn die Haut keine Sonnencreme mehr braucht und man doch noch ein wenig nach ihr duften möchte, nach den Sonnenstrahlen, die die Haut erwärmen und ihr diesen ganz besonderen Duft entlocken, den kein Parfum, keine Creme jemals wirklich einzufangen und abzubilden vermag.
Wenn man nach den Stunden im Büro noch draußen vor Lorenzos Café sitzt, die Sonnenbrille auf der Nase und neben sich den viel zu großen Eisbecher mit Kokos- und Vanilleeis unter der riesigen Sahnehaube, für den man das Abendessen ausfallen läßt, und den welken Blättern zuschaut, die ein leichter Wind in Wirbeln über den Platz treibt.
Wenn wir Strickjacken über unsere T-Shirts ziehen und uns abends in Kuschelsocken auf dem Sofa einrollen.
Wenn wir die Sandalen forträumen und die Stiefel blitzblank putzen, um sie mit 40 den-Strumpfhosen zu schicken Röcken zu kombinieren – dann ist die Zeit für "Aroma Sun", für seine goldene, schimmernde Wärme, leicht und locker wie Biskuitteig und so lecker wie das Mirabellenkompott auf meinem Herd.
Jedes Jahr im September.
Und immer dann, wenn ich mir ein wenig Spätsommer wünsche.
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