Dans la Peau Louis Vuitton 2016

Flakondesign Marc Newson

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7.7 / 10 100 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Louis Vuitton für Damen, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist ledrig-blumig. Es wurde zuletzt von LVMH vermarktet. Der Name bedeutet „In der Haut”.
Aussprache

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Duftrichtung

Ledrig

Blumig

Fruchtig

Frisch

Holzig

Duftnoten

Leder

Aprikose

chinesischer Jasmin-Sambac

Grasse-Jasmin

Moschus

Narzisse Absolue

chinesische Magnolie

Parfümeur

Jacques Cavallier-Belletrud

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Bewertungen

Duft

7.7100 Bewertungen

Haltbarkeit

7.591 Bewertungen

Sillage

6.990 Bewertungen

Flakon

8.3101 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.528 Bewertungen

Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 02.09.2023.

Wissenswertes

Das Gesicht der Werbekampagne ist die französische Schauspielerin Léa Seydoux.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen

10.02.2022 - 07:39 Uhr

5
Preis 8
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 9
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Hilfreiche Rezension 7

Vornehm abgeledert

Allzu viele Düfte von LV hatte ich zwar noch nicht unter der Nase, aber ich meine schon jetzt eine tolle Balance aus Hochwertigkeit und Zugänglichkeit erkennen zu können. "Dans la Peau" ist da keine Ausnahme und bildet einen femininen Lederschmeichler, der zum Teil selbst Hermes staunen lassen kann.

"Dans la Peau" ist ein hellblühendes Lederrösslein, zart und doch charakterstark. Gräulich, aber ganz klar mit leicht honigartig-fruchtigen Winden. Eher transparent und doch texturreich und ledrig genug. Ganz klar olfaktorisches Weltkino, nicht Dorfclub. Trotz minimaler Pferdestallattitüde, wo wir wieder bei Hermes wären, auf die ich ohne Frage bei einem totalen Blindtest getippt hätte. Ein Arbeiterparfum mit der Aura der Haute Couture. Grandioser, unschwitziger Jasmin - und das von einem Jasmin-Hasser. Nicht schlecht. Nein, eher richtig gut. Auch wenn er mir persönlich einen Hauch zu handtaschig wäre.

Flakon: chic, simpel, aber nicht herausragend für mich
Sillage: gehobene Dezentmittelklasse
Haltbarkeit: bleibend, nicht aufreibend

Fazit: ein sehr rundes, weibliches und doch zugängliches Lederblümlein. Man riecht die Klasse.

29.08.2019 - 06:05 Uhr

10
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 8.5
Duft

Aglianico
28 Rezensionen

Aglianico

Das gesittete Spiel von Nähe und Distanz

Er sitzt an einem der letzten warmen Sommertage in einem Straßencafé und beobachtet zwei Frauen. Eine der beiden ist vielleicht Mitte, Ende zwanzig, die andere zehn Jahre älter. Er fragt sich, warum die beiden hier sitzen, mitten am Tag, unter der Woche. Gehen sie keinem Broterwerb nach? Und dann stellt er sich die Frage auf sich selbst bezogen. Urlaub, lautet die banale Antwort.

Die jüngere, großgewachsen, ist gleichmäßig sonnengebräunt, das Haar ausgeblichen, Löwenmähne. Farbenfrohe Ballonhose, Festivalarmbänder, zwei sichtbare Tattoos: ein Herz und ein orientalisches Muster. Er denkt, dass sie gerade im Bulli vom Surfurlaub aus Tarifa zurückgekehrt ist.

Die etwas ältere trägt eine weiße Bluse, einen schwarzen Rock und silberne Ohrringe. Vielleicht ja doch eine verspätete Mittagspause. Sie tippt etwas ins Smartphone, dann steckt sie es in ihre Handtasche, überschlägt die Beine und beobachtet ihrerseits die vorbeiströmenden Menschen, trinkt einen Espresso.

Ein sanfter Windhauch geht durch die Schluchten der Stadt, ein Duft weht zu ihm herüber.

Umarmende Frucht. Eine aufgeschnittene Aprikose, entsüßt und intensiviert. Sommerliche, üppige Fruchtigkeit. Und dazu zarter Jasmin wie im Tee, den er so gerne riecht und ungerne trinkt. Weiße, weiße Blüten auf Aprikosenhaut und Fruchtfleisch. Aber da ist noch etwas. Eine Wand aus Leder, etwas schroff, etwas spröde. Gegerbte Haut. Eine Komposition, die nicht zusammenpassen dürfte und doch für seine Nase passt. Eine Dynamik aus Hopp und Stopp. Fruchtig, flüssiger Verführung und ehrfurchtgebietendem Distanzgesuch. Kultur, die auf Natur gründet, aber den Anspruch hat, mehr zu sein. Stil um der Lust an der Eleganz willen. Kontrast, um Spannung zu generieren und die Plumpheit des reinen Begehrens und seiner unmittelbaren Erfüllung in den Sümpfen versinken zu lassen. Ein Duft, denkt er, der Zeit einfordert. Ein Duft für das Miteinander im Korridor tradierter kultureller Codes. Ein Duft mit einer Forderung: Zerstöre die Spannung nicht sogleich, habe Geduld! Ein Duft wie ein Zeichen gegen ein enthemmtes Carpe Diem, das den Tag und das Leben zum Sklaven der eigenen, flüchtigen Genusserfüllung macht.

Nicht ganz leicht, etwas anstrengend, da gehoben, da anspruchsvoll. Eine leichte Herausforderung, als würden die Blüten mit den Bienen spielen, sich mal verschließen, mal die verführerischsten Düfte ausströmen lassen. Und das alles auf eine eigenwillig gesittete Art und Weise.

Er erhebt sich; er möchte die Trägerin dieses Duftes kennenlernen. Er weiß genau, wen und wie.

14.09.2016 - 13:00 Uhr

9
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

loewenherz
881 Rezensionen

loewenherz

Top Rezension 41

Objet d'art vs. Bijou de sac

Heute Mittag war ich mit einer gut befreundeten Kollegin auf einen Sprung bei Louis Vuitton, wo sie sich als Belohnung für irgendetwas Furchtbares (Bahn verpasst? Nagel ruiniert?) ein neues Gebamsel kaufen wollte. 'Gebamsel' heißen die Dinger natürlich nicht wirklich – bei Vuitton spricht man von 'Bijoux de sac' – es handelt sich dabei um kleine bis mittelgroße Anhänger, die man zwecks optischer Aufwertung einer Handtasche am Taschengriff befestigen kann. Die meisten von ihnen sind aus goldfarbenem Metall, aber zu meiner Empörung habe ich heute festgestellt, dass es auch viele aus gefärbten (Echt-)Pelzen gibt. (War Pelz nicht durch? Aha. Wohl nicht.) Da mein Interesse an Bijoux de sac sich sehr in Grenzen hält, hab' ich mich währenddessen bei den neuen Parfums rumgetrieben, die sehr hübsch auf einem kleinen Podest ganz in der Nähe der Bijoux de sac präsentiert werden - auf jeder Seite jeweils einmal, so dass man sich beim Ausprobieren nicht mit anderen Leuten ins Gehege kommt. Der zweite Duft von links war Dans la Peau.

Sollte ich jemandem, der ein Parfum zu dekonstruieren und seine Bestandteile zu erkennen zu lernen interessiert ist, ein geeignetes Anschauungsobjekt empfehlen, legte ich ihm diesen sehr ans Herz. Dans la Peau enthüllt seine einzelnen Akkorde ganz konturiert und säuberlich nacheinander – als schaue man Blütenblättern in Zeitlupe beim Entfalten zu. Es wäre eine elfenbeinfarbene Blüte – eine Magnolie oder Orchidee – vor einem pfirsichfarbenen Hintergrund. Jasmin eröffnet sinnlich süß, aber nicht süßlich, und Wildleder und Aprikose erzählen von der urbanen Gelassenheit der breiten Trottoirs von Passy. Es ist ein Vergnügen, wie jede einzelne Duftnote (auch Moschus und Narzisse) sich einerseits mit der ihr vorhergehenden und nachfolgenden verblendet, und doch solitär umrissen und somit klar erkennbar bleibt. Dans la Peau ist ein wunderbar eleganter Wildlederduft wie ein kleines Kunstwerk, ein 'Objet d'art' - über dessen Zartheit sekundenlang die Ahnung eines Chypres schwebt – wie Taubenflügel über sonnenwarmer Haut.

Fazit: die Kollegin verließ das Geschäft federnden Schrittes und selig mit neuem Gebamsel - pardon: 'Bijou de sac'. Hätte sie zwei Vuitton-Parfums für haben können – aber mich fragt ja keiner.