Garrigue von Maître Parfumeur et Gantier
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6.9 / 10 41 Bewertungen
Ein Parfum von Maître Parfumeur et Gantier für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1988. Der Duft ist würzig-frisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Frisch
Grün
Zitrus
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte WacholderWacholder ZitroneZitrone
Herznote Herznote
LavendelLavendel SalbeiSalbei RosmarinRosmarin
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.941 Bewertungen
Haltbarkeit
6.634 Bewertungen
Sillage
6.334 Bewertungen
Flakon
7.339 Bewertungen
Eingetragen von DirkDS, letzte Aktualisierung am 03.06.2025.

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Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Preis
8
Flakon
5
Sillage
4
Haltbarkeit
8.5
Duft
KawaRider94

6 Rezensionen
KawaRider94
KawaRider94
1  
Von erfrischenden, mediterranen Kräutern und Zitronen zum flüsternden Echo...
Garrigue ist ein schöner Duft, versteht mich bitte nicht falsch. Leider aber mit großen Schwächen. Dazu später mehr. Erst einmal zum positiven Teil.

Im Zentrum von Rom, in einer kleinen Parfumerie, durfte ich verschiedenste "frische" Düfte ausprobieren. Die Beratung war exzellent und nicht zu aufdringlich, wie sonst so oft in Nischen-Parfümerien. Von Aventus bis Xerjoff war fast alles vertreten. Dann wurde mir dieses Parfum empfohlen. Hoch gelobt und schön präsentiert, wurde mir der Duft auf einen Teststreifen aufgesprüht. Hätte ich den Test lieber einmal auf der Haut gemacht und mir danach noch Zeit gelassen...

Die frische und natürliche Ausstrahlung des Duftes überzeugt sofort, ohne über Konsequenzen nach zu denken. Die Kombo aus grünen Kräutern, zarten Zitrusnoten und leichtem Holz Akzenten
spiegeln das mediterrane Flair der Garrigue-Region sehr gut wieder. Beim Aufsprühen auf die Haut wird das noch deutlicher. Es enthüllt sich eine leichte, fast Luftige Frische, die dich kurzzeitig vergessen lässt, dass du im Hier und Jetzt bist und nicht im Urlaub.

Nun zum großen "ABER".
So charmant die olfaktorische Idee auch ist, die technische Umsetzung des Duftes lässt zu wünschen übrig. Die Haltbarkeit ist ausgesprochen schwach. Bereits nach zwei Stunden ist von dem Duft kaum mehr etwas zu erkennen. Auch die Sillage ist eher zurückhaltend. Der Duft wird von der Umgebung kaum wahrgenommen und bleibt sehr nah auf der Haut. Man müsste den Duft schon Oversprayen um einen gewünschten Eindruck zu hinterlassen. Allerdings ist auch hier fraglich, ob es den gewünschten Effekt bringt. Des weiteren ist er hierfür auch einfach zu Teuer. Bei so einem, meines Erachtens, teueren Duftes, müsste die H/S eigentlich überdurchschnittlich sein. Leider ist es nicht so und man hat nur kurzzeitig Freude mit dem Duft.

Fazit:
Garrigue ist ein spannender Duft mit einer tollen Grundidee, der jedoch mit seiner unterirdischen und schwachen Projektion an Wirkung verliert. Wer einen frischen, mediterranen Duft für kurze Momente sucht, wird hier durchaus Freude empfinden. Wenn man allerdings eine langlebige Duftperformance erwartet, so wird man von diesem Duft enttäuscht. Man müsste den Flakon die ganze Zeit bei sich tragen und alle paar Stunden nach sprühen. Und das ist, mMn nicht das, was man sich von einem ca. 240€ Parfüm wünscht.

Schade, aber man lernt aus Fehlern.
0 Antworten
Intersport

107 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 19  
Garrigue / Garrigue Sans
'Garrigue describes discontinuous bushy associations of the Mediterranean calcareous plateaus, often composed of kermes oak, lavender, thyme and white cistus. There may be a few isolated trees. Garrigue is found on a dry, filtering substrate (usually calcareous).' *

Düfte mit Bezug auf Hartlaubvegetation wie die korsische Maquis, die noch knarzigere Garrigue, und sämtlichen Spielarten dieser gehen bei mir fast immer. Diptyque's reduziertes L'Eau Trois (1975) war vielleicht das erste, das an den äußersten Rändern derartiger Flora angesiedelt war, Goutal's eigenwilligste Komposition, Sables (1985) ist immer noch Referenz und mit Veröffentlichungen wie Eau d'Ikar (2011), Terralba (2013), Cala Rossa (2014), Acqua di Scandola (2019) oder Muga (2021) um nur eine Handvoll zu nennen, häuften sich über die Jahre Variationen, die diese Landstrichen als Ganzes oder hoch-spezifische Orte davon zelebrieren, es ist fast schon ein Sub-Genre.

Und, Düfte, die in ersten Jahren bei Jean-François Laporte's Haus Maître Parfumeur et Gantier erschienen sind, faszinieren mich obendrein. Der Parfumeur mit Chemie background, ganz zu Beginn bei Sisley dabei, ebenso bei L'Artisan Parfumeur, zu dessen Werk kaum zitierbares zu finden ist, wollte mit Maître Parfumeur et Gantier an feinstes Parfümeriehandwerk vergangener Jahrhunderte verweisen - Rivegauche's Rezension von Racine (1988) bietet einen exzellenten Blick auf das Haus. Laporte gelang mit Route du Vétiver ein Klassiker der Modulations-Vétivers, mit Jardin Du Nil ein Geranien Maßstab, und bei Santal Noble eine faszinierende Kaffee-Cola-Sandelholz Note, in Iris Bleu Gris (alle 1988), die grünste Iriswurzel. Alles detaillierte Arbeiten mit genau gesetzten twists. Ich kenne kein Parfum aus den Anfangsjahren der Marke, in den 90 ml / 100 ml (bzw. 500ml) Flakons das nicht auf irgendeine Art außergewöhnlich war - auf die neuen 120 ml Undinger gehe hier nicht ein, da ist leider einiges ordentlich verpanscht worden.

Aber was ist Garrigue? Die Noten prophezeien mit Lavendel, Rosmarin, Salbei, Wacholder eine mediterrane Szene; nur Garrigue ist keine abgefüllte romantisiete Landschaft, kein hyperreales Gestrüpp, hier ist das Hinterland nicht nur von ausgewählten Pflanzen geprägt, der Übergang von Industrialisierung in die Garrigue bringt neue, Non-Naturals auf's Parkett. Die Lavendel- oder Salbeiraffinerien in der Vegetation aus FvSpee's Urbanen Buschland und auch Apicius' chlor-artige Schwimmbadnote: Duschgel Schlieren auf dem Campingplatz, Reinigungsprodukte und angewandte Chemie durchziehen auch für mich diese Garrigue. Ich kann nur spekulieren wie so ein Parfum 1988 aufgenommen wurde.

In den englischsprachigen Foren wird Garrigue schon mal mit Pierre Bourdon's Green Irish Tweed (1985) und dessen fougèresquer Protoaquatik verglichen. Kann ich nachvollziehen, aber Garrigue ist im Vergleich ein Rohdiamant aus Beton, kantig, ja brutalistisch, gespickt mit möglichen Prophezeiungen. Green Irish Tweed im Vergleich war austarierte Planwirtschaft die grossteils in Erfüllung ging. Die Verbindung: Garrigue war Laporte's Experiment mit einer nahezu ikonischen Kombination von Noten und Zutaten wie Lavendel, Geranien, Salbei und, wichtig, Dihydromyrcenol, ein Riechstoff mit Wurzeln bis in die späten 1950‘er Jahren, der es so richtig durch Cool Water, auch 1988, zu Weltruhm schaffte, und der immer wieder bei der Diskussion um Duschgel Noten auftaucht, und sich seit der zweiten Hälfte der 80'er Jahre erstaunlich gut etablierte. Dihydromyrcenol blieb jedoch die Bekanntheit, den das oft im gleichem Atemzug genannte (da gerne zusammen verwendete) Ambroxan & Co. erfahren sollte verwehrt. Vermutlich auch ganz einfach wegen den jeweiligen Namen. Ein Riechstoff das sich auf die Jahrtausend alte Geschichte von Ambergris bezieht, ist einprägsamer, vermarktbarer und anders besetzt als Material mit einem funktionell-technischen Namen wie Dihydromyrcenol.

Diese ungewöhnlich, entfremdende Note, die von antiseptischen Wacholder und Salbei nochmals verschärft wird, und die scheinbar vielen die Lust an Garrigue vertrübt, übt zumindest ein paar mal im Jahr eine ganz eigene Anziehungskraft an diese Garrigue ohne portraitierter Garrigue-Haftigkeit aus. Wenn die Luft flimmert, und alles Garrigue wird, muss es manchmal dieser Duft sein. Sind es ja oft die Parfums mit einer mächtigen Portion Abstraktion, die erst als Gegenpole zu etwaigen Urlaubslandschaften Sinn machen. Mehr noch als abgefüllte Landschaft, die besser riecht je weiter wir von der Quelle entfernt sind. Garrigue schafft das mit Leichtigkeit, ein-eindeutig künstlich mit inhumanen Zügen.

Wenn Jean François Laporte mit Maître Parfumeur et Gantier auf vor-moderne Zeiten des Parfum Handwerks verweisen wollte - meiner Ansicht nach sind die viele seiner Düfte dazu viel zu originell und 'modern' auf ihre eigene Art - mit Garrigue unterbrach er dieses Vorhaben. Der Duft bleibt ein früher Vertreter von vielem was mit diesen einwilligen beinahe aquatisch-aromatischen Noten angestellt wurde - in fine perfumerie und natürlich in vielen Duschgels, Waschmittel und Reinigungsprodukten.

*

Knapp 30 Jahre später sollte mir die von Laporte vorgeschlagene Garrigue-Note, weit entfernt, far off jeglicher Mittelmeer-Gestrüpplandschaften nochmals begegnen: in Hạ Long Bay, im Norden Vietnam's, etwas über 9000 km östlich. Mit Pluie Noire (2017) schlugen die beiden, für Ihre unverhohlene Bekenntnis zu synthetischen Riechstoffen bekannten Parfumeurinnen Amélie Bourgeois und Anne-Sophie Behaghel einen Duft vor, der mir nahe an Garrigue angesiedelt scheint. Klar, Pluie Noire ist, moderner, feingliedriger, trockener (kalkig?), industrieller, gender-neutraler, aber die zentrale Note, dieses Techno-Duschgel, umrahmt von Salbei und Wacholder übt auf mich eine ähnliche Faszination aus wie Garrigue. Modernes Mittelmeer im Golf von Tonkin? Parfumerie Particuliere zitiert mit einigen ihrer Düfte ganz konkrete Momente der Parfum Geschichte, ob Pluie Noire ein Kopfnicken in Richtung Garrigue war? Laporte's Kultstatus, auch unter Parfumeur*Innen, könnte dazu beigetragen haben. Pluie Noire kann aber genau so gut als Referenz zu Bourdon's Green Irish Tweed gelesen werden.

Für 1988 war Garrigue einer der Vorbote von dem was sich im aromatisch-aquatischen Bereich abzeichnen sollte, Pluie Noire, wie alle Düfte der Parfumerie Particuliere sind feinst kalibrierte und oft auch gekonnte, retrospektive Kommentare auf was sich den den letzten 100+ Jahren getan hat. Auch wenn Garrigue weniger Klassiker als andere von Maître Parfumeur et Gantier wurde, im Kontext gesehen ist der Duft interessant, und wenn unter den vielen und stetigen Quasi-Aquatik Revivals, sowas tolles wie Pluie Noire eine Verästelung dieser Noten darstellt, noch besser!

* Smith, G. and Gillett, H., 2000. European forests and protected areas: gap analysis. Cambridge, UNEP World Conservation Monitoring Centre.
13 Antworten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 13  
Urbanes Buschland
Die bisherigen Rezensionen zu diesem Parfüm schrien jetzt nicht gerade danach, mich zum Testen zu bewegen. Yatagan, Ergoproxy, Mefunx, und, in den Repliken, Kovex finden das Elixier beliebig, "ok", misslungen, mainstreamig, kurz, öde. Apicius in seinem schon etwas älteren Kommentar verneint die Langeweile und den Mainstream nur wegen einer im Laufe der Zeit hinzutretenden Schwimmbadchlor- und Wildledernote. Hmmmm.... Nun ist aber einmal eine Probe dieses Duftes durch einen freundlichen und großzügigen Mitparfumo zu mir gekommen, da werde ich sie ja nun wohl kaum ungetestet wegwerfen können.

Ich versuche mich dem Duft zunächst einmal über den Namen zu nähern. Zu "Garrigue" fällt mir zunächst nur der langjährige (1918-1935) tschechoslowakische Staatspräsident Tomas Garrigue Masaryk (a.k.a. TGM) ein, aber nach dem wird, obwohl er ein cooler Typ war, das Parfüm ja wohl kaum benannt sein. Zumal er ganz strenggenommen nur Tomas Masaryk hieß, den Mittelnamen hatte er als eine Art Künstlernamen nach dem Familiennamen seiner amerikanischen Ehefrau Charlotte Garrigue eingefügt.

Eine Internetrecherche zum Begriff Garrigue belehrt mich nicht nur (Parfumo bildet), dass Charlotte hugenottische und damit französische Vorfahren hatte, sondern auch, dass Garrigue ursprünglich der Eigenname des südlichen Teils des französischen Karstgebirges der Cevennen ist. Davon abgeleitet und sehr viel verbreiteter ist aber die Bedeutung des Wortes Garrigue (auch in der Schreibweise mit einem R) für eine bestimmte Art von mediterraner Landschafts- und Vegetationsformation, wie sie unter anderem auf Korsika und Sardinien angetroffen wird, und zwar für eine durch Abholzung, Verkarstung, Sonneneinstrahlung, Buschbrände und intensive (Schaf-) Beweidung eher karge und flache, krautige, dornige und struppige, sehr widerstandsfähige Flora auf hügeligen mediterranen Heidelandschaften. Thymian, Rosmarin, Salbei und Lavendel gehören dabei zu den typischen Pflanzen.

Weist die Landschaft noch üppigeres und grüneres Buschwerk und nicht nur ganz gelegentlichen Baumbewuchs auf, ist sie also nicht ganz so karg und degeneriert wie die Garrigue, wird von Macchia gesprochen; einem Begriff, den ich anders als Garrigue schon kannte.

MPGs Absud hat, um zur Belohnung für die Leser, die sich bis hierher durch das dichte und dornige Bildungsgestrüpp hindurchgekämpft haben, nun langsam zu den Dufteindrücken zu kommen, für mich jedoch mit den Erwartungen, die der Name bei mir weckt, nicht viel zu tun, auch wenn einige der typischen Garrigue-Kräuter in der Duftpyramide vorhanden sind.

Bei einem Duft dieses Namens erwarte ich einen warmen, ja heißen, dichten und intensiven, bisweilen süßlichen und sehr robusten, lebendig-wimmelnden Duft mit animalischem Einschlag. Wandert man durch die Garrigue, tritt man ja ab und an auch mal in Schafsscheiße, wühlt sich durch brüllend laut sirrende Mückenschwärme, weicht fast betäubt vor dem intensiven Geruch von Kräutern, aber vielleicht auch von Harzen oder verfaulenden wilden Früchten oder verwesenden Vogelkadavern zurück. So eine Heidelandschaft ist ja keine aseptische Veranstaltung. Ein dazu exzellent passender Duft ist für mich "Valeria" von Harry Lehmann, der mit diesem MPG hier allerdings nur gemeinsam hat, dass er mir gut gefällt und dass ich ihn für auf Parfumo unterbewertet halte.

Garrigue von MPG ist weder laut und intensiv noch dreckig, ja überhaupt nicht naturalistisch. Es begegnet mir als sauberes, kunstvoll geglättetes, geschmeidiges, eindeutig urbanes Elaborat. Ich nehme eine deutliche schöne Lavendelpudrigkeit wahr, die nichts Krautiges oder sonst Naturnahes hat, sondern raffiniert (auch im Wortsinne von "denaturiert, verarbeitet") wirkt, daneben deutlich synthetisch-aquatische und grüne kräuterige (nicht krautige) Noten. Zusammen mit der von mir nicht dominierend wahrgenommenen, aber gewiss vorhandenen Zitrik ergibt das Ganze für mich einen sehr einheitlichen, kompakten, wie schon erwähnt glatten, ja vornehmen, hellblau-taftigen Dufteindruck: Freundlich und ausgewogen, deutlich, klar und strahlend, kein großer Duft, aber doch ein sehr schöner.

Garrigue ist damit ein Riechwerk, das mich nicht in Trance in die nächste Parfümerie rennen lässt, aber das mich wirklich anspricht. Der Duft ist sicherlich nicht unerhört (bzw. unerrochen), aber besonders genug, um (bei mir jedenfalls) nicht als gewöhnlich, sondern als edel und charaktervoll durchzugehen.

Die Sillage ist moderat, die Haltbarkeit scheint zunächst von mittlerer Güte. Als das Aroma am Abend jedoch längst erloschen zu sein scheint, zeigt Garrigue bei schweißtreibender körperlicher Betätigung, dass sein schöner Duft den Tag wie eine zähe Heidepflanze überdauert hat und gibt noch einmal gar nicht so knappe Reserven frei.
11 Antworten
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Apicius

1107 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Abseits vom Mainstream
Garrigue ist ein spannender Duft, der ziemlich langweilig beginnt. Das übliche eben: zitrische Noten, mit etwas Orange und Kräutern drin. Schon erwartete ich das Zurücktreten der Agrumen zugunsten von Kräutern und legte mir im Geiste einen Kommentar zurecht, in dem ich den konservativen Stil dieser Marke betonen würde.

Doch ich muss mir etwas Neues überlegen. Denn plötzlich taucht was ganz anderes auf: eine merkwürdige Note, die ich am ehesten mit stark gechlortem Wasser in Verbindung bringe. In seltenen Fällen taucht diese Schwimmbadnote in Parfums auf, doch niemals so deutlich wie in Garrigue. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich hierin eine Art Wildledernote, die mit intensiven blumigen Akzenten (Jasmin?) gepaart ist. Die blumige Note tritt schnell zurück und lässt die von mir so bezeichnete Ledernote allein. Naja, wirklich Leder scheint es nicht zu sein, oder jedenfalls nicht nur! Es ist deutlich der Salbei zu spüren - dies ist das erste Mal, dass ich in ihm eine Affinität zu Wildleder erkenne. Auch an Lavendel erinnert irgendwas. Lavendel wird gerne mit Muskatellersalbei als Duftnote kombiniert, die beiden scheinen sich aufgrund irgendeiner Affinität gegenseitig zu verstärken.

Wie dem auch sei - in der Basis herrscht ein wenig Opulenz, und die rührt wohl vom verwendeten Moschus her. Der ist diesmal leicht seifig, aber auch puderig und passt hier ganz gut rein.

Der Gesamteindruck ist frisch, aber nicht schlank oder leicht. Jedenfalls was ganz Besonderes.

Ach ja, das ist eine angenehme Dufterfahrung, mal wieder was Neues. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das denn wirklich tragen würde, wenn ich es hätte, aber auf jeden Fall ist Garrigue so prägnant, dass er im Gedächtnis bleibt. Eindeutig eine Testempfehlung für diesen ungewöhnlichen Duft!
3 Antworten

Statements

10 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Mediterrane Landschaft 1988
Zitrusbäume auf Lavendelfeld
Mann blickt über
fougèregrüne Klippen
Blaue Meer ist
wacholder-frisch
Wie CoolWater
51 Antworten
Stella73Stella73 vor 9 Monaten
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wenn kühles Wasser
Im Bach
Durch den Wald fließt
Wacholder drin schwimmt
An Rosmarin und Salbei vorbei
Vor Sonnenaufgang #
28 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Herrensalon Anno Schnuff mit Holztäfelung, Rasierseife und krautig-grünen Aromen. Eigentlich nicht übel, aber den gewissen Tick zu bieder...
45 Antworten
ParfumAholicParfumAholic vor 2 Jahren
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Wacholder, Lavendel, Zitrik und Salbei auf hölzernen Moschus gebettet. Mutet sehr klassisch an, ist aber leider etwas langweilig geraten.
34 Antworten
SpatzlSpatzl vor 2 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
X beliebiger Herrenduft in klassischer Fougèreart. Langweilt mich eher.
21 Antworten
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