17.12.2017 - 01:04 Uhr
First
225 Rezensionen
First
Top Rezension
11
Unterschätze nie das Mauerblümchen - Heimliche Stars: Teil 3
Ich hatte mal eine Bekannte. Sie war eine durchschnittlich aussehende, etwas bieder, wenn nicht gar spießig anmutende, freundliche, pummelige Frau, die früher zwar langweilig, aber gepflegt aussah. Nun tauchte sie seit Monaten regelmäßig in fleckigen, fast lumpigen Klamotten, mit fettigen Haaren und ungeschminkt auch bei der Arbeit auf. Sie war mit Kindern und Haushalt überfordert, ihre Ehe kriselte. Sie sah so abgewrackt aus, dass sie mir Leid tat. Eines Tages vertraute sie sich mir an: Ihre Ehe sei am Ende, sie bekäme gar nicht mehr alles auf die Reihe. Und dann habe sie seit einigen Wochen auch einen neuen Liebhaber. Sie habe ja schon öfter Affären gehabt, ihren Mann schon mehrfach betrogen, er hätte das auch noch nie gemerkt, sie bekäme das aber seit der Geburt des zweiten Kindes logistisch nicht mehr richtig geregelt.
Ich vergaß zu atmen. Diese Frau hatte ständig Affären? Ich fiel vom Glauben ab. Ich kannte zutiefst treue, hochattraktive Vamps. Insofern wusste ich schon, dass das Äußere sehr täuschen kann. Und doch hatte ich das vermeintliche Mauerblümchen schwer unterschätzt.
Ähnlich ging es mir mit Roses Jasmine. Meine 10ml-Abfüllung erhielt ich über das Tauschspiel. Es ist schon etwas her und ich weiß leider nicht mehr, wer mir zu diesem heimlichen Star verhalf. Ich hatte Roses Jasmine nach Erhalt kurz angetestet, den Jasmin für o.k. befunden, die Rose mal wieder nicht als solche ausmachen können, mich an dem saftigen Birnenduft erfreut und dann die Abfüllung mit zur Arbeit genommen. Ich dachte, das sei so ein typischer Durchschnitts-Duft, den ich mal zwischendurch nehmen könne, der ganz schön ist, der auch frisch aufgelegt bei der Arbeit keinem weh tut, wenn ich morgens in Eile vergessen hätte, mich zu beduften.
Aber ich vergesse selten, mich zu beduften. Also dauerte es mehrere Monate bis ich in der Tat Roses Jasmine am Arbeitsplatz auflegte.
Und dann ging es los: Ob der heftigen, intensiven Welle von süßem Birnenduft auf dem Hintergrund von betörendem, weichen, sanften Jasmin, zweifelte ich schon daran, ob dieser Duft nun wirklich so bürogeeignet sei. Aber ich hatte keine Zeit mehr, bevor ich in ein anstehendes Gespräch ging. Und so duftete ich, wie ich fand, schon fast aufdringlich, die gesamte knappe Stunde, die der Termin dauerte, vor mich hin. Mein Gegenüber musste ja denken, er habe ein Gespräch mit einer Birne!
Mein Gesprächspartner jedoch, ein attraktiver Mann, etwa in meinem Alter, hielt beim Hinausgehen inne und sagte: "Sie haben ein wunderschönes Parfum. Darf ich fragen, wie es heißt?" Und ich, überhaupt nicht im Bilde, es war ja eine Monate alte Abfüllung, hatte den Namen gar nicht parat, sagte: "Oh, danke. Aber das weiß ich jetzt gar nicht, es war nur eine Probe, zu der ich heute gegriffen hatte." Er antwortete: "Das müssen Sie kaufen!"
Oha.
Seither trage ich Roses Jasmine öfter, auch öfter im Büro, aber dort nie mehr frisch aufgesprüht. Jedesmal gefällt mir dieser intensive und natürlich anmutende Duft besser und jedesmal wieder bin ich fast erschrocken über die dickflüssig-raumgreifende Wolke, die mich schon nach nur einem Sprüher umflutet. Nur kurz zitrisch, kommt süßer Birnensaft und bleibt. Da ist kein großer Verlauf. Freundlicher, leichter Jasmin verhindert, dass der Duft klebrig oder zu schwer wird. In der Basis zeigt sich leider weniger Patchouli als Moschus. Aber bis die Basis kommt, dauert es bestimmt 7 Stunden. Dann kann ich auch nachsprühen oder abwaschen.
Am Tag darauf zeigt sich auf der Kleidung ein Rest von Birne und - welch' ein Zauber - ein wundervoller, sanfter, natürlicher Rosenduft. Da ist sie -spät, aber deutlich- doch noch, die Rose, die ich vorher nicht entdecken konnte.
Ich bin weder Vamp noch Mauerblümchen und mit dem Mann, der mir so deutlich empfahl, Roses Jasmine zu kaufen, hätte ich vermutlich eine Affäre haben können. Ich zähle aber zum treuen Typ, auch wenn Roses Jasmine, jetzt wo sich meine Abfüllung dem Ende nähert, wirklich auf meiner Wunschliste steht. Trotzdem, schön zu wissen, auch anderswo Chancen zu haben.
Und immer, wenn ich ein vermeintliches Mauerblümchen sehe, denke ich: Unterschätze nie das Mauerblümchen.
Vielleicht ist es ein heimlicher Star!
Ich vergaß zu atmen. Diese Frau hatte ständig Affären? Ich fiel vom Glauben ab. Ich kannte zutiefst treue, hochattraktive Vamps. Insofern wusste ich schon, dass das Äußere sehr täuschen kann. Und doch hatte ich das vermeintliche Mauerblümchen schwer unterschätzt.
Ähnlich ging es mir mit Roses Jasmine. Meine 10ml-Abfüllung erhielt ich über das Tauschspiel. Es ist schon etwas her und ich weiß leider nicht mehr, wer mir zu diesem heimlichen Star verhalf. Ich hatte Roses Jasmine nach Erhalt kurz angetestet, den Jasmin für o.k. befunden, die Rose mal wieder nicht als solche ausmachen können, mich an dem saftigen Birnenduft erfreut und dann die Abfüllung mit zur Arbeit genommen. Ich dachte, das sei so ein typischer Durchschnitts-Duft, den ich mal zwischendurch nehmen könne, der ganz schön ist, der auch frisch aufgelegt bei der Arbeit keinem weh tut, wenn ich morgens in Eile vergessen hätte, mich zu beduften.
Aber ich vergesse selten, mich zu beduften. Also dauerte es mehrere Monate bis ich in der Tat Roses Jasmine am Arbeitsplatz auflegte.
Und dann ging es los: Ob der heftigen, intensiven Welle von süßem Birnenduft auf dem Hintergrund von betörendem, weichen, sanften Jasmin, zweifelte ich schon daran, ob dieser Duft nun wirklich so bürogeeignet sei. Aber ich hatte keine Zeit mehr, bevor ich in ein anstehendes Gespräch ging. Und so duftete ich, wie ich fand, schon fast aufdringlich, die gesamte knappe Stunde, die der Termin dauerte, vor mich hin. Mein Gegenüber musste ja denken, er habe ein Gespräch mit einer Birne!
Mein Gesprächspartner jedoch, ein attraktiver Mann, etwa in meinem Alter, hielt beim Hinausgehen inne und sagte: "Sie haben ein wunderschönes Parfum. Darf ich fragen, wie es heißt?" Und ich, überhaupt nicht im Bilde, es war ja eine Monate alte Abfüllung, hatte den Namen gar nicht parat, sagte: "Oh, danke. Aber das weiß ich jetzt gar nicht, es war nur eine Probe, zu der ich heute gegriffen hatte." Er antwortete: "Das müssen Sie kaufen!"
Oha.
Seither trage ich Roses Jasmine öfter, auch öfter im Büro, aber dort nie mehr frisch aufgesprüht. Jedesmal gefällt mir dieser intensive und natürlich anmutende Duft besser und jedesmal wieder bin ich fast erschrocken über die dickflüssig-raumgreifende Wolke, die mich schon nach nur einem Sprüher umflutet. Nur kurz zitrisch, kommt süßer Birnensaft und bleibt. Da ist kein großer Verlauf. Freundlicher, leichter Jasmin verhindert, dass der Duft klebrig oder zu schwer wird. In der Basis zeigt sich leider weniger Patchouli als Moschus. Aber bis die Basis kommt, dauert es bestimmt 7 Stunden. Dann kann ich auch nachsprühen oder abwaschen.
Am Tag darauf zeigt sich auf der Kleidung ein Rest von Birne und - welch' ein Zauber - ein wundervoller, sanfter, natürlicher Rosenduft. Da ist sie -spät, aber deutlich- doch noch, die Rose, die ich vorher nicht entdecken konnte.
Ich bin weder Vamp noch Mauerblümchen und mit dem Mann, der mir so deutlich empfahl, Roses Jasmine zu kaufen, hätte ich vermutlich eine Affäre haben können. Ich zähle aber zum treuen Typ, auch wenn Roses Jasmine, jetzt wo sich meine Abfüllung dem Ende nähert, wirklich auf meiner Wunschliste steht. Trotzdem, schön zu wissen, auch anderswo Chancen zu haben.
Und immer, wenn ich ein vermeintliches Mauerblümchen sehe, denke ich: Unterschätze nie das Mauerblümchen.
Vielleicht ist es ein heimlicher Star!
5 Antworten