Brighton Rock 2019

Brighton Rock von Miller Harris
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7.0 / 10 46 Bewertungen
Ein Parfum von Miller Harris für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2019. Der Duft ist blumig-fruchtig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Fruchtig
Süß
Frisch
Aquatisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BlutorangeBlutorange RosengeranieRosengeranie IrisIris RoseRose
Herznote Herznote
JasminJasmin MagnolieMagnolie MaiglöckchenMaiglöckchen RoseRose salzige Notensalzige Noten SandelholzSandelholz WasserlilieWasserlilie
Basisnote Basisnote
HeliotropHeliotrop MoschusMoschus SüßigkeitenSüßigkeiten

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.046 Bewertungen
Haltbarkeit
7.542 Bewertungen
Sillage
6.639 Bewertungen
Flakon
7.943 Bewertungen
Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 21.04.2024.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Preis
8
Flakon
2
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
First

225 Rezensionen
First
First
Top Rezension 20  
Rock? Nein, eher Beatles: "Close your eyes and I'll kiss you..."
Ich bin ja so einige Jahre am Rande der hiesigen Musikszene unterwegs gewesen und da ist mir immer wieder aufgefallen, dass manche Bands als Rockbands, Punks, Gothics oder Hardrockbands bezeichnet wurden, die ich musikalisch eher unter Pop, Softrock, manchmal sogar fast unter Schlager eingeordnet hätte. Was den Unterschied machte, war einzig und allein ihr Auftreten, ihr Bühnenoutfit und ihr Makeup. Ich habe mich jahrelang gewundert, wieso das niemand außer mir zu merken schien.
Daran musste ich beim Testen von Brighton Rock immer wieder denken, auch wenn ich aus dem sehr aufschlussreichen Kommentar von Smellie13 weiß, dass der Name sich nicht auf Musik bezieht.

Brighton Rock. Der Name lässt auf etwas Kraftvolles hoffen, Rock eben, Rockmusik, Power! Auch ein Krimi passt dazu, Aufregung, eine packende Geschichte, vielleicht eine detektivische Herausforderung, soziale Bedingungsgefüge in einem der bekanntesten Seebäder Englands, eventuell ein Hauch von Abgrund. Dazu passt das Orange des Flakons, alarmierend, lebendig, etwas abgetönt, so dass es nicht allzu blutig-aggressiv wird. Ich war sogar mal in Brighton, zwar nur einen einzigen Nachmittag auf der Durchreise und das an einem Regentag im kalten Herbst, aber ich erinnere mich an eine schöne Bank direkt am menschenleeren Ufer und den Blick auf seegrünes, heftig aufgepeitschtes Wasser.
Das könnte einen interessanten, intensiven, etwas rockig-wilden Duft ergeben, dachte ich. Und da ich im Moment Lust auf aquatische Düfte habe, dabei aber furchtbar wählerisch bin, war meine Neugier noch mehr geweckt.

Und dann kam er an. Gleichzeitig mit einem anderen Duftpaket aus dem Tauschspiel. Oh, welchen sollte ich denn nun zuerst testen? Ich sprühte kurzerhand Brighton Rock rechts und den anderen Duft links.
Und - wunderte mich.
Irgendwie roch ich so wenig. Das konnte doch eigentlich nicht sein. Der andere Duft hatte das gewisse Nichts eines schwach-fahlen Jasminriechstoffes, und Brighton Rock - bei Brighton Rock konnte ich noch nichtmal sagen was es war, das ich da so sanft und leise roch, wenn ich meine Nase an die Sprühstelle presste.
Hatte Franfan20 nicht was von Menthos Fruit geschrieben? Die kenne ich doch und sie riechen sehr intensiv. Aber, ich drückte meine Nase nochmal auf den rechten Arm, ich vernahm nur schwächelnd milde, milchig gedimmte Fruchtigkeit.
Ein schlimmer Gedanke beschlich mich: Gleich von vier verschiedenen Freunden hatte ich am Tag vorher gehört, dass sie auf Covid-19 getestet wurden und nun nervös auf ihr Testergebnis warteten, weil ebenfalls gleich mehrere Leute, mit denen sie in engem persönlichen Kontakt standen, erkrankt waren. Ich hatte in den letzten Stunden mehrfach geniest. Hatte ich mich vielleicht unbemerkt infiziert und schon eine beginnende Geruchsnervenstörung? Schnell kramte ich einen Dua Fragrances heraus und einen anderen, intensiven Duft, den ich vor ein paar Tagen getestet hatte. Beide musste ich gar nicht mehr sprühen, schon beim Abziehen der jeweiligen Kappe drang ein intensiver Duftschwall an meine Nase. Ich konnte aufatmen, meine Geruchsnerven waren noch intakt.

Aber was war denn dann mit den beiden Neuzugängen los? Da ich den seelenlosen Jasminlangweiler überhaupt nicht mochte, wusch ich ihn ab.
Dann sprühte ich mich großzügig mit Brighton Rock ein. 6 fette Sprüher, in der Hoffnung, dann etwas mehr Klarheit zu bekommen, wonach er für mich riecht:
Fruchtig, ein Gemisch aus Orange, künstlichem Erdbeeraroma, und stimmt, es ist dieser Unterton von Menthos Kaubonbons dabei, der dafür sorgt, dass die Aromen eine Milderung erfahren. Bei den Kaubonbons geschieht das, glaube ich, durch leicht gesüßte Vanille. Hier ist es zunächst etwas mild-mandeliges Heliotrop, das sich aber schnell mit zarten, zuckerglasierten Rosenblüten unterlegt. Schon nach kurzer Zeit etwas würziger werdend, verbinden sich die Noten immer mehr zu einer weichen, milde süßen, fruchtig-aromatischen Pudergesamtheit, die zunehmend edler wirkt. In der Herznote kommt ein sanfter Unterton dazu, den ich aus Modern Muse Le Rouge Gloss und aus Qom Chilom kenne, und den ich als Latexnote bezeichnen würde. Vermutlich ist es diese Note, die andere hier als petrochemischen oder Plastikfaktor geschildert haben. Ich mag diese Latexnote sehr gern, für mich ist sie nicht unangenehm künstlich, sondern fügt quasi Weichzeichner hinzu, ohne den Duft zu schwächen oder ihn stickig werden zu lassen.
Inzwischen habe ich Brighton Rock drei Tage lang getestet. Am ersten Tag mit den sechs vollen Sprühstößen, hatte ich zwischenzeitlich deutlich den typischen, leicht sumpfigen Geruch von Wasserlilien wahrgenommen. Beim zweiten und dritten Test konnte ich davon nur noch deutlich weniger bemerken. Salziges konnte ich an keinem der Tage entdecken. Obwohl Brighton Rock weiterhin erstaunlich wenig Intensität und Sillage hat, hält er doch bemerkenswert lange. Er klingt über bestimmt weitere vier Stunden mandelpudrig und mit zarter Latexnote auf Resten von mild gezuckerten Früchten mit einem ganz leichten Hauch von Wasserlilie und Moschus aus.

Bei geringer Intensität und selbst für mich unzureichender Sillage, ist es schon ein wenig frustrierend, diesen an sich wunderschönen Duft zu tragen und schon nach wenigen Minuten den Wunsch zu verspüren nachzusprühen, was dann aber auch nicht viel hilft. Auf meinem Kettenanhänger allerdings, der offensichtlich etwas von den 6 Sprühstößen abbekommen hat, rieche ich noch drei Tage später sehr angenehme Wasserlilie auf süßlichem Latex. Auch nach einem langen Spaziergang in der feuchten Winterluft war Brighton Rock plötzlich stärker und wieder etwas fruchtiger präsent. So tröste ich mich denn mit der Hoffnung, dass er sich bei feuchterem Wetter oder im Frühling auf der Terrasse besser zu entfalten weiß als jetzt im Zimmer bei trockener, winterlicher Heizungsluft.

Tja. Letztlich ist es mit Brighton Rock ganz ähnlich wie in der Musikszene: Wenn man die Augen schließt und nur die Musik hört, dann merkt man, dass sich hinter dem martialischen Gehabe der vermeintlichen Hardrocker manchmal erstaunlich feinsinnige Popmusiker verbergen. Und der Flakon ist wohl doch eher lachsfarben.
"Close your eyes and I'll kiss you, tomorrow I'll miss you..."
15 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Franfan20

62 Rezensionen
Franfan20
Franfan20
Top Rezension 11  
Farbpalette à la Miller Harris - Hellrot: Kaubonbons
Brighton Rock erinnert mich an das Öffnen einer Packung Mentos Fruit. Der Geruch von artifiziellen Fruchtaromen kleiner Kaubonbons in einer glasierten Zuckerhülle, die Jahr für Jahr aufs Neue in meinem Mund landen. Ein Feuerwerk an Farben, die gute Laune verbreiten. Erst knackt es, dann riecht es süß, dann frisch, dann sauer. Saftige Blutorange wässert den Mund, Magnolie verleiht dem Duft eine sanfte Süße. Ein dezenter Geruch von frischer Meeresbrise kommt dazu, macht ihn luftig, leicht. Leise Wellen, die an die Küste schwemmen und einen Kieselsteinstrand aus Mentos befeuchten. Brighton Rock wirkt heiter, verspielt, kindlich. Ein Duft zum Abschalten, zum Erinnern, zum Genießen. Mehr Flaniermeile als Cocktailbar, mehr Windjacke als Badekleidung, mehr Nordsee als Mittelmeer. Julie Pluchet hat ein Aquarellgemälde in Pastelltönen geschaffen, welches absolut gelungen ist.
The Joy of Painting mit Miller Harris.
5 Antworten
9
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Smellie13

28 Rezensionen
Smellie13
Smellie13
Top Rezension 26  
Geschichten (im Kopf) oder: manchmal passt es einfach…
„Brighton Rock“ ist gemeinsam mit dem ebenfalls ganz neu erschienenen „Blousy“ und „Ida Violet“ (2018) Teil der sogenannten Colour Collection von Miller Harris. Drei Düfte, die die unterschiedlichen Facetten von Brighton, auch „London next the Sea“ genannt, einfangen sollen. Leicht verblasster Glamour, Spaß, Musik, salzige und von Süßigkeiten kandierte Luft, verbunden mit einem allgegenwärtigen urbanen Unterton, sollen laut Herstellerseite durch diese Düfte in unterschiedlichen Facetten eingefangen werden.
Weiters sollen diese drei Parfums die Ära und den Ton von Graham Greenes gleichnamigem Roman Brighton Rock der 1930er Jahre aufnehmen und diese nostalgische Atmosphäre in den Duft bringen.
Den Inhalt des Romans musste ich erst nachlesen, es handelt sich wohl um einen psychologischen Krimi respektive eine fatale Liebesgeschichte, im Gangstermilieu spielend. Interessanterweise gibt es eine Romanfigur namens Ida Arnold, die vermutlich namensinspirierend für „Ida Violet“ gewesen ist!?
Ich will euch nicht mit weiterer Theorie langweilen, ohnehin sei der Mehrwert dieser rund um einen Duft konstruierten Geschichten bzw. eine tatsächliche Hintergrundgeschichte dahin gestellt. Sie können einem da ja viel erzählen…
In diesem speziellen Fall war ich aber in der spannenden Lage, den Angaben direkt nachschnüffeln zu können und das kam so: vorige Woche waren mein Mann und ich zu Besuch bei unserer Tochter. Sie macht gerade ein Praktikum, ihr errät es schon, in Brighton.
Tags davor habe ich hier auf Parfumo von der Neuerscheinung „Brighton Rock“ gelesen und fand diesen Zufall sehr lustig. Noch dazu liiiebte ich sogleich diese Zuckerlfarbe des Flakons.
Zurück zum Strand in Brighton und endlich zum Duft:
Ich rieche zunächst eine fruchtige Rose, die aufgrund einer sehr satten runden Duftmischung eine Guerlinade-Assoziation hervorruft.
Vermutlich aufgrund der ozonischen und salzigen Noten kann ich ein Strandfeeling gut nachvollziehen. Kandierte Süßigkeiten gesellen sich dazu und aufgrund einer rosa-pudrigen Schminkenote (leicht synthetisch) kann ich mir auch die Nostalgie in meinem Kopfkino dazu vorstellen.
Der Duft ist leicht, fast ätherisch, hält aber sehr lange. In der Basis bleibt eine wundervolle cremige vanille-mandelige Heliotropenote gepaart mit frischem Maiglöckchen. Maiglöckchen und Süßigkeiten scheine ich laut Pyramide quasi vertauscht wahrzunehmen…
Eines habe ich noch verschwiegen. Immer wieder schwingt sich eine synthetische (Kunststoff-) Note in meine Nase, die an Petrochemie erinnert. Besonders auf dem Duftstreifen oder auf Kleidung ist dies riechbar. Ehrlich gesagt gefällt mir diese Note nicht so gut und ich hätte sie nicht gebraucht, weiß auch nicht, wodurch die zustande kommt. Ab dem Moment aber, als ich mir einen vorbeifahrenden Tanker dazu vorgestellt hatte, passt das wieder und rundet das Strandfeeling ab ;-)
Ich fasse zusammen: für mich ein toller Flakon, ein angenehmer Duft, eine persönliche Geschichte dazu einerseits, anderseits kann ich das vom Hersteller gezeichnete Bild in meinem Kopf gut nachvollziehen.
„Brighton Rock“ ist somit eine wundervolle Erinnerung an den Besuch bei unserer Tochter in Brighton und somit viel mehr als ein Parfum.
Ob man den Duft ohne diese Geschichte „braucht“, müsst ihr natürlich selber heraus finden. Ich finde ihn angenehm, aber bestimmt ist er jetzt kein Highlight, das man so noch nicht gerochen hätte.
Aber in meinem Fall passt es halt einfach und meine liebe Tochter wird bei ihrer morgigen Rückreise einen Flakon für mich im Gepäck haben :-)

Edit 08.08.2019: mittlerweile rieche ich "den Tanker nebst Fischgefolge" erfreulicherweise nicht mehr; ist wohl weiter gezogen ;-) Daher auch Bewertungserhöhung auf 9.
12 Antworten

Statements

18 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
MH geht nun auch zur inflationären Veröffentlichungspolitik über und heraus kommen etwas gehobene Fruity Florals mit wässrigem Ton.
10 Antworten
Amadea70Amadea70 vor 2 Jahren
7.5
Duft
So als würde sich Killians Rose de Mai mit Blutorangensaft einsprühen und dabei direkt von der frischen Meeresbrise hinweggetragen werden.
16 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 5 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
An der Strandpromenade Zuckerwatte naschen
*Genieß das Leben*
Tolle Duftreise:
Von blumig-pudrig-frisch-salzig zu
gourmandigem Moschus :)
17 Antworten
April22BeeApril22Bee vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Der Flair des englischen Seebads wurde hier schön eingefangen.ein Spaziergang am Pier.leichte aquatik,süß,cremig+fruchtig.nich für jeden was
9 Antworten
GoldGold vor 3 Jahren
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
4.5
Duft
Brighton Beach, auf dem Pier Süßigkeiten genascht und dann paar Plastikblumen geschossen. Brighton hätte mehr zu bieten als Fruchtbonbons.
5 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
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