19.01.2019 - 12:27 Uhr
Stanze
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Stanze
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Wir kommen ganz schön herum
Wir kommen ganz schön herum mit Pierre Guillaume und Mike. Heute geht die Reise nach Gabun. Wo PG uns eine hölzerne Wächterstatue der Fang zeigen möchte. Eine Statue aus Aucoumea klaineana-Holz (frz. Okoumé). Wir betreten einen kleinen Raum und eine dicke Rauchwolke umfängt uns. Hier wurde den Ahnen Räucherwerk geopfert. Dabei lassen wir die Tür auf oder sie ist zumindest lange genug auf, dass der größte Teil des Rauchs hinausgeweht wird. In dem Raum begrüßt uns ein alter Fang-Mann, bei dessen Anblick ich mich frage, ob wir auch in der Zeit gereist sind. Afrika in den 30er Jahren. Glücklicherweise sind meine Haare lang genug, dass ich sie als Bart tragen kann. So hält mich jeder für einen ausgesprochen bärtigen Mann. Frauen sind in diesem kleinen Raum nicht zugelassen. Da wir uns in den 30er Jahren befinden, sind die sanitären Anlagen in diesem Fang-Dorf nicht so sagenhaft und der kleine Raum riecht ein bisschen nach Stall, finde ich. Ich flüstere mit familiärem Tester M und frage, ob er das genauso empfindet. "Nein", sagt er: "es riecht nicht nach Stall, es ist nur ledrig." Vielleicht riecht so der ältere Mann, oder er sitzt auf einem lederbezogenen Hocker.
Wir dürfen uns die Wächter-Statue genauer ansehen. Wir dürfen sie sogar kaufen, denn die Statue selbst ist nicht heilig, nur der Kasten, an dem sie befestigt ist. Den dürfen wir natürlich nicht kaufen. In dem Kasten sind Knochen der Ahnen. Die Statue passt nur auf die Knochen auf. Sie ist etwa 20 Zentimeter hoch und aus hartem dunklen Holz gefertigt, das poliert und geölt wurde, bis es schwarz glänzte. Das "Okoumé" wird sehr dunkel, wenn es altert. Die Statue sieht wirklich exotisch aus. PG murmelt, dass sie ein Herz aus Holz habe. Er ist halt ein sensibler Künstler und kommt immer mit solchen romantischen Betrachtungen daher. Wir lassen die Statue dann aber lieber in dem rauchigen kleinen Raum. Wer passt sonst auf die Knochen der Ahnen auf. Wir atmen noch einmal tief die jetzt nur noch mild rauchige Luft. An unseren Händen bleibt ein bisschen Öl und Harz von der Statue zurück. Wir gehen hinaus. Draußen brüllt die Sonne auf uns hinab.
So war das damals. Heute bin ich ganz froh, dass ich mir die Probe von der PGschen Webseite bestellt habe. Irgendwie habe ich jetzt so viele PG-Düfte getestet, dass ich auch die, die ich noch nicht kenne, testen möchte. Tragen kann ich Noir Okoumé aber definitiv nicht auf der Arbeit. Die Kopfnote besteht quasi aus reinem Rauch. Aber nach wenigen Sekunden geht der Rauch zurück. Der Duft ist dann harzig, holzig und auch ein ganz klein bisschen blumig (aber ich rieche manchmal blumig, wo keins ist, für blumig übernehme ich keine Garantie). Als pudrig empfinde ich ihn aber nicht, als leicht ledrig schon. Leider ist Noir Okoumé auch zumindest kurz vor Stall auf meiner Haut. Das ist zwar lustig und eindrucksvoll, macht es aber als Parfum ungeeignet. Zumindest wenn ich andere Leute treffen möchte, die nicht so verrückt sind wie ich.
Noir Okoumé geht auch an Frauen, aber besser an Männern und besser an älteren Frauen, als an jungen Frauen. Man kann es auch beim Ausmisten des Stalles tragen, aber sonst eben nicht an jedem Arbeitsplatz. Wenn man zu einer Ausstellung über afrikanische Kunst geht, kann man nicht besser beduftet sein, die Projektion ist aber eher gering. Wie lange es hält, weiß ich noch nicht. Der Flakon wird sich nicht von den anderen aus der Collection Noire unterscheiden. Kaufen würde ich Noir Okoumé nicht, möchte die Probe aber trotzdem erstmal behalten. Einen Test ist der Duft auf jeden Fall wert. Im Vergleich mit Arabian Horse finde ich Noir Okoumé wirklich harmlos. Familiärer Tester M meint dazu, es sei höchstens Lederzeug, das im Stall hängt, aber kein Stall selbst.
Nachtrag: Heute nochmal Noir Okoumé draufgetan, um den Einfluss von Zistrose ("Attaquer le Soleil" ) auszuschließen. Witzigerweise bleibt der leichte Eindruck von blumig. Das ist wohl die Iris, kommt mir aber nicht pudrig vor. In dem Moment, in dem ich mich frage, ob es jetzt pudrig wird, wird es Stall. Iris+Rauch= Stall? Das lag also jedenfalls nicht an der Zistrose. Es ist viel weniger rauchig, obwohl meine Nase ganz frisch und unbeschwert ist. Das kann aber wiederum daran liegen, dass wir gestern NACH dem Noir Okoumé-Test dermaßen abartig Weihrauch verbrannt haben, dass das Zimmer trotz heftigsten Lüftens immer noch wie eine Räucherkammer riecht. Also doch nicht frisch und unbeschwert. Familiärer Tester M freute sich übrigens, dass ich Noir Okoumé noch einmal testen wollte. So schlimm kann es also nicht sein.
Wir dürfen uns die Wächter-Statue genauer ansehen. Wir dürfen sie sogar kaufen, denn die Statue selbst ist nicht heilig, nur der Kasten, an dem sie befestigt ist. Den dürfen wir natürlich nicht kaufen. In dem Kasten sind Knochen der Ahnen. Die Statue passt nur auf die Knochen auf. Sie ist etwa 20 Zentimeter hoch und aus hartem dunklen Holz gefertigt, das poliert und geölt wurde, bis es schwarz glänzte. Das "Okoumé" wird sehr dunkel, wenn es altert. Die Statue sieht wirklich exotisch aus. PG murmelt, dass sie ein Herz aus Holz habe. Er ist halt ein sensibler Künstler und kommt immer mit solchen romantischen Betrachtungen daher. Wir lassen die Statue dann aber lieber in dem rauchigen kleinen Raum. Wer passt sonst auf die Knochen der Ahnen auf. Wir atmen noch einmal tief die jetzt nur noch mild rauchige Luft. An unseren Händen bleibt ein bisschen Öl und Harz von der Statue zurück. Wir gehen hinaus. Draußen brüllt die Sonne auf uns hinab.
So war das damals. Heute bin ich ganz froh, dass ich mir die Probe von der PGschen Webseite bestellt habe. Irgendwie habe ich jetzt so viele PG-Düfte getestet, dass ich auch die, die ich noch nicht kenne, testen möchte. Tragen kann ich Noir Okoumé aber definitiv nicht auf der Arbeit. Die Kopfnote besteht quasi aus reinem Rauch. Aber nach wenigen Sekunden geht der Rauch zurück. Der Duft ist dann harzig, holzig und auch ein ganz klein bisschen blumig (aber ich rieche manchmal blumig, wo keins ist, für blumig übernehme ich keine Garantie). Als pudrig empfinde ich ihn aber nicht, als leicht ledrig schon. Leider ist Noir Okoumé auch zumindest kurz vor Stall auf meiner Haut. Das ist zwar lustig und eindrucksvoll, macht es aber als Parfum ungeeignet. Zumindest wenn ich andere Leute treffen möchte, die nicht so verrückt sind wie ich.
Noir Okoumé geht auch an Frauen, aber besser an Männern und besser an älteren Frauen, als an jungen Frauen. Man kann es auch beim Ausmisten des Stalles tragen, aber sonst eben nicht an jedem Arbeitsplatz. Wenn man zu einer Ausstellung über afrikanische Kunst geht, kann man nicht besser beduftet sein, die Projektion ist aber eher gering. Wie lange es hält, weiß ich noch nicht. Der Flakon wird sich nicht von den anderen aus der Collection Noire unterscheiden. Kaufen würde ich Noir Okoumé nicht, möchte die Probe aber trotzdem erstmal behalten. Einen Test ist der Duft auf jeden Fall wert. Im Vergleich mit Arabian Horse finde ich Noir Okoumé wirklich harmlos. Familiärer Tester M meint dazu, es sei höchstens Lederzeug, das im Stall hängt, aber kein Stall selbst.
Nachtrag: Heute nochmal Noir Okoumé draufgetan, um den Einfluss von Zistrose ("Attaquer le Soleil" ) auszuschließen. Witzigerweise bleibt der leichte Eindruck von blumig. Das ist wohl die Iris, kommt mir aber nicht pudrig vor. In dem Moment, in dem ich mich frage, ob es jetzt pudrig wird, wird es Stall. Iris+Rauch= Stall? Das lag also jedenfalls nicht an der Zistrose. Es ist viel weniger rauchig, obwohl meine Nase ganz frisch und unbeschwert ist. Das kann aber wiederum daran liegen, dass wir gestern NACH dem Noir Okoumé-Test dermaßen abartig Weihrauch verbrannt haben, dass das Zimmer trotz heftigsten Lüftens immer noch wie eine Räucherkammer riecht. Also doch nicht frisch und unbeschwert. Familiärer Tester M freute sich übrigens, dass ich Noir Okoumé noch einmal testen wollte. So schlimm kann es also nicht sein.
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