29.03.2021 - 00:37 Uhr
Taurus
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Taurus
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14
Zwei Parfumeure – ein Gedanke?
In olfaktorischer Hinsicht denke ich bei „London“ an das gleichnamige Eau de Parfum von Tom Ford. Jenes geht stark in die würzig-holzige Richtung mit ordentlich Kreuzkümmel und einem eher trocken bis stalligen Standing. Da werden Assoziationen an den kulturellen Schmelztiegel der britischen Hauptstadt mit einem Wink aus der historischen Vergangenheit geweckt – so würde ich den Duft zumindest interpretieren.
Nun ist der Texaner Tom Ford bekanntermaßen weder Londoner, noch Engländer – umso interessanter ist da der Vergleich zum gleichen Thema aus Sicht des Briten Roja Doves, der zumindest im Londoner Edelkaufhaus Harrods seine „Haute Parfumerie“ betrieb ... und dort auch interessanterweise Düfte von Tom Ford verkaufte.
Jetzt hätte ich bei Doves „London“ glatt einen weitaus funkelnderen, wenn nicht sogar recht luxuriöseren Duft erwartet – darunter nicht unbedingt bestimmte Ingredienzien, aber irgendetwas, was ich mit Extravaganz und/oder Clubbing in Verbindung bringe.
Ob Zufall oder nicht: dieses London erinnert mich von der Richtung sehr intensiv an den Namensvetter von Tom Ford. Zumindest teilen sich beide Kreationen Zistrose, Kardamom, Koriander(samen), Safran, Zeder, Weihrauch sowie Mairose bzw. Rosengeranie (welche total untergeht). Ok – einige davon findet man gefühlt in jedem dritten Duft, aber die ersten Vier sind schon recht präsent und zusammen in dieser Kombination eher weniger oft anzutreffen.
Zwar fehlt hier Kreuzkümmel, welches bei Tom Ford recht dominant zum Einsatz kommt, doch diese trockene Würze steht definitiv im Vordergrund, gepaart mit einigen harzigen bzw. balsamischen Noten. Der Rest aus der Pyramide ist bis auf etwas Lavendel kaum wahrnehmbar. Nur spät im Drydown kommen etwas Vanille und Benzoe zum Vorschein.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Roja Dove den vier Jahre älteren „London“ vom Tom Ford nicht kannte oder sogar intensiv analysierte. Da würde ich auch keineswegs von Duftzwilling sprechen, jedoch zumindest als „Inspirationsquelle“.
Und im Vergleich finde ich „London“ von Tom Ford etwas runder, ansprechender und angenehmer. Beide sind natürlich in Sachen Haltbarkeit und Sillage im oberen Level, wobei Roja Dove die Preisspirale in typischer Art noch weiter ausreizt.
Von allen bisher kennen gelernten Parfums aus dem Hause Dove m. E. eher mager – das jedoch auf wirklich hohem Niveau.
Nun ist der Texaner Tom Ford bekanntermaßen weder Londoner, noch Engländer – umso interessanter ist da der Vergleich zum gleichen Thema aus Sicht des Briten Roja Doves, der zumindest im Londoner Edelkaufhaus Harrods seine „Haute Parfumerie“ betrieb ... und dort auch interessanterweise Düfte von Tom Ford verkaufte.
Jetzt hätte ich bei Doves „London“ glatt einen weitaus funkelnderen, wenn nicht sogar recht luxuriöseren Duft erwartet – darunter nicht unbedingt bestimmte Ingredienzien, aber irgendetwas, was ich mit Extravaganz und/oder Clubbing in Verbindung bringe.
Ob Zufall oder nicht: dieses London erinnert mich von der Richtung sehr intensiv an den Namensvetter von Tom Ford. Zumindest teilen sich beide Kreationen Zistrose, Kardamom, Koriander(samen), Safran, Zeder, Weihrauch sowie Mairose bzw. Rosengeranie (welche total untergeht). Ok – einige davon findet man gefühlt in jedem dritten Duft, aber die ersten Vier sind schon recht präsent und zusammen in dieser Kombination eher weniger oft anzutreffen.
Zwar fehlt hier Kreuzkümmel, welches bei Tom Ford recht dominant zum Einsatz kommt, doch diese trockene Würze steht definitiv im Vordergrund, gepaart mit einigen harzigen bzw. balsamischen Noten. Der Rest aus der Pyramide ist bis auf etwas Lavendel kaum wahrnehmbar. Nur spät im Drydown kommen etwas Vanille und Benzoe zum Vorschein.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Roja Dove den vier Jahre älteren „London“ vom Tom Ford nicht kannte oder sogar intensiv analysierte. Da würde ich auch keineswegs von Duftzwilling sprechen, jedoch zumindest als „Inspirationsquelle“.
Und im Vergleich finde ich „London“ von Tom Ford etwas runder, ansprechender und angenehmer. Beide sind natürlich in Sachen Haltbarkeit und Sillage im oberen Level, wobei Roja Dove die Preisspirale in typischer Art noch weiter ausreizt.
Von allen bisher kennen gelernten Parfums aus dem Hause Dove m. E. eher mager – das jedoch auf wirklich hohem Niveau.
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