Pollita
12.11.2020 - 05:19 Uhr
33
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Wie ich mir einen Sportduft vorstelle

Wie die meisten von euch wissen, treibe ich gerne und viel Sport. Inzwischen messe ich mich nicht mehr mit anderen in Wettbewerben, das ist mir zu stressig, aber ich liebe es, täglich laufend oder mit dem Rad viele Kilometer zurückzulegen. Oft teste ich dabei auch Düfte (bei den vielen Proben, die hier eintrudeln, hab ich ja keine Wahl), die dann meistens leider nicht wirklich ins Natursetting passen.

Doch heute hatte ich einen dabei, der tut das. Granverde von Lorenzo Dante Ferro. Ein wunderbarer Begleiter, wenn man in die Natur geht. Der erste Eindruck war der eines klassischen Colognes. Der Auftakt ist zitrisch und frisch gehalten, gibt aber eigentlich schon die Richtung vor, in die es gehen soll. Grün, richtig schon grün. Die Gewürz- und Holznoten und Vetiver lassen nicht lange auf sich warten. Der Duft erinnert mich an feuchte Wiesen in der Früh. Auch der Wald ist nicht weit entfernt und bringt sein typisches, holziges (nadelholziges) Aroma mit ein. Da dieser Duft ein Parfum und kein Cologne ist, hält er auch wunderbar eine Sporteinheit durch.

Obwohl ich in der Pyramide keinen Moschus finde, vermute ich mal, er ist drin, denn das Ganze wirkt auf mich immerzu sehr schön sauber. Allerdings ist der Moschus hier nochmals gedimmter verbaut, als beispielsweise bei den Aqua Allegorias von Guerlain. Ich denke auch, die Moschusnote ist es, die Kollege Meggi, bzw. seine Mitarbeiter, als feminin wahrgenommen haben. Der Duft hat bei all seiner Frische und krautigen Würze etwas Liebliches und das schreibe ich dem Moschus zu. Dennoch wage ich zu behaupten, dass der Duft auch denjenigen gefallen könnte, die das Wort Saubermoschus erstmal in die Flucht schlägt. Denn dieses Liebliche ist ganz zart, ganz klein. Es nervt nicht und nimmt dem Duft auch nicht die maskuline, Cologne-typische Grundnote. Hier ist alles so, wie es in einem klassischen Herrenduft sein soll. Und dabei trotzdem so spritzig und auch ein bisschen verspielt.

Ich weiß, die Zeit der Sportdüfte ist eigentlich vorbei. Und eigentlich ist es ja auch Blödsinn, beim Sport Parfum zu tragen. Dennoch sage ich mal, wenn jemand das möchte, dann trifft er mit diesem Parfum aus Bella Italia eine gute Wahl. Denn man duftet frisch und dabei auch fein natürlich und sollte eigentlich niemandem auf die Nerven gehen. Ein Duft, dem auch ganz prima der Spagat zwischen einem echten Klassiker und einem modernen Duft gelingt und der, zumindest für meine Nase, kein Alter hat. Mit diesem Duft liegt man irgendwo zwischen Eau Sauvage und Original Vetiver. Und auch wenn ich ihn primär auf der maskulinen Seite sehe, ist er auch an der Frau nicht gänzlich verkehrt.

Weder Marke noch Parfum waren mir bislang bekannt. Dank dem lieben SchatzSucher bin ich nun schlauer. Vielen herzlichen Dank dafür!
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