Eau Libre von Yves Saint Laurent
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8.0 / 10 15 Bewertungen
Eau Libre ist ein beliebtes Parfum von Yves Saint Laurent für Damen und Herren und erschien im Jahr 1975. Der Duft ist grün-zitrisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „freies Wasser”.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Zitrus
Frisch
Chypre
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
zitrische Notenzitrische Noten
Herznote Herznote
grüne Notengrüne Noten
Basisnote Basisnote
holzige Notenholzige Noten

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.015 Bewertungen
Haltbarkeit
6.512 Bewertungen
Sillage
6.714 Bewertungen
Flakon
5.724 Bewertungen
Eingetragen von Skylab, letzte Aktualisierung am 24.05.2021.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Rivegauche

39 Rezensionen
Rivegauche
Rivegauche
Top Rezension 24  
Zu spät
Mein Freund Coriolon hat mich mit seinem Geschenk - einer ca. 250-300 ml fassenden vollen Schüttflasche "Eau Libre" - hervorragend und gelungen überrascht. Er hatte darüber bereits Andeutungen gemacht, als er seinen Blog-Beitrag vom 13.06.2013 zu seiner Bozen Reise verfasste. Der Flascheninhalt scheint aufgrund unbeabsichtigter hervorragender Lagerung gänzlich frei von Altersspuren zu sein. Ich bin restlos begeistert. Ich habe deshalb gerne einige Sätze meines ab dem folgenden Absatz beginnenden Kommentars vom 11.05.2012 berichtigen müssen, da sich der Gesamteindruck des Duftes ein wenig zum positiven verändert hat.

Wer meinen Profilnamen liest kann sich evtl. vorstellen, dass ich ein großer Bewunderer des Werks von Yves Saint Laurent bin. Natürlich wusste ich das es "Eau Libre" gab, auch das es trotz großem Werbeetats ein Riesenflop gewesen war, aber es hatte mich - warum auch immer - nie richtig interessiert. Und obwohl mir gerade die alten Düfte aus diesem Haus so am Herzen liegen. Informationen im Netz sind rar und kennen tut ihn niemand, aber Miniaturen hingegen gibt es hin und wieder mal bei ebay. Da mir Skylab generös seine Miniatur überließ (und ich jetzt dank Coriolon eine volle Flasche in den Händen halte), kann ich aber nun berichten. Ich werde sie in Ehren halten.

"Eau Libre" startet eindeutig im Jahre 1975. Die Kopfnote beginnt herb, grün, zitrisch und mit einer Spur Zibet. Junge Menschen könnten sich jetzt irritiert abwenden, weil Ihnen diese kleine animalische Spur unsympathisch und vor allem alt erscheint. Überraschenderweise vermindert sich die Zibetnote im weiteren Duftverlauf auf einen nur wenig wahrnehmbaren Rest im Hintergrund. Der ganze Duftverlauf ist, wie der Name dieses Unisexduftes "Eau Libre" schon impliziert, nicht ganz so komplex und kraftvoll, aber dennoch von guter Präsenz und Haltbarkeit wie es bei einem Duft dieser Zeit üblich war. "Eau Libre" folgt recht schnell der klassischen Struktur von Kopf-, Herz- und Basisnote. In der dominierenden Herznote, die auch schon in der Kopfnote präsent ist, schließen sich umgehend dunkelgrün krautige Noten an. Wahrscheinlich handelt es sich um ätherisch krautigen Rosmarin und Thymian, ein wenig kantig herb sperriges Galbanum sowie koniferig wirkende Piniennoten. Gekonnt verwoben scheinen hier noch ein paar kühle Zitrusfrüchte mit den Weg in die Formel gefunden zu haben. Es entsteht dauerhaft eine stark grüne Seifigkeit, begleitet von einer leicht ätherischen Frische. Wenige Minuten später mischt sich in die dauerhaft präsente kühl grün seifige und krautige Herznote die Basis mit einer Portion erdig dunklem Patchouli, herb holzigem Vetiver und eine ordentliche Dosis bitteren Eichenmooses mit ein. Das geht leider eindeutig zu Lasten der Frische, die seifige Note lässt sich davon aber nicht beirren. Die Kombination seifiger Frische plus "muffigem" Patchouli ist mir schon sehr gut aus YSL's "Pour Homme" bekannt und starke chyprische Anklänge lassen sich jetzt nicht mehr leugnen. Aus der Gesamtheit der Inhaltsstoffe ergibt sich auch ein nicht genau identifizierbarer metallischer Akkord, was mich in Kombination mit den grünen Noten auch kurz an "Paco Rabanne Pour Homme" erinnern lässt. Immerhin wirkt "Eau Libre" sehr natürlich und lässt an Wald, Moos Erde und Natur denken. Als Liebhaber alter frisch grüner Chypres könnte mich das alles eigentlich sehr begeistern, aber die Basis mit seiner durch Patchouli, Vetiver und Zibet herb dunkleren Stimmung ist mir persönlich für ein "Eau" zu wenig heiter und leuchtend. Auch fehlt hier eine gewisse Eleganz die mit der Firma YSL einhergeht, obwohl sich YSL's Lebenspartner Pierre Bergé immer gegen das Wort "elegant" wehrt, wenn über YSL's Mode gesprochen wird. Er bevorzugt die Aussage, dass YSL's Mode halt eine gewisse Haltung impliziere.

"Eau Libre" zitiert als typischer Zeitzeuge seiner Generation einige Düfte der Siebziger Jahre, vielleicht konnte es dadurch auch nicht gewinnen. Als "Eau" lanciert, zielte es sicherlich auf die schon etablierte Konkurrenz der leichten Düfte dieser Zeit ab, wenn ich an Eau de Guerlain, Eau de Rochas, Ô de Lancôme, Eau Sauvage oder auch L'Eau Neuve von Lubin denke. Im Gegensatz zu diesen Düften kommt "Eau Libre" einfach eben zu spät...ein wenig behäbig, eine Spur zu dunkel und wenig strahlend, metallisch, krautig und irgendwie auch ein wenig unfreundlich daher...man würde sich für ein "Eau" mehr Unbeschwertheit und Fröhlichkeit wünschen. Auch die komplette Abwesenheit von jeglichen floralen Noten ließ im Zweifel die "normale" Damenwelt dieser Zeit die Nase rümpfen.

Dazu kam die Idee eines Unisexduftes mit einer Werbekampagne, die eher so wirkt, als sei ein schwuler Mann mit seiner besten Freundin in Gedanken unterwegs...ich weiß, wovon ich rede ;-) Wenn ich an die Männer dieser Zeit à la Jean Gabin, Burt Reynolds oder Anthony Quinn denke, wollten Männer noch Männer sein, und keine weichen Jungs abgeben. Soweit ich weiß, hat zumindest Anthony Quinn die Damen immer mit Guerlain's "Habit Rouge" bezirzt. Und die starke, unabhängige Yves Saint Laurent Powerfrau im Smoking griff eh gleich direkt zum "Pour Homme" aus dem gleichen Haus, als das sie sich auf was dazwischen einließ. Das wäre ja dann nur der halbe Spaß, schockieren mit "Eau Libre" war nicht.

Obwohl es von dem Duft sogar eine komplette Badeserie gab, floppte er wohl total. Die Packung war vom hauseigenen "Rive Gauche" geklaut. "Das gleiche in Grün," selbst die Container der Badeserie waren identisch mit "Rive Gauche." Die Produktion wurde wahrscheinlich um 1980/82 eingestellt. C´est la vie...
7 Antworten
Skylab

183 Rezensionen
Skylab
Skylab
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Freiheitswasser
Die 1970er Jahre waren turbulente und wilde Zeiten.
Sei es politisch,  musikalisch, technisch oder modisch!

Dennoch - trotz allem Pioniergeistes und Meinungsfreiheiten - Provokationen wie Homosexualität, Nudismus oder Laszivität in der Öffentlichkeit waren verpönt, verhasst und nicht gerne gesehen.

Der große Monsieur Yves Saint Laurent war für Provokation und die damit verbundenen Skandale bekannt!

Allen voran die YSL Duftgeschichten:

Sei es seine nackte Präsenz in der  Kampagne zu Pour Homme, seinem ersten Herrenduft oder das "skandalträchtige" Opium.

20 Jahre vor dem androgynen CK One von Calvin Klein lancierte Laurent bereits einen (ersten kommerziellen) Unisex Duft. 

Mit der französischen Redensart "Tout ce quit est à toi est à moi", was soviel heißt wie "Alles was dein ist ist auch mein" warb man für "Eau Libre".

Die Kampagne erneut revolutionär - ein farbiger Mann sitzt mit einer schwarzhaarigen Frau, in brauner Kleidung (natürlich YSL) Rücken an Rücken. Ein brauner Schal um den Hals verbindet beide und verkörpert die Neutralität der Geschlechter.

Der Flakon - eine schlichte Glasoptik in Form einer modernen, schmalen Tropfenform.
Der Verschluss grün und rund gehalten.

Ein silberner Aufkleber mit dem Dufttitel und dem Markennamen, ziert wie ein Siegel den Kopf der Flasche.

Die Kartonage greift die Optik von dem vier Jahre früher lanciertem Rive Gauche auf und präsentiert sich in beige, weiß und grün.

Hinzu kam ein umfangreiches Angebot an Duft und Pflegeprodukten.

Und wie riecht nun ein "Unisex" Duft ála 1975, der sich mir gefühlstechnisch als Eau De Cologne präsentiert!

Eau Libre startet mit einer trockenen, gar rauen Zitrusnote.
Diese wirkt herb, statt spritzend erfrischend!

Nach kürzester Zeit gesellt sich eine grün holzige Nuance hinzu, welche recht ölig daherkommt.

Es riecht nach Leder und ich meine Vetiver zu erkennen.

Im allgemeinen ist es ein sehr linearer Duftverlauf, der keinen weiteren Sprung bietet.

Er erinnert an  Guerlain's Vetiver und an Eau Savage von Dior.

Der Abgang bietet sich nach bereits 1 Stunde, somit ist die EDC Vermutung plausibel.

Entgegen der Differenzierung "Damenduft" und "Herrenduft" - die Damen jener Zeit trugen durchaus Männerparfums - die Thematik "Unisexduft" war seiner Zeit voraus und stoss auf wenig Beachtung.

Eau Libre verschwand nach kurzer Zeit von der Bildfläche und es blieben Miniaturen mit durchaus erschwinglichen Preisen.

C'est la vie....
2 Antworten

Statements

1 kurze Meinung zum Parfum
Mustang69Mustang69 vor 5 Jahren
9
Duft
Zitrisch, zestig, Eichenmoos. Eine herrliche Wahl für alle Liebhaber/-innen vergangener Jahrzehnte.
1 Antwort

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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