09.10.2024 - 07:56 Uhr

Helena1411
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Helena1411
Top Rezension
28
Ein molekularer Hulk
Es ist eine Kakophonie der Gerüche. Der molekularen wohlgemerkt. Die sich angeblich, so ist es vom Haus er- und angedacht, auf der Haut der oder des jeweiligen Trägerin oder Trägers individuell entfalten. Und so auch ganz individuell einen Duft kreieren sollen, der das skandinavische Lebensgefühl widerspiegelt.
Klingt vielversprechend.
Und tatsächlich entwickelte sich der Duft auf dem papierenen Streifen recht interessant, wenn ich mich recht zurückerinnere an die erste Begegnung. Die mich in Folge dessen zu diesem wirklich katastrophalen Tausch bewogen hatte.
Nun gedachte ich, den vor langer Zeit ertauschten Duft endlich auch in direktem Hautkontakt zu testen. Und was soll ich sagen: Es war eine Zumutung.
Diffuse Synthetik sprang mich direkt vom Handgelenk an und krallte sich siegessicher an meine Nasenlöcher. Selbst durch das überraschte - und ich muss sagen, nicht im Positiven - Zurückschrecken ließ sich die Molekülkralle nicht abschütteln. Sie hatte sich bereits festgebissen, sodass mich das Gefühl anheim fiel, ich hätte ein molekulares Septumpiercing erfahren müssen, welches ich so schnell nicht mehr entfernen würde können.
Meine gefühlt durchstoßene Nasenscheidewand durfte oder besser musste nun ein sich entwickelndes Gurkenmuffwasser, selbstredend weiterhin in molekularer Synthie-Struktur über sich ergehen lassen, auch wenn Gurke in keinster Weise gelistet ist. Und doch, die Plastikgurke hing mir an der Nase.
Ob dieser Eindruck dem Umstand geschuldet ist, dass Pavlov seinen Duft vorab im Holzfass reifen lässt und zudem noch einige Späne des Adlerholzes mit in die Flüssigkeit gegeben hat, kann ich nicht sagen. Ich möchte aber meinen, dass, wenn dem so sein sollte, das daraus resultierende Ergebnis nicht dasjenige ist, welches erzielt werden sollte.
Auch die Rose kann sich beim besten Willen nicht so verstellen, dass sie als Gurke durchgehen könnte, selbst im molekular-synthetischen Gewand nicht. Die Rose schien mir eher bei diesen kakophonischen Geruchsverläufen reißaus genommen zu haben, und seien wir mal ehrlich, wer möchte ich ihr das verdenken oder gar verübeln.
Recht schnell gesellte sich im weiteren Verlauf eine ebenso wie bei der Duft-Eröffnung bereits erfahrene diffus synthetische Erdnote hinzu - aha, das Patchuli. Auch muffig, aber nicht die bekannt natürliche Kellermuffnote, die ich schon zugegebenermaßen nicht gut leiden kann, sondern ihre scheinbar molekulare Schwester, die es durchaus noch schlimmer machte. Gurken-Patchouli-Molekular-Muff. Herrje!
Die Krallen dieses Molekularmonsters bohrten sich unerbittlich in meine Nasenwände, hielten sich in einander verwunden an meinen Nasenhaaren fest, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Und dabei ist dieses Duft-Ding ein Hulk, laut, grob, brüllend. Hätte meine Nase Ohren (lustige Vorstellung), wäre sie jetzt kurz vor taub. Hätte, ja hätte ich nicht den Duft irgendwann in völliger Verzweiflung und aus Angst vor aus dem Riechangriff resultierender Anosmie aufgrund eines Streikes meiner Nasen in toto abgewaschen, denn er hat eine Potenz sowie ein Durchhaltevermögen wie ein schreiendes Kleinkind vor dem Süßigkeitenregal.
Sollte sich dieser Duft wie alle Düfte der Marke tatsächlich also auf der zu beduftenden Haut so individuell entwickeln, wie von Zarko Ahlmann Pavlov versprochen, … ja, in dem Fall ist meine Haut wohl in Gänze inkompatibel zumindest mit dieser Kreation.
Für diejenigen, die es interessiert:
Meine Nasenhaare wachsen wieder nach, die Nasenscheidewand wurde zurechtgerückt, eine Anosmie trat nicht in Folge dessen ein (dem Dufthimmel sei Dank!). Und ein Dank für geht auch an Euch für Euer Mitlesen und vielleicht sogar Mitleiden oder zumindest -fühlen.
Für diejenigen, die es nicht interessiert:
Warum habt Ihr bis hierhin gelesen ;-)
Und als kurze Randnotiz:
Testet immer auf der Haut und nicht nur auf dem papierenen Teststreifen. Sowas kann sich böse rächen. Habe ich gehört ...
Klingt vielversprechend.
Und tatsächlich entwickelte sich der Duft auf dem papierenen Streifen recht interessant, wenn ich mich recht zurückerinnere an die erste Begegnung. Die mich in Folge dessen zu diesem wirklich katastrophalen Tausch bewogen hatte.
Nun gedachte ich, den vor langer Zeit ertauschten Duft endlich auch in direktem Hautkontakt zu testen. Und was soll ich sagen: Es war eine Zumutung.
Diffuse Synthetik sprang mich direkt vom Handgelenk an und krallte sich siegessicher an meine Nasenlöcher. Selbst durch das überraschte - und ich muss sagen, nicht im Positiven - Zurückschrecken ließ sich die Molekülkralle nicht abschütteln. Sie hatte sich bereits festgebissen, sodass mich das Gefühl anheim fiel, ich hätte ein molekulares Septumpiercing erfahren müssen, welches ich so schnell nicht mehr entfernen würde können.
Meine gefühlt durchstoßene Nasenscheidewand durfte oder besser musste nun ein sich entwickelndes Gurkenmuffwasser, selbstredend weiterhin in molekularer Synthie-Struktur über sich ergehen lassen, auch wenn Gurke in keinster Weise gelistet ist. Und doch, die Plastikgurke hing mir an der Nase.
Ob dieser Eindruck dem Umstand geschuldet ist, dass Pavlov seinen Duft vorab im Holzfass reifen lässt und zudem noch einige Späne des Adlerholzes mit in die Flüssigkeit gegeben hat, kann ich nicht sagen. Ich möchte aber meinen, dass, wenn dem so sein sollte, das daraus resultierende Ergebnis nicht dasjenige ist, welches erzielt werden sollte.
Auch die Rose kann sich beim besten Willen nicht so verstellen, dass sie als Gurke durchgehen könnte, selbst im molekular-synthetischen Gewand nicht. Die Rose schien mir eher bei diesen kakophonischen Geruchsverläufen reißaus genommen zu haben, und seien wir mal ehrlich, wer möchte ich ihr das verdenken oder gar verübeln.
Recht schnell gesellte sich im weiteren Verlauf eine ebenso wie bei der Duft-Eröffnung bereits erfahrene diffus synthetische Erdnote hinzu - aha, das Patchuli. Auch muffig, aber nicht die bekannt natürliche Kellermuffnote, die ich schon zugegebenermaßen nicht gut leiden kann, sondern ihre scheinbar molekulare Schwester, die es durchaus noch schlimmer machte. Gurken-Patchouli-Molekular-Muff. Herrje!
Die Krallen dieses Molekularmonsters bohrten sich unerbittlich in meine Nasenwände, hielten sich in einander verwunden an meinen Nasenhaaren fest, dass es mir die Tränen in die Augen trieb. Und dabei ist dieses Duft-Ding ein Hulk, laut, grob, brüllend. Hätte meine Nase Ohren (lustige Vorstellung), wäre sie jetzt kurz vor taub. Hätte, ja hätte ich nicht den Duft irgendwann in völliger Verzweiflung und aus Angst vor aus dem Riechangriff resultierender Anosmie aufgrund eines Streikes meiner Nasen in toto abgewaschen, denn er hat eine Potenz sowie ein Durchhaltevermögen wie ein schreiendes Kleinkind vor dem Süßigkeitenregal.
Sollte sich dieser Duft wie alle Düfte der Marke tatsächlich also auf der zu beduftenden Haut so individuell entwickeln, wie von Zarko Ahlmann Pavlov versprochen, … ja, in dem Fall ist meine Haut wohl in Gänze inkompatibel zumindest mit dieser Kreation.
Für diejenigen, die es interessiert:
Meine Nasenhaare wachsen wieder nach, die Nasenscheidewand wurde zurechtgerückt, eine Anosmie trat nicht in Folge dessen ein (dem Dufthimmel sei Dank!). Und ein Dank für geht auch an Euch für Euer Mitlesen und vielleicht sogar Mitleiden oder zumindest -fühlen.
Für diejenigen, die es nicht interessiert:
Warum habt Ihr bis hierhin gelesen ;-)
Und als kurze Randnotiz:
Testet immer auf der Haut und nicht nur auf dem papierenen Teststreifen. Sowas kann sich böse rächen. Habe ich gehört ...
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