Welche Düfte werden mit der Zeit besser?

Hallo zusammen,

ich habe nun schon mehrfach gelesen, dass ein Duft gut gereift ist oder noch reifen muss, um seine volle Kraft zu entwickeln.

Nun stellt sich mir die Frage, ob das auf gewisse Düfte oder Duftrichtungen bzw. Duftnoten besonders zutrifft?

Welche (konkreten) Düfte werden eurer Meinung mit der Zeit besser?

Welcher Zeitraum ist ideal für den jeweiligen Duft, um sich vollständig zu entwickeln? (Ab) wann fandet ihr den Duft am besten?

Ich bin gespannt, von euren Erfahrungen zu lesen 😊

Hey ,für mich sind es die Amouage Düfte, die am besten nachreifen ,da sie ein hohen Öl Anteil haben...

Beim Nasheet kann man es wirklich gut riechen, Ich habe eine 10ml Abfüllung die bei mir seit Okt 23 steht und der Flakon vom Besitzer schon Monate vorher benutzt wurde. Habe jetzt im Jänner meinen Flakon ausgepackt und die ersten Sprüher waren echt anders als die Abfüllung. Aber man riecht die DNA und der wird wohl auch noch so.

Ich vermute das auch die würzigen,süsseren Düfte da mehr reifen als blumig,zitrisch.

Habe auch die Erfahrung gemacht, dass die schweren süßen Düfte mit der Zeit besser bzw. stärker werden. 

Auf jeden Fall:

Cuir Béluga

Angélique Noire

Tonka Impériale

Spiritueuse Double Vanille

Die habe ich seit Jahren und werden deutlich besser.

Liegt auch an der Vanille, die deutlich reift!

Habe das stark beim Supremacy Not Only Intense erlebt, dessen Früchte ich zunächst als einen unschönen, undefinierbaren süßlichen Mix erlebt habe, fast wie ein Kinderfrüchtepunsch, der jedoch nach über einem halben Jahr deutlich in Richtung "erwachsen" reifte

Die entsprechenden Noten sind Schwarze Johannisbeere, Bergamotte, Apfel (+Safran und Ambra)

Ich denke je komplexer der Duft, umso auffälliger ist es, weil es sich für mich meist dadurch zeigt, dass der Duft runder, satter und in sich geschlossener wirkt. Wie lange kann man schlecht pauschal beantworten. Ich habe mal von einem Parfümeur gesagt bekommen, ich solle den neuen Duft mindestens 14 Tage vor Nutzung stehen lassen, aber meiner persönlichen Erfahrung nach haben manche Düfte auch erst nach ein paar Jahren ihr volles Potential entwickelt. Es ist vielleicht ein wenig wie bei Wein. Je nach Sorte etwas unterschiedlich und erst mit der nötigen Reife optimal, mit zuviel dann aber wieder Essig.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Düfte von Guerlain reifen und meist auch nach über 10 Jahren noch sehr schön sind, was ich von den Chanel Düften nicht sagen kann. Da ist mir z.B. Coromandel nach einigen Jahren gekippt, ohne vorher großartig "gereift" zu sein.

Und ich schließe mich bei den Guerlains an, mit folgenden Düften:

Iris Torréfié

Musc Outreblanc und

Joyeuse Tubéreuse

Alle 3 haben bei mir in ein bis vier Jahren deutlich an Charakter gewonnen.

Ebenso meine Vanilledüfte.

Definitiv der Vanilla | 28. Anfangs noch dünn, vanillig mit etwas floralem Einschlag. Jetzt nach 1 Jahr, dunkel, kräftiger und im Ganzen für mich intensiver.

Grundsätzlich konnte ich bei vielen vanillehaltigen Düften eine angenehme Reifung nach mehreren Wochen feststellen.

Ich hoffe, dass auch meine neue Abfüllung von Black Tie diesen Prozess noch durchmacht, da der Geruch sehr stark von vorherigen Abfüllungen abweicht.

Hat jemand das schon einmal beim For Her Eau de Toilette erlebt? Habe mir kürzlich einen Flakon beim türkisen D geholt, jedoch ist er nicht so kräftig wie bisherige Proben.

Mir ist das sehr bei "Collection Extraordinaire - Orchidée Vanille | Van Cleef & Arpels" aufgefallen. Seit der Duft nachgereift ist, nehme ich ihn deutlich stärker und richtig lange wahr

Erst hat mich ja die Verfärbung bei Un bois vanille etwas irritiert, als ich mir einen Flacon aus dem Souk zulegte. Aber ja, er ist auch, im Gegensatz zur Abfüllung wesentlich "satter", einfach wundervoll-erwachsen-dunkel.

Ich habe ihn getauscht und bereue es zuriefst.

Experten (meine damit keine Influencer/YouTuber) betonen immer wieder, dass Düfte nicht wie Wein nachreifen dass dies wohl ein hartnäckiges Phäbomen sei.

Für mich macht das „Reifen“ der Düfte auch keinen Sinn aber werde immer wieder von meinen Düften selbst des Besseren belehrt.

Die größte Entwicklung in Sachen „Reifen“ habe ich bei meinem Tobacco Vanille Eau de Parfum feststellen können.

Dieser war am Anfang von der Farbe her eher transparent bzw. leicht gelblich. Heute ist er schon mittelbraun und riecht viel satter/tiefer/intensiver.

Normalerweise nimmt meine Haut generell Düfte eher sehr schlecht auf. Bei mir halten selbst „Bestmode-Düfte“ sehr wenige Stunden.

Aber ein einziger Sprüher von meinem nachgereiften TobaccoVanille hält ungelogen 1-2 Tage auf eer Haut und wochenland auf Klamotten.

Vllt. liegt es auch daran, dass meine Flasche aus 2011 ist also über 13 Jahre alt.

Mein Paradebeispiel ist L'Homme Idéal Extrême. Hatte mir den Duft vor ca. 1,5 Jahren blind bestellt, und fand ihn okay bis gut, aber irgendwas hatte mich gestört.

Nach ein paar Monaten aber wurde er soooo viel under, die Tabaknote kam wundervoll hervor und alles hat einfach viel mehr gestimmt

Welcher Zusammenhang besteht aus nachreifen und hohem Ölanteil?

müsste es nicht umgekehrt sein, da Alkohol flüchtiger ist und sich somit der Ölanteil eher erhöht? 

Für mich sind das Amouage-Düfte. Auch die Guerlans. Den Shalimar Millésime Tonka z.B. fand ich am Anfang "nur" schön, aber jetzt, nach ca. 1 Jahr, ist er einfach toll geworden. Ich beobachte auch Veränderungen mit dem Shalimar Millésime Iris, mit der Zeit wird er besser. Und klar, die Klassiker wie Angélique Noire and Co., L'Heure Bleue Eau de Parfum und weiteren werden mit der Zeit nur besser.