08.01.2011 - 15:47 Uhr
Clover
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Clover
Top Rezension
37
Let`s get physical
Dunkles Blau. Weicher als Schwarz, samtiger. Die Farbe der Nacht, und zwar einer Nacht, in der alles möglich ist.
Kein Wunder, dass der Flacon von Addict in dieser Farbe gehalten ist. Um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen: In diesem schmalen, handschmeichelnden Traum aus Nachtblau und Gold wohnt der Duft von Hingabe und selbstvergessener Leidenschaft.
Schon beim explosiven Auftakt zeigt Addict, wozu er fähig ist. Die Kopfnote aus süßen Mandarinenblättern und Maulbeere ist sofort vermischt mit einer Bourbon-Vanille, die ich so noch nie erlebt habe. Sie ist dunkel und tief, keinesfalls gourmand, sondern von einer üppigen Opulenz und Schwüle, wie die Luft vor einem heftigen Gewitter. Die Komposition wird immer reicher und voller, Jasmin und Orangenblüten ziehen auf wie dichte Wolken, und es muss die Königin-der-Nacht-Blüte sein (eine Kaktusblüte, die sich nur nach Sonnenuntergang entfaltet), die wie der erste zuckende Blitz das Herz des Duftes zum Schlagen bringt. Rose rieche ich nicht auf meiner Haut, aber sie ist definitiv da und bringt -wie ein Echo der anderen Blumen -eine mehrdimensionale Fülle und Dekadenz mit ins Spiel.
Oh Gott, das ist wirklich nichts für tagsüber! Die Vanille, mittlerweile mit deutlicher Unterstützung einer tiefen und nahezu betäubend sinnlichen Tonka-Sandelholz-Liaison, zeigt sich von ihrer leidenschaftlichsten Seite. Würzig, hypnotisch verr(a)ucht und zu allem bereit, legt sie ihr helles und liebliches Kleid im Schutze dieser Nacht ab und gibt sich völlig selbstvergessen dem süchtigmachenden Rausch hin, der sie umfängt- und in dem jeder Augenblick ein ganzes Universum ist.
Wenn der Morgen graut, liegt sie da noch immer; die wilde Nacht hat Spuren auf ihrer Nacktheit hinterlassen, aber in den starken Armen von Sandelholz, gebettet auf einer warmen und weichen Tonkabasis, träumt sie mit halb geöffneten Lippen noch immer vom Tanz und von der Sehnsucht.
Dieser Duft ist pure Verführung und enorm körperlich. Er entspricht genau dem speziellen magischen Moment, wo der Selbstbeherrschungsdamm bricht und alle Konventionen egal sind, wo atemloses Verlangen die Kontrolle übernimmt und wilde, berauschende, wunderbare Stunden lang jede Vernunft ausgeschaltet bleibt. Dieses Gefühl, das mit einem übergroßen Dopaminausstoß einhergeht, ist natürlich schwer suchterzeugend; um es mal mit Nietzsches Worten zu sagen: „Denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Genau da liegt jetzt allerdings die Crux. Addict gehört nämlich, genau wie die besondere Blüte in seinem Herzen, optimalerweise zum Abend und zur Nacht, und zwar sparsam dosiert, um seine Magie zu entfalten. Er ist ein offenes Bekenntnis zur eigenen Sinnlichkeit, zu der Lust am Spiel mit dem Feuer.
Zu viel davon aufgetragen, und der Duft wird aufdringlich; im schlimmsten Fall wird aus der ihm eigenen hypnotisch-samtigen Erotik sogar schmutzige und ganz und gar ernüchternde Vulgarität.
Aufpassen! Das Zeug ist eine Waffe, und sie ist launisch. Richtig angewandt ist sie jedoch in der Lage, für jedes noch so große Risiko zu entschädigen.
Kein Wunder, dass der Flacon von Addict in dieser Farbe gehalten ist. Um es ganz kurz auf den Punkt zu bringen: In diesem schmalen, handschmeichelnden Traum aus Nachtblau und Gold wohnt der Duft von Hingabe und selbstvergessener Leidenschaft.
Schon beim explosiven Auftakt zeigt Addict, wozu er fähig ist. Die Kopfnote aus süßen Mandarinenblättern und Maulbeere ist sofort vermischt mit einer Bourbon-Vanille, die ich so noch nie erlebt habe. Sie ist dunkel und tief, keinesfalls gourmand, sondern von einer üppigen Opulenz und Schwüle, wie die Luft vor einem heftigen Gewitter. Die Komposition wird immer reicher und voller, Jasmin und Orangenblüten ziehen auf wie dichte Wolken, und es muss die Königin-der-Nacht-Blüte sein (eine Kaktusblüte, die sich nur nach Sonnenuntergang entfaltet), die wie der erste zuckende Blitz das Herz des Duftes zum Schlagen bringt. Rose rieche ich nicht auf meiner Haut, aber sie ist definitiv da und bringt -wie ein Echo der anderen Blumen -eine mehrdimensionale Fülle und Dekadenz mit ins Spiel.
Oh Gott, das ist wirklich nichts für tagsüber! Die Vanille, mittlerweile mit deutlicher Unterstützung einer tiefen und nahezu betäubend sinnlichen Tonka-Sandelholz-Liaison, zeigt sich von ihrer leidenschaftlichsten Seite. Würzig, hypnotisch verr(a)ucht und zu allem bereit, legt sie ihr helles und liebliches Kleid im Schutze dieser Nacht ab und gibt sich völlig selbstvergessen dem süchtigmachenden Rausch hin, der sie umfängt- und in dem jeder Augenblick ein ganzes Universum ist.
Wenn der Morgen graut, liegt sie da noch immer; die wilde Nacht hat Spuren auf ihrer Nacktheit hinterlassen, aber in den starken Armen von Sandelholz, gebettet auf einer warmen und weichen Tonkabasis, träumt sie mit halb geöffneten Lippen noch immer vom Tanz und von der Sehnsucht.
Dieser Duft ist pure Verführung und enorm körperlich. Er entspricht genau dem speziellen magischen Moment, wo der Selbstbeherrschungsdamm bricht und alle Konventionen egal sind, wo atemloses Verlangen die Kontrolle übernimmt und wilde, berauschende, wunderbare Stunden lang jede Vernunft ausgeschaltet bleibt. Dieses Gefühl, das mit einem übergroßen Dopaminausstoß einhergeht, ist natürlich schwer suchterzeugend; um es mal mit Nietzsches Worten zu sagen: „Denn alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Genau da liegt jetzt allerdings die Crux. Addict gehört nämlich, genau wie die besondere Blüte in seinem Herzen, optimalerweise zum Abend und zur Nacht, und zwar sparsam dosiert, um seine Magie zu entfalten. Er ist ein offenes Bekenntnis zur eigenen Sinnlichkeit, zu der Lust am Spiel mit dem Feuer.
Zu viel davon aufgetragen, und der Duft wird aufdringlich; im schlimmsten Fall wird aus der ihm eigenen hypnotisch-samtigen Erotik sogar schmutzige und ganz und gar ernüchternde Vulgarität.
Aufpassen! Das Zeug ist eine Waffe, und sie ist launisch. Richtig angewandt ist sie jedoch in der Lage, für jedes noch so große Risiko zu entschädigen.
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