Eau de Gentiane Blanche 2009

7.4 / 10 291 Bewertungen
Ein Parfum von Hermès für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2009. Der Duft ist grün-frisch. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Wasser vom weißen Enzian”.
Aussprache
Gut kombinierbar mit French Lover / Bois d'Orage

Duftrichtung

Grün
Frisch
Würzig
Holzig
Erdig

Duftnoten

EnzianEnzian weißer Moschusweißer Moschus IrisIris

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.4291 Bewertungen
Haltbarkeit
6.6222 Bewertungen
Sillage
5.5206 Bewertungen
Flakon
7.4198 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.625 Bewertungen
Eingetragen von Sani, letzte Aktualisierung am 21.04.2023.

Rezensionen

24 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
Pinkdawn

68 Rezensionen
Pinkdawn
Pinkdawn
Top Rezension 39  
In die Tannen geh'n
Wenn die Tage heißer werden, sehnt man sich nach einem Parfum, das Frische und Kühlung bringt.
Meist findet sich das in zitrischen Düften. Doch so spritzig und belebend die auch sind, wünscht man sich auch Abwechslung vom Zitronenhain. Mir ging es jedenfalls so. Auf der Suche nach einem Sommerduft, der ohne Zitrisches erfrischt, stieß ich auf Eau de gentiane blanche, ein Cologne von Hermès, kreiert von Großmeister Jean-Claude Ellena. Von Zufall kann ich hier nicht wirklich sprechen. Mein letzter Sommerduft, Concentré de Pamplemousse Rose, stammt ebenfalls von Ellena, genau wie Un jardin sur le Toit, das ich seit Monaten gerne trage. Von daher und nach den Beschreibungen wage ich einen Blindkauf. Auf ebay um wohlfeile € 58,82.

Ich gebe es zu: Ich bin ich kein Fan von Abfüllungen, bei denen man nie genau weiß, was man bekommt, und die – hochgerechnet – meist teurer sind als das Original. Außerdem liebe ich den Moment, wenn ich die Zellophanhülle eines Parfums öffne – überhaupt, wenn es ein Blindkauf ist -, und ich den Duft das erste Mal erlebe. Vielleicht brauche ich diesen Kick, die Überraschung, das Neue. Zum Glück habe ich bisher meinen Gefühlen vertrauen können und bin bis auf ein einziges Mal (Oud al Misk) nicht enttäuscht worden.

EdGb stand schon lang auf meiner Wunschliste. Was ich bisher über diesen Duft gelesen habe, hat mich neugierig gemacht. Ich mag Düfte, die neue Eindrücke bringen. Beim EdGb hoffte ich, das zu finden – einmal kein Zitrusduft, aber trotzdem erfrischend, und keine Blümchen-Süße. Der Duft wird meist mit Berglandschaften und Gebirgsbächen assoziiert. Es werden ihm Reinheit, Klarheit und Ruhe zugeschrieben.

Welche Erfahrungen werde ich damit machen?

Zunächst der Flacon – wie so oft bei Hermès der berühmten Kutschenlaterne nachgebildet, unterscheidet er sich durch seine dunkle Farbe von den meisten anderen der Cologne-Serie. In seiner Mischung aus Dunkelgrün und Rauchgrau sieht er schon sehr ehrfurchtgebietend aus.

Ich sprühe den Duft auf. Kühle, trockene Frische. „Ich werde in die Tannen geh'n“, ist meine erste Assoziation. Nicht etwa, weil EdGb nach Tannennadeln duftet. Es ist eher das Gefühl, in eine – ich sag mal – wildromantische Berglandschaft katapultiert zu werden. Der Mischwald ist hier bereits einem Nadelwald gewichen. Der hält es auch in hohen Höhen aus, wo andere Bäume respektvoll zurückbleiben.

Es ist keine realistische Alpinlandschaft. Mehr wie diese japanischen Bilder in Grautönen von Hochwäldern und Bergen, bei denen man nie weiß, ob sie Fotos oder Aquarelle sind.
Nadelbäume, die immer spärlicher werden, je weiter es hinaufgeht. Schroffe, steile Felsen, an denen Nebelschwaden hängen.

In die Tannen geh'n. Ja, das trifft es. Ich denke an das Video „Ohne dich“. Da findet sich ja alles: der klare Gebirgsbach, die schroffen Felsen, in denen sich Lindemann & Co in sehr malerischen Retro-Bergsteigerklamotten am Seil kletternd den Mühen des Aufstiegs stellen. Rammstein lieben es heroisch. Sie spielen mit Pathos. Und was kann pathetischer sein als ein Bergdrama mit Schneesturm, wortlosen, bedeutungsschweren Blicken und das unausbleibliche Unglück. Till Lindemann stürzt in die Tiefe, bleibt schwer verletzt liegen und wird am nächsten Tag von seinen Kameraden – nein, natürlich nicht ins Spital - auf den Gipfel geschleppt. Ein letzter Blick aufs imposante Bergpanorama, dann schließt er in diesem Filmchen für immer seine Augen.

Der gewollt schwülstige Text entspricht den Bildern. Ich habe mich immer gefragt, wo Lindemann diese altertümlichen Redewendungen und Ausdrücke hernimmt. Als Germanistin sehe ich natürlich Bezüge zur Sprache der Romantik. Vielleicht liest er täglich in „Des Knaben Wunderhorn“ (oder hat einen fleißigen Assistenten – kann freilich auch eine Assistentin sein, der/die das für ihn erledigt). Die Märchen der Brüder Grimm wird er als Kind einer Journalistin und eines Autors ebenfalls verinnerlicht haben.

Gerade die Lyrics zu „Ohne dich“ wurden zahlreich zu interpretieren versucht. Da finden sich die abstrusesten Deutungen - von Umweltschutz über Suizid und Kokain bis zu Soldaten (?!) und Mord an der Gefährtin ... Ich habe lächeln müssen, wie ernst der Text genommen wird. Und dass niemand zu erkennen scheint, wie viel romantische Ironie und Augenzwinkern dahinterstecken - wie so oft, wenn nicht immer, bei Rammstein.

Nein, ich bin nicht vom Thema abgekommen. Ganz im Gegenteil. Denn auch EdGb spielt mit pathetischen Versatzstücken. Schon der Name „Wasser des Weißen Enzians“ evoziert alpine Assoziationen, obwohl es eigentlich der berühmte blaue Enzian ist, dem man im Gebirge begegnet.

Möglich, dass der Gelbe Enzian, aus dessen Wurzel der beliebte Enzianschnaps gebrannt wird, in Frankreich Weißer Enzian genannt wird. Oder es handelt sich um einen Albinoenzian? Auf jeden Fall passt das Weiß besser zur Stimmung des Dufts als dieses unverschämt strahlende Blau der Gentiana.

Der Duft hat wirklich etwas von der Stimmung des „Ohne dich“-Videos. Er versetzt uns in eine Gebirgslandschaft, die, vielleicht abgesehen vom Rauschen des Windes, ruhig ist – zumindest singen auch hier die Vögel nicht mehr -, aber keineswegs lieblich. Wir befinden uns im Hochgebirge, das per se schon ein Bereich latenter Gefahren ist, wie die Autorin dieser Zeilen bei diversen Bergtouren selbst erlebt hat.

Die Landschaft, die hier suggeriert wird, hat etwas Erhabenes, Majestätisches, Wildes.
Auch der völlig unsüße Duft wirkt elitär, strahlt puristische Strenge aus.
Die trockene Kühle der Kopfnote erinnert an Papyrus. Aber es wäre nicht Jean-Claude Ellena, würde nicht eine gewisse grasige Note auftauchen. Oder besser gesagt, Heu-Nuance. Im Tal hat man wohl heute gemäht. Der Duft des Heus dringt bis hinauf an die Grenzen der Vegetationszone. Freilich ist das kein intensiver Heuduft, sondern nur ein Hauch, der vorüberweht wie Glockengebimmel am Sonntagmorgen.

Man spürt die reine, klare Luft. Etwas Moosiges mischt sich in die Komposition und macht den Duft dunkler. Er wird herb und bitter. Enzianwurzel eben. Aromatisch, ein wenig erdig, aber sehr, sehr trocken.

Die Iris passt sich dem Gesamtbild an und kommt hier nicht blumig, sondern pudrig, mit der Würze von - ich würde sagen - Waldholz.

Ich finde es angenehm, dass dieser Duft nichts Verspieltes oder Fruchtiges hat, sondern sozusagen seiner Linie die ganze Zeit treu bleibt.

Besonders schön wird es, wenn der Weihrauch sanft ins Spiel kommt. Er lässt mich an silbrige Nebel über Bergwäldern denken und gibt dem Ganzen einen feinen, wohldosierten mystischen Touch, der schließlich in der leisen Moschusnote ein – doch ganz kleinwenig süßes - Happyend findet.
Für mich ist EdGb ein Sommerduft, der Erinnerungen an Bergwanderungen weckt, an Felsen, Klettersteige, die Natur in ihrer unberührten Form – schön, eindrucksvoll, aber für akrophobe Stadtmenschen in diesen Höhen auch stets ein wenig bedrohlich. Das alles schwingt mit im EdGb, ohne das Bedrohliche, versteht sich. Es bleibt also angenehm spielerisch. Und das ist gut so.
Gerade in einem Sommer wie diesem, wo es zumindest für mich keinen Urlaub geben wird, obwohl es jetzt einfach wunderbar wäre in den Bergen, bietet EdGb einen kleinen Ersatz. Ich habe eine gute Wahl getroffen.
Nach all dem Lob für diesen außergewöhnlichen Duft, sollte ich aber nicht verschweigen, dass Sillage und Haltbarkeit auch bei diesem Cologne von Hermès enttäuschen. Der Duft hat etwas Eindrucksvolles, das sich diesbezüglich mehr Intensität verdient hätte.
13 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9.5
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 25  
Seven of Nine
Um Missverständnissen vorzubeugen: nein, ich bin kein Trekkie - nie einer gewesen. Doch gab es da eine - eher kurze - Zeit (es muss Anfang der 2000er Jahre gewesen sein) - da habe ich doch den einen oder anderen Nachmittag 'in fernen Galaxien' verbracht - mutmaßlich, um mich vom Verfassen von Hausarbeiten oder dem Lernen für Klausuren abzulenken. Es waren die Jahre von Star Trek: Raumschiff Voyager, das (erstmals unter dem Kommando einer Frau) im Delta-Quadranten verloren den Weg nach Hause sucht. Ein (ungewöhnliches) Mitglied seiner Besatzung ist die Borgdrohne und Wissenschaftlerin Seven of Nine.

Seven ist - wie alle Borg, deren prägendes Charakteristikum neben dem Streben nach Überlegenheit im Kollektiv die kontinuierliche Anpassung ihrer Fähigkeiten an sich verändernde Umweltbedingungen ist - von überaus nüchterner Wesensart und durchdrungen vom Streben nach Funktionieren und nach Perfektion. Erst während ihres Aufenthalts auf der Voyager entwickelt sie - die als Borg eigentlich keine Emotionen wie Mitleid oder gar Liebe kennt - nach und nach doch menschliche Regungen und verliebt sich in Commander Chakotay. Ihr Klavierspiel und Gesang gelten als makellos.

Hermès' Eau de Gentiane Blanche, Jean-Claude Ellenas Hommage an den Enzian, ist in seiner Wesensart Seven ganz ähnlich: ein überaus strenger und nüchtern arrangierter Duft. Es liegt eine beinahe metallisch zu nennende Kühle in seiner Kopf- und Herznote, die geschickt um den namengebenden Enzian bzw. dessen Wurzel herum gebaut ist. Iris und Moschus wirken wie des Enzians in beide Richtungen ausschlagendes Echo - die Iris in die kühle Richtung, der Moschus in die eher warme. Es liegen eine Akkuratesse und eine Beherrschtheit in diesem Duft, die außergewöhnlich sind für ein Parfum und ihm einen Charakter geben, der auf Präzision, auf Einfachheit und Sachlichkeit beruht. Erst zum Schluss gewinnt die Wärme - vom Weihrauch sachte unterstützt - für einen kurzen Moment die Oberhand - wie ein letzter, kaum wahrnehmbarer Atemzug.

Fazit: ein wunderbarer, überaus ungewöhnlicher Duft - weit abseits von Drama oder Leidenschaft. Er steht ein wenig in der zweiten Reihe innerhalb der Düfte von Hermès und des Œuvres Ellenas. Ein Duft für viele kann er niemals sein und bleibt so ein Kleinod für die wenigen, die ihn (er-)kennen.
2 Antworten
8
Duft
FrauHolle

555 Rezensionen
FrauHolle
FrauHolle
Top Rezension 29  
Fanatisch
Wenn man für etwas brennt, so wie wir hier, für Parfum, dann ist es manchmal gar nicht so leicht, gut und böse, richtig und falsch, Yin und Yang, Pommes Rot Weiß oder auch Enzian und Ozean auseinanderzuhalten.

Gerade als Fan will man manchmal Dinge in etwas hineininterpretieren, die so vielleicht gar nicht gemeint sind. Ich unterstelle, Enzian hat noch niemand hier gerochen.
Aber wenn man schon einmal soviel Zeit, Geld und Energie in das Begierde Objekt investiert hat, dann überreagiert man eventuell leicht, trommelt laut mit Wissen, Fremdworten, Phantasie und Liebe zum Detail. Ja, das tun wir.
Manch einer kokettiert auch mit zwanzig Sprühstößen, meine Güte, in der U-Bahn will doch keiner nicht mitfahren.
Manche riechen Hochprozentiges, manche riechen Dressing, Fans kippen sich nen Schnaps über den Salat.
Als Fan malt man sich die unglaublichsten Sachen in den chilligsten Farben aus, klettert auf Berge, pflückt Enzian, fährt stundenlang Bus im Kreisverkehr mit Heino und Alice Schwarzer. Bis hierher kein Problem, wenn man nicht in Frage stellt, nur sich selber zuhört; denn das Schlimme ist, aus dem Schlamassel hilft einem kein Therapeut wieder raus, auch nicht die lieben Herren Gesangverein und Jemineh.

Und auf die Gefahr hin, mit voller Absicht, das kleine Steinchen im Schuh von Parfumo zu sein,
der Enzian, den hier alle riechen, riecht ganz schön nach Neroli, nä.

High Five, Jean-Claude Ellena?
9 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 26  
Radix Gentianaea - Stammpflanze Gentiana lutea
Da lacht mein Drogistenherz, aber keine Angst, der Duft vermittelt kein Heilkräuter-Unpässlichkeitslöser-Fluidum. Nein ganz im Gegenteil.

Ich hatte ihn bisher einfach nur rumstehen. Originalverpackt und aufgehoben für die Zeit, wenn mein Orange Vert Concentre-Muntermacher leer ist. Jetzt wurde ich doch neugierig und stelle fest: Der ist ja noch viel besser!!

Ja er beginnt sehr grün und krautig, bläst einem sofort den Kopf klar. Aber er wird sehr schnell erst erdig und dann entfaltet sich eine wunderschöne Irisnote, ohne dass er seinen markanten Charakter verliert. Ich habe ihn vor 4 Stunden aufgesprüht und noch jetzt rieche ich dieses feine Iris-Weihrauch-Fluidum, einfach schön.

Oh ja, ich könnte ihn mir auch für einen Mann als Büroduft vorstellen. Im Gegensatz zu Orange Vert ist er viel eleganter und pudriger.
Ich glaube, Louis Trenker wäre er zu wenig handfest, zu elegant. Und zu Bergstiefeln passt er definitiv nicht.

Ich schnüffle immernoch an meinem Arm und es würde mich sehr interessieren, wie er sich auf Männerhaut entwickelt. Für Mädchen ist er zu herb, da hat Hermessenz sicher Recht, aber für mich als Cabochard- und Nr.19-Fan passt er genau ins Beuteschema. Aber ich hab ihn ja schon......!!
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9
Flakon
4
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Mosaik

5 Rezensionen
Mosaik
Mosaik
Top Rezension 20  
Heiterer Frieden in klarer Luft
Eau de Gentiane Blanche erobert mich vom ersten Aufsprühen an. Als frischgrün-ätherisch-würziger Feingeist stellt er sich mir vor, mit leichter Krautigkeit kurz nach Beginn, die aber nicht kratzt, sondern sehr charmant ist, wenn sie auch für manche Nasen zunächst etwas fremd daherkommen mag, und der von einer feinen Blumennote begleitet wird. Völlig unbeschwert. Gutlaunig, eher still, freundlich, natürlich. Silbrigweicher Rauch. Ganz leicht schwingt auch der Eindruck eines dezent süßlich-würzigen, trockenholzigen Tons mit, der später deutlicher wird. Dieser verweilt auch am längsten und prominentesten und gibt dem Duft etwas Tiefe. Bei aller Geradlinigkeit, Einfachheit und Ehrlichkeit entwickelt er auch eine natürliche Eleganz.

Nach einem nahezu orchestralen Auftakt, bei dem sich alle Facetten auf einmal zu zeigen scheinen, ziehen sich die strahlenderen Noten erst einmal etwas zurück, und der Duft wird etwas dunkelgrüner und krautiger. Aber wie gesagt, alles bleibt in einem charmanten Rahmen. Ein frischer Wind sorgt für einen kleinen Wellengang auf diesem Alpensee, und mit der nächsten Welle werden wieder auch blumigere Nuancen herangespült, die dem Eau de Gentiane Blanche wieder eine hellere Erscheinung verleihen. Dieses Wellenspiel wiederholt sich in immer neuen Zusammenstellungen, bis zu den besagten feinwürzig-brauneren (braungrüneren) Eindrücken zum Ende hin.

Als vielseitig empfinde ich ihn, sowohl in seinen Facetten, als auch bezüglich der Tragegelegenheiten. Allerdings könnte sich so mancher potentielle Träger wegen der relativen Kurzlebigkeit von EdGB gegen ihn entscheiden. - Die selbst zu ihren Hochzeiten eher moderate Sillage zieht sich an mir bereits nach etwa 45 Minuten in Hautnähe zurück, allerdings mit gelegentlichen Wiffs, wie kleine Sonneneruptionen (oder etwas höheren Wellen, um beim Wasserbild von oben zu bleiben).

Aber in den folgenden restlichen etwa vier Stunden Lebenszeit, zu dessen Ende hin sich die Wahrnehmungspalette in Richtung einer etwas grobkörnigeren, rauchigeren Würzigkeit auf meiner Haut verschiebt, muss ich Nase und Aufsprühfläche schon sehr nahe aneinanderbringen, um mir die kleinen Riechsensationen zu verschaffen. Immerhin hat mich das positiv überrascht: Der schnelle Rückzug hätte mich eine kürzere Haltbarkeit vermuten lassen (war bei mir beim Nilgarten ganz krass kurz!).

Fazit: Ein heiterer, heller Frieden durchströmt mich beim Tragen dieses Duftes. Für mich ein wunderbares, bescheidenes Kleinod mit gelungener Balance und interessanten, schön miteinander verwobenen Facetten!

Vielen Dank an die Probenspenderin für ihre Eingebung und gute Tat!

Nebenbemerkung: Auf Papier: ähnlich, aber nicht so gut. Leicht säuerlich. Könnte bei mancher Haut problematisch sein. Würzig-holzige Tiefe entwickelt sich hier nicht so ausgeprägt (eigentlich kaum).

Noch eine Nebenbemerkung: Wenn ich von Holznoten spreche, behaupte ich nicht, dass hier Holzextrakte verwendet wurden, sondern es sind Anmutungen des Duftes in meiner Nase, die ich nicht anders beschreiben kann. Das gilt übrigens für die meisten von mir sogenannten ‚Noten’ und ‚Töne’.
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Weitere Rezensionen

Statements

53 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Frostige Wiesen in Hochgebirgen
Knirschende Blüten an den Hängen
Dichtes Meer ortsfester Wolken
Zitrusduft von fernen Tannen
27 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 1 Jahr
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
weiß blüht der Enzian
oben auf der Alm
in der feuchten Wiese
vom Berg herab
eine Zitrusbriese
25 Antworten
LicoriceLicorice vor 3 Jahren
8
Duft
Quellenklare Kühle
Wurzelkrautige Herbheit
Rauweiche Holzhaut
Rückbesinnungs-Kompass
16 Antworten
AventurinAventurin vor 6 Jahren
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Seelenzwilling von Angéliques sous la Pluie: Ätherisch-klare, kühle Schönheit. Derselbe hellsilberne Regenschleier, dieselbe fragile Anmut.
8 Antworten
SusanSusan vor 2 Jahren
9
Duft
Trocken, klar, kühl, ruhig, weich, transzendent und filigran….bar jeglicher Süße…..bringt tiefen Frieden in die Seele….wunderschön…..
11 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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