16.10.2017 - 09:31 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
22
ein "Schmuddelkind" aus dem Keller: welch eine Überraschung!
Als ich Anfang der achtziger Jahre die Hautpflege von Yves Rocher und dadurch auch dessen Düfte kennenlernte, hat mich "Ispahan" erschreckt: es war zu vollmundig; für mich biederes Wesen sogar zu orientalisch, um nicht zu sagen: zu erotisch!
Ich bevorzugte damals leichtere Düfte und landete bald darauf (und das zeigt, wie paradox das Leben ist) bei Yves Saint Laurents "Opium": das musste ich habe!
Einige Jahre später tauschte ich etwas, das ich nicht mehr an mir mochte, gegen einen nicht mehr vollen Flacon "Ispahan" ein.
Eigentlich gefiel mir ursprünglich nur dieser mitternachtsblaue Flacon - einfach und doch so edel!
Den Inhalt ließ ich lange Zeit außen vor.
Bis mich eines Tages die Neugier dazu trieb, doch einmal zu probieren, was ich da eigentlich besaß.
Die fruchtige Begrüßung hätte ich damals nicht detailliert deuten können. Aber sie gefiel mir sehr.
Inzwischen ist mir klargeworden, dass Aldehyde die reifen Früchte in deren Duftintensität noch verstärkten.
Gewürznelke und Zimt umschlingen würzig einen schönen Blumenkorb: die feine wächserne Magnolie wird von vollerblühten Rosen, Jasmin und schließlich dem strahlenden Ylang-Ylang begleitet!
Die Basis bietet wirklich fast alle "Wohlgerüche Arabiens" - außer Vanille - bis hin zum würzig-kratzigen Weihrauch an.
Ein fein abgestimmtes Duftkonzept, dass sich harmonisch schrittweise zu einer vollen weiblichen Schönheit entwickelt.
Dass meine drei besonderen "Lieblinge" Ylang-Ylang, Sandelholz und Patchouli gemeinsam anzutreffen sind, gefällt mir besonders.
"Ispahan" ist ein schöner Orientale, der die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, ohne extrem teuer gewesen zu sein.
Seine Haltbarkeit habe ich als gut in Erinnerung; "nachbessern" war eigentlich selten nötig.
Die Nachbarin, die mir neulich schon "Gianni Versace" aus dem Nachlass ihrer Mutter übergeben hatte, sprach mich an, ob ich mir einen für sie nicht erkennbaren Flacon einmal näher ansehen wollte.
Natürlich wollte ich!
Auch dieser Flacon war sehr verschmutzt; ein Name nicht mehr lesbar.
Ich nahm den wirklich übel zugerichteten Flacon erst einmal mit und entfernte den gröbsten Schmutz.
So konnte ich feststellen, dass es wirklich "Ispahan" war; die Form hatte ich also doch erkannt.
Mühsam geöffnet, zeigte sich, dass vom Inhalt wohl nichts mehr übrig war.
Die duftige Luft aber, die sich offenbarte, offenbarte immer noch einen ganz besonderen Zauber: die sinnliche Weiblichkeit hatte überlebt. Wenn auch nur als luftiger Geist!
Hätte ich damals vor Jahren gewusst, welchen Schatz ich habe, wäre ich sicher sorgfältiger damit umgegangen.
So ist der damalige Flacon mit vielen seinen "Brüdern und Schwestern" verlorengegangen.
Beim jetzigen lohnt sich das Aufheben nicht: ein bisschen darf er noch im Bad stehen, bis der darin lebende Duftgeist ganz verschwunden ist.
Aber auch durch diesen Kellerfund wurde mir wieder bewusst, welch schöne Düfte es damals schon gab.
Viele von ihnen wurden vergessen oder von der großen Menge der "großen" Marken überrollt.
Deshalb ist es sehr schön, dass hier die Möglichkeit besteht, sich zu erinnern und diese Erinnerungen auch noch zu teilen.
Ich bevorzugte damals leichtere Düfte und landete bald darauf (und das zeigt, wie paradox das Leben ist) bei Yves Saint Laurents "Opium": das musste ich habe!
Einige Jahre später tauschte ich etwas, das ich nicht mehr an mir mochte, gegen einen nicht mehr vollen Flacon "Ispahan" ein.
Eigentlich gefiel mir ursprünglich nur dieser mitternachtsblaue Flacon - einfach und doch so edel!
Den Inhalt ließ ich lange Zeit außen vor.
Bis mich eines Tages die Neugier dazu trieb, doch einmal zu probieren, was ich da eigentlich besaß.
Die fruchtige Begrüßung hätte ich damals nicht detailliert deuten können. Aber sie gefiel mir sehr.
Inzwischen ist mir klargeworden, dass Aldehyde die reifen Früchte in deren Duftintensität noch verstärkten.
Gewürznelke und Zimt umschlingen würzig einen schönen Blumenkorb: die feine wächserne Magnolie wird von vollerblühten Rosen, Jasmin und schließlich dem strahlenden Ylang-Ylang begleitet!
Die Basis bietet wirklich fast alle "Wohlgerüche Arabiens" - außer Vanille - bis hin zum würzig-kratzigen Weihrauch an.
Ein fein abgestimmtes Duftkonzept, dass sich harmonisch schrittweise zu einer vollen weiblichen Schönheit entwickelt.
Dass meine drei besonderen "Lieblinge" Ylang-Ylang, Sandelholz und Patchouli gemeinsam anzutreffen sind, gefällt mir besonders.
"Ispahan" ist ein schöner Orientale, der die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, ohne extrem teuer gewesen zu sein.
Seine Haltbarkeit habe ich als gut in Erinnerung; "nachbessern" war eigentlich selten nötig.
Die Nachbarin, die mir neulich schon "Gianni Versace" aus dem Nachlass ihrer Mutter übergeben hatte, sprach mich an, ob ich mir einen für sie nicht erkennbaren Flacon einmal näher ansehen wollte.
Natürlich wollte ich!
Auch dieser Flacon war sehr verschmutzt; ein Name nicht mehr lesbar.
Ich nahm den wirklich übel zugerichteten Flacon erst einmal mit und entfernte den gröbsten Schmutz.
So konnte ich feststellen, dass es wirklich "Ispahan" war; die Form hatte ich also doch erkannt.
Mühsam geöffnet, zeigte sich, dass vom Inhalt wohl nichts mehr übrig war.
Die duftige Luft aber, die sich offenbarte, offenbarte immer noch einen ganz besonderen Zauber: die sinnliche Weiblichkeit hatte überlebt. Wenn auch nur als luftiger Geist!
Hätte ich damals vor Jahren gewusst, welchen Schatz ich habe, wäre ich sicher sorgfältiger damit umgegangen.
So ist der damalige Flacon mit vielen seinen "Brüdern und Schwestern" verlorengegangen.
Beim jetzigen lohnt sich das Aufheben nicht: ein bisschen darf er noch im Bad stehen, bis der darin lebende Duftgeist ganz verschwunden ist.
Aber auch durch diesen Kellerfund wurde mir wieder bewusst, welch schöne Düfte es damals schon gab.
Viele von ihnen wurden vergessen oder von der großen Menge der "großen" Marken überrollt.
Deshalb ist es sehr schön, dass hier die Möglichkeit besteht, sich zu erinnern und diese Erinnerungen auch noch zu teilen.
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