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Fabistinkts Blog
vor 4 Jahren - 30.12.2021
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Von Minimalismus, Marie Kondo und Duftsammlungen

Ein Thema, das mich seit einigen Jahren beschäftigt, ist das Reduzieren von materiellem Besitz und die Vereinfachung des Alltags, die damit hoffentlich einhergeht. Zu Beginn möchte ich ganz altmodisch die Begrifflichkeiten klären, mit denen ich um mich werfen werde. Fangen wir mit Minimalismus an. Laut Wikipedia bezeichnet er verschiedene Dinge und ich möchte ihn im Sinne von einem einfachen Leben durch Reduzierung von Besitztümern verwenden. Minimalismus meint aber auch eine Stilrichtung in Architektur und Kunst, die auf Verzierung verzichtet und alles aufs Allernötigste herunterbricht. Wenn man von Minimalismus spricht, setzten wir oft die asketische Stilrichtung mit der vereinfachenden Lebensphilosophie gleich. Beides kann gleichzeitig vorkommen, muss es aber nicht. Wenn von Minimalismus in Bezug auf die Wohnung gesprochen wird, fällt auch schnell der Name Marie Kondo. Bei ihr handelt es sich um eine japanische Ordnungsexpertin, die durch mehrere Bestseller und mittlerweile zwei eigene Netflix-Serien bekannt wurde. Ihre selbstentwickelte KonMari-Methode widmet sich dem häuslichen Chaos und dessen langfristiger Verbannung. Ihre Philosophie („Ich besitze nur Dinge, die mich glücklich machen“) ist keinesfalls gleichzusetzen mit Minimalismus („Ich besitze so wenig wie möglich“), kann ihn aber unterstützen und hat mit ihm gemein, dass man bewusst seinen Besitz und im Endeffekt sein Leben gestaltet. Ihre Herangehensweise basiert auf zwei Schritten: Rigoroses Ausmisten und anschließendes Ordnunghalten. Das Ausmisten gelingt dadurch, dass man seine Gegenstände nach Kategorien zusammensammelt und Stück für Stück durchgeht. Man nimmt sich beispielsweise Kleidung als erste Kategorie vor und häuft wirklich jedes Kleidungsstück, das sich im ganzen Haus findet, an einem Ort wie dem Bett auf. Dies löst bei den meisten Menschen einen Schock aus, da sich kaum jemand über die tatsächlichen Ausmaße seiner Garderobe bewusst ist. Dieser Schockfaktor durch das Sammeln nach Kategorien ist essenziell für den langfristigen Erfolg und unterscheidet ihre Methode vom instinktiven Ausmisten nach Zimmern oder Schränken. Hat man alles aufgetürmt, nimmt man jedes einzelne Stück in die Hand und horcht in sich hinein. Gefällt mir dieses Ding tatsächlich? Macht es mich glücklich? Brauche ich es? Möchte ich es in meiner Zukunft haben und macht es mich zu der Person, die ich gerne sein möchte? Habe ich es, weil es mich glücklich macht, oder behalte ich es aus Schuldgefühlen, z.B., weil es ein Geschenk war? Sind vielleicht sogar schlechte Erinnerungen damit verbunden wie an einen schlimmen Streit? Wenn man jedes einzelne Teil bewusst betrachtet, entwickelt man schnell ein Gespür dafür, was einen auf lange Sicht zufrieden macht und was besser gespendet, entsorgt und verkauft werden sollte. Erst, wenn die Kategorien (z.B. Papierkram, Bücher, Medizin, Deko, Büroartikel, Parfüm, Kosmetik, Küchenutensilien etc.) durchgeackert und drastisch verringert sind, macht man sich ans Ordnungschaffen. Das Grundprinzip dabei ist, dass jedes Teil sein Zuhause haben muss. Nur, wenn bestimmt ist, wo etwas hingehört, lässt sich verhindern, dass sich nicht künftig wieder Häufen von Krimskrams auf dem Küchentisch ansammeln. Man entscheidet also, wo alle Gegenstände einer Kategorie hingehören sollen und ordnet sie dann möglichst einfach und praktikabel dort an. Dabei helfen beispielsweise Schuhkartons ohne Deckel, um Gegenstände gut sichtbar auf simple Art voneinander zu trennen und künftiges Chaos zu verhindern. Im Ergebnis hat man ein aufgeräumtes Zuhause, das nur Dinge enthält, die einen mental unterstützen (oder die unverzichtbar sind, wie Klobürsten und Druckerpatronen) und das einfach ordentlich zu halten ist. Natürlich beschränkt sich das Ganze nicht auf die eigenen vier Wände – das bewusste Auseinandersetzen mit seinem Besitz hat auch Auswirkungen auf Entscheidungen bezüglich Arbeit, Privatleben und eigene Werte. Schließlich ist die eigene Behausung etwas wie der Spiegel des Inneren und wenn die Bude aufgeräumt wird, geschieht das selbe auch im Geiste.
Jetzt sind wir also auf dem gleichen Stand, was Minimalismus und KonMari betrifft. Warum interessiert mich das nun so brennend? Ganz einfach, ich habe es bitter nötig. Von Haus aus bin ich das Gegenteil eines Minimalisten. Schon als kleines Kind wollte ich alles haben. Alles. Schöne Dinge, weniger schöne Dinge, hübsche alte Sachen von der Oma, alte Uhren vom Flohmarkt. Hätte ich die Möglichkeiten gehabt, es wäre alles in meinem Kinderzimmer gelandet (und wahrscheinlich im Rest des Hauses). Bei uns ging es zwar relativ ordentlich zu, doch wie die meisten Menschen hatten auch meine Eltern kein richtiges Konzept, wie tatsächlich alles langfristig aufgeräumt zu halten ist. Es war immer blitzblank sauber, doch es sammelten sich gerne mal Papas Hosen auf den Esszimmerstühlen, das Spielzeug von meinem Bruder und mir überall auf dem Boden und alte Zeitungen und Papierkram auf dem Wohnzimmertisch. Und dort blieben diese Dinge auch – lange. Mein eigenes Zimmer war niemals ordentlich, da ich keinen richtigen Plan und keine Motivation hatte, alles aufgeräumt zu halten. Das hielt mich freilich nicht davon ab, das Chaos schick zu dekorieren. Mit zunehmendem Alter und unglücklichem Homo-Teenagerdasein wurde auch mein Zimmer schlimmer. Es sammelten sich neben Büchern und Klamotten auch mal leere Chipstüten und Schokoladenverpackungen aus nächtlichen Fressattacken unter dem Bett. Und leider wurden die Dinge tendenziell mehr statt weniger, da ich ungemein sentimental war und einfach alles behalten wollte, womit irgendeine Erinnerung verbunden war. Dazu kommt, dass viele wunderbare Möglichkeiten, Dinge weiterzugeben, entweder noch nicht existierten (Vinted, Geschenkemärkte) oder ich noch keinen Bezug dazu hatte (eBay, Kleinanzeigen). Dass ich viel Zeit mit meiner Oma verbracht habe, half in dieser Hinsicht auch nicht. Sie war 2 Jahre alt, als die Weltwirtschaftskrise begann, war ein Teenie während des Krieges und eine junge Erwachsene in der Nachkriegszeit. Ihre von Mangel geprägte Kindheit und Jugend hatten zur Folge, dass sie alles aufhob, „weil man es ja irgendwann wieder brauchen könnte“. Das dürfte wahrscheinlich vielen von euch bekannt vorkommen. Diese Philosophie färbte leider ein Stück weit auf mich ab. Mit 19 zog ich dann in meine erste Wohnung, die im Rückblick auch nicht ideal von mir bewohnt wurde. Doch langsam wurden der Konsum und vor allem das Aussortieren besser. Ich ging nach einem Jahr zurück zu meinen Eltern, arbeitete dort etwas mehr von meinen alten Habseligkeiten auf und zog dann nach Oberbayern. Es herrschte bei mir dort immer oberflächliche Ordnung, doch wehe, man machte eine Schranktür auf! Ein Aha-Erlebnis war schließlich eine verkorkste, kurze Beziehung zu einem Bilderbuchnarzissten mit Messie-Tendenzen. Das ganze Haus vollgestopft mit Antiquitäten, man musste sich mühsam seine Wege durch teures Gerümpel bahnen und alle Versuche, die Massen zu verringern, endeten in emotionalen Desastern. Mir war klar, so will ich niemals leben. Der Wunsch, nur wenig zu haben und vor allem eine tatsächliche Ordnung zu etablieren, wuchs. Ich sortierte mehr und mehr aus und entwickelte Routinen. Interessanterweise habe ich seither auch eine große Leidenschaft für Design aus den 50ern entwickelt und treibe mich gerne auf Flohmärkten rum. Doch da ich weiß, wohin solche Sammelausflüge führen können, ist ein noch größerer Gegenpol erwacht, der das mehr als ausgleicht: Ein Drang nach Platz, Freiheit, Einfachheit. Ausmisten was nur geht. Für alles, was reinkommt, müssen mindestens 3 Sachen gehen. Mit Marie Kondo auf Netflix und gewissen Minimalismus-YouTubern hatte der Drang dann auch einen Namen und nahm weitere Fahrt auf. Alle Besitztümer kommen regelmäßig auf den Prüfstand, ich besitze mittlerweile etwas, was in gewissen Kreisen wohl eine Kapselgarderobe genannt wird und in Küche und Bad wohnt nur noch das, was tatsächlich gebraucht wird. Seit unser Wertstoffhof außerdem einen Geschenkeflohmarkt eröffnet hat (ein langer Tisch, wo man Ungeliebtes abgeben und anderes gratis mitnehmen kann), wandert mit dem Altglas auch jede Woche ein Kistchen mit Deko, unbenutzten Schreibmaterialien oder Geschirr dorthin. Und obwohl in allen Schubladen mittlerweile penible Ordnung und manchmal sogar Leere herrschen, ist es doch erstaunlich, dass immer noch in jeder Ecke etwas auftaucht, was gespendet werden kann. Nun soll keinesfalls der Eindruck entstehen, dass es bei mir minimalistisch kahl wäre – mit dem Turnhallen-Look kann ich mich nicht anfreunden, hier hängen nach wie vor Bilder an den Wänden und es ist ziemlich gemütlich. Marie Kondos Ansatz, nur Dinge zu haben, die Glück versprühen, versuche ich auch konsequent umzusetzen. Langsam aber sicher werden notwendige, aber qualitativ minderwertige Objekte (z.B. schrottige Küchenutensilien, die ich mir in der Ausbildung gekauft habe) durch hochwertige ersetzt, die tatsächlich Freude beim Gebrauch machen. Eine solche Neuanschaffung darf dann gerne einige Wochen dauern, bis wirklich das ideale Objekt ausgewählt ist. So musste beispielsweise ein billiger Plastikpfannenwender gehen und wurde nach 2 Monaten Suche durch einen hübschen, metallenen aus zweiter Hand von einer Allgäuer Marke ersetzt, mit dem es einfach großen Spaß macht, zu kochen. Das Ziel, sich zuhause wie in einer Ferienwohnung zu fühlen, frei von Pflichten, Lasten und Kram, rückt näher. Aber wo kommen jetzt die Parfümsammlungen ins Spiel? Die Grundlagen meiner Sammlung entstanden in der Übergangsphase vom chaotischen Sammler zum aktuellen Zustand. Sie umfasste zu Hochzeiten 100 Düfte, momentan sind es um die 60. Für Parfumoverhältnisse dürfte das recht durchschnittlich sein, da es welche mit 4 Düften gibt, aber auch einige mit über 1.000. In einer großen Ausmistphase während der letzten zwei Jahre sind sehr, sehr viele Parfüms in den Souk gewandert und die Zahl der Fehlkäufe/-tauschs ist etwas gesunken. Letzten Winter habe ich zudem nach KonMari wirklich alle Parfüms, Minis, Abfüllungen, Geschenksets etc. zusammengetragen und war etwas schockiert von der Masse. Daraufhin musste wieder einiges davon verschwinden, was einfach keine richtigen Glücksgefühle ausgelöst hat. Doch wie lässt sich eine umfangreiche Duftsammlung mit dem Wunsch nach weniger vereinen? Für mich ist der entscheidende Faktor dahinter die Einstellung und ein Bewusstsein über die eigenen Motive. Warum will ich diesen Duft? Macht er mir Freude? Will ich ihn, damit ich mit einem teuren Parfüm protzen kann? Will ich den Duft, weil ich andere Probleme habe, um die ich mich während des Kaufs nicht kümmern muss? Wenn man Parfüms nicht aus den falschen Gründen erwirbt, sondern wirklich, weil sie einem etwas geben, dann spricht sicher nichts gegen eine Sammlung. Mir geht es so, dass ich den Gedanken extrem reizvoll finde, nur 5 Düfte zu haben, die mich wohl beduftet und gut angezogen durchs Leben bringen. Doch für mich ist das leider nicht realistisch. Bei Kleidung kann ich mich auf das Nötigste beschränken, da mir einfach nicht übermäßig viel daran liegt. Doch bei Parfüm ist eine gewisse Leidenschaft mit im Spiel. Die Geschichte hinter einem Duft, seine Rolle im Stammbaum der Parfümfamilien, seine Seltenheit, all das macht für mich ein Parfüm besonders. Nicht zuletzt ist es auch die fehlende Abwechslung, die eine kleine Sammlung unrealistisch macht. Wenn ich mir fünf Flakons ins Bad stelle, wird mir das Ganze spätestens nach drei Wochen zu langweilig und ich hole fünf andere aus dem Fundus. Doch ein gewisser minimalistischer Drang schadet hier sicher nicht, damit nichts ausufert und wirklich nur das bleibt, was Freude macht. So wird sich irgendwann hoffentlich ein perfektes Abbild der eigenen Duftvorlieben herauskristallisieren.

Wie ist es bei euch? Habt ihr Erfahrungen mit Chaos und Minimalismus? Wie zufrieden seid ihr mit der Größe eurer Sammlung?

26 Antworten
GoldGold vor 3 Jahren
... every single perfume in my collection DOES spark joy...!
GoldGold vor 3 Jahren
"Does it spark joy?" Wie kann ein Kochlöffel Joy sparken?
Ich mag diese sterilen, aufgeräumten Wohnungen nicht.
Würde mich nicht wohlfühlen.
Und eine Capsule Wardrobe? No way. Wo bleibt da die Kreativität? Gerade in der Mode kannst du Sachen immer wieder neu recyceln und vielleicht sparkt die alte Bluse von 1999 heute wieder Joy, zum Beispiel bei meiner Tochter...
Und natürlich sammle ich Flakons, weil ich sie einfach geil finde und mich an ihnen erfreue. Da klappt dann die Kondo - Methode doch
MörderbieneMörderbiene vor 3 Jahren
sola dosis facit venenum - das gilt auch fürs Chaos.
ExUserExUser vor 4 Jahren
Zwanghaften Minimalismus halte ich für ausgesprochen ungesund. Die stetige Auseinandersetzung mit irgendwelchen Objekten und der Frage, ob sie einen glücklich machen, ist vielleicht ein Ausdruck der Angst vor Kontrollverlust. Pedanterie scheint mir da eng verwandt. Obwohl ich selber Wert auf Ordnung und Ästhetik lege, ist mir ein fröhliches Chaos da allemal lieber.
BirdeeBirdee vor 4 Jahren
...Im Gegensatz zu eindeutigen Sammelgegenständen wie abgestempelte(!) Briefmarken kommt bei Parfum das Element des Verbrauchsgegenstandes hinzu, da kann man sich entscheiden, ob man es 'bloß' benutzt oder als Teil einer Sammlung ansieht.
Bei Parfum ist es so wie mit allem in meiner Wohnung: fühlt es sich an wie ein Ge- oder Verbrauchsgegenstand oder Teil einer Sammlung, bleibt es. Passt es in keine dieser Kategorien, wird es chaotisch und kann weg. Oder kommt gar nicht erst in die Wohnung. :)
BirdeeBirdee vor 4 Jahren
Das Gegenteil von Minimalismus ist nicht Chaos, sondern Maximalismus. Hinter dem Maximalismus steckt wie hinter dem Minimalismus ein System, ebenso wie der Unterschied zwischen einer Sammlung und einer ANsammlung die Ordnung dahinter, der rote Faden, ist. Hinter der Bildung einer Sammlung steckt der Wunsch, einen geordneten Mikrokosmos zu schaffen, um mit dem zuweilen chaotisch empfundenen Leben da draußen besser zurecht zu kommen...
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Was ich auch gelernt habe, ist Qualität statt Ramsch. Weniger ist oft mehr. So sammle ich seit einiger Zeit weniger Kunst, wähle aber bedachter aus. Bei Klamotten gehe ich 3 Mal in den Laden. Wenn ich das Teil dann immer noch brauche, wird gekauft. Das Gute ist bei mir, auch wie bei dir, dass mir Weggeben so leicht fällt. Egal ob Klamotten oder Möbel: wenn das Ding jemand mag, dann kriegt er/sie es. Und jetzt geh ich ausmisten ... danke für deine Anregungen! ;-)
JoHannesJoHannes vor 4 Jahren
Ich kann jeden deiner Gedanken und deiner Ideen nachvollziehen und ich frage mich oft, warum mich Besitz so kirre macht — obwohl ich gerne schöne Dinge um mich habe. Gestern erst habe ich den opulente Weihnachtsschmuck im Wohnzimmer abgetackelt und dann auch gleich das Zimmer komplett ausgeräumt (samt Bilder abhängen) und neu und mit weniger Bilder gestaltet. Ich brauche das, jetzt ist das wieder mein Zimmer.
DaisyDaisy vor 4 Jahren
Wer sich nach reiflicher Überlegung für oder eben gegen eine Anschaffung entscheidet, wird kaum Unnützes/ Überflüssiges besitzen, denke ich. Allerdings erfordert dies in der Überflussgesellschaft, in der wir leben (alles ist jederzeit verfügbar), eine umsichtige, Folgen-abschätzende, werbungsresistente und konsequente Grundhaltung der Menschen zum Konsum. Das schließt das Vermeiden von Impulskäufen freilich ein. So weit, so gut - Ich schaff' das aber auch nicht immer. :-)
SalanderSalander vor 4 Jahren
Das hast du sehr sympathisch und authentisch reflektiert. Ich denke nur, wir sehen von lauten Konsumgütern das eigentliche Problem nicht. Wir produzieren so viel Abfall, dass wenn alle auf der Welt so weitermachen würden wie wir in Westeuropa, dann müssten wir 4,5 Erden haben, um all das aufzufangen. Ich versuche seit Neuem meine Welt zu begrünen. Duftet auch sehr, sehr gut. : )
DoubsDoubs vor 4 Jahren
Ich kenne das auch aus meiner Kindheit, dass ich immer ein unordentlichen Zimmer und zu viel Kram hatte.
Vor ein paar Jahren bin ich auf den Minimalismus gestoßen und hinterfrage seitdem immer wieder meine Besitztümer.
Dem Wunsch nach wenigen stehen dabei aber oft andere Wünsche im Weg: nach Vielfalt, Neues kennen zu lernen, Nachhaltigkeit und Dinge aufbrauchen oder auch Ablenkung in Form von Shopping. Mal überwiegt bei mir das Aussortieren und mal das Konsumieren.Habe deinen Blog gerne gelesen!
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
Ich habe nie eine große Wissenschaft aus meinem Konsumverhalten gemacht. Auf Bücher, Musik, Filme und Düfte mag ich nicht verzichten. Dafür brauche ich keine überbordende und luxuriöse Einrichtung.
Eine gewisse geordnete Unordnung wird man bei mir auch immer vorfinden, aber ich möchte auch nicht in einem Museum wohnen.
Hin und wieder bekomme ich aber einen Rappel und trenne mich von Dingen. Das tut dann aber auch gut.
YataganYatagan vor 4 Jahren
Ich finde, dass Du das Thema sehr differenziert und um faire Darstellung bemüht angehst, denn das Thema Reduktion / Minimalismus / Askese wird in den letzten Jahren zunehmend emotional diskutiert, wie ich aus meiner bisherigen Beziehung weiß. Ich kann die Faszination verstehen, halte das aber auch für eine Form von postpostmoderner Ideologie. Meine Bücher-, Musik- und Duftsammlung sind Teil meiner Persönlichkeit und dürfen bleiben. In anderen Bereichen lebe ich lieber Konsumverzicht.
SinioerkelSinioerkel vor 4 Jahren
...ge und zerlesenen Büchern und da ich alte Möbel liebe und die Gründerzeit ja noch nicht die reduzierteste war ;-) sieht es bei mir eher für mich gemütlich aus. Einige sagen : "Voll gestellt ! " andere eher : " da geht noch was ! " Wir reduzieren in für uns erträglichem Maße regelmäßig, Gekauft wird irgendwie mit zunehmendem Alter immer weniger .
SinioerkelSinioerkel vor 4 Jahren
Ich bin zwar einrichtungstechnisch nicht so der Schnickeldickeltyp, will sagen, ich stehe nicht so auf fertig gekaufte Deko, außer bei zweckmäßigen Dingen, weil mir da das handwerkliche Geschick fehlt, aber ich liebe Erinnerungsstücke, von denen ich mich nicht trennen kann. Fundstücke aus Urlaube ( damit meine ich auch wirklich oft gefundenes in Wald, Wiese und am Meer), gebasteltes meines Sohnes, Mannes und sogar aus meiner Kindheit habe ich noch etwas. Ich liebe meine Bücherwände voll mit ....
PollitaPollita vor 4 Jahren
Wie Du mag ich es eher reduziert. Deshalb überfordert mich eine große Sammlung auch schnell und ich muss etwas abgeben. So 10 Düfte wären auch mein Traum, aber da komm ich leider nicht hin.
FleurrareFleurrare vor 4 Jahren
Ich finde es toll wie du deine Entwicklung beschrieben hast und finde das Thema passt perfekt zum Jahreswechsel. Es ist sehr aktuell. Dein Beitrag macht Mut, bei guten Vorsätzen zu bleiben und auch konkrete Vorschläge wie. Super!
SchalkerinSchalkerin vor 4 Jahren
Ein toller Tipp gegen zuviel Habe, kleine und wenige Schränke. Da kann sich nichts ansammeln. Bei meinen Düften bin ich allerdings nicht so streng. Aber ich liebe meine Sammlung. Was ich aussortiere, auch an Düften, spende ich meistens. Ein altes Sprichwort, mit dem ich erzogen wurde. Halte Ordnung liebe sie, Ordnung spart dir Zeit und Müh. Weiterhin viel Spaß.
MelodyMelody vor 4 Jahren
Ich liebe mein schönes, gemütliches Chaos. Ernsthaft.
Aber jeder, wie er mag. 😊
SweetyySweetyy vor 4 Jahren
Vor 5 Jahren habe angefangen mit auf das Wesentliche zu konzentrieren… Gegenstände, Menschen, Aktivitäten…Vieles habe ich gespendet…mehrZufriedenheit kehrte ein… bei Parfum lasse ich mir Zeit , bis einer wieder einzieht…dafür zieht ein Kandidat aus…nicht sofort … ich habe mir eine Auszugs-Ecke eingerichtet… Aufenthalt maximal 1Monat… funktioniert ganz gut, denn in diesem Zeitfenster teste ich den Duft nochmal ob der noch zu mir passt oder nicht…20-30 Düfte sind für mich tragbar…
CandyScentCandyScent vor 4 Jahren
Das ist genau die, mir selbst auferlegte, Menge, bevor ich anfange "unruhig" zu werden. Blöderweise sind derzeit noch zwei Flakons auf dem Weg zu mir.
Ich muss dringend an mir arbeiten.
CandyScentCandyScent vor 4 Jahren
"Schon als kleines Kind wollte ich alles haben. Alles." - Herrje, was muss ich mir eingestehen das ich auch so war. Bzw. wohl eher noch immer bin. Das "sofort" fehlt allerdings noch. Ich will alles und am liebsten sofort! Vor allem wenn es um Düfte geht.
Erst heute bin ich meinem DHL-Boten ENTGEGENGEFAHREN. (Wozu gibt es denn schließlich das Live-Tracking?!) Zu groß war die Angst, er könnte klingeln während ich gerade meine Silvestereinkäufe erledige.
Meine Sammlung umfasst derzeit 50 Düfte.
FrauKirscheFrauKirsche vor 4 Jahren
Was für ein toller Blog. Ich habe deinen Text sehr gerne gelesen und nehme mir ständig vor, endlich einmal "Ballast" abzuwerfen. Bis jetzt mit mäßigem Erfolg.
Und was Düfte betrifft: bei meiner kleinen Sammlung befinde ich mich ja in einem Bereich, in dem ich mir keine Gedanken machen muss. Wobei tatsächlich auch da
1 oder 2 Düfte dabei sind, die jetzt nicht unbedingt hätten sein müssen. Komm gut ins neue Jahr! ( und ich nehme mir mal wieder ein Beispiel 😁)
MaKrMaKr vor 4 Jahren
Ach ja, die Idee finde ich im Prinzip auch immer toll. Hemmnis bei Kleidung: vielleicht passe ich da irgendwann wieder rein :)))). Die Erkenntnis, dass nein, ist schon sehr gewachsen. 🤔
Lenka85Lenka85 vor 4 Jahren
Mir gefällt der Gedanke, nur das zu besitzen, was ich wirklich mag oder brauche. Der Weg dahin ist aber noch weit. Tatsächlich habe ich in den letzten Jahren so gut wie nichts gekauft... ausser Parfum ;-)
Ineke89Ineke89 vor 4 Jahren
Ich habe schon 2x nach der KonMari Methode ausgemistet. Es war sehr befreiend. Das regelmäßige Wegschmeißen fällt mir schwer deswegen gehe ich mit der Konmari Methode einmal zum Jahreswechsel durch meinen gesamten Besitz. Ich habe gerne eine Parfumgeradobe für verschiedene Anlässe und Stimmungen. 30 dürfen es schon sein. Bei 1000 käme ich mir gierig vor. Aber als Duftexperte braucht man das vielleicht irgendwann, um die Nase zu trainieren, Ähnlichkeiten zu überprüfen und so weiter.

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